Speichen locker, aber warum?

Klar hört man das, sogar sehr deutlich. Aber nur ganz am Anfang, wenn man mit einem frisch eingespeichten und nicht abgedrückten Laufrad losfährt, dann macht es während der ersten paar Umdrehungen, besonders wenn man das Rad zur Seite neigt, laut *klickerklackerklickerklacker*
Du hast natürlich recht, wenn das Laufrad nicht abgedrückt wurde, dann hört man das. :daumen:

Das Laufrad wurde aber sehr oft abgedrückt. Das laute *klickerklackerklickerklacker* ist bei der ersten Fahrt daher nicht zu hören. Die Speichen sind aber eventuell trotzdem noch in sich verdreht und entdrehen/entlasten sich erst langsam mit der Zeit, ohne das typische Geräusch.

Ich begegne dem Verdrehen von dünnen Rundspeichen damit:

Anhang anzeigen 312688

Mit dem sehr niedrig bauenden P&K Lie Speichenspanner lässt sich das Verdrehen der Speichen sehr effektiv reduzieren/verhindern.

Der Knipex Zangenschlüssel ist mittlerweile eines meiner Lieblingswerkzeug. :love:
Z. B. keine Gefahr von Kantenbeschädigungen an den Abdeckkappen der Gabel – genial!
 
Das Laufrad wurde aber sehr oft abgedrückt. Das laute *klickerklackerklickerklacker* ist bei der ersten Fahrt daher nicht zu hören. Die Speichen sind aber eventuell trotzdem noch in sich verdreht und entdrehen/entlasten sich erst langsam mit der Zeit, ohne das typische Geräusch.

Widerspricht meiner Erfahrung und Logik. Wenn die Speichen verdreht sind, entdrehen sie sich beim Abdrücken und gut ist.
 
Xrated, mit der Anleitung funktioniert das mit der Check Spoke App ganz gut, im spokomat beschreibst Du es ja auch.

Der Vergleich ergibt dann, dass mein Tension meter angeblich zuwenig anzeigt. (d.h. wenn ich den Spokomat mit einer von mir mit dem park tool gemessenen Kraft füttere, gibt er eine niedrigere Frequenz aus, als mit dem Handy gemessen)
Ich werde mich wohl mal mit dem deutschen Distributor von park tool in Verbindung setzen, ob er mir das Werkzeug mal neu kalibriert.

Eine coole Zusatzfunktion zum Spokomat wäre übrigens noch, wenn man auch Frequenzen eintippen könnte und dann die Vorspannung angezeigt bekäme. Also die "Rückwärts"-Richtung, die bei Check Spoke nicht so glaubwürdig ist.
 
Das ist die gleiche Tabelle, die bei mir mit im Karton lag.
Es kann aber schon sein, dass mein Gerät nicht mehr stimmt. Bei einem anderen Laufrad, dass ich nach dem hier besprochenen gebaut habe, hatte ich den Verdacht, dass sich die Schraube durch den zentralen Gelenkbolzen gelockert hat.
"Spring holder screw", Position 10 in der Explosionsdarstellung, hier http://www.parktool.com/product/spoke-tension-meter-tm-1 unter "resources- Instructions and parts diagram".
Das betrifft aber mit großer Wahrscheinlichkeit noch nicht das Hinterrad, das mir schlapp gemacht hat.
 
Die Revos haben im elastischen Bereich eine höhere Dehnung, als die Comps. Ist die Felge radial sehr weich, kann das schon problematisch sein. (Auch wenn die Theorie sagt, klasse, dann kann die dünne Speiche die Verformung der Felge ohne Totalentlastung mitmachen.) Ich hab auch schon mehrere Räder so gebaut, allerdings immer mit radial eher steifen Felgen.

Diese Problematik, ich weiß, etwas OT, sah ich bislang in erster Linie bei Revos und zu großen Bremskräften als Impuls/Moment durch zu starkes Nachgeben.

Deine These beruht quasi ebenfalls auf der Annahme, dass die Revo sich quasi bei radialer Entlastung zu schnell "aufgibt" , wenn man sich dem "kritschen" Wert der Entspannung nähert?
 
