SRAM 1x11: Verschleiß kleinstes Ritzel und Polygoneffekt

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Hi,

ich wollte nächstes Jahr für mein 29er XC und hoffentlich ein 29er Last Fastforward auf SRAM 1x11 umsteigen. Ich fahre aktuell 1x10 mit einer 11-36 Kassette und komme schon damit ganz gut klar. Halt Berliner Flachland.

Jetzt stellen sich mir jedoch folgende Fragen:
  • Zumindest das 29er XC wird auch mal auf Asphalt eingesetzt und da dürfte das 10er Ritzel oft genutzt werden. Wie sieht es hier mit dem Verschleiß aus? Wechseln kann man das ja leider nicht einzeln. Gibt es Unterschiede zwischen XX1, X01 und GX was die Haltbarkeit angeht?
  • Wie stark ist der im aktuellen GX-Test angesprochene Polygoneffekt? Am XC-Bike benutze ich Crankbrothers Klickis.
Vielen Dank
 
Nun, 1x10 oder 1x11 werden in der Regel mit kleinen KB gefahren/geliefert.
Kleines KB bedeutet aber daß sinnlos Drehmoment in die Kette eingeleitet (und übertragen) wird.
Hohe Drehmomente in die Kette einzuleiten und damit dann kleine Ritzel (11er, 13er und selbst 15er) zu "quälen" mag zwar hipp sein, aber rein technisch gesehen ist das grober Unfug.
Sowohl Kette als auch die Kassette werden sinnlos hohem Verschleiß ausgesetzt.

Im Flachland sollte vorn wenigsten eine 2-fach KRG zur Verfügung stehen.
Das große Kb sollte dabei wenigsten 40 Zähne haben. Besser aber noch ein 42er oder sogar ein 44er.
Insbesondere wenn das Fahrrad viel auf Asphalt gefahren werden soll-
 
Mit der Übersetzung werde ich dann noch rumspielen, keine Frage. Mich interessiert aber, wie lange das kleine 10er Ritzel an den verschiedenen 1x11 Kassetten hält. Würde mich ärgern, wenn das 10er irgendwann durch ist, die restliche Kassette noch wunderbar aussieht und ich quasi min. 150 Euro für ein neues 10er Ritzel ausgeben muss.

Ich fahre aktuell an beiden Rädern vorne Einfach und bin damit sehr zufrieden. Mir geht es auch gar nicht um Übersetzung und Bandbreite, sondern lediglich den Verschleiß bei unterschiedlichen Szenarien der Kassetten XG-1150, XG-1180 und XG-1195/99, sowie den angesprochenen Polygoneffekt.
 
Oh mann, Sarkasmus? Wenn ich ständig auf dem 10er Ritzel unterwegs wäre (was ich nie behauptet habe), welche Kassette sollte ich denn statt dessen nehmen? Wie sparkfan richtig angedeutet hat, wäre dann ein Wechsel des KBs mehr als sinnvoll.

Hab nur ganz zufällig in den letzten 20 Jahren die Erfahrung gemacht, dass das kleinste Ritzel immer als erstes flöten geht, weshalb man die früher auch immer einzeln tauschen konnte. Wegen irgendwelchen blöden physikalischen Gesetzen kann es sogar sein, dass das kleinste Ritzel auch dann als erstes verschleißt, wenn man es weniger als die anderen Ritzel benutzt.

Aber ok, euren Aussagen entnehme ich, dass bei allen 11-fach Kassetten sämtliche Ritzel perfekt gleichmäßig verschleißen, egal wie man fährt.
 
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Aber ok, euren Aussagen entnehme ich, dass bei allen 11-fach Kassetten sämtliche Ritzel perfekt gleichmäßig verschleißen, egal wie man fährt.
Wer hat denn das behauptet?
Es gilt:
Je weniger Zähne die Kraft übertragen, desto mehr wird das Material beansprucht.
9er, 10er, 11er und selbst 13er Ritzel sind für hohe Geschwindigkeiten vorgesehen.
Die erfordern aber dringend niedrige Drehmomente zu übertragen.
Welches wiederum dadurch gering gehalten wird indem vorn eine ordentlicher Ömmes montiert gehört.

Die militanten *nur-ein-KB-zu-brauchen-gläubigen* (vergebt es mir) reiten für die Komponentenhersteller eine Sau die im AUgenblick halt gern durchs Dorf/den Wald getrieben wird.
Gut, wer der Meinung ist, der soll ...

