Speichenspannung???

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26. März 2002
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Wie erreiche ich bei Disc-Laufrädern die optimale Speichenspannung.
DT-Onyx und Mavic223 disc
Will zuhause schrauben, und wenig Geld für Zusatztools ausgeben!
 
Schau dir ein fertig eingespeichtes Laufrad an und gehe mit einem Schraubenzieher, Bleistift o.ä. über die Speichen und merke dir den Klang. Den solltest du erreichen, wenn du dein Rad ohne teures Tensiometer einspeichen möchtest. Zu tiefer Klang bedeutet Speichenspannung erhöhen und zu höher Klang Speichenspannung verringern. Wobei ein zu hoher Klang deutlich weniger nachschwingt.

Viel Spaß beim Einspeichen, mit ein Bischen Übung sollte die Methode erfolgreich sein. Bisher haben meine selbst eingespeichten Laufräder nach dieser Methode nichtmal Speichenrisse gehabt.

Ritzelflitzer
 
Jede Felge hat einen maximalen Wert für die Speichenspannung, geht man über diesen Wert, wird die Felge instabil und bleibt nicht rund. Das haltbarste Laufrad hat eine hohe Speichenspannung knapp unter dem Maximalwert, alle Speichenköpfe sind in die Nabe getrieben worden (nachdem die Speichen schon eine gewisse Spannung aufweisen) (Speichenkopftreiber oder Durchschlag auf Speichenkopf aufsetzen und mit dem Hammer leicht darauf schlagen), und das Laufrad wurde abgedrückt, bis es nach dem Abdrücken immer noch rund läuft. Die Speichenspannung sollte so gleichmässig wie möglich sein.
Gruss
Dani
 
mein hinteres laufrad (crossride) hatte einen leichten schlag und ich hatte es dann beim nachzentrieren etwas übertrieben. am ende war alles durcheinander und ich musste praktisch bei 0 anfangen. der schlag ist jetzt wieder raus aber die speichenspannung ist auf der seite des freilaufkörpers deutlich höher. ist das normal?

ich konnte mich mangels zentrierständer nur an den v-brakes orientieren, und die sind auch nicht so opti eingestellt. deshalb könnte es ja sein, dass das ganze laufrad auf die eine seite verschoben ist. wie kann ich das ausschließen?

noch 'ne frage zu den crossrides: ist es normal, dass die ziemlich flexibel sind? ich wiege bei 185 cm größe 83 kg (mit rucksack, wasser und allem drum und dran wahrscheinlich 90 kg) und im wiegetritt oder in kurven schleifen die räder an den v-brakes (ca. 2mm abstand zur felge). mich macht das langsam nervös. die räder müssten doch bei höher speichenspannung steifer werden. wie weit kann ich da gehen? macht es sich irgendwie bemerkbar, wenn ich mich der max. grenze nähere oder springt mir einfach plötzlich die speiche ins auge?
 
wenn du 100%ig die richtige speichenlänge hast dann drehe die nippel soweit das man nur noch ca. 1mm vom gewinde aus dem nippel gucken sieht, dann machste bei jedem nippel immer ne halbe umdrehung solange bis das gewinde nicht mehr zu sehn ist, aber ACHTUNG immer nur eine HALBE da spnst höhenschläge entstehn können und die wieder ruasbekommen ohne alle speichen zu lösen ist ne kunst für sich und dauert mitunter länger als alle speichen lösen und wieder fest ziehn, wenn du dann soweit bist das man das gewinde vonner speiche grade eben nicht mehr sieht, dann fängste das eigetnliche zentrieren an, hilfreich ist natürlich die methode von ritzelflitzer, meine laufräder habe ich auch immer selber eingespeicht und mein letzter LRS hat 2 1/2 jahre gehalten dann hat es die felge hinten zersetzt, musste nicht einmal nachzentrieren o.ä.

p.s. nicht vergessen die laufräder abzudrücken: nach dem einspeichen laufrad auf den boden legen und vorsichtig von oben auf die felge drücken solange bis es nicht mehr knackt, das laufrad mehrmahls drehn und wenden, dann wieder zentrieren und nochmals abdrücken, ich mache das ganze immer mindestens 3x
 
Original geschrieben von ritzelflitzer
Viel Spaß beim Einspeichen, mit ein Bischen Übung sollte die Methode erfolgreich sein. Bisher haben meine selbst eingespeichten Laufräder nach dieser Methode nichtmal Speichenrisse gehabt.

