Solix - Frühlingsurlaub in der Provence

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Re: Solix - Frühlingsurlaub in der Provence
15.07. 20:00 Hotel Pelen in St Martin d'Entraunes, 1030m

In Menton ist mein Solix wirklich zu Ende... was folgt ist noch ein einwöchiges Intermezzo mit Freunden und Familie auf den Highlights der Region. Ich schreib dazu schnell noch ein bisserl was rein... damit ich später noch halbwegs weiß, was ungefähr los war.

Hab am Strand von Menton gar keine Zeit für ausgedehnte Badepausen sondern hüpfe gleich in einen Zug nach Nizza. Dort wird das Campinggraffl in einem Hotel deponiert, dann brezle ich teils radelnd, teils per Anhalter zurück in die Berge nach St Martin im Tal der Var. Das war eigentlich als gemütliche Busfahrt geplant, aber am Tag nach dem Terror-Anschlag regiert in Nizzas Nahverkehr noch ein wenig Chaos.

Was folgt, ist meine erste Hotelübernachtung seit Beginn des dritten Solixteils vor 18 Tagen in Chambery. So lang hab ichs glaub ich noch nie draussen ausgehalten... aber Frankreich macht einem die Entscheidung mit seiner grusligen Doppelzimmer=Einzelzimmer-Preisstruktur da recht leicht.
 
16.07. 20:00 Hotel Pelen in St Martin d'Entraunes, 1030m

Meine Mitfahrer steigen heut um halb sieben in München in den Flieger, dann direkt am Terminal in Nizza um halb zehn in den 770er-Bus nach Valberg um kommen dort pünktlich gegen Mittag an. War etwas "auf Kante" geplant... Lufthansa Cityline hat wenig Platz und der Bus ist auch nicht gerade riesig, aber zu dritt mit zwei Kartons und einmal unverpackt hats grad so geklappt. Nach Bikebastelarbeiten und ausgedehnter Mittagspause strampeln wir in die "Baisse de Barrot" und trailen mehrere Stunden lang durch rote Felsen hinab in die Clue d'Amen und die Gorges de Daluis. Ist ein anstrengendes Wegerl mit einigen Isohypsen... aber auch ein einmaliges Trail-Erlebins.

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Wie schafft man die letzten 300 Höhenmeter und 12 Kilometer am Abend in Frankreich, wenn man eh schon total fertig ist und kein Taxi Lust auf vier Bikes hat? Am Straßenrand Ausschau nach einem geeigneten geparkten Fahrzeug halten... an die Haustür klopfen... "tu as une grande voiture et je suis très fatiguée" als Begrüßung... schon läuft die Sache. Freilich kriegen wir vorher noch Chips und Bier serviert, Franzosen sind echt gut drauf :).
 
Zuletzt bearbeitet:
17.07. 20:00 Refuge d'Allos am Col d'Allos, 2230m

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Aus dem Tal der Var auf den Col des Champs... jetzt fahr ich den Pass schon zum dritten Mal auf dem Solix. Macht aber nix... der ist wirklich schön... und auch im Hochsommer völlig verkehrsfrei. Dieses Mal gehts von Ost nach West... und wieder auf einem neuen Trail hinab nach Colmar im Val d'Allos.

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Die Abfahrt ist natürlich ein traumhaftes Flow-Wunder, wie sämtliche anderen Wege in der Gegend auch.

Nachmittags noch rauf auf den Col d'Allos... ich strample alles... die Mannschaft fährt die Hälfte im Shuttlebus. Sowas gibts oft in den französischen Tälern, auch im Sommer werden damit die Ski/Wandergebiete mit den Talorten verbunden. Manchmal kostenlos, sonst billig. Bikes werden offiziell nicht befördert, egal ob man mit der Touri-Info oder dem Shuttle-Betreiber spricht. Der Busfahrer nimmt einen dann trotzdem mit, Franzosen haben Radler einfach total gern.
 
18.07. 20:00 Gite des Robines in Tartonne, 960m

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Highlights im Val d'Allos... vom Refuge auf ausgeschilderter Mountainbikestrecke zurück ins Tal... rein in den Bikepark... alle Abfahrten durchprobieren.

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Dann nachmittags über die Gratschneide am "Gros Tapi" zurück nach Colmar. Dieser Weg ist schier endlos... und endlos flowig natürlich auch. Bisher meine beste Abfahrt in diesem Tal, falls man da überhaupt eine Wertung vornehmen kann. Jeder einzelne Singletrail im Val d'Allos schlägt fast alles, was mir in den Ostalpen bekannt ist. Servus Gagasee... nie wieder : - ).

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Abends treten wir noch 30 Teerkilometer und einige Höhenmeter (Thorame Haute/Basse, Col du Defend) hinüber nach Tartonne nahe Dignes les Bains. Höhepunktsammler mit Zeitdruck halt... da muss man schon mal ein bisserl zum Reiseradler mutieren. Mit über fünftausend Trailtiefenmetern wars wohl ein anstrengender Tag.
 
19.07. 20:00 Hotel l'Aiglon in Digne les Bains, 590m

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Tartonne ist der ideale Ausgangspunkt, um über den "Pas d'Archail" die "Terres Noires" von Digne les Bains zu erreichen.

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Darüber wurden in diesem Thread nun wahrlich schon genug Superlativen ausgetauscht... und die Gegend begeistert auch meine Mitfahrer. Ziemlich einzigartig in den Alpen.

