Staiger Rahmen

IZTHEWIZ

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hallo,

ich habe ein vermutlich sehr altes staiger rad ausgegraben.



es ist leider nicht mehr wirklich funktionstüchtig und ich will es wieder restaurieren. allerdings gestaltet es sich für mich etwas schwierig mich in diese "alten" standards einzuarbeiten. weiss jemand zufällig wie dieses rahmenmodell heißt, bzw. ob es dafür informationen gibt bzgl. ausfallendenbreite, steuerrohr, innenlagerbreite usw?

mfg
 
nicht gerade ein mountainbike aber evtl. erinnert sich ja noch jemand. die gefragten masse lassen sich alle recht einfach messen, das ist eh am zuverlaessigsten.

gruss, carsten
 
nicht gerade ein mountainbike aber evtl. erinnert sich ja noch jemand. die gefragten masse lassen sich alle recht einfach messen, das ist eh am zuverlaessigsten.

gruss, carsten

tja ich würde halt gerne vorher wissen, was es an teilen gibt und was die so kosten und das _bevor_!!!!! ich alles auseinanderschraub!
allein mit der kurbel komme ich schonmal nicht klar; die kurbelarme sind mit einer art splint an der innenlagerachse befestigt, d.h. auf der einen seite ist ein schraubkopf und auf der anderen seite eine mutter. allerdings ist der schraubkopf rund und ich weiss nicht ob ich da spezielles werkzeug benötige, um diese schraube zu lösen.
 
Moin,
ich finde das Rad durchaus interessant, so auf den ersten Blick. Man müsste allerdings genau wissen, um was es sich da handelt. Bester Indikator bei so einem Bike ist imho die Hinterradnabe. Wenn es sich um eine gute alte Torpedo 55 handelt, ist dies oft auch ein Hinweis um gute Qualität des ganzen Rades. Mach am besten mal eine Detailaufnahme der Nabe, dann kann ich Dir Bescheid geben, ob es besagte 55er ist.

Nochwas solltest Du beachten, wenn Du ein solches Rad restaurieren willst: die imho befriedigensten Ergebnisse werden erzielt, wenn man ein solches Schätzchen weniger restauriert im Sinne eines Auswechseln/Erneuern von Einzelteilen, sondern besser konserviert indem man so viele Originalteile wie möglich erhält, sprich Kurbel, Lenker, Griffe, Schutzbleche und insbesondere die Lackierung. Ob sich das bei Deinem Staiger lohnt, kann man so von Ferne nur mit besseren Bildern beurteilen.

Viele Grüsse

Harald
 
tja ich würde halt gerne vorher wissen, was es an teilen gibt und was die so kosten und das _bevor_!!!!! ich alles auseinanderschraub!
allein mit der kurbel komme ich schonmal nicht klar; die kurbelarme sind mit einer art splint an der innenlagerachse befestigt, d.h. auf der einen seite ist ein schraubkopf und auf der anderen seite eine mutter. allerdings ist der schraubkopf rund und ich weiss nicht ob ich da spezielles werkzeug benötige, um diese schraube zu lösen.

mutter loesen aber nicht ganz abmachen, und dann auf die mutter schlagen um den "splint" (ist eigentlich ein keil, wie hiess das teil noch?)rauszutreiben. dann die kurbel abziehen bei gleichzeitem drehen auf der welle (andere kurbel festhalten). das ist die normale alte und nie wirklich gut funktionierende art, kurbeln zu befestigen. zum glueck gab es aber auch damals schon vierkantinnenlager bei den besseren raedern.

http://www.wer-weiss-was.de/theme126/article4266990.html

lenklager ist vermutlich 1" aber da gab es damals halt unterschiedliche abmessungen. einbauweite hinten laesst sich wirklich einfach messen.

oder mal bei staiger direkt fragen

www.staiger-fahrrad.de

aber auch die brauchen sicher ein paar mehr informationen als ein kleines bild auf dem kaum was zu erkennen ist. den modellnamen z.b. und technische details wie schaltung, radgroesse etc.
so ratespiele machen nicht wirklich spass.

carsten
 
danke schonmal für die vielen hilfreichen antworten!

die hinterradnabe ist eine torpedo dreigangnabe, die mit ner schraubachse in horizontalen ausfallenden fixiert wird. aber ich werd am wochenende bessere bilder nachliefern.
das mit dem keil hab ich schonmal verstanden. ich will zwar auch soviel wie möglich im originalzustand belassen, aber kurbel kommt definitiv was anderes drauf.
 
