Stabilität durch Geschwindigkeit

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5. November 2012
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Hallo Leute,

ich habe eine Frage zum Thema Wurzelpassagen und verblocktem Gelände.
Auf meiner Hausrunde gibt es eine Wurzelpassage durch die Lage im Wald und im Tal ist es dort auch im Sommer nass bzw. feucht. Diese Passage fahr ich im Schneckentempo weil ich dort leider nicht so viel Grip habe. Wenn ich mir nun aber Filme von Profis anschaue fällt mir auf, dass die über Wurzelteppiche heizen als wäre es Asphalt. Liegt das an der hohen Geschwindigkeit oder warum fahren die dort so sicher?
Wäre nett wenn das jemand beantworten könnte, dem das auch mal so ging wie mir.
Fahre selbst erst seit etwa 2 Jahren eine Mischung aus CC und All Mountain und bin deshalb noch nicht so sicher.
Vielen Dank
 
Muss man sich dann einfach mal überwinden und drüber heizen? :)
Rotierende Masse stabilisiert! Ich habe zwei fast identische Räder im Eisatz: eins mit schweren Reifen, das andere mit leichten. Das eine ist träge, läuft stabil ;-), das andere ist leichter- und agieler...
Diese Passage fahr ich im Schneckentempo weil ich dort leider nicht so viel Grip habe. Wenn ich mir nun aber Filme von Profis anschaue..
Profis haben das jahrelang trainiert und die wenigsten haben das Zeug dazu, ob in Filmchen auch getrickst wird :confused:
Der Vita nach bist Du Student, also zumindest halbwegs erwachsen. Gut so.
http://www.mtb-news.de/forum/showthread.php?p=10050616#post10050616
Hör auf Dein Bauchgefühl ;-)

Grüße Frank
 
Hohe Geschwindigkeit ist besser. Wenn man die Stelle gut kennt. Profis gehen die Strecke ab und sehen sie sich an.
Daher VORHER aber mal eine Linie suchen, die man fahren möchte.
Dabei insbesondere auf LÄNGS verlaufende Wurzeln achten.
Quer verlaufende überfährt man "einfach", aber die längsverlaufenden oder (noch schlimmer) leicht schräg verlaufenden schmeißen einen wie Schienen aus der Bahn.
Wenn die Wurzeln schräg an einem Hang sind möglichst weit oben drüber fahren. Denn es kann passieren, oder es wird mit Sicherheit passieren, das man ein kleines Stück auf den Wurzeln >abrutscht> nicht erschrecken!
Das ist normal. ;)

Und beim überfahren locker in den Knien bleiben.

Die meisten Anfänger Stürze passieren weil man zu langsam war und "einfach" umfällt, weil man den Schwung verliert, oder sich erschreckt und das Lenkrad verreist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde den Ausspruch so pauschal ziemlich gefährlich, auch wenn was wahres dran ist. Er verleitet vor allem Anfänger/Einsteiger zu rasanter und unkontrollierter Fahrweise.

Die höhere Geschwindigkeit muss auch in dem jeweiligen Terrain kontrolliert werden können. Wenn das nicht der Fall ist, führt die höhere Geschwindigkeit definitiv zu weniger Sicherheit und erhöht das Sturzrisiko.
 
Rantasten heißt die Devise. Problem bei Wurzeln die dann auch noch nass sind, ist dass ein gebremstes/blockiertes Rad sich nicht lenken lässt und macht was es will. Dann lenken dich die Wurzeln. Daher VORHER bremsen und mit offenen Bremsen rüber. Wenn du gut bist und den Pokal willst, bremst du am besten gar nicht. ;)
 
Ich finde den Ausspruch so pauschal ziemlich gefährlich, auch wenn was wahres dran ist. Er verleitet vor allem Anfänger/Einsteiger zu rasanter und unkontrollierter Fahrweise.