Ritzelflitzer
Speichenrisse, wirste auch schwerlich kriegen. Denn eh dir am Laufrad vom Spannen ne Speiche reißt, kolabiert die Felge, oder es reißt den Nippel raus.
Damit eine z. B. DT Competition 2.0/1.8/2.0 Speiche auf Zug belastet reißt braucht es 2850 N. Eine Standardprofilfelge schafft höchstens 1200 N, eine Hochprofilfelge 2000 N.
 
Original geschrieben von soenner
mein hinteres laufrad (crossride) hatte einen leichten schlag und ich hatte es dann beim nachzentrieren etwas übertrieben. am ende war alles durcheinander und ich musste praktisch bei 0 anfangen. der schlag ist jetzt wieder raus aber die speichenspannung ist auf der seite des freilaufkörpers deutlich höher. ist das normal?

ich konnte mich mangels zentrierständer nur an den v-brakes orientieren, und die sind auch nicht so opti eingestellt. deshalb könnte es ja sein, dass das ganze laufrad auf die eine seite verschoben ist. wie kann ich das ausschließen?

noch 'ne frage zu den crossrides: ist es normal, dass die ziemlich flexibel sind? ich wiege bei 185 cm größe 83 kg (mit rucksack, wasser und allem drum und dran wahrscheinlich 90 kg) und im wiegetritt oder in kurven schleifen die räder an den v-brakes (ca. 2mm abstand zur felge). mich macht das langsam nervös. die räder müssten doch bei höher speichenspannung steifer werden. wie weit kann ich da gehen? macht es sich irgendwie bemerkbar, wenn ich mich der max. grenze nähere oder springt mir einfach plötzlich die speiche ins auge?

Die Speichenspannung muß auf der Freilaufseite höher sein, das ist vollkommen normal. weil ja durch den Kassettenkörper die tangentiale Senkrechte auf diese Seite verschoben ist und somit die Speichen hier steiler stehen. Die Speichenspannung am Hinterrad links beträgt nur etwa 65 % der rechten Seite. Deshalb kommt es hinten links zu den meisten Speichenbrüchen.
Denn ein Speichenbruch entsteht nicht, wie viele meinen, am zu stark sondern am zu schwach eingespeichten Laufrad.
Dies beantwortet fast schon deine zweite Frage. Wie gesagt, hier ist die Felge asymmetrisch zur Kassettenseite hin verschoben. Um festzustellen, ob ein Laufrad mittig und wenn, ob es gleichmäßig mittig steht, bedarf es einer Zentrierlehre und ohne eine solche und darüber hinaus einen vernünftigen Zentrierständer, würde ich, zumindest als Laufradneuling, kein Laufrad aufbauen. Das Ergebnis ist meistens Murks.
Wer Scheibenbremse fährt, kann einen kleinen Seitenschlag verkraften, aber bei Felgenbremsen ist sowas doch sehr nervend.

Und nun zu deiner letzten Frage.
Ein Crossride Laufradsatz, mit seinen 22 mm Schwindsuchtfelgen, und viel zu wenig Speichen und die auch noch radial, ist für Fahrer deiner Gewichtsklasse nicht geeignet. Es sei denn du fährst damit nur zur Eisdiele. :D
Wenn du einen Laufradsatz willst, der ein bischen was aushält, solltest du ne F 519er von Mavic nehmen und vorne wie hinten 32 Speichen, 3-fach gekreuzt.
Alles andere ist für Hungerfüchse. :lol:

gruß gt
 
ich hatte zuerst versucht, die speichenspannung auf beiden seiten ungefähr gleich hinzubekommen (schätze mal links 80%). jetzt, wo du das mit den 65% gesagt hast, habe ich noch mal kräftig angezogen. das rad läuft jetzt sogar noch besser als direkt nach der lieferung. mavic hat die speichen viel zu lasch eingespeicht. jetzt flext nix mehr. läuft fast schon beängstigend gut.

hinten hat das crossriderad 28 speichen 2-fach gekreutzt - nur vorn (24) ist radial eingespeicht. geht bei meinem gewicht jetzt gerade noch. werde noch etwas abnehmen, die 1,5l volvic flasche zuhause lassen und vor der fahrt aufs klo gehen. neuer laufradsatz ist nicht mehr drin (student). wenn mir die laufräder aber wieder geklaut werden, hole ich mir stabilere. hab mein hardtail zur superleichten straßenmaschine umgerüstet (conti gp, 959, slr, umwerfer ab, leichte parts). ist das beste rad der welt.

achso - das hintere rad weicht an einer stelle in der höhe ca. 1,5 mm von der ideallinie ab. kann man das schon als höhenschlag bezeichnen? beim fahren merke ich davon nix, mache mir aber sorgen, dass sich das mit der zeit ausweitet. ist das begründet?

danke für die tipps!
 
