Trainingssturz in Lenzerheide: Amaury Pierron hat sich Halswirbel gebrochen

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Ich glaub es geht nicht darum, dass jeder Fahrer sofort in den CT geschoben wird, sobald er mal irgendwo im Gemüse lag. Aber wenn man sich nen Halswirbel bricht und mit Kopf- und Nackenschmerzen rumrennt, dann kann der Sturz nicht so harmlos gewesen sein. Man könnte z.B. über Sensoren die Beschleunigungskräfte messen, die bei einem Sturz z.B. auf den Kopf einwirken und ab einem bestimmten Grenzwert gehts dann halt erstmal zum Doc.
Aber genau da liegt m.E. ein Riesenproblem zu erkennen ob da wer nur harmlos rumgerutscht oder hart aufgeschlagen ist.
Leichte Kopf- und/oder Nackenschmerzen nach einem Sturz sind zudem m.E. nicht so ungewöhnlich, als dass man dann zwingend immer sofort einen Arzt konsultieren muß. Und häufig wird die Sturzszene ja auch von keiner Kamera eingefangen, also ist man hier im Zweifel auf die Schilderung des Fahrers angewiesen. Irgendwelche Helmsensoren könnten da eventuell partiell weiterhelfen, aber der heilige Gral sind die wohl auch nicht.
 
Beschleunigungssensoren am Helm und am Körper (vielleicht auch am Rad) können in der Tat eine sehr gute und schnelle Indikation sein. Es gibt welche, die sich einfach von grün auf gelb oder rot färben, wenn eine gewisse Beschleunigung erreicht wurde. Man müsst also nicht einmal irgendetwas auslesen oder so, ein simpler optischer Check würde viel Aufschluss geben.

Daraus könnte man entsprechend Maßnahmen ableiten: Rot: Sofort untersuchen lassen. Gelb: Fahrer genau beobachten und in das zu definierende "Concussion Protocol" schieben. Grün: Erst einmal alles okay.

Das wäre doch ein guter und vor allem sofort umzusetzender Startpunkt. Dazu könnte man die Fahrer vielleicht auch verpflichtend mit einer GoPro ausstatten, sodass der Sturz auf jeden Fall im Bewegtbild zu sehen ist. Auch dies ist gefühlt bei 90 % der Fahrer eh der Fall.
 
irgendwelche Helmsensoren könnten da eventuell partiell weiterhelfen, aber der heilige Gral sind die wohl auch nicht.

Behaupte ich ja auch nicht. Aber ein etwas mehr Sicherheit ist doch besser als gar keine zusätzliche Sicherheit, oder? Ein Fahrradhelm schützt dich auch nicht zu 100% vor Kopfverletzungen, trotzdem trägst du einen.
 
Aber genau da liegt m.E. ein Riesenproblem zu erkennen ob da wer nur harmlos rumgerutscht oder hart aufgeschlagen ist.
Leichte Kopf- und/oder Nackenschmerzen nach einem Sturz sind zudem m.E. nicht so ungewöhnlich, als dass man dann zwingend immer sofort einen Arzt konsultieren muß. Und häufig wird die Sturzszene ja auch von keiner Kamera eingefangen, also ist man hier im Zweifel auf die Schilderung des Fahrers angewiesen. Irgendwelche Helmsensoren könnten da eventuell partiell weiterhelfen, aber der heilige Gral sind die wohl auch nicht.
Ja, von Aussen quasi nicht erkennbar. Zur "concussion": Die sollte man mit einem Beschleunigungssensor eigentlich schon erkennen können.
Wenn man die Person sehr gut kennt dann kann man aber Verletzungen schon besser abschätzen.
Jetzt gibt es viele Stories im Forum wo ein Bruch auch im KH nicht erkannt wurde.
Allerdings wurde Amaury sofort operiert. Das macht man normal nur wenn der Bruch instabil ist, und nicht wenn ein hauchdünner Haarriss nur am CT zu erkennen ist... Eine Schraube oder Platte einbauen beschleunigt die Heilung ja nicht automatisch.
Ich gehe also schon davon aus das Amaury brutal hart im Nehmen ist, und er einen guten Babysitter braucht der ihn nach einen Sturz genauer abklopft. Ein Querschnittsgelähmter ist sehr schlechtes Marketing!
 
