Tensiometer kalibrieren

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Hallo zusammen

Ich hab mir einen Tensiometer gebaut. Und jetzt muss ich ihn noch kalibrieren. Ich hab mir das so vorgestellt dass ich eine Speiche nehme,sie in eine vorrichtung mir einer Zugwaage einspanne und sie solange spanne bis ich auf der Waage 100kg habe,und den Wert an der Messuhr notiere.
Ist an meiner Überlegung etwas falsch ?
 
Nö. Vlt. ein paar mehr Werte nehmen 60,80,100,120,140 dürfte gut sein. Das dann mit jeder Art Speiche, die du verbaust machen. Also "glatte Speiche 2,0 von Firma x" gibt einen Test und von Firma Y wieder einen. Usw.

Aber zeig mal deinen Tensio.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für die Schnelle Antwort

Wo bekomme ich eigentlich die Werte für die Speichenspannung her.Ich hab hier gelesen das die meisten so um die 100kg an der Antriebsseite einstellen.
 
Das ist Erfahrung. :)
Gibt Leichtbauzeug, das nicht mehr verträgt. Bei haltbaren Teilen ist anzustreben, dass du auf der weniger gespannten Seite immer noch wenigstens 550N hast. Lieber bisschen mehr. Dann hängt's von der Nabengeometrie ab, wieviel du auf der stärker gespannten Seite brauchst. Eben einen brauchbaren Kompromiss basteln, der möglichst nicht zu sehr im Randbereich von 1500N und 150N liegt. Bei stabilen Felgen, leb ich mit ca. 1100N und 700N ganz gut.
 
Danke Wurzelpedaleur

Dann werd ich einmal sehen dass ich Erfahrung bekomm und schraub mal ein bisschen rum. Wieviel Toleranz ist bei der Speichenspannung zwischen den einzelnen Speichen vertretbar?
 
in eine vorrichtung mir einer Zugwaage einspanne
Bastelvorschlag :D
P10004831024x683.jpg


http://fotos.rennrad-news.de/p/238218

Irgendein Tensiometerhersteller hat auch die Profivariante davon im Programm (hatte Schnellerpfeil mal in seinem Facebookblog).

Btw.: ich spar mir dann das Tensiometer und nehm nur meine Ohren (bzw. irgendein Guitartuner-App), aber das ist dann ein anderes Kapitel.

Edit: Centrimaster wars:D http://www.centrimaster.de/de/shop/zentrierstaender/tensioner.html

Noch einer zur Spannung:
Als Faustregel sagt man, ca. 20% der Speichen werden durch die Last auf der Nabe entlastet. Du musst das Rad so dimensionieren, daß die Speichen möglichst nie völlig entlastet werden.
Also, maximal kalkulierte Last / 1/5 der Speichenanzahl ergibt die Mindestspannung auf der "schwächeren" Seite.
Allerdings ist die maximal kalkulierte Last nicht das Systemgewicht, sondern es sind Spitzen durch Aufsetzen beim Landen nach Sprüngen und in Schlaglöchern. Allerdings ist das beim MTB erheblich unkritischer als beim Renner. Man springt zwar erheblich wüster in der Gegend rum, aber die Energie wird, vor allem im Reifen, aber auch in der Federung erheblich besser gedämpft.
 
Zuletzt bearbeitet:
Geile Konstuktion. Du hattest das ja schon mal in einem anderen Fred beschrieben und mich vom Gelingen überzeugt. Was kostet eine Waage, die über 100kg aushält und ausreichend genau ist? Vermutlich weniger als ein Centrimaster-Tensiometer für ca. 180,-?
Gibt's dann fürs Laufradbauen schon eine App, die zuverlässig die Frequenz anzeigt, wenn man "Bing" macht? Ich meine ein Händi neben den Zentrierständer legen und alle Speichen durchklappern und man sieht sofort, in welche Richtung man den Nippel drehen muss?

@ Boots: Versuch's erst mal so genau wie möglich. :) Ich finde +-30N gut, +-50N ok und +-100N nur bei schlechten Felgen - jeweils auf der stärker gespannten Seite. Die meiste Mühe musst du dir auf der schwächeren geben, denn lockere Speichen geben als erstes auf.
 
Hallo Whitewater

Meine Konstruktion sieht ganz ähnlich aus und funktioniert recht gut.
Ich hab mal ein Bild angehängt.
 

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Die Waage hat in der Buch 'nen Zwanni gekostet (geht bis 200 und zeigt in 100g Schritten an, also wird sie schon auf ein halbes Pfund genau sein). Hat doch aber jeder Leichtbaufreak eh im Haus, oder? :D:D:D

Aber nicht verwechseln: Die Streckbank stellt ein Normal her, setzt eine definierte Speiche unter eine definierte Spannung.

Das Tensiometer wie auch das Gehör nehmen davon eine charakteristische Eigenschaft ab, die auch an der eingebauten Speiche abgenommen werden kann, das "Verhalten" also der Tensiometerausschlag bzw. die Tonhöhe werden zwischengespeichert (altmodischerweise immer noch auf Schmierzetteln, keine Ahnung, warum DT das nicht in die digitale Messuhr mit reinbekommt).

