Steuersatz Einstellschraube doch anknallen?

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30. März 2009
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Vorab, ich hab es bisher immer genau so gehandhabt, wenn ich den Vorbau gewechselt habe oder den Steuersatz aus anderem Grunde neu eingestellt habe:

Nur exakt so lange die Justierschraube bzw. Ahead Schraube reindrehen, bis gerade das Spiel weg ist, mehr nicht! Also nicht nochmal anknallen oder so, sondern genau so, dass Spiel weg ist.
Ich hab dann immer noch geprüft, indem ich das Rad aufs Hinterrad stelle und schaue, ob der Lenker von allein problemlos und ohne jedes Knacken sofort in Richtung Rahmen "fällt" bzw. einknickt. (Hoffe, ihr versteht). Und das war bei mir bisher immer der Fall.

Heute hab ich mich das erste Mal einer Tour angeschlossen, die von einem Händler jeden Samstag im Sommer geleitet wird. Circa 10 bis 15 Mann fahren mit.

Am Donnerstag hatte ich daheim den Vorbau gedreht (eigenständig nach obigem System). Unterwegs auf unserer großen Runde heute nach 50km hatten wir kurz Rast gemacht und ich hab gemerkt, dass mir der Rücken arg weh tut.

Also nutzte ich die Zeit und hab den Vorbau wieder umgedreht, dabei kam mir der "Gruppenleiter" (also der Händler, der halt die Touren ausrichtet bzw. führt) zur Hilfe.

Er stellte mir den Steuersatz ein und machte das genauso wie ich: Testen ob Spiel vorhanden ist. Aber als das Spiel längst weg war, drehte er mindestens nochmal eine halbe Umdrehung weiter und zog den Steuersatz "deutlich" fester, als ich das normal tu.

Die Lenkung ist jetzt "stabiler", also stärker. Der Lenker fällt nicht mehr ganz so leicht in Richtung Rahmen.

Zuerst dachte ich, gut wieder was gelernt, der wird schon als Händler wissen, wie mans macht.

Aber daheim kam mir dann doch das Grübeln, da ich keinen Bock hab, vorzeitig meinen Steuersatz kaputt zu fahren.

Ist also meine Vorgehensweise, immer genau soviel anzuziehen, dass kein Spiel mehr vorhanden ist, falsch gewesen oder ist die des Händlers nicht optimal ?!?!?!?
 
Wegen einer halben Umdrehung würd ich mir keine Gedanken machen, das drüfte den Lagern herzlich egal sein. Ich würds trotzdem so machen wie du es zuerst beschrieben hast.
 
Die meisten Händler und "Fachwerkstätten" haben meiner Erfahrung nach keinerlei Ahnung und vor allem fehlt ihnen die Geduld und das Gefühl. Dabei ist das Einstellen des Steuersatzes supereinfach. Viele kapieren aber einfach nicht, dass es keine Schraube ist, die Klemmfunktion besitzt, sondern eine Justageschraube. Die Justierschraube beim Schaltwerk knalle ich ja auch nicht an. Aber bei vielen hat sich das so verfestigt: "Schraub? Muss ich anknallen".

Du machst das richtig. Genauso viel, wie nötig um Spiel zu entfernen und mehr nicht. Warum? Weil man dadurch unnötig Druck auf die Lager ausübt, diese sich vorzeitig abnutzen und verschleißen.

Manche entlasten sogar noch zusätzlich, indem sie nach dem Festziehen des Vorbaus die Aheadschraube rausdrehen. Mach ich jetzt nicht.
 
Immer wieder ist zu lesen, dass viele jahrelang mit viel zu stark angeknallten Steuersätzen fahren und wenn sie dann mal an einen Händler geraten, der es ihnen richtig einstellt, ist der Schock groß, dass man plötzlich viel mehr Gefühl in der Lenkung hat ;) Mir ging es so, als ich das erste Mal meinen Steuersatz vernünftig von einem guten Händler habe einstellen lassen und der mir gleich gezeigt hat, wie es geht.
 