Hallo,

als Anhaltswert kann man noch nehmen, dass sich die (3.) Kreuzung zweier Speichen bei einem vernuenftig eingespeichetem Rad mit Fingerkraft nicht weiter als 10mm verschieben laesst. (Mancher sagt auch 5mm.)

hth
C.
 
Original geschrieben von soenner
achso - das hintere rad weicht an einer stelle in der höhe ca. 1,5 mm von der ideallinie ab. kann man das schon als höhenschlag bezeichnen? beim fahren merke ich davon nix, mache mir aber sorgen, dass sich das mit der zeit ausweitet. ist das begründet?

danke für die tipps!
Ich denke, das du dir bei 1,5 mm keine Sorgen machen mußt.
 
Original geschrieben von gabjeitiroler

Speichenrisse, wirste auch schwerlich kriegen. Denn eh dir am Laufrad vom Spannen ne Speiche reißt, kolabiert die Felge, oder es reißt den Nippel raus.
Damit eine z. B. DT Competition 2.0/1.8/2.0 Speiche auf Zug belastet reißt braucht es 2850 N. Eine Standardprofilfelge schafft höchstens 1200 N, eine Hochprofilfelge 2000 N.

Da hast du natürlich Recht, ich meinte auch die Nippelausrisse. Da hatte ich bei meinen ersten selbsteingespeichten Laufrädern Problem. Da waren die Nippel nicht von der gleichen Firma wie die Speichen und die Toleranzen von Nippel- oder Speichengewinde zu groß.

@Dani: wow, da müßte ich aber viel Zeit haben. "Und dann hau mit dem Hämmerlein mein...."

Ritzelflitzer
 
Hi!
Dass die hinteren Speichen am häufigsten auf der linken Seite brechen, gilt imho allenfalls für Disc-Laufräder.
Bei konventionellen LR brechen sie häufiger auf der Antriebsseite wegen den dort angreifenden Kraftverhältnissen, dann auch meist direkt am Gewinde oder am Bogen, vornehmlich die Speichen, die innen liegen.
Gruss
Krischan
 
Original geschrieben von Krischan
Hi!
Dass die hinteren Speichen am häufigsten auf der linken Seite brechen, gilt imho allenfalls für Disc-Laufräder.
Bei konventionellen LR brechen sie häufiger auf der Antriebsseite wegen den dort angreifenden Kraftverhältnissen, dann auch meist direkt am Gewinde oder am Bogen, vornehmlich die Speichen, die innen liegen.
Gruss
Krischan

Ich zitiere:

"Die meisten Speichenbrüche geschehen am Hinterrad auf der linken Seite, wo wir, bedingt durch die asymetrische Laufradgeometrie, nur eine niedrige Speichenvorspannung erreichen. Also nur etwa 60 % gegenüber 100 % auf der Antriebsseite.
Brechen Speichen am Hinterrad rechts, so ist hier die Speichenvorspannung zu sanft."
(aus: Die Kunst des Laufradbaus - von: Gerd Schraner)

yupp, so schaut´s. ;)
 
Hi!
Das kommt mir unsinnig vor, denn:
Wann brechen Speichen?
Speichen brechen dann, wenn sie eine überproportional hohe Last aufnehmen müssen, d.h. sie tragen in kurzen Belastungsspitzen wesentlich mehr als die Nachbarspeichen. Es brechen daher nicht die lasch gespannten, sondern deren Nachbarn, weil sie eine zu hohe Spannung verkraften müssen.
Beim sauber eingespeichten LR passiert erstmal nichts, erst wenn einzelne Speichen zu locker sitzen, reissen andere.
Weil die Speichen auf der Antriebsseite prinzipbedingt schon eine höhere Spannung haben, reissen sie deshalb am wahrscheinlichsten.
Ich hab momentan kein Zitat, welches diesen Standpunkt stützt, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass es so ist.
:bier:
Gruss
Krischan
 
@Krischan: Wenn du ein Zitat brauchst, hier eins vom Speichengott Smolik:
"...Macht man eine Statistik der Speichenbrüche, so treten sie am Hinterrad häufiger als am Vorderrad auf, treffen dort öfters die Zahnkranzseite als die Gegenseite und schwere oder antrittsstarke Fahrer werden davon deutlich mehrfach erwischt als leichte Fahrern und natürlich schlägt der Bruch im Gelände häufiger zu als auf aalglatter Asphaltstraße...."

