Patentstreit: Scott beugt sich Specialized

Nach einem seit 18 Monaten andauernden Streit mit dem Horst-Link-Patenteigner Specialized gibt nun Scott auf dem US-Markt nach und kündigt für 2007 dort eine neue XC-Produktlinie an.
Scott wollte mit seinem Viergelenker Genius auf dem US-Markt. D


→ Den vollständigen Artikel "Patentstreit: Scott beugt sich Specialized" im Newsbereich lesen


 
Frühbremser schrieb:
(...)
Peter Denk kündigt im MB-Interview mölicherweise auch eine neue Leichtbausensation für die Eurobike 2006 oder 2007 an. Die dürfte in Carbonbauweise mit einem Eingelenker leichter zu realisieren sein als mit anderen Systemen.

:lol: Die letzten zwei Jahre Werbung für die Katz?
 
ich finde es einfach nur unprofessionell, dass die firma scott vor der entwicklung nicht darüber nachdenkt, dass sie das rad auf einem der größten märkte der welt nicht verkaufen kann. dass specialized da nicht mitspielt, ist doch nachvollziehbar und das hätte man sich bei scott vorher denken können. schließlich sind intense und nicolai keine konkurrennten für specialized, was den marktanteil betrifft, scott aber sehr wohl.
und was die diskussion um verschiedene systeme betrifft: lest euch mal mehrere jahrgänge bikezeitschriften durch, dann werdet ihr feststellen, dass es immer perioden gab, in denen bestimmte hinterbausysteme hochgejubelt wurden. schließlich will man ja neue produkte verkaufen. die glaubwürdigkeit hat die bikebranche in meinen augen schon lange verloren.
 
crazyeddie schrieb:
... lest euch mal mehrere jahrgänge bikezeitschriften durch, dann werdet ihr feststellen, dass es immer perioden gab, in denen bestimmte hinterbausysteme hochgejubelt wurden. schließlich will man ja neue produkte verkaufen. die glaubwürdigkeit hat die bikebranche in meinen augen schon lange verloren.

Meine Güte, das ist ja schon fast eine Predigt. Natürlich muß die Bike Branche neue Entwicklungen anpreisen. So funktioniert die Wirtschaft halt. Glaubst Du das der Gilette Mach 4 in noch stylischerem blau besser ist? Nö, aber es schafft Kaufanreize. Und solange die Sachen nicht schlechter sind ist's doch ok. Hier von Glaubwürdigkeitsproblemen zu sprechen finde ich etwas hart.

Grüße

Der böse Wolf
 
Ich glaube nicht wirklich, dass das ein Problem wird. Solange sie den Eingelenker noch leichter machen und nen ähnlich innovativen Dämpfer verwenden, warum nicht.


Santa Cruz fährt doch auch so ne Schiene. Eine VPP und die andere Eingelenker. Und ich kann mich nicht erinnern, dass das Bullit einen schlechten Ruf hätte.
 
Bestimmt lag es an den Patentstreitigkeiten dass der Ransom keinen Horstlink hat, der hätte nämlich bei der gegebenen Hebelage durchaus Sinn gemacht.

vielleicht schieben sie ja für den europäischen Markt mal eine mit Horstlink nach, aber das ist ja wohl doch eher Wunschtraum.

Gruß, Stefan
 
Wuudi schrieb:
Wohl eher der Un-Sinn ;)

Ok ich geb's ja zu, ich wäre im Software-Patent Streit sicher auch betroffen weshalb ich so froh bin, dass dieses Thema at least in der EU einmal vom Tisch ist.

Wer sich mal interessiert hat welcher ganze Schmarrn im Software-Bereich patentiert ist kann mich verstehen...

Soweit ich informiert bin, ist es noch nicht vom Tisch.
UND was wesentlich wichtiger ist, ist dass es die Masse der Menschen in der EU noch nicht einmal bewegt! Denn wenn es so wäre, würde heute ein sehr lauter Aufschrei durch die EU gehen und die Leute müssten den EU-Parlamentariern mal die Meinung blasen.

