So, nun bin ich wieder zurück. Leider früher als erhofft, das Warum kommt weiter unten.
Ich war mit dem Camper unterwegs und habe es bevorzugt freizustehen und habe mich selbst verpflegt. Deswegen kann ich keine Infos zu Unterkünften oder Restaurants geben. Wer Tips zu Stellplätzen benötigt, kann mir ne PN schreiben.
Dann mal los:
Enduro Trails Bielsko-Biala
Einfach fantastisch, mehr muss ich nicht schreiben, mach ich aber trotzdem.
Das Gebiet liegt direkt an Bielsko-Biala in den Berghängen. Man kann direkt am Trailcenter parken. Am Trailcenter gibts alles was das Bikerherz begehrt. Essen, Trinken, WCs, Bikevermietung, Pumptrack, ein kleiner Spielpark für Kinder und vieles mehr.
Die Trails erstrecken sich über zwei Zonen. Alle Trails sind seht gut ausgeschildert und Gefahrenstellen sind gekennzeichnet (Drops, Gaps, Steilstücke...). Böse Überraschungen gibt es nicht. Der Zustand der Trails ist sehr gut, gut gepflegt, nicht ausgebombt. Am Ankunftstag hat es wie aus Eimern geregnet, am nächsten Tag waren die Trails nur noch feucht und lediglich kleine Pfützen waren vorhanden.
Die erste Zone direkt am Trailcenter kann man über einen Uphill-Trail, der sich flach in Serpentinen nach oben windet, erreichen. Nach ca. 250 HM hat man die Traileinstiege erreicht, Dort gibt es auch ein Bergwirtschafft um Kraft zu tanken. Etwas weiter oben startet der Cygan- und Kamieniolom-Trail, diese waren leider wegen Forstarbeiten gesperrt.
So bin ich den Stary Zielony runtergefahren. Feinster Wurzeltrail, nicht zu steil und naturbelassen. Einige Spitzkehren, Sprünge und Drops. Die Drops sind nicht sehr hoch, ca. 50 cm. Sie lassen sich umfahren, bzw. man erkennt sie ziemlich zeitig um noch anhalten zu können oder Gas zu geben.
Unten kommen noch ein paar hängende Wurzelfelder, da kam mir kurz der Angstschweiß die Stirn runter gelaufen. Aber Augen zu und durch.
Als nächstes wieder hoch und den Twister runter gefahren. Kann man mit dem Rubin am Klinovec vergleichen, nur etwas steiler, größere Bodenwellen, kleine Drops, Tables etc. Hat ebenfalls verdamt viel Spass gemacht.
Am nächsten Tag war ich in der zweiten Zone. Geparkt habe ich am Trailcenter und bin dann zum Szyndzielnia hochgeradelt. Den Anstieg hab ich völlig unterschätzt: 650 HM auf ziemlich steiler Forststraße. Als ich oben angekommen bin, habe ich eine Liftstation entdeckt die im Tal startet. Den Lift hatte ich dann auch ausgiebig genutzt (Tageskarte mit Bike 59 Zloty, ca. 15 €).
Vom Gipfel bin ich dann mehrmals alle Trails von dort abgefahren. Der Sahaira ist etwas flowiger, mit gebauten Tables zum Springen und taucht dann in den Gondola ein. Dieser ist wieder naturbelassen, schön steil, Spitzkehren und alles was man auf so einen Endurotrail erwartet. Ein paar Bachdurchfahrten zum Ende hin und man kommt dierekt an der Talstation des Liftes raus. Wieder oben kann man gleich in den Dziabar einsteigen und dann den Debowiec nehmen. Der Dziabar ist ein naturbelassener DH-Trail. Mit dem Enduro machbar und spassig, kurz vorm Ende kommt aber eine sehr haarige Stelle die ich geschoben habe. Der Debowiec ist dann auch wieder ein schöner naturbelassenen Trail. Steil, Wurzeln, Sprünge, schnell.....Vom Trailende muss man zur Talstation raufkurbeln. Ca. 10 Min, 50 HM. Zum Schluss des Tages bin ch dann noch den Rocknrolla un dTwister zurück zum Trailcenter gefahren. Der Rocknrolla ist ähnlich den Twister, aber hat sehr viele Sprünge. Die kann man zwar abrollen und wegdrücken, das nimmt einem aber den ganzen Schwung weg. Für Anfänger ist er zwar geeignet, wird aber nicht so viel Spass machen. Also hier immer vollgas und abziehen. Sehr schön.
Auf Youtube gibt es zu allen Trails Videos, da kann man sich ein Bild machen.