Ob die heftigen Stürze im Commencal-Team in der letzten Zeit Auswirkungen beim potentiellen Kunden haben? Will der geneigte Kunde bei der bestehenden großen Auswahl am Ende des Tages ein Bike für nicht gerade wenig Geld kaufen, mit dem sich das momentane Team fast schon regelmäßig halber erschlägt?
Hm...
 
Ob die heftigen Stürze im Commencal-Team in der letzten Zeit Auswirkungen beim potentiellen Kunden haben? Will der geneigte Kunde bei der bestehenden großen Auswahl am Ende des Tages ein Bike für nicht gerade wenig Geld kaufen, mit dem sich das momentane Team fast schon regelmäßig halber erschlägt?
Hm...
Ich hoffe, dass keiner so dumm im Kopf ist, und die Marke/Bikes damit assoziiert.
Ich appelliere an den Menschenverstand.
 
Gut und schön, aber wie soll das praktisch aussehen?
Soll/Muss jeder Fahrer bei jedem noch so harmlosen Sturz bei einem vom Veranstalter gestellten Arzt vorstellig werden um ne Freigabe zu erhalten? Klingt nicht praktikabel.

Sinnvoll wäre es vielleicht daß der Veranstalter entscheidet, wann eine Untersuchung notwendig ist. Nur kriegt er vermutlich ja auch nur einen Bruchteil der Stürze mit.

Vielleicht im Zielbereich ein Arzt, den die Fahrer sofort kontaktieren können, und der das Recht hat jeden Fahrer kurz zu checken. Man sieht dem Fahrer ja zumeist an ob er beim Lauf gestürzt ist. :ka:

Am Monitor sitzt ein speziell ausgebildeter Arzt. Ob jetzt Notfallchirurg, Ortho, da kenn ich mich nicht genug aus für. Dieser sieht den Sturz und gibt sofort ein "Red Light" durch, der Streckenposten, der am nächsten ist/der nächste macht dem Fahrer klar, dass es für ihn nicht weiter geht bzw. er sich verdammt noch mal hinzulegen hat.

Klar trifft es (oftmals) die falschen oder kann eine Serie verzerren, klar kann man es schlecht mitm Football vergleichen, das eine ist Team, das andere Individualsport, aber lass sich das mal 1-2 Jahre einspielen, dann hört selbst der letzte Bikeparkronny auf zu krakehlen.

viellleicht verbunden mit:

Beschleunigungssensoren am Helm und am Körper (vielleicht auch am Rad) können in der Tat eine sehr gute und schnelle Indikation sein. Es gibt welche, die sich einfach von grün auf gelb oder rot färben, wenn eine gewisse Beschleunigung erreicht wurde. Man müsst also nicht einmal irgendetwas auslesen oder so, ein simpler optischer Check würde viel Aufschluss geben.

Daraus könnte man entsprechend Maßnahmen ableiten: Rot: Sofort untersuchen lassen. Gelb: Fahrer genau beobachten und in das zu definierende "Concussion Protocol" schieben. Grün: Erst einmal alles okay.

Das wäre doch ein guter und vor allem sofort umzusetzender Startpunkt. Dazu könnte man die Fahrer vielleicht auch verpflichtend mit einer GoPro ausstatten, sodass der Sturz auf jeden Fall im Bewegtbild zu sehen ist. Auch dies ist gefühlt bei 90 % der Fahrer eh der Fall.
👍


Aber so wie es derzeit aussieht zahlt der 08/15 Zuschauer lieber für Schlangengruben mit Alligatoren wie bei Prince of Persia als für die Sicherheit der Fahrer. Das wissen wohl auch die Teamchefs, woher kommt denn das Sponsoring.. Money thang Bro, Money thang..
 
DH ist nun mal kein "sicherer " Sport .
Das wissen alle Beteiligten, dazu kommt die Leistungsdichte ,wer in den Top 10 landen will muss ans Limit gehen.
Und ja, das macht es spannend.
 
