Technische Veränderungen in den letzten Jahren

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Hallo zusammen, ich bin jetzt schon lange am Überlegen welches Bike ich mir kaufen soll.
Nachdem man neue Räder momentan sowieso nur schwer bekommt, möchte ich mir ein gebrauchtes Fahrrad kaufen.
Zur Auswahl steht aktuell entweder ein Canyon Spectral 9.9 SL aus 2014 oder ein Giant Trance 1 GE aus 2018.
Eigentlich wüde ich eher zum Canyon tendieren, da mir der Federweg genügt und das Bike leichter ist.
Generell stell ich mir aber die Frage: Was hat sich in den letzten 5-8 Jahren technisch gesehen bei den Bikes getan?
Gibt es gravierende Änderungen bei der Ausrüstung (Bremsen, Dämpfer, Schaltung,...) außer das alles etwas mehr Richtung Abfahrt getrimmt wurde? Gibt es Gründe ein aktuelles Bike zu kaufen?

Danke für eure Antworten!
 
Generell stell ich mir aber die Frage: Was hat sich in den letzten 5-8 Jahren technisch gesehen bei den Bikes getan?
Ziemlich viel.
Du solltest dich halt fragen, was du grundsätzlich von einem MTB erwartest und wie wichtig dir (hilfreiche) Neuerungen sind. Im Bereich Geometrie ist viel Bewegung drin. Mir persönlich sagen z.B. die steileren Sitzwinkel sehr zu, weil es mir anatomisch entgegen kommt und Erleichterung verschafft.
"Gravierende" Änderungen bei Parts gibt es nicht wirklich. Es konnte auch vor 5-8 Jahren sehr gut gebremst, geschaltet und gefedert werden.


Gibt es Gründe ein aktuelles Bike zu kaufen?
Die Neuerungen 😉
 
Gibt es Gründe ein aktuelles Bike zu kaufen?
Neben den zurecht genannten Neuerungen: Ggf. nicht so weit runtergerockt?

Was ich nicht mehr hergeben wollte:
  • Aktuelle Geo mit langem Reach und flachem Lenkwinkel
  • lange Dropperstütze
  • steifere Gabel als die 32mm-Dinger
  • Felgen mit 25mm oder mehr Maulweite

Nett, aber nicht zwingend:
- 1x12-Antrieb

Von vielen geschätzt:
- 29" Laufräder, da besseres Überrollverhalten; aber das hat das Canyon ja auch schon.

Die Aussage, dass "Gewicht egal ist" unterschreibe ich in dieser Allgemeinheit nicht. Hier könnte man wiederum nahtlos an die Diskussion von neulich anknüpfen...
 
Moderne MTBs sind länger, stärker, haben größere Räder, dickere Reifen und überhaupt. Von nix kommt nix. Mehr Masse ist auch mehr Gewicht. So um 14kg ist schon nicht schwer für ein Trailbike. 15kg ist normal für alles was gröber ist. Und man darf das nicht mit 26-Zoll-Ära-Trailbikes vergleichen. Moderne Trailbikes sind verkappte Enduros. Und moderne Enduros sind verkappte Downhiller.
Dann noch die Systemgewicht-Sache: 75kg Fahrer plus 14kg Fahrrad sind 89kg Systemgewicht. 75kg Fahrer plus 15kg Fahrrad sind 90kg Systemgewicht. Der Sprung von 1kg bedeutet 1/89 (ein Neunundachzigstel) Unterschied. Das entspricht effektiv in etwa dem Gewicht der Buchstaben, die hier im Forum im Streit um die Relevanz von diesem einen Kilogramm vergossen wurden.

Edit: Falsche Rechnung korrigiert
 
Zuletzt bearbeitet:
@Nik_00 schreib ganz schnell, dass dir Gewicht vollkommen und für immer scheiß egal sein wird. Tu es einfach. Nur so kannst du eine große Tat vollbringen, die ähnlich bedeutsam ist, wie der Kniefall von Warschau.
 
mir fallen aber die außen verlegten Züge ein, das ist schon unschön
Aber sehr wartungsfreundlich und wenn bei dem Bike nichts gemacht wurde, ist der Spaß beim Leitungstausch deutlich größer.
Bei diesem Bike würde ich generell nicht von schön oder unschön sprechen. Es ist zweckmäßig und hat damals schon alle Ideen von Design und Formsprache vergewaltigt.
 
Danke für eure Kommentare!
Mir ist natürlich klar dass ein aktuelles, neues Bike besser ist als ein gebrauchtes aus 2014.
Ein aktuelles ähnliches Modell kostet halt in diesem Fall um mindestens 2.000 € mehr.
Beide Bikes würde ich um je 1.900 € bekommen. Dafür hab ich bis jetzt noch kein brauchbares Fully gefunden.
Ich bin bis jetzt ein Hardtail gefahren und hab noch keinen Vergleich bei Fullies und keine genaue Vorstellung wie die Geometrie sein soll.
Ich dachte dass die beiden Bikes eine sehr gute Ausstattung haben und im Vergleich zu einem neuen Bike um 1900 € die bessere Alternative ist.
 