Widerspricht meiner Erfahrung und Logik. Wenn die Speichen verdreht sind, entdrehen sie sich beim Abdrücken und gut ist.
Bei stabilen Felgen (Spank) bekomme ich* durch Abdrücken die Speichen nicht ausgedreht. Deshalb achte ich beim Spannen schon immer darauf, dass sich die Speichen nicht verdrehen und "stresse" sie von Hand durch zusammendrücken der parallelen Speichen.

* Ich weiß, du wiegst 30 kg mehr als ich. :D
 
Das ist die gleiche Tabelle, die bei mir mit im Karton lag.
Es kann aber schon sein, dass mein Gerät nicht mehr stimmt. Bei einem anderen Laufrad, dass ich nach dem hier besprochenen gebaut habe, hatte ich den Verdacht, dass sich die Schraube durch den zentralen Gelenkbolzen gelockert hat.
"Spring holder screw", Position 10 in der Explosionsdarstellung, hier http://www.parktool.com/product/spoke-tension-meter-tm-1 unter "resources- Instructions and parts diagram".
Das betrifft aber mit großer Wahrscheinlichkeit noch nicht das Hinterrad, das mir schlapp gemacht hat.

Wenn bei anderen Laufrädern das Tensiometer auch überall zu wenig anzeigt, könntest du es theoretisch auch mit meinem Tool nachjustieren. Aber das würde ich nochmal vorher verifizieren.
Du könntest in einem Shop ja mal die Spannung an einer bestimmten Speiche messen und vergleichen.
 
Hm, die Frage bleibt ja am Ende:

Ist es ein Fehler im Aufbau? Wenn nicht, dann kann es sich ja nur um einen Materialfehler handeln. Die Indizien deuten fast auf einen Materialfehler hin (schätze, bei den Toleranzen).
 
Sowas ähnliches ist mir auch passiert, ich hatte damals meine alten Laufräder mit einem neu gekauften Parktool kontrolliert und nachzentriert. Allerdings hatte ich vielleicht den Fehler gemacht, etwas Öl in die Nippelsitze zu tröpfeln, wegen der Leichtgängigkeit beim Spannen. Ich hatte schön abgedrückt, das Verdrehen beachtet und mit dem Schlüssel auch etwas bei den Biegungen nachgeholfen, aber die Räder waren auch sicher schon über drei Jahre alt damals. Die Spannung war so gleichmäßig wie möglich, bei ca. +/- 10% oder niedriger (halber Strich auf der Parktool Skala).

Nach ca. 1-2 Jahren hab ich jetzt mal wieder kontrolliert, und die Spannung vorne war von ca. 1000N auf immerhin fast die Hälfte runter. Hinten war die Seite gegenüber dem Antrieb auch schwächer. Das war mit relativ stabilen Felgen für V-Brakes, keine Discs, die Mavic XM819, konifizierten 2,0-1,8-2,0 Speichen und Messingnippeln.

Jetzt hab ich nachgezogen, ganz ohne Öl, mal sehen ...
 
Ist sie zu stark, bist du zu schwach ;)

Joa, bei ner Stiffy muß man bestimmt schon ganz gut drücken, bevor sich was tut.
Da tut mir dann die Nabe und das Lager leid. Ich springe deshalb nicht auf dem liegenden Laufrad rum, bis ich irgendwas höre, sondern verbiege mir lieber die Finger und mach's mit der Hand. ;)
Ich kann mir auch gar nicht vorstellen, dass man eine Spike oder Stiffy so weit verbiegen kann, dass eine 1mm gedehnte Laser entlastet wird, Da ist doch hinterher die Felge krumm?! Man hat ja auch nichts davon, wenn die neue Felge nach dem Abdrücken aussieht, wie nach 100 Stunden Bikepark.

@Sladi : Kann auch an der Mavic liegen. Trotz gutem Vordehnen und Belasten der Speichen setzen sich mit der Zeit die blöden Ösen. Dazu muss gar nichts verdreht sein oder sich Nippel geheimnisvoll locker drehen.
 
Öl kann man schon nehmen, aber nur Leinöl weil das schön verharzt mit der Zeit. Ich halte auch durchgängig 1,8er Speichen für eine schlechte Wahl denn die sind auf einer Seite immer viel zu lose, egal wie fest man spannt.
 
