Auch auf die Gefahr hin mich unbeliebt zu machen, hier meine 2 Gedanken zu dem Thema:
Nur weil vom Veranstalter kein offizielles Training angeboten wird, ist eine Besichtigung der Strecken noch lange nicht verboten. Im Reglement der Serie gibt es hierzu keinerlei Anmerkungen.
Gerade im vorderen Bereich des Fahrerfelds können schon ein paar Sekunden über Sieg oder Niederlage entscheiden. Wieso sollte man diese also leichtfertig liegenlassen? Solange keine Regeln gebrochen werden, sehe ich keinen Hinweis auf Wettbewerbsverzerrung.
Ich verstehe, dass sich einige Fahrer benachteiligt fühlen, wenn sie ohne Streckenkenntnis in die Stages starten. Wahrscheinlich sind sie das auch. Aber nochmal: es hat ihnen keiner verboten zu trainieren. Die Möglichkeit stand jederzeit offen.
Die Trailtrophy ist vor vielen Jahren als entspannte Spaßveranstaltung gestartet. Ich finde, dass sie das auch heute immer noch ist. Es gibt nur wenige Veranstalter, die den Spagat zwischen Spaß und sportlichem Ehrgeiz so gut hinbekommen. Nichts desto trotz ist es unterm Strich ein Wettkampf. Und da kann man nun mal nicht erwarten, dass alle ihre Füße still halten, nur weil manchen der Aufwand zu groß ist, die Strecken vorher abzufahren.
Sportliche Erfolge fallen in den wenigsten Fällen vom Himmel, sondern sind ein Resultat umfassender Vorbereitung.
Bei der TrailTrophy wird's einem zudem noch ziemlich leicht gemacht bzw. es ist indirekt sogar beabsichtigt. Egal ob in Latsch, Kronplatz, Laax, Breitenbrunn oder im Harz: Alle Stopps der Serie finden an Locations statt, die den Bike-Tourismus auf ihren bestehenden Trails promoten wollen. Ich glaube nicht, dass sich die Hoteliers und Bikeparks darüber ärgern, dass einige Teilnehmer 1, 2 Tage oder sogar eine Woche vorher anreisen, um für das Rennen gut gewappnet zu sein.. Es ist eher umgekehrt: Ich würde mich ziemlich ärgern, wenn ich nicht schon ein paar Tage vorher anreisen würde. Dann wären mir nämlich viele coole Trail-Tage durch die Lappen gegangen.