Nach Doping-Befund: Offizielle Statements von GT, Martin Maes und Arzt

Der positive Doping-Befund von Martin Maes schlägt erwartungsgemäß hohe Wellen. Nun haben sich der belgische Überflieger, dessen Hauptsponsor GT und der Arzt, der Martin Maes die verbotene Substanz verschrieben hat, zu der Thematik geäußert.


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Man man, hier ist ja was los.
Ob den meisten hier klar ist das immer noch über einen Menschen gesprochen wird?
Und da steht die Gesundheit ganz oben auf der Prioritätenliste!

Ist doch Scheiß egal was sie ihm von einem Rennarzt gespritzt wurde, wenn der Arzt sagt das es eine medizinische Notsituation war dann ist doch der ganze Dopingfirlefanz absolut irrelevant. Medizinisch zugelassene Medikamente, Punkt aus Ende.

Wenn die Behandlung zu spät gemeldet wurde, dann ist das ein formaler Fehler der auch geahndet werden muss. Das es Regeln gibt um gegen Doping vorzugehen ist sinnvoll und im Profisport muss man sich daher auch an gewisse Regeln halten.

Ob 90 Tage Sperre plus Aberkennung der zwei Siege hier maßvoll sind, darüber kann gerne diskutiert werden.


Diejenigen die sich hier so auslassen sind wahrscheinlich auch die ganzen "Altagsdoper", Schmerzmittel hier, Stimulantien dort. Hauptsache besser in der Schule, dem Studium, dem Job.
Der Profi darf sich dann aber nicht einmal verarzten lassen ohne das man ihm was unterstellen muss. Diese Doppelmoral.

Oh mann...

Keiner will Ihm die Behandlung verwehren oder sein Leben gefährden.

Wenn man Ihn aber nur mit einem Mittel wieder hinbekommt, was nach den Spielregeln der Veranstaltung verboten ist, hat er halt Pech gehabt.

Im Profisport ist es nie scheißegal, was den Athleten gespritzt wird! Und das sollten auch alle wissen...
 
Naja, der zweite war aber 2 Wochen nachdem er das Medikament abgesetzt hatte. Finde ich schon erstaunlich dass da noch was nachweisbar war wenn man bedenkt dass die Eliminationshalbwertzeit max. 12 Stunden ist (http://www.gifte.de/Antidote/probenecid.htm).

Er hat aber auch bei jeder Kontrolle auf seine Behandlung hingewiesen. Warum sollte er das tun, wenn er was verbergen will? Ausserdem sagt er, dass er beim ersten Rennen noch Antibiotika nehme und erst beim zweiten eine Woche später, dass er aktuell nichts mehr nehme. Woher hast du die Information, dass er das Medikament beim zweiten Test bereits seit zwei Wochen abgesetzt hat?
 
Ich wäre dafür den Video-Schiedrichter im Keller dazu zu befragen. Bei der Damen-Fussball-WM sieht man ja aktuell wie sinnvoll und fair im Sport entschieden wird! :confused:
 
Er hat aber auch bei jeder Kontrolle auf seine Behandlung hingewiesen. Warum sollte er das tun, wenn er was verbergen will? Ausserdem sagt er, dass er beim ersten Rennen noch Antibiotika nehme und erst beim zweiten eine Woche später, dass er aktuell nichts mehr nehme. Woher hast du die Information, dass er das Medikament beim zweiten Test bereits seit zwei Wochen abgesetzt hat?

Brief des Arztes (https://www.pinkbike.com/news/marti...rotorua-and-tasmania-receives-90-day-ban.html): hat am 10. März dies verschrieben:
I provided Martin with a prescription for 2 grams of flucloxacillin 3 times a day for the next 2 days (dropping to 1 gram 3 times a day for a further 5 days), and probenicid 500 milligrams 3 times a day for 7 days. I discussed all of this with Dr Julian Balance, an Orthopaedic Surgeon also volunteering as a race doctor. He agreed with the management plan as above.