Wozu ich sagen muss

Nicht jeder Bike Händler ist gut
Hab schon erfahrungen gemacht die wünsche ich kein Biker

seit dem Eigne ich mir alles selber an und Mach auch alles alleine
 
Kannst du mit dem Bike noch freihändig fahren ?
Eine halbe Umdrehung bei M6 Gewinde bedeutet 0,5mm.
Deine Methode ist richtig und die des Händlers schadet den Lagern, der Druck ist viel zu Gross.
 
Der Steuersatz wird nicht wegen ner halben umdrehung heute oder morgen ausfallen. Bin jahrelang mit nem Steuersatz rumgefahren, der nach der Theorie von lipper-zipfel richtig im Arsch gewesen sein müsste (wenig/keine Schmierung, da beim putzen Seifenwasser in den Rahmen gelangt ist und das Schmiermittel teilweise/ganz ausgewaschen hat, eine Zeit lang viel zu fest eingestellt gefahren, da nach dem Trail and Error-Prinzip eingestellt). Konnte (nachdem ich den richtigen dreh raus hatte) immernoch freihändig fahren, alles andere auch. Hab vor zwei Jahren dann beide Industrielager ausgetauscht, wobei sich am handling nichts geändert hat.

Kugellager sind wiederstandsfähiger als manche glauben (solang sie spielfrei laufen, was bei ner halben Umdrehung mehr definitiv der Fall ist;)). Bin jetzt aber zu faul das mit Daten zu den bei mir verbauten zu hinterlegen, Wälzlagerkatalog hätt ich da stehen;)
 
wenn der steuersatz sich nicht mehr frei dreht, ist er zu fest angezogen, fertig.
gibt's denn - ausser dem argument der inkompetenz - dazu auch eine andere meinung?
 
[...]

Manche entlasten sogar noch zusätzlich, indem sie nach dem Festziehen des Vorbaus die Aheadschraube rausdrehen. Mach ich jetzt nicht.

Das entlastet doch gar nicht. Der Vorbau ist so stark geklemmt, dass es egal ist, was man nachher mit der Aheadschraube macht - vor allen Dingen bei Aheadkappen aus Plastik.
 
Das entlastet doch gar nicht. Der Vorbau ist so stark geklemmt, dass es egal ist, was man nachher mit der Aheadschraube macht - vor allen Dingen bei Aheadkappen aus Plastik.

Das sehe ich auch so, abgesehen davon würde ich nie die Schraube entfernen. Denn wenn du unterwegs mal fliegst und der Vorbau sich verdreht, kann man heimlaufen, weil man den Steuersatz nicht einstellen kann. Wollte damit nur sagen, was manche alles tun, um den Steuersatz (wenn auch nur vermeintlich) zu entlasten.

@dubbel:
Die Möglichkeit gibts auch, aber ich finde sie deutlich ungenauer, als die "Finger an Steuersatz/Gabel-Übergang und Wackeln"-Methode. Denn mein Steuersatz war schon häufig viel zu heftig vom Händler angeknallt worden, trotzdem lies sich der Lenker noch einigermaßen frei drehen. Also jemand, der es nicht anders kennt, hätte es als "normal empfunden".

Im Grunde täuschen bei der Methode (muss man halt einfach wissen) häufig auch die Außenhüllen, die den Lenker vor dem Einknicken abbremsen.

Also ich mach beides: Steuersatz nach Gefühl (Spiel) einstellen und dann prüfe ich die Schwergängigkeit bzw. Leichtgängigkeit des Lenkers.

Natürlich nutzt sich der Steuersatz nicht heute oder morgen gleich ab, wenn man ihn anknallt, aber wenn er dann kaputt geht und zwar vorzeitig, wirds eklig, den zu wechseln, denn das Werkzeug und das Wissen dazu haben viele nicht (mich inklusive) und die Erfahrung fehlt mir auch, weil man sowas halt nicht ständig macht. Und dann geht das Gemache los - dann muss man nämlich einen Händler finden, der sowas kann OHNE das Steuerrohr kaputt zu drehen (was leider recht häufig bei schlampigen Einpressvorgängen passiert).