mutter loesen aber nicht ganz abmachen, und dann auf die mutter schlagen um den "splint" (ist eigentlich ein keil, wie hiess das teil noch?)rauszutreiben.
Ja, dabei aber unbedingt die Kurbel auf der Unterseite abstützen, sonst kloppt man nämlich sozusagen direkt auf den Lagerkugeln herum, außerdem federt alles schön, so dass man den Keil nur krummkloppt, ohne dass sich etwas rührt - alles schon selber ausprobiert :D Also: Gut abstützen, und einen ordentlich schweren Hammer (500 Gramm) nehmen, dann einen gut gezielten kräftigen Schlag (ggf. auf einen "zwischengeschalteten" kleineren Hammerkopf), und der Keil sollte draußen sein. Eventuell braucht man aber trotzdem hinterher einen neuen Keil, weil das Gewinde gestaucht sein kann.

lenklager ist vermutlich 1" aber da gab es damals halt unterschiedliche abmessungen.
Das war in jener Zeit an deutschen Rädern immer 1", da gab es noch nichts anderes, egal, ob Touren-, Sport- oder Rennrad. Abweichende Gewinde hatten "die Franzosen" (Peugeot und Motobecane), außerdem Raleigh.

oder mal bei staiger direkt fragen
Na, ob die da noch Unterlagen haben, und wenn ja, ob sie Lust haben, die durchzusehen? Es ist jedenfalls ein 26"-Rad aus den (späten ?) 1960er Jahren, und wenn die Hinterradnabe von (Fichtel &) Sachs stammt, findet man das Baujahr als Buchstabencode auf der Nabenhülse (später auf dem Bremshebel) - 1958 ging's mit 'A' los; 'I' und 'Q' wurden weggelassen.

Matthias
 
die hinterradnabe ist eine torpedo dreigangnabe
Das ist dann sicherlich die Mod. 515 (Bj. 1962 - 1974) - eine gute und robuste Nabe, für die es allerdings - von den Lagern abgesehen - kaum noch Ersatzteile gibt. Zum vollständigen Zerlegen muss eine Lagerschale herausgeschraubt werden.
Und sie tickert so schön laut ... :daumen:
 
@GT:

ich denke du hast recht mit deinen jahreszahlen, aber ich werde den buchstabencode auf der nabe suchen!
dass die nabe damals gut und robust konstuiert wurde glaube ich gerne und sie läuft auch noch, andererseits wollte ich wegen den verrosteten und angeschlagenen felgen die kompletten laufräder tauschen, naja mal sehen!
 
... das hat dann aber nix mehr mit restaurieren zu tun ...
ausser du suchts dir passende stahlfelgen in neu und speichst ein. bei der kurbel sieht es genauso aus.
unter restaurieren versteht man(n)fraukind in der regel erhalten und bewahren der orginalsubstanz, oder sofern nicht möglich, ersatz durch orginale neuteile.

alles andere wäre "ich brauch 'ne bahnhofsmöhre billig" und damit hier fehl am platz.
 
natürlich suche ich nach originalteilen in gutem zustand, die das rad in seiner urform belassen, ist aber ganz schön schwer soetwas auf die schnelle zu bekommen. gibts da so ne art antiquariat, aber statt bücher halt biketeile?
 
Schau mal dieses Rad hier ist deinem sehr ähnlich, ich weiss momentan allerdings nicht obs die gleiche Marke ist.
Von diesem Rad könnte ich Detailaufnahmen und Infos beschaffen , wenn es dich interessiert.
Wäre evtl. interessant zum Detailabgleich !



Gruß Stefan
 
die ähnlichkeit ist kaum zu übersehen, hat ja auch gemuffte rohre und flügelmuttern beim vorderrad. ein abgleich wäre sicher interessant, wie gesagt ich bin nächstes wochenende wieder hier und werde auch detailliertere aufnahmen posten und die firma staiger werde ich auch mal kontaktieren, vielleicht erfährt man ja dort auch noch etwas!

gibts beim diesem rad auch die möglichkeit hinten ne felgenbremse zu montieren?
 
natürlich suche ich nach originalteilen in gutem zustand, die das rad in seiner urform belassen, ist aber ganz schön schwer soetwas auf die schnelle zu bekommen. gibts da so ne art antiquariat, aber statt bücher halt biketeile?
Ja: Heinz Fingerhut, Velo Classic: http://www.velo-classic.de/ Der Katalog dort ist völlig veraltet, daher muss man anrufen. Prompte, freundliche und kompetente Behandlung aller Anfragen - sehr zu empfehlen. Billig sind die Sachen nicht, aber die Qualität stimmt, und die Auswahl an Teilen ist teilweise erstaunlich.
Und ja, Du kannst hinten eine Felgenbremse montieren, brauchst allerdings ein Modell mit langen Schenkeln (Nennmaß wohl 73 mm - am besten an der vorderen Bremse messen) und kurzem Bolzen für die Pletscher-Platte. Langschenkel-Bremsen auf Stahlfelge sind allerdings von der Bremsleistung her - na ja, nicht doll ...