Also von mir eine klare Empfehlung, hier kommt man als Endurofahrer voll auf seine Kosten. Schöne naturbelassene und gut gepflegte Trails und wer möchte, kann sich mit dem lift unterstützen lassen. Wer mit Familie anreist ist auch bestens aufgehoben.
https://endurotrails.pl/
Babia Gora Trails
Von Bielsko-Biala fährt man ca. 1 Stunde nach Zawoja. Dort befindet sich das Trailcenter zu den Babia Gora Trails. Dort gibt es Wcs, eine Dusche mit Warmwasser und eine Möglichkeit das Bike zu waschen. Alles Kostenlos. Ebenfalls ist ein Pumptrack und eine Tableline vorhanden. Gastronomie gibt es dort nicht, es ist lediglich ein großer Parkplatz mit einer Hütte in der sich die sanitären Einrichtungen befinden.
Die Babia Gora Trails bestehen aus drei Trails die alle unterschiedlich sind und einem Trail bergauf der sich schön flach nach oben windet. Oben angekommen hat man ca. 450 HM überwunden. Die Ausschilderung der Trails ist sehr gut und gleichen der Ausschilderung aus Bielsko-Biala, wahrscheinlich die selben Trailbauer. Gefahrenstellen sind ausgewiesen.
Zuerst bin ich den roten Trail abgefahren und der war ein ziemlicher Reinfall. Zuerst flowtrailmäßig, dann auf einfachen Trail weiter. Er war auch ziemlich zugewuchert, was auf seltene Benutzung hindeutet. Allerdings gibt es am Trailausstieg einen kleinen Bikepark mit zwei netten Abfahrten und einem Lift (80 Zloty, ca. 20 € die Tages-/10er-Karte). Mit dem Lift kann man die Trails und den Bikepark wunderbar kombinieren.
Der schwarze Trail ist ein naturbelassener Endurotrail. Relativ flach mit einigen Sprüngen und Drops. Manchmal wurden ein paar Steine so gelegt, das sich kleine Anlieger in den engen Kurven bilden. Er macht verdammt viel Spass. Vom Trailausstieg kann man auf der Straße wieder zum Bikepark hochkurbeln. Sind ca. 100 HM und 1,5 km.
Der blaue Trail ist ein Flowtrail mit reichlich Bodenwellen die zum Springen einladen, ein paar Tables und Drops. Alles abrollbar oder umfahrbar. Der macht ebenfalls viel Spass.
Im Bikepark gibt es zwei Abfahrten. Eine Freeride und eine DH. Die Freeride ist ein Flowtrail der sich mit vielen großen Anliegern steil den Berg runter windet. Man bekommt ordentlich Geschwindigkeit drauf. Es gibt Tables und Drops die sich gut springen lassen, die Drops sind alle umfahrbar. Dann gibt es noch einen Abzweig der auf aine Northshorevariante führt.
Die DH konnte ich nicht mehr abfahren, da meine Beine fertig wahren und mein Rad die ersten Probleme zeigte. Der Dämpfer des Schaltwerks hat nicht mehr funktioniert und mir ist ständig die Kette runtergeflogen. Am nächsten Tag gabs dann noch Starkregen un dich bin zum nächsten Spot gefahren.
Ansonsten ein nettes Ziel, aber extra dort hin fahren lohnt sich eher nicht. Ohne den Bikepark wäre es ein reinfall geworden. Wenn man aber in Bielsko-Biala ist, sollte man doch mal dort hin fahren. Der Nationalpark direkt nebenan bietet auch gute Gelegenheiten in schöner Natur zu wandern.
http://www.babiagoratrails.com/
Rychlebske stezky
Als nächstes bin ich nach Cerna Voda zu den Rychlebske stezky Trails. Dort befindet sich das Trailcenter. Hier gibt es alles. Eine alte umgebaute Scheune beinhaltet einen Gastrobetrieb, WCs, Duschen, einen Bikeshop und eine Werkstatt. Es schließt sich eine große Wiese an, auf der man Campen kann (Camper + 1 Erwachsener 240 Kr/Tag, ca. 10 €). Ein wunderschön angelegter Skillpark befindet sich dort mit Pumptrack, Tableline, Northshoreelemente, Steinfelder…. zum üben. Alles in einer sehr schönen Umgebung.
Am Trailcenter kann man gleich starten und den Dr. Wiessner Trail hochkurbeln (ca. 450 HM). Dieser ist recht steil mit engen Spitzkehren und mit vielen Steinfeldern gespickt. Also eine anstrengende und technische Auffahrt. Ansonsten sind die Trails alle sehr gut ausgeschildert. Leider ist die Trailkarte sehr abstrakt. Mit ihr lassen sich keine Umfahrungen oder Abkürzungen über Forstraßen finden, wenn man etwas tiefer in die Trails einsteigen möchte. Man muss den Dr. Wiessner immer hochfahren.