Aus dem Grunde versuche ich, sowas zu vermeiden. Und es ist ja relativ leicht möglich. Fetten sollte man den Steuersatz übrigens auch ab und an mal (ich mach das so alle 1-2 Jahre). So kann man das Ding recht lange fahren und es überlebt in der Regel das Rad ;)

Ganz übel ist es natürlich bei Bikes mit vollintegriertem Steuersatz, da sollte man ganz besonders vorsichtig einstellen. Bekannter von mir konnte mal einen alten Stevens Rahmen wegschmeißen, weil da nix zum Auswechseln war und er den Steuersatz nach 3 Jahren (kein Tropfen Fett + falsche Einstellung) kaputt gefahren hat. Teurer Spaß.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ich mach beides: Steuersatz nach Gefühl (Spiel) einstellen und dann prüfe ich die Schwergängigkeit bzw. Leichtgängigkeit des Lenkers.
:o
das hab ich auch so gemeint (nur verkürzt beschrieben), wobei der springende punkt ja eigentlich ist:
gibt es überhaupt einen grund, warum man den steuersatz fester anziehen sollte?
 
Das sehe ich auch so, abgesehen davon würde ich nie die Schraube entfernen. Denn wenn du unterwegs mal fliegst und der Vorbau sich verdreht, kann man heimlaufen, weil man den Steuersatz nicht einstellen kann. (...)

Heimlaufen muss man deswegen nicht gleich, kommt auch blöd wenn man grad X km von zu Haus weg ist und weit und breit keine Transportmöglichkeit;)
Vorbau lockern, gerade rücken, möglichst Spielfrei einstellen und heim fahren. Oder für die ganz harten, bzw. Werkzeuglosen: Mit gewalt gerade rücken, dann bleibt das eingestellte Spiel auch weitestgehend erhalten.

Bye the Way...meine Kappe und Schraube bleiben auch drinn, rausnehmen ist was für Grammfetischisten. Wollt nur anmerken, dass dann keiner laufen muss.:daumen:

(...) Ganz übel ist es natürlich bei Bikes mit vollintegriertem Steuersatz, da sollte man ganz besonders vorsichtig einstellen. Bekannter von mir konnte mal einen alten Stevens Rahmen wegschmeißen, weil da nix zum Auswechseln war und er den Steuersatz nach 3 Jahren (kein Tropfen Fett + falsche Einstellung) kaputt gefahren hat. Teurer Spaß.

Und das ist der Grund, wieso ich was gegen integrierte Steuersätze hab;) Abgesehen davon, dass die mir nicht gefallen.
Hmn, für mich ist es aber trotzdem schwer vorstellbar, dass da garnichts zu tauschen ging. Allerdings ich kenn nur die alten, dessen Kugeln einem entgegenspringen beim zerlegen und meinen derzeitigen, wo man die Industrielager komplett tauschen kann und den rest behält.
 
Schrägkugellager brauchen eine definierte vorspannung, die Gefahr sie durch zuviel Spiel zu schrotten ist größer als durch eine etwas zu hohe Vorpannung.

Und da sich die Stuersätze nach der (Erst-) Montage meist noch etwas setzen macht es in den Augen der Händler Sinn diese etwas fester anzuziehen (Sonst steht der Kunde in spätestens 2 Wochen wieder auf der Matte und meckert womöglich rum)

Ich denke mal solange sie den Steuersatz deswegen etwas fester anuziehen (und überhaupt wissen das dies der Grund dafür ist warum sie es mal so gelernt haben) ist es zumindestens tolerierbar...

Gruß Ansgar
 
Und da sich die Stuersätze nach der (Erst-) Montage meist noch etwas setzen macht es in den Augen der Händler Sinn diese etwas fester anzuziehen (Sonst steht der Kunde in spätestens 2 Wochen wieder auf der Matte und meckert womöglich rum)

Ich denke mal solange sie den Steuersatz deswegen etwas fester anuziehen (und überhaupt wissen das dies der Grund dafür ist warum sie es mal so gelernt haben) ist es zumindestens tolerierbar...