"EU-Parlament beschließt massive Überwachung der Telekommunikation

Wer in einem EU-Land Anrufe tätigt, E-Mails verschickt, im Web surft oder andere Dienste im Internet nutzt, muss in Zukunft davon ausgehen, dass seine elektronischen Spuren zwischen sechs und 24 Monate lang gespeichert werden. Die bei den 450 Millionen EU-Bürgern anfallenden gigantischen Informationshalden dürfen Polizeien und Geheimdienste mit Data-Mining-Techniken auf Verknüpfungen zwischen Kommunikationspartnern hin untersuchen. Damit wird potenziell vollständig rekonstruierbar, wer wann mit wem und wie lange kommuniziert und zum Beispiel auch, wer sich wann im Internet aufgehalten hat. Jeder ist damit künftig verdächtig und potenziell im Fadenkreuz der Sicherheitsbehörden. ....."

Quelle: http://www.heise.de/newsticker/meldung/67358

Soweit ein kleiner Exkurs was uns direkt betrifft. Und in Zukunft jeden Tag!
Der Patentstreit in der Bike-Branche in den USA ist ein kleiner Einblick in das was uns hier erwartet, wenn die Patentdirektive doch noch abgesegnet wird.
 
hallo,

die 11,60€ lizenzgebühren müssen die hersteller nicht nur für die rahmen bezahlen, die in die usa verkauft werden, sondern für alle.
ich hab mir das mal bei nicolai erklären lassen. das läuft wohl so, dass ein hersteller, der nach usa exportieren will, einen vertrag unterschreiben muss, dass er dann für alle horst-link-rahmen liezenz-gebühren bezahlt.

also wenn er 1000 rahmen baut, und 10 in die usa verkaufen will, muss er für alle 1000 gebühren bezahlen oder halt keine nach amerika verkaufen. dann bezahlt er gar nichts. bei nicolai steht die gebühr sogar einzeln auf der preisliste.

ich hoffe ich hab das alles richtig behalten.

gruß
timmi
 
Der Schutz durch Patente macht durchaus Sinn. Leider ist die Überwachung sehr schwierig. Die Chinesen kehren sich z.B. einen F*** darum, was auf dem Europäischen Markt geschützt ist. Wird einer erwischt, dauert es Jahre bis er juristisch belangt werden kann. Allerdings wird der Sinn zum Teil auch missbraucht. Ich bin da desöfteren betroffen, positiv und negativ. Und wenn jemand in Europa das Patent eines anderen benutzen will, muss er auch um Erlaubnis fragen, das ganze wird dann verhandelt. Wieviel verlangt wird, liegt im Ermessen des Patentinhabers, hat aber je nach Wichtigkeit einen groooossseeen Spielraum.
 
crazyeddie schrieb:
ich finde es einfach nur unprofessionell, dass die firma scott vor der entwicklung nicht darüber nachdenkt, dass sie das rad auf einem der größten märkte der welt nicht verkaufen kann. dass specialized da nicht mitspielt, ist doch nachvollziehbar und das hätte man sich bei scott vorher denken können. schließlich sind intense und nicolai keine konkurrennten für specialized, was den marktanteil betrifft, scott aber sehr wohl.
...
die glaubwürdigkeit hat die bikebranche in meinen augen schon lange verloren.

Naja, ich glaube eher, dass Scott erstmal wieder Fuß im hochwertigen (hochpreisigen) Fahrradmarkt Fuß fassen musste um überhaupt daran zu denken mal wieder in USA zu verkaufen. Die waren ja der Entwicklung Jahre hinterher, haben quasi nur vom Markennamen/Image gelebt.

Von daher halte ich es keineswegs unprofessionell, sondern nur klug sich erstmal wieder einen solide Basis zu schaffen.
Die USA als größten Markt der Welt darzustellen mag teilweise richtig sein, aber gerade die USA sind super "diversifziert". Da macht Rocky Mountain (war zumindes vor paar Jahren noch so - hat sich jetzt wohl etwas geändert) keinen Stich, aber Firmen wie Iron Horse, die bei uns kein Mensch kennt, kommen (zufällig auch mit einem Viergelenker) auf vergleichsweise respektable Absatzzahlen.

