so, hab den thread jetzt nochmal ausgegraben
X.9 Schalter und X.9 Schaltwerk haben sich durchgesetzt.
hier mein kleiner Erfahrungsbericht:
Da liegt sie nun vor mir und schaut mir entgegen.
Die
Sram X.9. Ein bisschen voluminöser als die XT ist sie, und ein bisschen bulliger. Schaut sehr stabil aus, viel Alu, wenig Plastik, genau wie ich mir das gute Stück vorgestellt hatte. Alles schaut wertig aus (ca. XT Niveau) aber irgendwie ein wenig durchdachter, vor allem die Konstruktion des Parallelogramms und der Schrauben für den seitlichen Spielraum, die Aufhängung der Rollen und die Zugführung.
Die Trigger übertrafen meine Erwartungen bei weitem, Nahezu komplett aus exoliertem Alu und mit sehr schönen integrierten Gangskalen versehen sind sie eine wahre Augenweide.
Die Montage gestaltete sich denkbar einfach. Altes Schaltwerk ab, neues ran, Trigger drauf und fertig. Die Einstellung war eine Sache von wenigen Minuten. Durch die 1:1 Übersetzung blieb mir die
Shimano typische Einstellungsorgie erspart. Die Feinjustierung erfolgt nicht wie bei
Shimano über ein popeliges Plastikschräubchen, dass gerne bricht sondern über Aluschrauben mit feiner Indexierung. Notfalls lassen sich diese sogar während der Fahrt verstellen.
Doch das ist alles dumme Theorie, wie macht sich das System in der Praxis?
Zuerst ein kurzer Test auf der Straße na ja, schaltet sauber, schnell, flüssig. Die Gänge rasten sauber, die Trigger sind aber eine ganz schöne Umgewöhnung.
Im Vergleich zu XT Rapidfire geringfügig längere Hebelwege, wer jedoch wie ich Deore Schalter gewöhnt ist der wird sich sehr freuen. Wer den vorderen Aludaumenschalter komplett durchdrückt kommt vom ersten auf das dritte Blatt hoch, rechts wandert man dadurch volle 5 Gänge quer durch die Kassette. Runter zu gehts im Gegensatz zu
Shimano auch mit dem Daumen, der hintere Hebel wird nach oben gedrückt. Das geht genauso schnell wie bei Shimanos Rapidfire. Nur dass der Zeigefinger an der Bremse bleibt. In dieser Hinsicht dank an
Shimano für den ewigen Patentkrieg, denn damit wurde dafür gesorgt dass die Trigger zu den ergonomischen Wunderwerken wurden die sie jetzt sind.
Schalten erfolgt schnell und intuitiv, super! Anfangs kam es seltenst zum verschalten da der Daumen zu weit innen lag und der Hebel doch recht kurz ist. Aber nach kurzer Zeit hat man sich daran gewöhnt. Ab dem Zeitpunkt ist die X.9 einfach nur noch geil. Sie schaltet schnell, präzise und knackig. Das undefinierte XT Gefühl fehlt völlig.
Der Schlammvergleich fällt ebenfalls zu Gunsten der X.9 aus, im Schlamm schlägt sie die XT um Längen. Im Gelände fällt die X.9 außerdem dadurch auf dass sie sich gar nicht bemerkbar macht; wo die XT laut um sich schlägt und munter auf und ab springt hängt die X.9 dank der besseren Zugverlegung fest, kein schlagen, kein Klappern, kein Garnichts. Die Spannfeder ist auch stärker als die der XT, die Kette wird super gespannt.
Was lernen wir daraus?
Shimano muss sich warm anziehen!
Nach der X.0 hat
Sram mit der X.9 eine Top Schaltgruppe geschaffen deren einzige Konkurrenz aus dem eigenen Hause kommt. Außer den Grammzählern denen die Trigger mit 300g (da alu) wohl zu schwer sind kann man mit ihr nix falschmachen. Kaufen!
für Grämmchenzähler:
Schaltwerk X.9 2004 - 255g
Schalthebel X.9 2004 - links - 145g - rechts - 147g inclusive Teflonbeschichteten Zügen.
Aja, ins Gewicht spielt ein bis zu 20cm kürzerer Zug am Schaltwerk mit ein.