Trail Hardtail sinnvoll?

Registriert
22. Juli 2023
Reaktionspunkte
4
Hallo zusammen,

nach einigen Jahren Rennrad in der Eifel ist mir das Fahren nach meinem Umzug nach Hamburg zu eintönig geworden und mit der Zeit - auch wegen Nachwuchs - eingeschlafen.

Inzwischen habe ich wieder Zeit für zeitraubendere Hobbies, so dass ich mein Crossrad genommen habe und einige Touren gefahren bin. Durch Wald und Flur hat mir das deutlich mehr Spaß gemacht als zuletzt auf dem Rennrad.

Da das Crossrad inzwischen 18 Jahre alt und teilweise reparaturbedürftig ist, soll nun ein MTB primär als Sportgerät her. Preisrahmen idealerweise ca. 1500€, max. 2000€.

Bei der Recherche, unter anderem hier, habe ich mich ein wenig in das Stevens Monarch Trail (https://www.stevensbikes.de/2020/de/dk/mtb/xc-alloy/monarch-trail/)
verguckt, dass es für 1.250 € in meiner Nähe (angeblich) quasi ungefahren (100km) aus einem Jobrad Leasing gibt.

Bevor ich zuschlage, möchte ich mich aber vergewissern, dass das Rad sinnvoll für mich ist.

Der Großteil der Touren wäre im Norden Hamburgs (weitgehend flach), weitgehend Waldwege, seltener Passagen, die in Richtung Trail gehen (und mit meinem Crossrad keinen großen Spaß mehr machen) und ganz selten kurze Abfahrten, die ich mit meinem Rad aktuell kaum fahren kann (sicher auch wegen noch mangelnder Fahrtechnik).

Zusätzlich soll das Rad 1-2 mal im Jahr im Harz/Sauerland oder auch mal noch weiter südlich eingesetzt werden.

Hier in Hamburg würde wahrscheinlich auch ein XC Rad reichen.

Die Idee zum Trail HT zu greifen ist auch in Hinblick auf die Urlaube und weil ich denke, dass ich hier für "den Alltag" keine Nachteile habe. Geschwindigkeitsrekorde muss ich keine mehr brechen. Im Vordergrund stehen Spaß in der Natur und Lust mich neben reinem Streckemachen mit der MTB Fahrtechnik zu beschäftigen.

Macht aus Eurer Sicht hier ein Trail HT Sinn oder verrenne ich mich?

Wenn Trail HT, macht dann das Stevens Sinn? Ist inzwischen 3 Jahre alt, aber ich habe nicht gesehen, dass sich die Technik in dem Preisbereich weiterentwickelt hätte. Die Alternativen in den entsprechenden Threads sind bei vergleichbarer Ausstattung eher teurer (beim Vergleich der aktuellen Neupreise zum damaligen Stevens Preis von 2000€).

Beim Stevens ist mir nur aufgefallen, dass der Reach länger ist als bei den anderen: 475 mm beim 20 Zoll Rahmen bei eher geringerem Stack 621 mm. Die Sitzposition ist also gestreckter/sportlicher, korrekt?

Wäre die angepeilte Größe (20 Zoll) für mich 184 cm, Schrittlänge 89 cm, 85 kg, passend?

Kommen bei einem so wenig gefahrenen Gebrauchtrad noch Kosten auf mich zu alleine wegen des Alters (Gabelservice oder so)?

Wenn besser XC, muss ich mich noch einmal ganz neu orientieren. Irgendwelche Vorschläge, womit ich in meinem Budgetbereich anfangen sollte?

Erst einmal vielen Dank fürs Lesen von viel Text 😀 und schon mal fürs Mitdenken.
 
Wenn der Leasingnehmer das Bike um ca. 20% Restwert aus dem Leasigvertrag übernommen hat dann hat ihm das Stevens 350 - 400 Euronen Ablöse gekostet ( Falls der UVP so an die 1800 Euronen war ) . Und 100 km in 3 Jahren würde wahrscheindlich nichteinmal ein Gebrauchtwagenhändler erzählen.
Ansonsten ist das Stevens ja ein schönes Bike . Ich würde halt keine 1250€ dafür ausgeben.
 