Matthias
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
die ähnlichkeit ist kaum zu übersehen, hat ja auch gemuffte rohre und flügelmuttern beim vorderrad. ein abgleich wäre sicher interessant, wie gesagt ich bin nächstes wochenende wieder hier und werde auch detailliertere aufnahmen posten und die firma staiger werde ich auch mal kontaktieren, vielleicht erfährt man ja dort auch noch etwas!

gibts beim diesem rad auch die möglichkeit hinten ne felgenbremse zu montieren?

Die Ähnlichkeit hat nun nicht
sooo viel zu sagen. ;) 80 % der Brot-und-Butter-Räder der späten 50er/60ziger Jahre sahen so aus und waren so verarbeitet. Was die Nabe angeht, selbst eine alte 515 ist schon was eher seltenes, ein Modell 55* wäre aber die interessantere Alternative. Was für eine Farbe hat denn das Deckelblech des Schalthebels?!?

Felgenbremse: Ja, wenn der Rahmen eine Pletscherplatte hat, kann man sicher auch eine Felgenbremse anbringen, aber ich schließe mich da Flo an: wenn Du so an die Sache rangehst, klingt das auch für mich nicht nach "restaurieren", sondern nach "ich bastel mir eine billige Stadt*****mpe"

*das Rad auf dem zweiten Foto scheint eine 55 verbaut zu haben
 
hallo,

ich habe ein vermutlich sehr altes staiger rad ausgegraben.

mfg

Herzlichen Glückwunsch, da hast Du ja eine echte Rarität aus dem Container gezogen. :lol:
60er Jahre Downhill-MTB mit Torpedo 3-Gang-Schaltung :daumen:

Da ich ein Faible für Altmetallsammler habe, empfehle ich Dir folgende
Seite:

Link zu Infoseite Torpedo-Naben:
http://www.3gang.de/3-gang/3-gang_naben.html

Viel Spaß beim Renovieren wünscht

Andi
 
also ich habe jetzt noch ein paar detailaufnahmen von dem rad gemacht und auch noch n paar infos darüber.

das rahmenmodell heiß trento, infos darüber sind allerdings sehr dürftig, mal sehen was der staiger antwortet.

wie schon gemutmaßt wurde handelt es sich bei der hinterradnabe um eine sachs torpedo 515 mit einem roten schalthebel. auf der nabe ist dabei folgendes lesbar: 515 36 F8SL. was ist das denn nun für ein baujahr? ist das F dafür maßgeblich? also 1963?
und warum wäre ne 55er ein indikator für gute qualität und nicht die 515er?

bei genauerem hinsehen hat sich herausgestellt, dass die felgen eigntlich doch nicht so kaputt sind, sondern lediglich viele rostsprnkler aufweisen. (dasselbe beim kettenblatt und kurbelarme) wie würdet ihr sowas angehen?
aber die reifen müssen auf jeden fall ausgetauscht werden, habt ihr da vielleicht nen tipp?





 
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wie schon gemutmaßt wurde handelt es sich bei der hinterradnabe um eine sachs torpedo 515 mit einem roten schalthebel. auf der nabe ist dabei folgendes lesbar: 515 36 F8SL. was ist das denn nun für ein baujahr? ist das F dafür maßgeblich? also 1963?
und warum wäre ne 55er ein indikator für gute qualität und nicht die 515er?

Ich bin mal wieder nicht bei mir zuhause, deshalb habe ich keinen Zugriff auf meine Nabensammlung, das "F8S" kann sich auch als "F&S" lies:"Fichtel und Sachs" herausstellen. Vielleicht codiert das "L" das Baujahr?!? Zu "Modell 55" und "Modell 515/415": Auch die 515 ist schon ein technischer Leckerbissen. Wie so eine Nabe aussehen kann, wenn der Dreck von 50 Jahren und der Flugrost entfernt wurde, zeigt ein Bild einer meiner Vitrinen: :) links eine 515, hinten eine 415

Sachs-Suntour.jpg


bei genauerem hinsehen hat sich herausgestellt, dass die felgen eigntlich doch nicht so kaputt sind, sondern lediglich viele rostsprnkler aufweisen. (dasselbe beim kettenblatt und kurbelarme) wie würdet ihr sowas angehen?
aber die reifen müssen auf jeden fall ausgetauscht werden, habt ihr da vielleicht nen tipp?

ersteres: Flugrost, polieren mit Metallpolitur

zweites: einfach mal im Supermarkt bei den Radteilen schauen, dort stehen wunderhübsche stilechte Reifen mit cremefarbener Seitenwand (habe ich vor ein paar Tagen zu meinem Erstaunen selbst festgestellt.
 