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Im Juli ists dort allerdings schweineheiß... drum folgt am Ende der Trailorgie eine sehr willkommene "Rasensprengerringeltanzorgie".
 
20.07. 20:00 Wohnwagen in Castellane, 720m

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Von Digne...

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... über den "Pas de la Faye"...

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...auf tollen Trails nach Tartonne. Mal wieder zimmern die Franzosen einen Weg in den Berg, der mit kaum merklichem Gefälle in ellenlangen Kehren nur knapp fünfhundert Höhenmeter überwindet und doch quasi endlos erscheint. Fahren ohne Bremsen kann man ruhig wörtlich nehmen.

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Weiter auf Straße nach Castellane, inklusive Badenachmittag in den wunderschönen Stauseen des Verdon. Die zusätzlichen Singletracks links und rechts am Weg (Sommet de Maurel, Les Granges) werden den sportlichen Temperaturen und dem komprimierten Highlight-Tourplan geopfert. In Castellane sind alle bezahlbaren Hotels belegt, aber die Campingplätze vermieten recht luxoriöse Wohnwagen. Passt.
 
21.07. 20:00 Hotel in Sigale, 590m

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Beim Straßenuphill von Castellane nach Vauplane wirft der Asfalt Blubberblasen. Kanns sein, dass es ein bisserl warm ist?

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Macht nix, denn...

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... die Lavendelflowtrails entschädigen für jede vergossene Schweißperle.

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Und schlussendlich kann man hier auch direkt in den Gebirgsbächen fahren.

Nachmittags das übliche Teerstückerl zum Strecke machen: Über diverse Minimaldörfer der "Préalpes d'Azur" (Brianconnet, Collongues, Sallagriffon) und durch tolle Schluchten (Riolan) gehts ins Village Percée "Sigale".
 
22.07. 17:00 Strand von Nizza, 0m

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Chemins-du-Soleil Trails von Sigale nach Roquesteron, 800 Höhenmeter einsame Straße zum Mouton d'Agnoud, Abschlusswegerl nach Nizza an den Strand.

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Glaub ich komm jetzt zum vierten Mal am Mittelmeer an... nach insgesamt 49 Tagen in der Provence. Langsam hab ich alles durch... oder doch noch nicht?

:)
 
Einfach herrlich. Danke nochmal für die Zusammenfassung und die Bilder.

Ich freu mich schon auf deinen Nächsten Trip. Ein paar Bier seien dir hiermit schonmal versprochen.
 
grias di bua! :D
ich muß irgendwie den "hier-gehts-weiter" post im abruzzix verpaßt haben.:ka:
hätte nicht gedacht, daß du noch stellen in den alpen und umgebung findest, die als gelobtes land der holy-trails durchgehen. aber so kann man sich täuschen.
da aber die meisten heutzutage als hammerharte endurobiker gelten (wollen), werden natürlich auch eher solche sachen gefahren, die fahrkunst und material an ihre grenzen bringen.
s1 ohne viel bremsen - das ist ja voll 90er starrbike cantileverfeeling. dafür kauft man sich ja kein "motorrad ohne motor" und zieht auch keine cross-ausrüstung light an. da müssen eben andere kaliber her. wers braucht...
 
Stefan, DEINE Trail Dichte ist kaum real für einen IT Vertriebs-Knecht vorstellbar !! Danke für die wunderbare Impfung, das es jeden einzelnen Tag auch ganz ganz anders, also selbstbestimmt laufen kann ... !!! Ich werd narrisch ... und wenn Kernthemen wie S1 oder S3, den Tagesablauf bestimmen, ja was ist das nur für ein traumhaftes Leben. Weiter so .. DU bist ein Profi - Motivator für uns bzw. für mich hier. ... VIELEN HERZLICHEN DANK.... Ja und geschrieben hab ich nichts, da ich keinen Furz an "Erfahrungen" und Hilfestellungen im Speicher abrufbar hab. Eigentlich Quatsch... bei der nächsten Route bin ich wieder mit aktiv... versprochen :) Happy Trails !
 
Habe hier ein paar Bilder gepostet: http://www.mtb-news.de/forum/t/die-...ide-pics-teil-1.434931/page-354#post-13971457
Danke an Stuntzi für den Tip, die nördliche Variante der Abfahrt vom Col de Champs zu nehmen, hat sich gelohnt!
Am besten gefiel mir die Tour über Entraunes zum Col des Trente Souches mit Abfahrt nach St. Martin d'Entraunes, der Abschnitt wird auch am 3. Tag der TP befahren.
Ziemlich mies war unser dritter Tag: Hatte leider wohl etwas mangelhaft recherchiert, allerdings wurde der Track im Franzosenforum so empfohlen. Wird sind Puget-Theniers gestartet, über Leouve, dann auf den oberen Mihubi (m.E. die falsche Richtung), dann in den unteren Mihubi eingestiegen, der Weg war total verfallen, auf und ab, wenig fahrbar, das Ganze ist bei 38 Grad in eine Stundenlange Trage- und Schiebeorgie ausgeartet, auf die wir uns nicht eingestellt hatten. Am Schluss ging es dann noch über Auvare zurück, das war einigermasssen versöhnlich.
 
Habe gestern nicht mehr in den thread geschaut sonst wäre es wohl weniger überraschend gewesen. :)
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