Meine Meinung!
 
Ein anderes Problem mit den Patenten ist immer auch die Auslegung.
Die Grad-Wanderung ist immer ziwschen dem erlaubten und nicht erlaubten.
Also was ist und wie ist es geschützt und wie kann man es durch entsprechende Modifikationen umgehen.
 
boxy schrieb:
Ein anderes Problem mit den Patenten ist immer auch die Auslegung.
Die Grad-Wanderung ist immer ziwschen dem erlaubten und nicht erlaubten.
Also was ist und wie ist es geschützt und wie kann man es durch entsprechende Modifikationen umgehen.

das hab ich ja gemeint - nur das die Scott Leute halt einfach nicht genug modifiziert haben. Ihr Pech ;)

Gruß, Stefan
 
Lord Helmchen schrieb:
das hab ich ja gemeint - nur das die Scott Leute halt einfach nicht genug modifiziert haben. Ihr Pech ;)

Gruß, Stefan

Oder einfach den falschen Richter hatten ;) .
Also ich kenne dies hier aus unserer Firma, da gibt es auch öfters solch ähnliche Probleme.

Aber trotzdem möchte ich nun wissen was SCOTT da nun machen will.
Ich habe vor ein RC10 im Frühjahr zu kaufen. Will im Jahr drauf nicht gleich was altes haben ;) . Könnte ja sein, das nun was Ultimatives kommt :D
 
Lord Helmchen schrieb:
an jedem Lizenznehmer Rahmen muss auch am Ausfallende ein kleiner Specialized Sticker implantiert sein damit Specialized tolle Werbung hat.

Beispiel warum Scott sich glaube überhaupt gestritten hat. Ein Giant NRS hat auch ein Horstlink aber zahlen müssen die nichts, und warum? weil der Hinterbau mit seiner Gelenklage völlig anders funktioniert und auf Kettenzug basiert (außer mein Gedächtnis trügt mich).


Soweit ich weiß, ist Giant einer der großen Rahmenhersteller da drüben und fertigt, neben vielen anderen, eben auch einen Großteil der Specialized-Rahmen.

Imho erschließt sich eine Antwort aus eben dieser Sachlage.


*drüben bei mtbr.com wird dieses Thema übrigens auch, und mit ähnlichem Tenor, diskutiert.*


Gruß
peppa
 
Thomas schrieb:
Zufrieden zeigte sich Specialized-Chef Mike Sinyard: »Nach 18 Monaten Streit können wir uns jetzt wieder auf das konzentrieren, was wir am besten können – großartige Bikes und Ausrüstung entwickeln.«
Na, wenn ihnen das soo wichtig ist, warum lassen sie das Streiten dann nicht sein.

(Ok, ich weiß, was Patente sind, bin aber dennoch grundsätzlich der Meinung, dass man nur für das bezahlt werden sollte, was man arbeitet, und nicht für das, was man besitzt. Punkt.)

Und von "großartig" im Zusammenhang mit Software faselt M$ auch immer.
 
Wenn heute nicht "industriegelagerter Viergelenker" im Prospekt steht, geht schon das Raunen durch die Menge. "Total veraltet", "unfahrbar", heißt´s dann.

Genauso wie radiale Rillenkugellager (die sind zumeist mit "Industrielager" gemeint) im Hinterbau von MTBs oft konstruktiv völlig fehl am Platze sind, gibt´s nicht viel, was mit zwei Gelenken nicht zumindest gleich gut wie mit acht gelöst werden kann. Die Argumente für den Viergelenker sind im Patent schon recht schwach.

Einem technisch nicht allzu versierten Biker seinen Eingelenker auszureden und ihn mit falschen Argumenten zum Kauf eines Viergelenkers zu bringen, kann in meinen Augen schon betrügerische Züge annehmen.