Wer mehr zur Theorie des Speichenbruches lesen will, dem sei die Homepage von Smolik empfohlen.

Wenn auf der linken Seite die Speichenspannung herabgesetzt wird, dann steigt bei Belastung des Hinterrades die Last der Speichen auf der Zahnkranzseite an und der Bruch ist vorprogrammiert.

Ritzelflitzer
 
Tja, da steht ja jetzt Ausage gegen Aussage.
Wenn man vom sogenannten Gewaltbruch ausgeht, trifft die von Euch getätigte Aussage wohl zu. Aber einen direkten Gewaltbruch, bzw. -riss, an einer hochwertigen Speiche hab ich noch nicht erlebt.
So etwas geschieht meiner Meinung nach nur an zuvor ermüdetem Material. Und wodurch entsteht diese Ermüdung? Durch die Unruhe des Speichengerüstes im Laufrad. Zum einen durch Spiel zwischen Nabe und Speiche, zum anderen durch zu schwache Speichenvorspannung.
Das und nichts anderes, sind meines Erachtens die Hauptursachen, die zum vorprogrammierten Speichenbruch führen. Weil ein zu schwach vorgespanntes Laufrad den ständigen Lastwechseln auf Dauer nicht gewachsen ist.
Je höher die Speichenvorspannung, umso mehr Unterstützung erhält die am meisten belastete obere Speiche von ihren Nachbarspeichen. Deshalb ist die radiale Überbelastung bei schwach gespannten Speichen höher und deshalb ist, meiner Meinung nach, die linke Seite (hinten) anfälliger als die rechte.
 

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das ist ja auch immer das Dumme:
Du stehst mitten im Geplänte, hast zwar ne Speiche dabei, Nippelspanner und Standardwerkzeug, kriegst aber die Kassette nicht runter.
Hab jetzt immer sone "Kabelspeiche" dabei, aber 100% Sicherheit bringt die auch nicht...

Gruss
Krischan
 
da ist ja schon wieder was Neues.

Na ja, das mit der Ermüdung ist ja im Prinzip genau das, was ich auch sage:
Durch die Antriebskräfte werden die Speichen auf der Freilaufseite eher ermüdet als die anderen, zumal sie in den Belastungsspitzen auch höhere Kräfte aufnehmen müssen.
Nicht ermüdete Speichen brechen sicher nur durch Gewalteinwirkung, da hast du recht.
Ich bin mal nach einem Sprung aus dem Pedal gerutscht und mit der Hacke in die Speichen geraten; da waren gleich mehrere Speichen hinüber.
Das war auf der linken Seite und ich glaube auch das einzige Mal, dass mir dort hinten Speichen hops gegangen sind.
Sonst immer rechts, entweder direkt am Gewinde oder am Bogen.
Auch beim Disc-Laufrad schon.

Gruss
Krischan
 
Okay, laß uns die Diskussion hier beenden. Deine Erfahrung spricht gegen meine Theorie. Mir sind an meinen Laufrädern nämlich aus dem Fahrbetrieb heraus noch keine Speichen gerissen. Nur einmal ein Gewaltbruch, weil ich einen Ast in die Speichen gekriegt habe. (Kurioserweise hinten links :D )

Habe meine Laufräder mittlerweile auch gebunden und verlötet. Zusätzlich hab ich nur Kopfinnenspeichen, weil ich einen 2-Ebenen-Flansch an meinen Naben habe. Ich glaub kaum, das ich da jemals böse Überraschungen mit erleben werde.

Vielleicht sollte man mal ne Umfrage starten. Weiß leider nicht, wie man sowas macht. Wäre doch sicher interessant zu erfahren, wo denn nun die meisten Speichen den Geist aufgeben.

gruß gt
 
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