DH ist nun mal kein "sicherer " Sport .
Das wissen alle Beteiligten, dazu kommt die Leistungsdichte ,wer in den Top 10 landen will muss ans Limit gehen.
Und ja, das macht es spannend.
Darum geht es doch gar nicht. Das Risiko ist jedem bewusst und Teil des Ganzen. Es geht darum, dass wenn etwas passiert, kein weiteres Risiko für potentiell karrieregefährdende Verletzungen besteht, weil falsch / unvorsichtig / gar nicht reagiert und diagnostiziert wird.
 
Ich hoffe, dass keiner so dumm im Kopf ist, und die Marke/Bikes damit assoziiert.
Ich appelliere an den Menschenverstand.
Na ja, wenn ich dauernd drauf falle, ist "dumm sein" irgendwann vorprogrammiert...das bringt Menschen dann wirklich um den Verstand...und da hilft dann auch kein Apell daran mehr....
 
Wie ein Team und ein Fahrer damit umgehen, solltet ihr den Profis überlassen. Dafür werden sie bezahlt.

Ja, weil man nach einem Sturz auch bei klarem Verstand ist...
Ich kann nur aus eigener Erfahrung sprechen: ich steige auch sofort wieder aufs Rad, es sei denn es steht was komisch ab oder ich kann was nicht bewegen. Ich bin oftmals nicht in der Lage da gute Entscheidungen zuntreffen. Wieso sollte es da einem mit Adrenalin aufgepumpten Pro anders gehen? Der den Ärzten im Zweifel auch sagt "Ja, geht schon. Ich kann fahren", weil er gerade nicht Herr seiner geistigen Kapazitäten ist.

Dass es kein Concussion Protocol im DH Sport gibt, verwundert mich. Man braucht ja nicht 15 Gehirnerschütterungen, da reicht eine heftige und schon hat man Langzeitschäden die nicht erstrebenswert sind.
 
Darum geht es doch gar nicht. Das Risiko ist jedem bewusst und Teil des Ganzen. Es geht darum, dass wenn etwas passiert, kein weiteres Risiko für potentiell karrieregefährdende Verletzungen besteht, weil falsch / unvorsichtig / gar nicht reagiert und diagnostiziert wird.
Das bezog sich auf:
Aber so wie es derzeit aussieht zahlt der 08/15 Zuschauer lieber für Schlangengruben mit Alligatoren wie bei Prince of Persia als für die Sicherheit der Fahrer. Das wissen wohl auch die Teamchefs, woher kommt denn das Sponsoring.. Money thang Bro, Money thang..
 
Ich bin oftmals nicht in der Lage da gute Entscheidungen zuntreffen. Wieso sollte es da einem mit Adrenalin aufgepumpten Pro anders gehen? Der den Ärzten im Zweifel auch sagt "Ja, geht schon. Ich kann fahren", weil er gerade nicht Herr seiner geistigen Kapazitäten ist.
Um sicher zu gehen müsste man die Gestürzten dann direkt an der Strecke aus dem Verkehr ziehen.
 
Ja, weil man nach einem Sturz auch bei klarem Verstand ist...
Ich kann nur aus eigener Erfahrung sprechen: ich steige auch sofort wieder aufs Rad, es sei denn es steht was komisch ab oder ich kann was nicht bewegen. Ich bin oftmals nicht in der Lage da gute Entscheidungen zuntreffen. Wieso sollte es da einem mit Adrenalin aufgepumpten Pro anders gehen? Der den Ärzten im Zweifel auch sagt "Ja, geht schon. Ich kann fahren", weil er gerade nicht Herr seiner geistigen Kapazitäten ist.

Dass es kein Concussion Protocol im DH Sport gibt, verwundert mich. Man braucht ja nicht 15 Gehirnerschütterungen, da reicht eine heftige und schon hat man Langzeitschäden die nicht erstrebenswert sind.
Ich setze mich nach einem Sturz grundsätzlich 5 min an den Rand. Wegen des Adrenalins. Habe schon die Erfahrung gemacht, dass ich einfach wieder aufgesprungen bin und erst später festgestellt habe, dass was abstand. Ich lasse auch keinen gestürzten Mitfahrer direkt weiterfahren, sondern zwinge die auch, sich 5 min zu geben.
 