LG, Phil
 
Phil S. schrieb:
Wenn heute nicht "industriegelagerter Viergelenker" im Prospekt steht, geht schon das Raunen durch die Menge. "Total veraltet", "unfahrbar", heißt´s dann.

Genauso wie radiale Rillenkugellager (die sind zumeist mit "Industrielager" gemeint) im Hinterbau von MTBs oft konstruktiv völlig fehl am Platze sind, gibt´s nicht viel, was mit zwei Gelenken nicht zumindest gleich gut wie mit acht gelöst werden kann. Die Argumente für den Viergelenker sind im Patent schon recht schwach.

Einem technisch nicht allzu versierten Biker seinen Eingelenker auszureden und ihn mit falschen Argumenten zum Kauf eines Viergelenkers zu bringen, kann in meinen Augen schon betrügerische Züge annehmen.

LG, Phil


Damit dass die ach so schlimmen Gleitlager manchmal doch entschieden mehr Sinn haben als Rillenkugellager und das die Kunden jedes Jahr damit verarscht werden das ihr bisheriges Rad bald auseinanderfällt weil es nicht den "neuen" Hinterbau von Modell XY hat müssen wir uns ja nun leider abfinden.

Es ist seit Jahren die gleiche Verarsche. ;)

Nur in einem Punkt muss ich dir widersprechen, 8 Gelenke haben schon manchmal ein paar Vorteile. Minimal antriebsneutraler und eine Bremsmomentabstützung kann man bei sinniger Konstruktion gleich mit implementieren. Man kann halt einen Viergelenker recht gut auf diverse Einsatzgebiete "maßschneidern". Aber nen Eingelenker als sinnloses Konzept hinzustellen ist ja auch Schwachsinn. Zum Beispiel im Downhill betrachte ich ihn als ein sehr stimmiges und nützliches Konzept.

Gruß, Stefan
 
Lord Helmchen schrieb:
... 8 Gelenke haben schon manchmal ein paar Vorteile.
Deswegen hab´ ich ja geschrieben, dass es "nicht viel gibt", was ein 4-Gelenker besser kann. Um deine Worte zu gebrauchen, verarschen kann man damit sicher mindestens genauso gut wie mit einem Eingelenker.

LG, Phil
 
Phil S. schrieb:
Deswegen hab´ ich ja geschrieben, dass es "nicht viel gibt", was ein 4-Gelenker besser kann. Um deine Worte zu gebrauchen, verarschen kann man damit sicher mindestens genauso gut wie mit einem Eingelenker.

LG, Phil

net ganz - je mehr gelenke desto besser verarscht sichs.
mir auch egal, ich fahr I-Drive. das hat weder 1 noch 4 Gelenke *g*
 
Irgendwie is doch klar das Specialized die Chance nutzt, um einem Markt Konkurenten eins "auszuwischen".
Andererseits muss Specialized damit rechnen, dass sich der Spieß dann unter Umständen auch sehr schnell umdrehen kann, denn ich denke mal, nicht nur Specialized macht Patente...

Frohes neues Jahr,
Philipp
 
Matze. schrieb:
I-Drive:eek: Das geht ja mal gar nicht:D

:D :D :D :daumen:


zum Thema nicht nur Specialized macht Patente:
Specialized ist der Besitzer des Horstlink Patentes und jeder der ins Patent fällt hat halt ein arges Problem. Und so lange die am Horstlink Patend festhalten (statt wie andere ewig zu wechseln) haben die auch kein Problem.

Gruß, Stefan
 
Thomas schrieb:
Zufrieden zeigte sich Specialized-Chef Mike Sinyard: »Nach 18 Monaten Streit können wir uns jetzt wieder auf das konzentrieren, was wir am besten können – großartige Bikes und Ausrüstung entwickeln.«


Na da schau her. Scheinbar werden bei Specialized Rechtsstreitigkeiten von den Konstrukteuren bearbeitet.:D :D :D
 
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