... das "F8S" kann sich auch als "F&S" lies:"Fichtel und Sachs" herausstellen. Vielleicht codiert das "L" das Baujahr?!?

ok das würde sinn ergeben!


Auch die 515 ist schon ein technischer Leckerbissen. Wie so eine Nabe aussehen kann, wenn der Dreck von 50 Jahren und der Flugrost entfernt wurde, zeigt ein Bild einer meiner Vitrinen:

sehr schöne vitrine :daumen:
dann neheme ich mal an, dass du dich mit der nabenmechanik gut auskennst?
ich würde die meine auch gerne auseinanderbauen und das 40 jahre alte fett durch neues ersetzen und alles reinigen usw. aber auf bildern vom innenleben sieht das schon sehr komplex aus.

und was meinst du mit supermarkt?
 
das rahmenmodell heiß trento, infos darüber sind allerdings sehr dürftig, mal sehen was der staiger antwortet.
Das ist nichts Dolles, sondern einfacher Baustahl, schwere Rohre mit Naht - westdeutsche Durchschnittsqualität der 1960er Jahre. Der Rahmen wird Dir bei normalem Gebrauch und üblicher Gewichtsbelastung nicht unter dem Hintern zusammenbrechen, aber darüber hinaus darfst Du nicht viel davon erwarten. Interessant wäre höchstens, zu erfahren, wer diesen Rahmen tatsächlich hergestellt hat, denn Staiger war eben keine echte Fahrradfabrik, sondern bloß ein Fahrradhersteller, der Rahmen (und vielleicht sogar die kompletten Räder) anderswo zugekauft hat. Vielleicht ist es faktisch ein Kalkhoff- oder ein Kynast-Fahrrad.
wie schon gemutmaßt wurde handelt es sich bei der hinterradnabe um eine sachs torpedo 515 mit einem roten schalthebel. auf der nabe ist dabei folgendes lesbar: 515 36 F8SL. was ist das denn nun für ein baujahr? ist das F dafür maßgeblich? also 1963??
Nein. Dort steht nicht 'F8S', sondern 'F & S' (die Verkürzung des Markennamen auf 'Sachs' kam erst beim Nachfolgemodell), und 'L' ist das Baujahr der Nabe, also - wie oben schon erläutert, 1968.
und warum wäre ne 55er ein indikator für gute qualität und nicht die 515er??
Die Mod. 55 ist eben älter (Bj. 1955-1961), seltener und gilt als noch robuster als die Mod. 415/515 - sie ist angeblich sogar tandemtauglich. Aber die Mod. 515 ist auch eine sehr gute und robuste Nabe, kaum kaputt zu bekommen, wenn man auf die richtige Einstellung des Schaltzugs achtet.

bei genauerem hinsehen hat sich herausgestellt, dass die felgen eigntlich doch nicht so kaputt sind, sondern lediglich viele rostsprnkler aufweisen.
Schau' sie Dir lieber erst noch mal genau von innen an - bei diesem äußeren Rostzustand können sie innen, in den Felgenhörnern, wo kein Chrom hingekommen ist, schon reichlich verrostet sein. Wenn Dir nach der Demontage aus den Entwässerungslöchern der Felgenhörner Rostkrümel entgegenrieseln, solltest Du zumindest längerfristig doch über einen Tausch der Felgen (und der Speichen) nachdenken. Nein, gefährlich ist das nicht (obwohl einem Freund auch schon mal eine durchgerostete Chromfelge geplatzt ist - die sah außenherum allerdings deutlich schlimmer aus), aber man kann den Rost eben auch kaum stoppen.
aber die reifen müssen auf jeden fall ausgetauscht werden, habt ihr da vielleicht nen tipp?
Ja, wie oben schon erwähnt, bekommst Du passende Reifen mit altmodischem Profil tatsächlich am einfachsten und preiswertesten in der Fahrradabteilung von großen Discountern oder Baumärkten - meistens bestückt der Großhändler Prophete aus Rheda-Wiedenbrück dort die Regale, aber die Sortimente unterscheiden sich doch - mußt Du halt mal schauen. Diese Reifen halten dann natürlich nicht ewig (auch die zeitgenössischen zweifarbigen Reifen waren nicht besonders alterungsbeständig), aber dafür kosten sie ja auch nur um die 7 Euro pro Stück.

Matthias
 
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