Also hätte er am 17. März das letzte Mal die Medikamente genommen, Rennen in NZ war 7 Tage später, Rennen in Tasmanien 14 Tage später.
Er hat 1,5 mg/Tag genommen, nach 7 Tagen sollte er noch 9 x 10^-8 g im gesamten Blut haben wenn man 12 h Eliminationshalbwertzeit annimmt. Das anerkannte Detektionslimit von Probenecid ist 0,5 x 10^-6 g/ml. Wenn das stimmt was der Arzt sagt, dann hätte er selbst beim ersten Dopingtest clean sein müssen. Wenn es stimmt dass er beim ersten Rennen noch Antibiotika genommen hat, dann frage ich mich trotzdem wieso er das als Booster bei ernsthaften Infektionen eingesetzte Probenecid immer noch nimmt da es ihm ja ganz klar besser ging. Und auch das erklärt nicht den zweiten positiven Befund.

Versteh mich nicht falsch, ich will ihm glauben. Die Geschichte macht aber keinen Sinn wenn man sich die wissenschaftlichen Fakten anschaut. Es sei den die WADA benutzt eine extrem sensitive Nachweismethode die nicht standardmässig erhältlich ist (was sein kann).
 
Faktor 100 ist schon eine Hausnummer.

Hab auch schon dran gedacht, wenn's ein Zufall wäre, quasi den Agent einmal als Wirkverstärker und die Zeit davor jedoch als Maskierer.
Ist ja nicht so, dass Belgien keine Doping Historie hat.

Man sieht, in der heutigen Zeit, mit so hohem Bildungsstand der Bevölkerung, kann nur eine komplette Offenlegung des Aktes funktionieren.
 
Er hat 1,5 mg/Tag genommen

1500mg (3 Mal täglich 500mg)

Wenn ich gerade nicht auf dem Schlauch stehe, kann man den Faktor durch die ganze Rechnung durchziehen, da er nur linear eingeht. Solltest du mit 1,5mg gerechnet haben, ist dein wert für die Menge im Blut also um den Faktor 1000 zu niedrig? Oder meinst du ohnehin 1.5g und hast dich nur bei der Einheit vertippt?
 
Zuletzt bearbeitet:
Schande auf mein Haupt, Du hast Recht, 1,5 g. Dann stimmt die Rechnung nicht, er hätte beim ersten Rennen noch eine Gesamtmenge von 9 x 10^-5 g Probenecid im Blut haben sollen, was aber bei 5 Litern Blut 1,8 x 10^-8 g/ml macht, also immer noch deutlich unter dem Detektionslimit.
Wie gesagt, entweder hat die WADA extrem gute Analysemethoden oder hat er die Medikamente länger genommen als angegeben.
 
Schande auf mein Haupt, Du hast Recht, 1,5 g. Dann stimmt die Rechnung nicht, er hätte beim ersten Rennen noch eine Gesamtmenge von 9 x 10^-5 g Probenecid im Blut haben sollen, was aber bei 5 Litern Blut 1,8 x 10^-8 g/ml macht, also immer noch deutlich unter dem Detektionslimit.
Wie gesagt, entweder hat die WADA extrem gute Analysemethoden oder hat er die Medikamente länger genommen als angegeben.

Da meine Formel komplett zerschossen wurde, gibt's später noch Mal ne Excel...

 
Zuletzt bearbeitet:
Mein Sohn musste bereits mit 12 Jahren den Videolehrgang auf https://www.gemeinsam-gegen-doping.de machen und Fragen beantworten, um ein Zertifikat zu bekommen, bevor er das erste Mal für Bayern gegen andere Bundesländer Feldhockey spielen durfte. Und seit dem alle 2 Jahre nochmal. In einer Sportart, bei der selbst Olympia Medaillengewinner maximal eine anteilige Kostenerstattung bekommen.

Die Regeln sind klar und eindeutig:
Der Sportler ist für alles, was in seinen Körper gelangt alleine verantwortlich.
Vor einer Behandlung muss er überprüfen, ob er den Wirkstoff nehmen darf. Falls nicht, muss er vorheriger Einnahme die Zustimmung zur Ausnahme haben.
Wenn dies nicht möglich ist, muss unverzüglich nachgemeldet werden. Ohne Meldung ist eine positive Probe immer Doping.

Ich hoffe und will glauben, dass Martin Maes nur fahrlässig naiv oder dumm war, solche Regeln und deren Konsequenzen nicht ernst zunehmen.
Dafür wurde er zurecht bestraft, ich finde auch maßvoll.

Allerdings hätte ich (fahrlässig naiv und dumm) mir vor kurzen auch nicht vorstellen können, das der Olympionike Gerad Graves gedopt hat... und dann auch noch mit so dummen Ausreden.
 
