Eurobike: C8 Sports 2016 – Leichte, recyclebare Carbon-Komponenten vom Bodensee

Eurobike: C8 Sports 2016 – Leichte, recyclebare Carbon-Komponenten vom Bodensee

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C8 Sports ist eine - zumindest für die Bike-Branche - neue Firma. Die Carbon-Spezialisten aus Steckborn am Bodensee kümmern sich sonst um Produkte für die Luft- und Raumfahrt, wollen ihre Technologie jetzt aber auch auf Bike-Produkte anwenden. Warum? Weil einer der Mitarbeiter begeisterter Mountainbiker ist. Kern-Merkmal der neuen Produkte: Sie sind recyclebar, obwohl aus Carbon.

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Eurobike: C8 Sports 2016 – Leichte, recyclebare Carbon-Komponenten vom Bodensee
 
Für einen Sattel mag das alles gehen und Sinn machen. Für tatsächlich hochbelastete Bauteile wie einen Rahmen eher nicht.

Die Fasern lassen sich zwar halbwegs orientieren bei 15 mm Länge, das ist schon richtig. Aber dennoch wird man in Sachen Festigkeit und Belastbarkeit mit diesem Verfahren deutlich schlechter sein als mit handlaminierten Endlosfasern in Duroplastmatrix. Als Folge würde bei hochbelasteten Bauteilen das Gewicht deutlich steigen.

Die hohen Temperaturen ergeben sich übrigens durch die sehr hohe Viskosität (Faktor 100, um eine Zahl zu nennen, im Vgl. zu Duroplast bei gleicher Temperatur) thermoplastischer Verarbeitungsmassen.

Dennoch:
Ein großes Lob an das Unternehmen. Für ein gewisses Teilespektrum ist das eine super Sache.
 
Das würde ich jetzt schon gern widersprechen, denn: Bei den Spritzguss-Verfahren wie von Magura kannst Du nur einen geringen Faservolumenanteil erreichen; das Teil bleibt hauptsächlich Kunststoff mit maximal 25 % Kohlefasern. Hier muss das Material nicht eingespritzt werden, es muss also nicht ganz so dünnflüssig sein - deshalb erreicht man (eigene Aussage!) 60 % Faservolumenanteil. Das ist die Liga von High Performance CFK und hat deutlich bessere Eigenschaften.

das faservolumengehalt kann aber ein paar prozent höher liegen.

Beim Sattel find ich den Ansatz mega. Für die meisten Carbonbuden aber wohl unbezahlbar die Fertigung.

Was ich aber schwierig finde ist die Kurbel. Da hätte ich gerne mehr umlaufende Fasern. Ich kann mir nicht vorstellen in wie weit das einer normalen Kurbel von zB. THM überlegen sein soll. Vor Allem kann sowas doof gesagt auch einfach mal stump abbrechen. Bei einer handelsüblichen Carbonkurbel mit Schaumkern und umlaufenden Fasern ist das eher schwierig, die verrecken in erster Linie am Pedalgewinde.
 
UNd was soll uns das sagen? Dass man gar nicht erst versuchen soll, etwas zu ändern?

Das ist doch nur ein "neuer" Weg der Herstellung, der sich möglichst weit durchsetzen sollte, damit man eines Tages ein gutes Recycling System hat.
erst sollte man mal anfangen den Endverbraucher nicht über das Fähnchen "Recycling" zu ködern um ihm neben div. technischen Eigenschaften ein nicht wirklich günstiges Produkt schmackhaft(er) zu machen.
Da ich seit Jahren in der Entsorgungsbranche tätig bin, sehe ich täglich was für ein Dreck letztendlich zusammenkommt und bin daher eher realistisch bis pessimistisch beim Thema Recycling.
Leider verwechselt der Deutsche seine gelb-grün-blau-weiß-schwarz Sack & Tonnen Trennwut gerne mit Recycling.
Wer mal gesehen hat was z.B. ein Zementwerk (Privatunternehmen) so alles als Brennstoffe einsetzt (Stichwort: Thermische Verwertung) die durchaus oft aus den bunten Tüten & Tonnen der Haushalte kommen und dann aber sieht/liest, dass in der Müllverbrennungsanlage (i.d.R. öffentlich rechtlich d.h. meist durch Steuern & Müllbeiträge finanziert) dann für teures Geld Ersatzbrennstoffe zugekauft werden müssen nur damit der Kram überhaupt ordentlich brennt, der kann sich durchaus ..... wundern.

Der richtige Weg beginnt IMHO damit, die Wegwerfgesellschaft endlich davon zu überzeugen Dinge auch mal bis ans Ende deren Lebenszeit zu nutzen und nicht immer gleich was neues zu kaufen nur weil es toller, "besser", geiler oder einfach nur hipper ist.
Und dann erst kommen die Themen Recycling, Downcycling, Verwertung oder Beseitigung ins Spiel. Und hier sollte die Umweltbilanz der vor Ort der letzten Nutzung zur Verfügung stehenden Möglichkeiten berücksichtigt werden und nicht das technisch machbare, nur weil das der Lobby XY besser gefällt (= mehr Gewinn abwirft und/oder Schultergeklopfe von/für Politiker gibt)

Bei den Produkten hier, wird es auch eine Menge X geben, ab der das aufwendige Recyclingverfahren außerhalb eines Versuchsstadiums überhaupt machbar ist. Bis es sich rentiert (finanziell & in der Umweltbilanz) ist dann sehr wahrscheinlich noch einmal eine deutlich größere Menge nötig. Zusätzlich ist die Schweiz auch noch ein Nicht EU Staat, was eine Abfallverbringung zurück über die Grenze auch nicht wirklich einfacher macht, egal ob es ein ach so tolles Recyclingmaterial ist oder nicht.

Sprich, letztendlich landen die Dinger in der Praxis auch im normalen Müll und damit in irgendeiner Verbrennungsanlage. Es sei denn, der Hersteller investiert einen nicht unerheblichen Teil des Verkaufspreises in ein Rücknahmesystem das tatsächlich bis zu Ende durchgezogen wird. Denn auch hier gibt es sehr viel Augenwischerei bei dem normalen Endverbraucher.
 
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