Touren in Südfrankreich

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16. April 2011
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Eigentlich wollten wir dieses Jahr zum Biken keine so weite Anreise haben und hatten schon mehrere Rundreisen in D in die Vorauswahl genommen. Aber die Wetteraussichten zu den Hundstagen verschlechterten sich immer mehr, je näher unsere Abreise kam. Ich plante um auf die Auvergne. Doch auch dort wurde das Wetter immer "atlantischer". So zog ich meine letzte Trumpfkarte mit Südfrankreich (Vaucluse/ Ventoux). Um es vorweg zu nehmen, es war eine gute Wahl mit angenehmem Sommer und spannenden Routen. Einziger Nachteil: die weite Anreise.
Ein paar Impressionen falls jemand mal in die Gegend kommt.
Zuerst hatten wir ein Quartier im kleinen Dorf Mornas (bei Orange) gebucht (Hotel Le manoir). Das war ein wunderschönes ruhiges Anwesen, geführt von einem Chef, der länger in D gelebt hatte und- absolute Ausnahme in F- gut deutsch spricht. Vor allem gut war das für meine Frau, weil sie ohne Übersetzung auskam. Einziger Nachteil: das Abendessen ist nicht sonderlich toll, sprich es gab jeden Tag dieselbe Karte und ähnliche Gerichte. Frühstück dafür super. Wir blieben für 4 Nächte.

Tour 1 Plateaux d´Uchaux: 45 km/ 1.000 hm/ 4 h reine Fz.

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Die Tour beginnt gleich hinter dem Hotel mit einer Schiebepassage und im Anschluss ein netter trail. Danach eine lange steile Auffahrt auf den Berg "Montmout" mit einem Sender, um dann im Sinkflug auf trail wieder bergab zu fahren. Danach ist die Strecke geprägt durch Wechsel von den für die Gegend so typischen Landhäusern/Höfen mit Waldtrails im Auf und Ab von Steigungen immer so 100-200 hm und den ersten Ausblicken auf den Ventoux. Nachdem ich gemerkt hatte, dass die Strecke mehr ist als "Einrolltour" war es ein Fehler im Dorf Uchaux nicht nach einer Einkehrmöglichkeit zu suchen. Es folgte eine längere steile Auffahrt auf einem sandigen Höhenweg in praller Sonne bis zu einer Kapelle. Um auf den Abfahrtstrail zu gelangen, mussten wir noch ein paar felsige Schiebestrecken überwinden und nach der anstrengenden Abfahrt nach Mornas waren wir schon mal ziemlich platt. Um es vorwegzunehmen: alle Touren waren/sind anspruchsvoller als es die Tourendaten vermuten lassen. Das liegt an den vielen steilen Auffahrten, dem grobschottrigen, teils verblocktem Untergrund, den verwinkelten Trails im "Steineichen-/Garigue Busch" vielleicht auch an nicht vorhandenen Einkehrmöglichkeiten. Ohne einen Track und mit erforderlichem Spürsinn, sind fahrbare Strecken fast nicht zu finden. Empfehlung: hier ist ein vollgefedertes Bike fast unabdingbar und immer ausreichend Verpflegung/ Getränke mitnehmen.