Am deutschsprachigen Beipackzettel wird sogar auf die Doping Problematik Probenecids hin gewiesen.
Beim australischen Derivat Pro-Cid von Phebra hingegen nicht.
 
Echt aus reinem Interesse, da mir sowas gänzlich neu ist:
Woher hast du das, wenn man fragen darf?
In einem Fernsehbericht war das mal drin. Der Bericht ist um solche offensichtlichen, aber durch die UCI nicht verfolgten Dopingvorfälle gegangen. Gefilmt wurde diese Szene: Rennpulk ist vorbei, die Begleitfahrzeuge fahren vorbei. Eines der Begleitfahrzeuge hält an, jemand von den Begleitfahrzeugen nimmt einen Rahmen vom Dach und übergibt ihn an eine Person, die in den Zuschauern steht (es waren einige Zuschauer anwesend). Auf die Frage vom Filmer, warum er das macht, kommt die Antwort, der Rahmen wäre defekt. Die Person mit dem Rahmen geht zu Fuß weg und verschwindet zwischen den Zuschauern. Das Begleitfahrzeug fährt wieder ab.

Sorry, ist schon länger her, welcher Fernsehbeitrag das war kann ich leider nicht mehr sagen.
 
Es war kein Chinolon, es war ein Isoxazolylpenicillin.
Warum nutze ich ein transporterhemmendes Medikament zusätzlich zum eigentlichen Wirkstoff, das ist doch Roulette. Damit wird der Wirkspiegel doch unkontrollierbar und das kann doch nicht Ziel sein. Allein die Dosis zu erhöhen hat doch den selben Effekt. Oder das genutzte Medikament ist einfach nicht das Richtige für diese Indikation. Was soll dieser Drang, alles mit oralen Medikamenten zu machen, das is doch bei nem echten Infekt Käse. Und wenn es ein signifikanter Wundinfekt ist, gehört das auch adäquat behandelt (hit hard and early). Eine infizierte Extremität gehört ruhig gestellt, war das nicht mal Credo...
Zusätzlich empfinde ich solch eine Black Box Individuelle Heilversuchs Therapie für einen Leistungssportler als extrem gefährlich. Wäre nicht der erste, der sich nach einem Infekt auf der Warteliste für eine Herztransplantation wieder findet.

Entweder eine lokale Infektion ist beherrscht und kompromittiert den Sportler nicht, oder der Sportler gehört aus dem Rennen/Verkehr gezogen und der Infekt richtig behandelt.

Und ich geh doch nicht als Arzt auf ein richtiges offizielles Rennen mit weltweiter Resonanz und hab keine Ahnung was do‘s und don‘ts sind. Das is maximal schwach von dem „emergency physician“.

Meine zwei Pfennige dazu.

PS: wenn wir über diese Wunde sprechen, dann kann das alles oder nichts sein...
1) primär erfolgte die Abschirmung mit Ciprofloxacin lt dem anderen Interview, erst dann der Wechsel aufs Penicillin + Probenecid
2) ich bin ganz bei dir, dass ich die Behandlung mehrfach missglückt finde. Primär Cipro gibt in Österreich (auch vor den EMA-Warnungen von zuletzt) eigentlich niemand, nebenbei ist auch die seltene NW der Sehnenruptur eigentlich schon ein Ausschlussgrund das bei anderen Alternativen einem Profi zu geben. Das Probenecid dürfte im anglikanischen Raum tatsächlich so verwendet werden, da spuckt Google Ergebnisse aus. Ich finde das auch eine Anleitung für unabschätzbare Wirkspiegel - warum nicht einfach die doppelten Tabletten vom Penicillin schlucken, wenn schon?
3) diese ganze Versorgung ist nur durch die Entfernung des NZ Enduro Austragungsortes zu sinnvoller medizinischer Infrastruktur zu erklären
4) schön wärs, wenn sich als Rennärzte erfahrene Leute melden würden. Meine persönliche Erfahrung: bei der Bikeattack in der Schweiz der Knieschoner runtergerutscht, Sturz, Bursa praepatellaris aperta, noch dazu ordentlich verdreckt. Rennärztin (eine dt Allgemeinmedizinerin und Notfallmedizinerin (soweit ich mich erinnern kann, halt noch mit irgendwelchen Zusatzausbildungen) spült die Wunde - 10ml verschwinden in der Wundhöhle trotz kleinem Hautdefekt und kommen erst Sekunden später raus - > offensichtlich eröffneter Schleimbeutel. Sie hats mehrfach gespült und dann zugenäht. Hat mir dann alles Gute gewünscht und gesagt "ihr Biker seids ja hart im nehmen, ich empfehle dir das Knie zu schonen aber wie ich euch kenne, stehst du morgen wieder am Start". Ich war im 2.Jahr Medizinstudium aber mir kam das gar nicht koscher vor. Telefoniert, auf eine Unfallambulanz gefahren, in LA eröffnet, Bursektomie, Antibiose, stationäre Aufnahme angeboten, 2 Wochen Ruhigstellung in der Streckschiene und natürlich absolutes Sportverbot. Die primäre Behandlung hätte in einer extrem mühsamen chron Bursitis enden können (hatte ein paar Patienten die über Monate trotz Oberarmschiene, Antibiotika, Spülungen und chirurgischer Revision mit rezidivierender Bursitis olecrani gekommen sind). Also eigentlich ein kapitaler Kunstfehler und Ahnungslosigkeit, und das bei einem Rennen mit 750 Teilnehmern!
 