Wenn der Leasingnehmer das Bike um ca. 20% Restwert aus dem Leasigvertrag übernommen hat dann hat ihm das Stevens 350 - 400 Euronen Ablöse gekostet ( Falls der UVP so an die 1800 Euronen war ) . Und 100 km in 3 Jahren würde wahrscheindlich nichteinmal ein Gebrauchtwagenhändler erzählen.
Ansonsten ist das Stevens ja ein schönes Bike . Ich würde halt keine 1250€ dafür ausgeben.
Die 100 km glaube ich auch noch nicht so ganz. Ob nennenswert mehr gefahren wurde, kann ich aber am Zustand von Kassette und Kettenblatt oder Reifen ja einigermaßen erkennen.
Habe auch noch nicht nachgehakt, warum so wenig gefahren worden sein soll (kann ja Gründe geben - Kollege hat das Rennradfahren nach seinem Bandscheibenvorfall aufgegeben)

Wären 1250 € (da geht ja vielleicht auch noch was) bei tatsächlichem Neuzustand ok, habe sonst eher schlechter ausgestattete Alternativen zu dem Preis gefunden?

Macht das Rad denn Grundsätzlich aus deiner Sicht Sinn für mich, oder besser was anderes?
 
Ein Trailhardtail wird auf deinen normalen Touren und im Bikepark ein Kompromiss sein. Ich rate eher zum modernen XC Bike (die können schon viel) und im Park zum Leihrad.
Edit: wenn Du nach meinem Kommentaren zum Stichwort Trailhardtail suchst, findest Du neben Reibereien auch meine Erfahrungen und Begründungen zu obiger Aussage.
 
Scheint auf den ersten Blick ein kontroverses Thema zu sein.
Ja. Ist manchmal so hier im Forum.

Bin ja gebürtig aus Dithmarschen und kenne die Gegend so ein wenig.
Für mich klares XC Gebiet. Also schnell und effizient vorwärts, wenn man mag.
Moderne XC Bikes gibt es meiner Meinung nach leider nicht viele.
Fände so ein Stevens mit gleicher Geo und 120mm Gabel für vieles Ideal. Denke das kann man an dem auch so einbauen.
Ich bin gerade dabei mir ein Ibis DV9 aufzubauen. Laut Hersteller für 100-140mm Gabeln geeignet. Also ne große Bandbreite.

Reifen/LRS haben am meisten Einfluss beim schnellen vorankommen. Dazu natürlich auch die Sitzposition wegen dem Luftwiderstand. Der ist an der Küste ja manchmal etwas größer als an anderen Orten.

Ich sag mal so, einen 20er Schnitt über 50km wirst du auch mit einem Trail HT und Ray/Ralph Bereifung zusammenbekommen. Auf dem XC bist vielleicht wegen der Sitzposition um 1-2 km/h schneller. Aber nicht unbedingt ungemütlicher, da einigen die sportlichere Sitzposition taugt und auch keine Probleme bereitet.

Ich würde das Stevens nehmen und ne 120er Sid dranbauen oder eine F34 130mm die gerade bei Chainreaction für 371€ zu bekommen ist. Damit machst du dein Bike etwas leichter, sportlicher und agiler und bist für die Harburger Berge trotzdem noch gut aufgestellt.
 
@dino113
Wenn ich die Gabel tausche, sinkt die Front 2 cm nach unten, dafür würde der Sitzwinkel steiler. Passt das dann noch?

Eine eventuelle leichte Sattelüberhöhung sehe ich nicht wirklich problematisch - hatte ich lange am Rennrad und aktuell minimal am Crossrad. Ich kann nur nicht einschätzen, welchen Einfluss der dann noch steilere Sitzwinkel hat. So etwas hatte ich noch nie.

Wenn ich die Gabel und Reifen tausche, die "alten" jeweils verkaufe, bis ich schätzungsweise noch mal 200 - 250€ los. Da ist der Preisvorteil durch ein Gebrauchtrad schnell wieder dahin.