Größe, Schrittlänge? Welche Größe hat das Giant? Liegst Du da am unteren Ende der Größenempfehlung oder am oberen? Ich würde das vier Jahre jüngere Giant dem Canyon jederzeit vorziehen. Ich würde vermutlich so ziemlich jedes Rad aus 2018 ähnlichen Rädern aus 2014 vorziehen.

Muss es denn ein Fully sein? Was genau willste denn wie fahren? Wie dringend ist die Sache?
 
Deine Gedanken sind ja nicht grundsätzlich von der Hand zu weisen. Du hattest aber gefragt, was für neue Räder spricht, also wurde es Dir aufgezeigt.

Die Fahreigenschaften eines Rades werden eben in erster Linie nicht durch ein schickes Schaltwerk oder einen Carbonlenker bestimmt, sondern durch die Rahmengeometrie. Und die ist zum größten Teil fix, die lässt sich nur in äußerst begrenztem Ausmaß tunen.

Billige Ausstattungsteile, die einen stören, nachträglich zu tauschen, ist hingegen kein Problem.

Das Giant hat Felgen mit lediglich 23mm Maulweite. Das würde mich schon stören. Die am Canyon haben immerhin 27mm. Fahrbar ist das natürlich, aber hier würde ich als erstes tunen.

Von der Haltbarkeit her traue ich dem Giant mehr zu. Bei Canyon ist schon ein Haufen gebrochen, und Ersatz ist nach der Zeit, zumal für den Zweitbesitzer, nicht zu bekommen.

Die übrige Ausstattung am Giant ist nicht so edel wie am Canyon, aber funktional, und es hat ne aktuelle 1x12-fach-Gruppe.

Wenn man den Geometrie-Kompromiss eingehen will, kein Problem mit 650b hat (ich hab's nicht, aber ist schon ne aussterbende Radgröße) und die Kröte in Form der relativ schmalen Felgen schluckt, kann man das schon kaufen.
 
Danke für eure Kommentare!
Mir ist natürlich klar dass ein aktuelles, neues Bike besser ist als ein gebrauchtes aus 2014.
Ein aktuelles ähnliches Modell kostet halt in diesem Fall um mindestens 2.000 € mehr.
Beide Bikes würde ich um je 1.900 € bekommen.

Ich würde dir nicht generell von einem Kauf eines gebrauchten Rads abraten, mir kommen 1900 Euro für ein 7 Jahre altes Canyon aber viel zu viel vor. Laut dem 2014er Katalog lag der Neupreis bei 3700 Euro. Zieht man den Verhandlungsspielraum ab, hätte der Verkäufer also gerne ungefähr den halben Neupreis. Dafür ist das aber ein paar Jahre zu alt.
 
Ok, dann lag ich wohl ziemlich falsch mit meiner Vermutung dass die Auswirkungen der Geometrieänderungen in den letzten Jahren nicht gravierend waren.
Danke für die Aufklärung!
Ich bin in den letzten 10 Jahren relativ selten mit meinem Hardtail unterwegs gewesen,
da ich jetzt aber wieder mehr Zeit zum radfahren habe, möchte ich mir ein neues Bike kaufen.
Ich brauche definitiv kein rein abfahrtsorientiertes Bike, sondern eher ein Bike das primär gut bergauf geht, aber auch etwas Spaß für die Abfahrt bietet.
Wenn ich mir ein neues Bike kaufe, würde ich derzeit zum Grand Canyon 8 oder 9 greifen.
Bitte kein Shitstorm, mir ist schon klar dass das ein völlig anderes Bike ist, aber ich möchte nicht mehr als ca. 2.000 € ausgeben.
Da ich in den letzten Jahren nur sehr unregelmäßig gefahren bin, bin ich quasi Neueinsteiger.
Ich muss erst entdecken ob ich eher wieder auffahrtsorientiert + leichte Trails fahre, oder ob ich doch mehr Spaß am runterfahren finde.
Ich möchte ein Bike mit dem ich nicht allzu eigeschränkt bin, muss aber nicht zwingend Canyon oder Giant sein.
 
Das Grand Canyon finde ich nicht so übel. Das geht von der Geometrie her in Richtung der hier ständig empfohlenen Allzweckwaffe Ghost Nirvana.

Ist kein superscharfes Cross Country - Bike und kein Enduro-Hardtail, sondern etwas dazwischen, das wohl so einen goldenen Mittelweg für Tourer darstellt, die keine Rennen gewinnen wollen, sondern auf allen möglichen Untergründen bis hin zu leichten Trails gut unterwegs sein wollen. Nennt man wohl Trail-Hardtail.
 