Aber oben angekommen gehts zum Glück wieder bergab. Und das sehr gut.
Die roten Trails sind relativ naturbelassen und nicht zu steil. Immer wieder stößt man auf Steinfelder die ähnlich wie Northshores, nur eben aus Stein statt Holz, sind. Recht schmal und holprig gehts drüber aber durch den Granit über haupt nicht rutschig. Immer wieder findet man ein paar Sprünge und Wurzeln die zum spielen einladen.
Die schwarzen Trails bestehen gefühlt nur aus großen Steinen, dazwischen etwas naturbelassene Wurzeltrails. Die Steine sind ebenfalls wie Northshorelemente gelegt. Das ganze ist relativ flach und viel Spitzkehren. Hier muss man viel Kurbeln um seine Geschwindigkeit zu halten. Wenn man das Schafft, hat man verdammt viel Spass. Immer wieder kann man über Steine als Kicker und zum droppen nutzen.
Den Superflow bin ich nur zur Hälfte gefahren. Dies ist ein Flowtrail aber dennoch relativ naturbelassen. Eng, Sprünge, einige Wurzeln viele Kurven. Sehr schön.
Bei meiner ersten Runde habe ich, als ich oben nach dem Dr. Wiessner Trail angekommen bin festgestellt. Das mein Freilauf fest ist. Das hatte ich beim Hochkurbeln gar nicht mitbekommen. Kurz angehalten, den Freilauf abgezogen und festgestellt, dass sich diverse Lager im Inneren in ihre Bestandteile aufgelöst hatten. Verdammt, zum klappernden Schaltwerk auch noch die Nabe kaputt. Also erstmal alles Buckstücke aus der Nabe gepult und alles zusammengesteckt. Zumindest konnte ich jetz wieder vorsichtig den Berg runter rollen und auch mit treten. Da die Trailmap sehr abstrakt gehalten ist, OSM in dem Gebiet schlecht kartografiert und Trailsforks mit seiner sinnlosen Straßenkarte im Wald nicht viel bringt, musste ich doch die schwarzen und roten Trails abfahren. Leider etwas langsamer wegen der kaputten Nabe aber trotzdem hatte ich viel Spass.
Unten in der Werkstatt konnten sie mir leider nicht helfen, da sie die Lager nicht da hatten. So habe ich mir ein Leihbike genommen und konnte noch zwei Abfahrten tätigen. Als dritte und letzte Abfahrt hatte ich mir den Superflow vorgenommen, aber auf halber Höhe des Aufstiegs ging mir die Kraft aus. Wegen dem Ärger hatte ich ganz vergessen was zu essen. So habe ich mir dann einen tieferen Einstieg auf den Superflow gesucht und gefunden und mit letzter Kraft zum Trailcenter gefahren. Leider hatte ich auf dem Superflow nicht mehr die Energie zum gasgeben und bin etwas gemütlicher runter gefahren, hat aber auch ausgereicht um mir ein Grinzen ins Gesicht zu zaubern.
Überaschend habe ich hier kein einziges E-Bike entdekt. Wahrscheinlich lags an dieser Beschilderung:
http://www.rychlebskestezky.cz/cs/c...roc-nechceme-na-rychlebskych-stezkach-e-bajky
Sehr sympatisch.
Die Reychlebske stezky-Trails sind super. Von mir eine Empfehlung, sehr endurolastig. Muss man erlebt haben. Lediglich die Trailmap könnte verbessert werden um sich besser zurecht zu finden wenn man von den vorgegebenen Routen abweichen möchte. Eine wichtige Info zur Dusche: Ein Duschtoken kostet 40 kr und reicht für 3 Minuten. Wenn man sich nass gemacht hat und das Wasser abstellt um sich den ganzen Dreck runter zu schruben, wird die Zeit weiter gezählt und nicht gestopt Die 3 Minuten reichen da devinitiv nicht! Also gleich zwei Token nehmen bevor man eingeseift durchs Lokal rennt um einen weiteren Token zu holen.
http://www.rychlebskestezky.cz
Wegen den Defekten am Rad habe ich hier die Reise abgebrochen. Ersatzteile konnte ich nicht so schnell auftreiben. Eigentlich wollte ich noch die Trutnov-Trails besuchen. Das verschiebe ich aber auf ein andermal.
So, das wars. Wer noch Infos braucht die ich hier vergessen habe, kann mich fragen.