Sieh mal, die Aussage
...Zumindest das 29er XC wird auch mal auf Asphalt eingesetzt und da dürfte das 10er Ritzel oft genutzt werden. ...
zeigt daß der Verschleiß hoch sein wird.
10.Gang (11er) und 9.Gang (13er) nutze ich (kann aber jeder im Endeffekt machen wie er will) meißt nur wenns eh bergab geht.
Dann aber nur mit 44er KB.
In der Ebene schon die schnellen Gänge zu brauchen, dann stimmt etwas mit der Übersetzung nicht.
 
In der Ebene schon die schnellen Gänge zu brauchen, dann stimmt etwas mit der Übersetzung nicht.

sehe ich genauso. Da passt dann einfach das 1x-KB Konzept nicht zun den Bedürfnissen. Bei den 1x.Antrieben ist halt zwangsläufig ein Kompromiss einzugehen - entweder am unteren Ende der Übersetzung oder am Oberen.
Edit: Merke es ja immer wieder; ich fahre auch 1x und 2x an meinen Rädern. Und das 1fach stößt einfach immer wieder an die konzeptionellen Grenzen. In meinem Fall noch eher, da nur 1x10 statt 1x11.
 
Die militanten *nur-ein-KB-zu-brauchen-gläubigen* (vergebt es mir) reiten für die Komponentenhersteller eine Sau die im AUgenblick halt gern durchs Dorf/den Wald getrieben wird.

Kommt immer auf den Einsatzzweck an aber Berliner Flachland hört sich zumindest nicht passend an. Da wird an der Kassette die Ritzel nie gleichmäßig nutzen. Und vermutlich auch den Umwerfer selten nutzen.
 
je mehr Zähne sich in einem Gang bei gleicher Übersetzung befinden, desto geringer ist der Verscheiss, da sich das gleiche eingeleitete Drehmoment dann auf mehr Zähne und dazu erst noch auf grössere weniger verschleissfördernde Kettenumlaufradien verteilt.
 
In der Ebene schon die schnellen Gänge zu brauchen, dann stimmt etwas mit der Übersetzung nicht.

Bitte was???:ka:

Das ist die häufigste Situation wo ich lange im größten Gang unterwegs bin. Wenn es bergab geht, dann lasse ich es laufen oder trete nur kurz in die Pedale um Schwung zu holen. Aber ich fahr auch nicht auf Schotterstrecken die Berge runter...
 
je mehr Zähne sich in einem Gang bei gleicher Übersetzung befinden, desto geringer ist der Verscheiss, da sich das gleiche eingeleitete Drehmoment dann auf mehr Zähne und dazu erst noch auf grössere weniger verschleissfördernde Kettenumlaufradien verteilt.

Das stimmt so nicht - Maschinenbau 1. Semester. Der erste Zahn im Eingriff bekommt praktisch alles ab, die folgenden Zähne erheblich weniger.
Allerdings je weniger Zähne ein Ritzel hat, desto eher ist es natürlich durch bei gleicher Beanspruchung, da eben weniger Zähne da sind.
Ich glaube aber kaum, dass man auf dem 10er oder 11er da den gleichen Druck fährt wie beim 17er oder 42er. Bei mir sind zuerst die mittleren durch, und die großen folgen dann schnell, wenn ich die Kette nicht wechsle. Kleine sind alle noch ok.

Für "Flachland" ist 1*11 IMHO nicht sinnvoll, da man ständig minimal wechselnde Steigungen sowie plötzliche steile kurze ANstiege hat. Die Bandbreite mit 1*11 reichte mir hier zwar völlig aus, aber die Sprünge zwischen den Gängen waren irgendwie unangenehm - mit kleinem KB hat man da doch mehr Optionen - und ein kleines KB hilft auch bei plötzlichen knallharten Umstiegen schnell den passenden Gang zu finden.
Wenn ich nur wie am Alpenrand einmal rauf und einmal runter fahren müsste, würden mir wohl zwei Gänge reichen. Ein Kriechgang ala 22*36 und ein Bergabgang so 34*17.
 