Dann noch die Systemgewicht-Sache: 75kg Fahrer plus 14kg Fahrrad sind 86kg Systemgewicht. 75kg Fahrer plus 15kg Fahrrad sind 87kg Systemgewicht. Der Sprung von 1kg bedeutet 1/86 (ein Sechsundachzigstel) Unterschied. Das entspricht effektiv in etwa dem Gewicht der Buchstaben, die hier im Forum im Streit um die Relevanz von diesem einen Kilogramm vergossen wurden.

Für reine Bergaufperformance auf glatter Straße sicherlich vollkommen richtig.
Allerdings ist das Gewicht des Fahrers durch Arme und Beine nochmals besser gefedert als das Fahrrad selbst. Insofern macht ein geringeres Fahrradgewicht das Fahrrad deutlich agiler im Handling.
 
Bitte kein Shitstorm, mir ist schon klar dass das ein völlig anderes Bike ist, aber ich möchte nicht mehr als ca. 2.000 € ausgeben.
Dein einziges Entscheidungskriterium ist Verfügbarkeit und Zukunftsfähgkeit.
Bist du bereit 2k€ für ein Bike hinzublättern, welches du nur kurzzeitig fährst/ fahren willst?
Du bist mit Fully gebraucht eingestiegen und wechselst jetzt auf Harttail neu.
Ich bin in den letzten 10 Jahren relativ selten mit meinem Hardtail unterwegs gewesen,
da ich jetzt aber wieder mehr Zeit zum radfahren habe, möchte ich mir ein neues Bike kaufen.
Ich brauche definitiv kein rein abfahrtsorientiertes Bike, sondern eher ein Bike das primär gut bergauf geht, aber auch etwas Spaß für die Abfahrt bietet.
Reicht dir ein Harttail oder bist du da unsicher?

Wenn du weist, was du warum willst, prüfe die Verfügbarkeit. Und damit kannst du dann hier nachfragen, weil das auch die sinnlosen Diskussionen stark eindämmt.
Fahren kannst du mit allem, aber nicht alles macht gleichermaßen Freude.

Du solltest noch ein wenig zu dir schreiben: Größe, Gewicht, Schrittlänge! und fahrerische Ziele.

  • Aktuelle Geo mit langem Reach und flachem Lenkwinkel
Das wird in meinen Augen überschätzt. Wenn man wieder einsteigt tut es auch eine etwas ältere zahmere Geo => Budget
  • lange Dropperstütze
Unbedingt. Habe ich nicht geglaubt, bis ich eine hatte. Hängt aber wiederum auch sehr davon ab, wie intensiv man abwärts fährt. Ich bin jahrelang gut ohne ausgekommen und wenn man nicht großartig neue Ziele hat, geht es auch ohne.
Lernkurve ist mit bedeutend steiler
  • steifere Gabel als die 32mm-Dinger
Auch hier hängt es durchaus davon ab, was man für fahrerische Ziele hat und was der Biker wiegt. Bei 65kg-- gehen bestimmt auch 32mm
  • Felgen mit 25mm oder mehr Maulweite
Ist für kleines Geld getauscht. Mein Ersatz-LRS hat mich 250€ gekostet und ein 2. LRS ist nicht so falsch: kann man schön mit unterschiedlichen REifen experimentieren.

Angesichts der aktuellen Auswahl würde ich nix grundsätzlich ausschließen. Vorrausgesetzt, man ist bereit selbst etwas Tuning in die Hand zu nehmen.

Was ist eigentlich mit dem vorhandenen HT?
 
Das wird in meinen Augen überschätzt. Wenn man wieder einsteigt tut es auch eine etwas ältere zahmere Geo => Budget
Die einen nennen sie zahmer, die anderen bergab weniger Sicherheit vermittelnd.
Weiß schon, worauf Du hinaus willst: Der TE wird sicherlich kaum sofort anfangen zu "ballern" und dazu eine wie-auf-Schienen-Geometrie benötigen. Ich fühle mich allerdings auf meinem AM-Hardtail deutlich sicherer, wenn es etwas technischer wird als auf dem Touren-Hardtail. Auch und gerade in Serpentinen.
 
Ok, dann lag ich wohl ziemlich falsch mit meiner Vermutung dass die Auswirkungen der Geometrieänderungen in den letzten Jahren nicht gravierend waren.
Hab grad vorhin einen Spiegel-Artikel gelesen...
»In Summe lässt sich verallgemeinernd sagen, dass die Performance eines 2000-Euro-Bikes von heute besser ist als jene eines 6000 Euro-Bikes von vor zehn Jahren«, sagt Veit Hammer von Trek, einem der größten Hersteller der Welt. Hinter dem allgemeinen Preisanstieg verbirgt sich eine Hightech-Demokratisierung.
https://www.spiegel.de/auto/fahrkul...r-alle-a-3c7d036e-d98d-4e97-8e28-fd5e28788499
 
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