1) primär erfolgte die Abschirmung mit Ciprofloxacin lt dem anderen Interview, erst dann der Wechsel aufs Penicillin + Probenecid
2) ich bin ganz bei dir, dass ich die Behandlung mehrfach missglückt finde. Primär Cipro gibt in Österreich (auch vor den EMA-Warnungen von zuletzt) eigentlich niemand, nebenbei ist auch die seltene NW der Sehnenruptur eigentlich schon ein Ausschlussgrund das bei anderen Alternativen einem Profi zu geben. Das Probenecid dürfte im anglikanischen Raum tatsächlich so verwendet werden, da spuckt Google Ergebnisse aus. Ich finde das auch eine Anleitung für unabschätzbare Wirkspiegel - warum nicht einfach die doppelten Tabletten vom Penicillin schlucken, wenn schon?
3) diese ganze Versorgung ist nur durch die Entfernung des NZ Enduro Austragungsortes zu sinnvoller medizinischer Infrastruktur zu erklären
4) schön wärs, wenn sich als Rennärzte erfahrene Leute melden würden. Meine persönliche Erfahrung: bei der Bikeattack in der Schweiz der Knieschoner runtergerutscht, Sturz, Bursa praepatellaris aperta, noch dazu ordentlich verdreckt. Rennärztin (eine dt Allgemeinmedizinerin und Notfallmedizinerin (soweit ich mich erinnern kann, halt noch mit irgendwelchen Zusatzausbildungen) spült die Wunde - 10ml verschwinden in der Wundhöhle trotz kleinem Hautdefekt und kommen erst Sekunden später raus - > offensichtlich eröffneter Schleimbeutel. Sie hats mehrfach gespült und dann zugenäht. Hat mir dann alles Gute gewünscht und gesagt "ihr Biker seids ja hart im nehmen, ich empfehle dir das Knie zu schonen aber wie ich euch kenne, stehst du morgen wieder am Start". Ich war im 2.Jahr Medizinstudium aber mir kam das gar nicht koscher vor. Telefoniert, auf eine Unfallambulanz gefahren, in LA eröffnet, Bursektomie, Antibiose, stationäre Aufnahme angeboten, 2 Wochen Ruhigstellung in der Streckschiene und natürlich absolutes Sportverbot. Die primäre Behandlung hätte in einer extrem mühsamen chron Bursitis enden können (hatte ein paar Patienten die über Monate trotz Oberarmschiene, Antibiotika, Spülungen und chirurgischer Revision mit rezidivierender Bursitis olecrani gekommen sind). Also eigentlich ein kapitaler Kunstfehler und Ahnungslosigkeit, und das bei einem Rennen mit 750 Teilnehmern!
Na dann hoffe ich doch du ziehst deine Konsequenz daraus und bist beim nächsten Rennen auf der anderen Seite des Tapes...
 
Meine persönliche Erfahrung: bei der Bikeattack in der Schweiz

Na endlich mal kann ich etwas positives aus Tirol melden. Da kommt wegen sowas gleich mal der Helikopter und wenn's kompliziert ausieht, geht's gleich direkt zur Uni-Klinik.
Was Sportunfälle anbelangt, ist die Versorgung bei uns schon recht gut.
 
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