Wurde mir gerade heute in meine timeline gespült: https://www.medscape.com/viewarticle/993270
(die meisten hier werden keinen account haben; geht schlicht um standardisierte Protokolle, wie mit solchen Traumata im Sport umzugehen ist - da sind American Football, Boxen, Kickboxen etc. schon viel weiter als der Downhill-Sport...
 
Leichte Kopf- und/oder Nackenschmerzen nach einem Sturz sind zudem m.E. nicht so ungewöhnlich, als dass man dann zwingend immer sofort einen Arzt konsultieren muß.
Doch.
Ein Concussion-Protocol, wie es die großen amerikanischen Ligen nutzen, wird nicht funktionieren, weil unbezahlbar.
Das heisst aber nicht, dass man alles im Budget machbare nicht auch macht - vor allem unpopuläre Maßnahmen.
Die erste: eine Studie bei einer Hochschule anfordern, was man verbessern könnte.
Ein Fragebogen + übliche physiologische Tests. Der Fahrer und das Team müssen beweisen, dass der Fahrer einsatzfähig ist.
Das gestürzt wurde ist ja meist nicht zu verstecken. Die Spuren sind verpflichtend im Zielbereich zu dokumentieren. Danach beginnt das Protokol, wie auch immer es dann aussehen mag.
Wie weit man gehen möchte oder muss, muss/ kann man abwägen. Muss man Schienen oder Gelenkstützen noch zulassen? (Bsp aus dem Schwimmsport: dort darfst du außer deiner Sportbekleidung gar nix am Körper haben, gar nix! Ein Pflaster musst du anmelden, sonst bist du disqualifiziert - auch bei den Profi-Wettkämpfen).
 
Doch.
Ein Concussion-Protocol, wie es die großen amerikanischen Ligen nutzen, wird nicht funktionieren, weil unbezahlbar.
Das heisst aber nicht, dass man alles im Budget machbare nicht auch macht - vor allem unpopuläre Maßnahmen.
Die erste: eine Studie bei einer Hochschule anfordern, was man verbessern könnte.
Ein Fragebogen + übliche physiologische Tests. Der Fahrer und das Team müssen beweisen, dass der Fahrer einsatzfähig ist.
Das gestürzt wurde ist ja meist nicht zu verstecken. Die Spuren sind verpflichtend im Zielbereich zu dokumentieren. Danach beginnt das Protokol, wie auch immer es dann aussehen mag.
Wie weit man gehen möchte oder muss, muss/ kann man abwägen. Muss man Schienen oder Gelenkstützen noch zulassen? (Bsp aus dem Schwimmsport: dort darfst du außer deiner Sportbekleidung gar nix am Körper haben, gar nix! Ein Pflaster musst du anmelden, sonst bist du disqualifiziert - auch bei den Profi-Wettkämpfen).
Also jedes Mal wenn ich Depp mit dem Kopp gegen die offene Oberschranktür in der Küche stoße oder beim Mountainbiken nen dünnen Ast auf dem Dötz bekomme und danach leicht mein Schädel leicht brummt ohne sonstige Symptome sollte ich mich umgehend und umfassend ärztlich untersuchen lassen, oder wie soll ich Dein "Doch" verstehen?
 
Also jedes Mal wenn ich Depp mit dem Kopp gegen die offene Oberschranktür in der Küche stoße oder beim Mountainbiken nen dünnen Ast auf dem Dötz bekomme und danach leicht mein Schädel leicht brummt ohne sonstige Symptome sollte ich mich umgehend und umfassend ärztlich untersuchen lassen, oder wie soll ich Dein "Doch" verstehen?
Ich hoffe doch, der Zusammenhang zum DH-Renngeschehen war ausreichend selbstverständlich.

Solltest du dich beim Herausholen der Kaffeetasse am Kopf gestoßen haben musst du im Privatbereich natürlich auch ein entsprechendes Protokol durchlaufen, bevor du dich erneut in die Gefahrenzone begeben darfst, um die Kuchenteller zu holen.
 
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