Die höhere Geschwindigkeit muss auch in dem jeweiligen Terrain kontrolliert werden können. Wenn das nicht der Fall ist, führt die höhere Geschwindigkeit definitiv zu weniger Sicherheit und erhöht das Sturzrisiko.

Ja, das sollte man im Hinterkopf behalten.


Man sollte vor den Passagen definitiv einen Plan haben:
- Welche Linie nehme ich?
- Wo könnte ich bremsen? Wo kann ich nicht bremsen?
- Es absolut verinnerlicht haben, dass man garnicht bremst (kein schleifen!) - vorallem vorne - wenn man nicht schnell langsam werden will.
- Was mache ich wenn es schiefgeht? Ne Gewisse Erfahrung wie man möglichst Verletzungsfrei stürzt sollte da sein.
- Gerade so lange Wurzelgeschichten sind oft son bisschen do-or-die. Sprich man muss durchziehen oder man liegt auf der Nase.

Sprich, bevor man vollgas auf Wurzelfelder/Hindernisse draufhält sollte man schon viel Erfahrung auffm Trail haben, die Basics (Bremsen, Gewichtsverlagerung, "kontrollierter Kontrollverlust"/verletzungsfreies Stürzen/mäßig kontrolliertes Anhalten, locker stehen!) sollten sitzen.

Grüße,
Jan
 
Vielen Dank für die Ratschläge.
Die Stelle kenn ich mittlerweile recht gut und werde das nächste mal versuchen sie mit etwas mehr Tempo zu fahren.
 
Kreiselkräfte
_______________
Rotierende Masse stabilisiert!
Das bringst du nun jedesmal. Es wird damit nicht richtiger. Wogegen stabilisieren Kreiselkräfte? Ganz allgemein gegen das Ändern der Orientierung der Drehachse im Raum.

Das ist aber beim Wurzelfahren so gut wie gar nicht der Fall. Hier rutscht i.a. das Rad (hinten oder vorne) ein Stück zu Seite, im wesentlichen eine Parallelverschiebung der Drehachse ohne irgendwelche Kraftanworten, sodass das Rad als ganzes in eine etwas andere Richtung zeigt. Die möglichen Kreiselkräfte dafür kannst du total vergessen. Die andere Richtung bedeutet in diesem Fall, dass sich Rad und Fahrer (Impulserhaltung) fortan in einem Winkel zueinander nach vorn bewegen. Kann man das mit einer Lenkbewegung nicht abfangen, dann geht es irgendwann auf getrennten Wegen weiter. Wenn also mehrere Wurzeln in gleicher Richtung das gleiche Rad versetzen, dann hat man keine guten Karten.
Bei wechselnder Wurzelrichtung oder wechselndem Versetzen von HR und VR gleicht sich das aus. Schnelleres Fahren hat den Effekt, dass die Zeit, die ein Rad auf einer Wurzel rutschen kann, verkleinert wird. Das ist in meiner Sicht der Haupteffekt. Das kann man an einer einzelnen dicken nassen Wurzel sehr schön experimentell herausfinden.
 
heizt man mit Vollgas über Wurzeln, kommt es auch oft vor, dass das Radl mal bissl versetzt wird.
Mit der Zeit bzw. durch Training gewöhnt man sich daran bleibt ruhig.
Außerdem entwickelt man Automatismen die verhindern, dass man panisch am Lenker oder Bremse zerrt.

Stimme da auch mit Oldie-Paul über ein.
Schnell drüber damit das Rad keine Zeit zum Rutschen hat.
Einfach kopflos drauf los ballern, geht aber eher selten gut. Denn rutschen tut das Radl auch, aber durch die Geschwindigkeit versetzt es einen halt nur und man fährt halt bissl weiter rechts oder links weiter.

Bei solchen Passagen konzentriere ich mich auch immer eher auf einen Korridor als auf eine starre Linie.