Hab jetzt gelesen, daß die Reifen am MTB bei strammen Sitz, also üblicherweise bei schlauchlos, die Felge komprimieren und die Speichenspannung deutlich verringern können. Das heißt, allein der korrekte Sitz im Felgenhorn kann es bereits ausmachen. Obwohl es hier bei mir und bei der Sun wohl um eher stabile Felgen geht, könnte vielleicht das mit ein Grund gewesen sein. Ich hatte damals schon die Spannung bei montierten und aufgepumpten Reifen festgelegt, aber vielleicht waren dann die Reifenwechsel schuld, die Reifenmodelle sitzen ja unterschiedlich stramm.
http://forums.mtbr.com/wheels-tires/tire-pressure-spoke-tension-777704.html

Kann auch an der Mavic liegen. Trotz gutem Vordehnen und Belasten der Speichen setzen sich mit der Zeit die blöden Ösen. Dazu muss gar nichts verdreht sein oder sich Nippel geheimnisvoll locker drehen.
Vielleicht haben sich die Fore-Gewinde gesetzt, aber nach so langer Zeit? Mitgedreht hat sich nur einer, obwohl ohne Öl fast alle Gewinde relativ schwergängig waren.

Öl kann man schon nehmen, aber nur Leinöl weil das schön verharzt mit der Zeit. Ich halte auch durchgängig 1,8er Speichen für eine schlechte Wahl denn die sind auf einer Seite immer viel zu lose, egal wie fest man spannt.
OK, beim nächsten Mal werde ich wieder ölen. Mag auch sein, daß man am Hinterrad die Speichenstärke optimieren kann, aber das Problem war am Vorderrad genauso schlimm.
 
Ich bedanke mich erstmal für eure Hilfe, habe mal wieder viel dazugelernt.

Ich nehme jetzt an, dass meine Speichen tatsächlich weit weniger gespannt waren als ich angenommen habe:
Um etwa 100 N in der Tabelle verrutscht, +- Messungenauigkeit, dazu noch ein paar Setzeffekte.

Ich werde das Laufrad jetzt wieder aufbauen, zur Sicherheit wie vorgeschlagen etwas strammer, und dann beobachten.
 
Den Tensiometer habe ich erstmal nach der akustischen Methode nach Spokomat kalibriert, um in den nächsten Tagen damit arbeiten zu können. Danach werde ich aber versuchen, ihn zum kalibrieren einzuschicken.
 
Meinen parktool habe ich mal mit geringstem Aufwand kalibriert:

Eine Tellerschaukel so modifizieren, dass eine Speiche im Seil integriert wird.
Jetzt setzt man sich einfach auf die Tellerschaukel und misst die Speichenspannung.
Der Tensiometer sollte aber erst angesetzt werden, wenn man bereits auf der Tellerschaukel sitzt.
Das eigene Gesamtgewicht und die Dicke der Speiche kennt man ja.
Meine 90kg passen recht gut zu 900N

Und schon kann man den Tensiometer kalibrieren.

Aber Vorsicht! Die Konstruktion sollte stabil sein.
 
Woran hast Du gedreht?
An der Vorspannung der Feder oder an der Schraube, die das Gelenk zusammenhält? Die Reibung in dem Gerät ist nämlich nicht unerheblich.
Einen einzelnen Punkt anzufahren und zu kalibrieren kriege ich auch hin, mit 50 kg Hantelgewichten oder akustisch, aber über einen weiteren Bereich stimmen die Werte halt nicht.
 
Mein Tensiometer hat gestimmt, aber nur wenn bereits Spannung auf der Speiche war.
Deshalb habe ich nichts verändert.

Verändern sollte man natürlich nur an der Schraube (links ) für die Vorspannung.

tm1_park_tool_3.jpg
 
Interessante Messmethode :)
Wie verbindet man Seil mit Speiche?

Wäre wohl auch möglich das mein TM-1 nicht stimmt aber den hatte ich nagelneu aus USA importiert.
 
OT: könnte man das Tensiometer denn mit der Handy-Frequenz Methode überprüfen? Das sollte ja soweit ich das verstanden habe auch ohne Probleme gehen.
 
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