Ich denke ich muss am Wochenende zum Händler und habe hoffentlich die Möglichkeit erst mal XC vs. Trail zu testen. Evtl. hat der dann ja auch gute Angebote.

Btw: ich hoffe doch, dass ich mit beiden Typen eher schneller als 20 kmh fahren kann. Mit dem Crosser bin ich aktuell mit Smart Sam um ein wenig Geländetauglichkeit herzustellen (allerdings recht straff aufgepumpt) und >13 kg des Rads irgendwo zwischen 20 und 25 kmh unterwegs - und das bei ziemlich miesem Trainingszustand. Sind MTBs Geometriebedingt langsamer zu fahren als Crossräder, oder liegt das nur an den zu vollen Reifen?
 
Mit dem Trailhardtail kannst du sicher auch schneller als 20 km/h fahren, macht aber auf Dauer keinen Spaß, weil das Teil für sowas halt nicht gebaut ist, der Crosser schon. Abgesehen davon hat der obere Teil des Fahrrades sowieso den Hauptanteil an der Geschwindigkeit.
 
Ein Unterschied fürs schnelle Vorankommen ist ja auch die Übersetzung und an Crossern/Gravel sind halt vorne größer Blätter verbaut.
 
Ein Unterschied fürs schnelle Vorankommen ist ja auch die Übersetzung und an Crossern/Gravel sind halt vorne größer Blätter verbaut.
Leider nein.
Am meisten macht die Körperhaltung und auch der breitere Reifen(Luftwiderstand) aus.


Im Procaliber Faden hat wer sein HT mit 50mm Rise Lenker und einen Haufen Spacern so wie den Vorbau auf +13 gedreht aufgebaut. Nur um keine Sattelüberhöhung zu haben.
Frage mich, was den. Da besser funktioniert.
An einem Trail HT tut es auch ein 760mm Lenker, den mittlerweile auch viele XC HTs haben. Vergleiche dazu mal das Video bei HT Party.


Hier der Artikel zum Rollwidersrand
Beitrag im Thema 'Breite, leichte XC Reifen'
https://www.mtb-news.de/forum/t/breite-leichte-xc-reifen.913587/post-18866680
 
@robzo
Ja, Neurad kommt definitiv auch infrage. Ich bin inzwischen von der Idee abgekommen mich nur übers Internet zu informieren und dann nach Schnäppchen zu suchen.

Das funktioniert gut, wenn man von der Materie Ahnung hat. Hat damals beim 3. Rennrad gut geklappt, aber nicht für mich in Bezug auf mein erstes MTB.

Kann mir die Auswirkung Unterschiedlicher Geometrien, Gabeln und Reifen nicht vorstellen, ohne das zumindest auf einer kurzen Testrunde mal erfahren zu haben.

Auch wenn es dann vielleicht ein bißchen mehr kostet, sinkt sicherlich die Gefahr eines Fehlkaufs.

Selbst wenn es dort nichts werden sollte, weiß ich danach sicher besser, in welche Richtung ich suchen sollte und kann dann wieder bei Versendern/gebraucht schauen.
 
Ich habe Rennrad, Gravel, XC Hardtail (9 kg), Fully mit 160 mm - und ein TrailHTmit 150 mm vorne im Keller. Das Trailbike ist nicht 100 % vergleichbar, da es auf 27,5/26" rollt. Aber es ist ein ganz anderes Fahrgefühl als die anderen Räder. Ist super auf Strecken wie der gerade geposteten. Macht da viel Spaß, gibt Sicherheit, erfordert aber ne deutlich aktiviere Fahrweise als ein Fully. Bereich oder auf Waldwegen ist es im Vergleich zum Racebike langsam und behäbig, eher zum Tourenfahren als für die zügige Feierabend Runde. Auf meiner Referenzstrecke mit erstmal 30 min Asphalt und Forststraßen sind das mindestens 10%, eher mehr.
Ich kann das Radon Jelaous in Alu empfehlen, ein super racebike, marathontauglich und im Wald erheblich Potential als Crosser oder Gravel. Bei deiner Körpergröße vermutlich in 18" (!)
 
Zurück
Oben Unten