Üben, langsam steigern und vertrauen zu den Reifen finden
 
@Oldie-Paul
auf jeden Post wurde ich bisher diesbezüglich (nicht nur von dir) kritisiert.. :D
Doch was macht ein Fahrrad in Bewegung so stabil? Verantwortlich sind Kreiselkräfte der rotierenden Reifen, die dem Kippen entgegen lenken. Der so genannte gyroskopische Effekt sorgt dafür, dass die Radachse, die bei Störungen ausgelenkt wird, möglichst immer wieder in die Ausgangslage zurückwandert. Diese physikalischen Grundlagen sind lange bekannt..
http://www.weltderphysik.de/thema/alltag/stabilitaet-von-fahrraedern/ bzw.:
http://de.wikipedia.org/wiki/Fahrradfahren

Warscheinlich meinen wir dasselbe :confused:

MfG pr
 
[nomedia="http://www.youtube.com/watch?v=biVVbGxsdDU"]Judo: Fallschule - YouTube[/nomedia]

Einmal gelernt rollt man sich automatisch ab, ähnlich wie Schwimmen :daumen:
 
Wenn der Wurzelteppich Platz hat, kein Problem. Da kannst du dich ans drüberrauschen rantasten. Ich hab solche meist am Steilhang oder vor Spitzkehren: Einmal sollte man nicht abrutschen, weil dann der Trail schon zu Ende ist und das andere Mal muss man bereits gebremst haben und einlenken. Also eher schaun, wo man hinrutscht, wenns rutscht, auch in einen Baum rein ist unangenehm!

Abrollen als Automatismus dauert wirklich Jahre, ist dann aber absout perfekt! Die Grundlagen kann man auf dem Wohnzimmerteppich lernen und kann sie auch einfach mal auf einer Wiese üben, indem man wie ein Irrer die Vorderradbremse zieht und sich abrollt, am besten direkt aufstehn und weiterlaufen, dann muss der Schwung nicht in Stillstand umgewandelt werden und das Bike knallt nicht in einen rein.
 
Bei Wurzelteppichen in einer Kurve, such Dir eine Linie wo noch möglichst viel Rinde auf den Wurzeln ist.
Was auch hilft, rutschige Kurven, oder Schräghangfahrten möglichst "oben" anfahren damit das Radl Platz zum Rutschen hat.
Oft findet sich im Wurzelteppich selber ein Wurzel die man als Anlieger mißbrauchen kann, oder auch mal als Absprung.

Und Füße oben lassen. Kenne nicht nur Einen der sich die Kreuzbänder beschädigt hat, weil er mit dem Fuß ausgerutscht oder hängen geblieben ist.

Abrollen üben usw. ist schon gut. Hilft hauptsächlich dabei dass man bei Stürzen locker bleibt. Wirklich so stürzen wie auf der Wiese geübt, wird man nur selten, aber man lernt, dass die wenigsten Stürze Verletzungen nach sich ziehen und meist halb so wild sind.
Man sollte sich aber auch nicht schon vor dem Wurzelfeld aufs richtige Stürzen konzentrieren.

Sich schon mal präventiv auf einer Wiese auf die Nase legen kann auch eher Ängste schüren, da man gerade bei solchen Stürzen sich meist weh tut. Man weiß ja das man stürzt und ist daher angespannt.
Beim üben solcher Sektionen fliegt man oft genug auf die Nase. Das reicht eigentlich als Fallübung :D
 
interressant das bisher keiner s bike selbst als unsicherheitsfaktor erwähnt hat !?
ne straffes cc bike mit entspr pneus wird lang nicht das sicherheitsgefühl geben wie n gut abgestimmtes enduro/freerider...
mir geben die richtigen reifen/mischung am meissten sicherheit (zb maxxis 60a vs conti BCC), als 2. mein Fahrwerksabstimmung (relativ viel Druckstufe...) uns 3. meine tagesform,die hat mMn auch noch n grossen einfluss...
greetz chris
 
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