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Tour 2 Malaucene- Col de Comte- Skistation Sereine (unterhalb Ventoux)- toller Abfahrtstrail nach Beaumont du Ventoux: 50 km/ 1.400 hm/ 4,5 h Fz
Diese 2 Tour war eigentlich fast einfacher, weil die Auffahrt zum Col du Comte auf einem rel. gut fahrbarem Forstweg verläuft (ca. 650 hm). Malaucene ist eines der Touridörfer im Bannkreis des Ventoux, in dem ich nie übernachten würde.
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Da wir hier noch rel. früh waren, entschlossen wir uns noch einen Abstecher zur Skistation am Mt Serein (ca. 1.400 m) zu machen, von wo man den Ventoux ganz gut sehen kann. Ich glaube weiter zum Gipfel darf man nicht offroad fahren, sondern müsste sich die D 974 mit den Rennradlern und Porsche-posern teilen.
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Darauf hatten wir keine Lust und fuhren auf selbem Weg zurück zum Einstieg des fast schon alpinen trails auf dem GR 4 hinunter nach Les Valettes (ca. 500 hm abwärts) mit einigen Schiebestellen im Grobschotter.
Leider hatte ich da kaum Bilder gemacht, weil man sich doch ziemlich konzentrieren musste. Denn daneben geht es steil bergab...
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Zum Glück fanden wir in Beaumont du Ventoux -eigentlich kurz vor Ende der Tour- eine Einkehrmöglichkeit. Eigentlich ist es immer schön, in Ruhe und ohne Lärm noch was zu trinken, wenn alles auf der Tour gut geklappt hat.
 
Sehr schöne Gegend,
die diversen Combes am Ventoux sind in aller Regel interssant zu fahren.
Sogar die Straße durch die Gorge de la Nesque ist ein Erlebnis und in Sault kann man am Marktplatz sehr schön was trinken.
Eine Bar an der Straße in Bedoin ist auch ein netter Rastplatz, die ganzen vorbeifahrenden Rennradler.
Und in der Nähe von Bedoin gibt es noch die "Desmoislles Coiffées".
 
Sogar die Straße durch die Gorge de la Nesque ist ein Erlebnis und in Sault kann man am Marktplatz sehr schön was trinken.
Du meinst die öffentlichen Straßen z.B. von Monieux/ Sault/ Methamis etc. (D nummerierung) ? Wir haben 2 Touren offroad im Nesque Tal gemacht: tolle Landschaft- Biken schwierig. Bericht dazu kommt noch. Ebenso Infos/unsere Eindrücke zu Sault....
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Tour 3 Bedoin- Le Rat- Ventoux Südseite- genialer Schluchtentrail bergauf: 40 km/ 1.100 hm/ 4 h Fz
Mir hat diese Ventoux Runde besser gefallen als jene von Malaucene, weil sie einen sehr hohen Trailanteil beinhaltet und auch landschaftlich einmalig ist.
Von Bedoin zunächst harmlos auf Wegen nach Osten. Nahe der Ventoux Straße (von St Colombe her) treffen wir auf einen Trail, der in einen steilen, grobschottrigen Karrenweg übergeht (schwer fahrbar). Er geht in den angesprochenen Schluchtentrail über. Der ist im Prinzip fahrbar. Aber man muss sich sehr konzentrieren, weil abseits der Fahrspur grobe Blöcke liegen. Deshalb auch leider keine Bilder. Weiter oben wird es dann flowig.
An der Forsthütte "Le Rat" erreichen wir +/- den höchsten Punkt der Tour auf ca. 1.250 m. Später tolle Blicke auf den Ventoux.
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Kurz danach geht es in einen sehr abwechslungsreichen Abfahrtstrail, teils flowig, teils verwinkelt durch den Wald und kaum befahren wirkend, teils grobschottrig. Anstrengend! Etwa 500 hm Abfahrt.
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Auf dem Trail wunderbare Quelle "Font d´Angiou", wo man Wasser auffüllen kann- auch dies eine Seltenheit in der Gegend.
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Bei der Mittagspause besuchten uns die mir bislang unbekannten Schmetterlinge. Laut Recherche müsste es sich um eine rel. seltene Art handeln, die es in D wohl nur auf der Schwäbischen Alb gibt.
Auch eine tolle Begegnung!
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Tour 4 "Erholungstour" Col des Murs von Joucas aus: 30 km/ 800 hm/ 3 h Fz
Auch wenn es nur eine kleine Runde ist, sollte die Tour nicht unterschätzt werden. Toller trail auf der Höhenschichtlinie um den Col des Murs. Steile Abfahrt auf Grobschotter zurück nach Joucas. Das ist übrigens ein ganz nettes kleines Dorf mit scheinbar geringem Touribesatz und guter Kneipe.
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