Das Tensiometer entspricht also den Ohren. Ich brauche das Normal nur zwingend, da ich keine oder nur sehr dürftige Referenzwerte aus anderen Quellen bekomme.
Ein Tensiometerbesitzer bekommt dieses Wissen ja mit dem Gerät verkauft (solange er nicht nachkalibrieren will/muss).

Das mit der App hatte ich mal überlegt, aber die Tuner, die ich bisher in der Hand hatte waren mit dem doch etwas stumpfen Klang, gerade bei gekreuzten Speichen doch noch nicht sehr angetan.
@BOOOTS, ja, das sieht sogar etwas netter aus.
Wie baust Du den Zug auf? Über die Maschinenschraube? Das ist eigentlich das lästigste, den Zug schön weich erhöhen zu können, ohne gleichzeitig Torsion auf die Speiche zu bekommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Torsion hab ich keine drauf, die Schraube ist ja durch die Platte durchgesteckt und ich spanne das ganze über die Mutter.
 
@ Boots: Versuch's erst mal so genau wie möglich. :) Ich finde +-30N gut, +-50N ok und +-100N nur bei schlechten Felgen - jeweils auf der stärker gespannten Seite. Die meiste Mühe musst du dir auf der schwächeren geben, denn lockere Speichen geben als erstes auf.

Das schaffst du aber nur bei einem neuen Laufrad, oder?
Denn mit den +/-30N bist du auf jeden Fall genauer als mein
Tensiometer (Parktool) hergibt. Das sind ja gerade mal 2,5% :daumen:

Interessant wird das Ganze erst bei einem gebrauchten Laufrad,
bei dem man einen Kompromiss zwischen einheitlicher Speichenspannung
und Seiten- bzw. Höhenschlag finden muss.
Ich habe für mich bei 20% die Grenze gezogen, d.h. ich gehe auf die
maximale Speichenspannung und lasse max. 20% Abweichung nach unten zu.
Wenn sich der Achter damit nicht ganz rauszentrieren lässt, bleibt er eben drin...
Würde mich interessieren wie ihr das so macht.

Ps: Für mich hat sich das Tensiometer auf jeden Fall gelohnt.
Ich hatte am DHler immer mit locker werdenden Speichen zu kämpfen.
Mit dem Tensiometer kam raus, dass das Laufrad zwar relativ einheitlich
eingespeicht war, die absolute Speichenspannung aber zu niedrig war.
Jetzt gehe ich auf das Maximum was für die Felge zulässig ist.
 
Danke mtb rookie

Hab bis jetzt immer nach den Speichen gegoogelt. Bei den Felgenherstellern gibts da schon mehr Infos
 
Hab bis jetzt immer nach den Speichen gegoogelt.
Speichen halten deutlich mehr aus. Ich habe etwas von 2500 Newton im Ohr (hängt aber wieder von der Dicke usw. ab).
Deshalb sind Speichenbrüche meistens nicht auf zu viel Spannung zurückzuführen.

Aber sag mal: Wie bekommst du die Speiche in deiner Konstruktion in der Schraube fixiert?
 
@ rookie: machst das richtig. Man muss auch bei neuen Felgen immer einen Kompromiss finden, sonst hätte man ja 0% Abweichung und absoluten Rundlauf. Je nach dem, wie lang man sich Zeit nimmt und Mühe gibt, wird es genau und noch genauer. :) Ich mach das auch zum Spaß und seh zu, wie genau es die Felge her gibt. Ausreichend wäre es sicher schon eine halbe Stunde vorher aufzuhören. Ich nehm das DT Tensio. Ist sicher noch bisschen genauer und liefert reproduzierbarere Ergebnisse als das Parktool.

Und was eine Speiche "aushält" ist völlig egal. :) 1000-1200N ist ein guter Anhaltspunkt und wie gesagt die weniger gespannte Seite ist wichtiger.
 
Es geht hier doch immer um technisch sinnvolle Lösungen. Wer Unsinn baut, muss sich auch nicht mehr ernsthaft mit Speichenspannung befassen. Ich habe auch schon mal Speichenspannungen oberhalb der DT-Tabelle gemessen. Das Laufrad ist so gefahren und die Speichen waren nicht gelängt. Warum die Felge das überlebt hat, weiß ich nicht. Vielleicht hatte sie kein Tensiometer und wusste nichts von ihrem Leid. ;-)
 
Es geht hier doch immer um technisch sinnvolle Lösungen. Wer Unsinn baut, muss sich auch nicht mehr ernsthaft mit Speichenspannung befassen.;-)

Naja, soooo unsinnig sind ja weniger als 32 Speichen nicht, nicht nur für Rennräder sind solche Laufräder inzwischen schick. Auch wenn ich, im Gegensatz zum Renner, das Aerodynamik-Argument beim MTB ein wenig lächerlich finde.
Zu verstehen, was dahinter steckt hilft auch zu verstehen, warum es kein schlauer Plan wäre, z.B. einen "Systemlaufradsatz" mit 20/24 Speichen nachzubasteln, ohne sich entsprechend Gedanken über die Stabilität des Nippelsitzes in der Felge zu machen (und eben der Speichenspannung).
Oder ganz einfach, warum wenig Speichen eher ein schwereres, als ein leichteres Laufrad ergeben.:D
 
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