Gruß Ansgar

Die Erfahrung, dass sich was lockert hab ich noch nicht gemacht. Entweder ist durch das Festziehen des Vorbaus das "System" fest oder nicht. Im Gegenteil. Ich hab mal den Vorbau 1 Monat später umgedreht und musste die Gabel regelrecht mit dem Gummihammer rausklopfen, obwohl ich dort zuvor gefettet habe.

Allenfalls wenn irgend etwas nicht stimmt, habe ich bei manchen schon erlebt, dass sich der Steuersatz immer wieder lockert. Das hatte dann meistens andere Ursachen: Kralle nicht richtig drinnen oder irgend etwas dieser Art. Oder eben aber ein ständig lockerer Vorbau, was sich besonders nach Schotter, Kopfsteinpflaster oder dergleichen bemerkbar macht. Aber dann stimmt sowieso etwas nicht, wenn man alle 2 Wochen den Steuersatz nachstellen muss. Sowas mache ich in der Regel garnicht, wenn ich nicht den Vorbau tausche, umdrehe, den Steuersatz warte etc.
 
Ist also meine Vorgehensweise, immer genau soviel anzuziehen, dass kein Spiel mehr vorhanden ist, falsch gewesen oder ist die des Händlers nicht optimal ?!?!?!?

Den Steuersatz exakt spielfrei einzustellen ist immer richtig. Da man das kaum hinbekommt, ist es besser auf die "sichere" Seite zu gehen und ihn lieber ein klein wenig fester einzustellen. Das schadet den Lagern weniger, als wenn noch Restspiel vorhanden ist.

Ganz übel ist es natürlich bei Bikes mit vollintegriertem Steuersatz, da sollte man ganz besonders vorsichtig einstellen. Bekannter von mir konnte mal einen alten Stevens Rahmen wegschmeißen, weil da nix zum Auswechseln war und er den Steuersatz nach 3 Jahren (kein Tropfen Fett + falsche Einstellung) kaputt gefahren hat. Teurer Spaß.

Das was man nun gemeinhin unter "vollintegriertem Steuersatz" versteht, also Steuersätze, die beim Einpressen nahezu vollständig im Steuerrohr verschwinden (ein schmaler Absatz bleibt außen stehen) kann man genauso wechseln wie andere Steuersätze auch. Größter Nachteil dieser Teile dürfte wohl sein, dass man keine dekorativen Schriftzüge mehr auf der Lagerschale unterbringen kann, mit denen der geneigte Biker seinen Geschmack und Wohlstand dokumentiert.

Allenfalls wenn irgend etwas nicht stimmt, habe ich bei manchen schon erlebt, dass sich der Steuersatz immer wieder lockert. Das hatte dann meistens andere Ursachen: Kralle nicht richtig drinnen oder irgend etwas dieser Art. Oder eben aber ein ständig lockerer Vorbau, was sich besonders nach Schotter, Kopfsteinpflaster oder dergleichen bemerkbar macht.

Wie du ja schon weiter oben richtig geschrieben hast, ist die Kralle und die Schraube+Kappe nur zum Einstellen erforderlich. Sie kann also für einen sich ständig lockernden Steuersatz nicht die Ursache sein.
Dafür könnte es aber viele andere Gründe geben, z.B. Gabelkonus nicht richtig aufgeschlagen, Lagerschalen nicht richtig eingepresst, Vorbauklemmung nicht fest genug usw.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hii leute kann mir jemand genau erkären wie man den stuersatz genau einstellt.. also bei mir und meinem cousin wackelt es... dh. wenn man die Vorderradbremse zieht, und den lenker so leicht nach vorne drückt, und die gabel leicht einfedert, dan wackelt steuerrohr, lenker, und steuersatz (?) hin und her.

Ist nicht veil, vllt. so 2mm oder so aber es nervt und beim fahren, also beim bunny hop oder so merkt man es beim aufkommen. und ich glaube es ist auf dauer auch nicht so gut, irgendwann bricht das doch oder ???

Hilfe :)

Mfg Tobi
 
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