Zuletzt bearbeitet:
Im überwiegenden Flachland würde ich auch eher auf ein größeres KB setzen.
40er oder 42er Ritzel an der Kassette kommen im Flachland bei kleinen KB doch kaum oder fast gar nicht zum Einsatz. Da wäre die Überlegung, dass Du erstmal bei 1x10 bleibst viel sinnvoller.
Die 1x Antriebe sind halt spezieller. Je nach Verhältnissen kann man zur Anpassung daran denken, sich KB mit unterschiedlichen Größen zuzulegen
 
Das stimmt so nicht - Maschinenbau 1. Semester. Der erste Zahn im Eingriff bekommt praktisch alles ab, die folgenden Zähne erheblich weniger.
Allerdings je weniger Zähne ein Ritzel hat, desto eher ist es natürlich durch bei gleicher Beanspruchung, da eben weniger Zähne da sind.
Ich glaube aber kaum, dass man auf dem 10er oder 11er da den gleichen Druck fährt wie beim 17er oder 42er. Bei mir sind zuerst die mittleren durch, und die großen folgen dann schnell, wenn ich die Kette nicht wechsle. Kleine sind alle noch ok.
es stimmt trotzdem in der Praxis. Ich fahre 50/36/24 Kurbel mit 11-28er Kassette. 11er und 12er Ritzel sind bei mir zuerst hinüber. Ich will mir lieber nicht ausmalen wie lange ein 8er oder 9er (wenn es denn sowas gäbe) mit entsprechend kleinerem KB halten würde.
Übrigens gibt es ja sogar sehr kleine Ritzel bei gewissen Pedelecs als Triebritzel. Die Dinger kann mal alle paar hundert km's wechseln bei entsprechender Beanspruchung.
 
Erfahrung XX1 Verschleiß:
Erste Saison mit XX1, 30er X-Sync Kettenblatt, Touren Mittelgebirge und Alpen, 3000km, 70000hm, 3 Stück XX1 Ketten im rotierenden Wechsel:
kein überhöhter Verschleiß an Kette, Kettenblatt und Kassette erkennbar. Keine Geräusche.
Sehr zufrieden.
 
Zuletzt bearbeitet:
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Übrigens gibt es ja sogar sehr kleine Ritzel bei gewissen Pedelecs als Triebritzel. Die Dinger kann mal alle paar hundert km's wechseln bei entsprechender Beanspruchung.
Bring jetzt bloß nicht diese Dinger ins Spiel.
Da kommt "zwischen" Muskelkraft+Unterstützung noch eine zusätzliche Getriebestufe.
Dieses popelige KBchen dreht etwa 2 1/2 mal so schnell wie die Kurbel.
Na, und was passiert wenn ich die Drehzahl hochjubel?
Richtig, das Drehmoment wird abgesenkt.

Der Sinn ist erstmal schwierig zu kapieren ...
Nach mehrmaligen Überdenken irgendwann kommt dann aber der Aha-Effekt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Was ist denn an dieser Aussage
In der Ebene schon die schnellen Gänge zu brauchen, dann stimmt etwas mit der Übersetzung nicht.
unverständlich.
Es gibt Situationen wo man schneller fährt als auf ebener Strecke.
Z.B. wenn es bergab geht. Allerdings unter der Voraussetzung daß das von der Beschaffenheit des Untergrundes möglich ist.
Da kommen dann die stark verschleißenden Teile zum Einsatz. Was wiederum bewirkt daß alle Ritzel relativ gleichmäßig abgenutzt werden.

Fairerweise muß ich aber gestehen daß ich mit einem Tourenfully 120/120 relativ selten dessen artgerechter Haltung fröne.
(Wobei ich aber einen absolut guten Grund habe ein Fully zu nutzen)
Davon dann wiederum vollkommen unabhängig ist und bleibt ein kleines Ritzel nur dann sinnvoll wenn es für (sehr) hohe Geschwindigkeiten genutzt wird.
Ganz nebenbei:
Um vorn vom 44er auf's 32er runter zu schalten, habe ich bei einer 10-fach 11/36 die Kette "schon" auf dem 4. Gang am arbeiten.

Anders ausgedrückt:
Ritzel mit weniger als (ich sach ma soo) 15 Zähnen braucht man nur dann wenn man vorn auch (irgendwo) mehr als 40 Zähne fahren kann.
Oder aber man braucht einen Grund darüber jammern zu können wie schnell das Material doch verschleißt.
Nur mal so mahnend zu bedenken gegeben ...
 
Was ist denn an dieser Aussage unverständlich.
Es gibt Situationen wo man schneller fährt als auf ebener Strecke.
Z.B. wenn es bergab geht.

Ich sag doch... Schotterstrecken!

Ich habe keine Lust auf einer leicht abschüssigen Schotterstrecke "voll reinzutreten". Noch schlimmer, diese Strecken sind so ziemlich das Schlimmste was man mir auf Tour passieren kann. Die mühevoll erarbeiteten Höhenmeter will ich auf Trails genießen und nicht stumpfsinnig auf Forstautobahnen "verschwenden"!!!
 
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