Treppen fahren - Angst?

Mir half immer mentales Training und langsam herantasten.
sicherlich nicht verkehrt. Aber man sollte auch im Kopf haben, dass es Stellen gibt die langsam anspruchsvoller sind als schnell (genug).
Gewicht möglichst viel nach hinten verlagern, so vermeidet man einen Abflug über den Lenker.
Ich bin kein Freund von 'hinten drin hängen'. Solange der Körperschwerpunkt nicht vor dem Kontaktpunkt Boden/VR liegt geht man nicht OTB.
Stattdessen besser das Gewicht zentral lassen, so dass ähnlich viel Gewicht auf beiden Rädern ist. So werden auch ausgefahrene Treppen einfacher da die Gabel die Unebenheit einfach "frisst". Auch wenn die Zahlen vllt. nicht ganz Richtig sind, ich hoffe das Prinzip wird klar:
mit einer 130mm Gabel hat man locker 50mm Federweg die schnell freigegeben werden, sprich jede Kante die kleiner als 5cm ist bemerkt man gar nicht wirklich weil man dort Problemlos drüber rollen kann.

Zum Thema Panikbremsen:
mir hat es schon oft sämtliche Körperteile gerettet in Stresssituationen die Bremse auf zumachen. Sicher hilft das nicht überall aber imho ist das der bessere Reflex. a
Dafür hilft die Stufe - Trackstand - Stufe - ... Übung auch gut. Ruhig mit mehreren Stufen und einer flachen Treppe anfangen, aber jedes mal die Bremse ganz auf und nicht schleifen lassen.

(imho ist eine gute Bremstechnik neben einer guten Körperpostion mit das wichtigste auf dem Bike)
 
Gewicht möglichst viel nach hinten verlagern, so vermeidet man einen Abflug über den Lenker.
Never ever. Dass das immer noch umhergeistert. Kommt wohl von früher her mit 72° Lenkwinkel.
Sobald du aktiv deinen Körperschwerpunkt aus der lotrechten Position über dem Tretlager nach hinten bewegst, verlierst du vorne den Grip und die Fuhre wird unkontrollierbar.
 
Never ever. Dass das immer noch umhergeistert. Kommt wohl von früher her mit 72° Lenkwinkel.
Sobald du aktiv deinen Körperschwerpunkt aus der lotrechten Position über dem Tretlager nach hinten bewegst, verlierst du vorne den Grip und die Fuhre wird unkontrollierbar.
Da stimme ich dir zu 100% zu! Ich fahre so gut wie alle Passagen (Trails, Stufen, Steilabfahrten etc.) zentral und das war für mich der Gamechanger. Dadurch hat man immer genug Grip auf beiden Rädern. Meine Remedy hat jetzt nicht die neueste Geo mit dem ultraflachten Lenkwinkel, aber bei mir funktioniert die zentrale Position in allen Fahrsituationen sehr gut und ich komme bis jetzt überall sicher runter. Die Bremstechnik spielt gemeinsam mit der zentralen Position beim Stufen fahren eine maßgebliche Rolle. Als ich vor kurzen mein längstes Stufenset (verschiedene Stufen mit diversen Kehren und Absatzen dazwischen) gefahren und hab mich beim Fahren voll auf die beiden oben erwähnten Sachen konzentriert und es ist super gegangen. Von Vorteil war natürlich auch, dass alle Stufen gleich groß waren. Das hilft immens. Man merkt die Stufen fast gar nicht. Hier ein paar Videos.

 
Schätze deine Arme haben sozusagen nachgegeben @Blue Rabbit

Ansonsten zum Treppen fahren, sollte man vllt. nicht zu langsam sein, wenn auch erst mal nicht rasen. Man könnte sie ja überspringen.
Körperhalt und Spannung sind freilich auch entscheidend, aber großteils auch eine Frage des Mutes, also vor allem dem Gefühl.
 
Selten, aber passiert. Hatte das Glück mein persönlichen OTB zu Filmen - wollte über Slow Motion rausfinden warum es passierte. Es kam total überraschend, wo eigentlich schon das Steilste durch war, habe es bis jetzt nicht verstanden. Vermutlich Bremsfehler:
Was mir bei dem Video auffällt:
  • Man sieht wie kurz vor dem Sturz dein VR weg klappt weil es gegen einen Stein fährt. Mit etwas mehr Tempo hättest du möglicherweise genug Momentum gehabt um da drüber zu rollen.
  • Es wirkt auf mich als ob du versuchst alles zu umfahren anstatt mal einfach auf manche (kleineren) Steine oder Kanten mit etwas mehr Tempo drauf zu halten Kann ggf. auch mit der Blickführung zu tun haben. Nicht auf die einzelnen Steine gucken sondern "Wegpunkte" suchen.
    Ich kann die Steilheit nicht ganz beurteilen, aber im "Ballermodus" (mit dem DH) wäre meine Idee wohl oben Bremse auf und Blick geht bis hinters Gerumpel
  • wie @oldschool racer schon sagt: Lenker festhalten. Wobei ich diesen Tipp (eigentlich) nicht gut finde. Je schneller ich bin, desto mehr lasse ich mein Bike den Weg suchen und ich mache viel über Blickführung und Gewichtsverlagerung. Bei zu wenig Tempo muss man das Bike teilweise aber doch mit Muskelkraft auf Linie zwingen.
 
Oh, Brühlsche Terrasse?
Das ist alles harmlos, fahre ich mit dem federlosen Trekkingbike.
Diese da sind ja
  • regelmässig
  • breit
  • flach.
easy.
Die ich meine, sind deutlich steiler und mit fieser Optik wegen der aufgestellten Platten. Wenn hier schon Dresdner Locals versammelt sind: Wenn man am Mordgrund oberhalb des Steinbruchs talaufwärts den ersten der zahlreichen Spazierwege runter zum Mordgrundwasser nimmt.
Dort gibt es auch viele kurze Treppen, und fast alle sind irgendwie kurvig. Zwei davon recht lang.
Die Serpentine rauf zum Steinbruch steht / stand im übrigen auch auf meiner Challenge Liste, aber seit 29 Zoll verliert die ihren Schrecken.
Die Treppe im Foto weiter oben ist vom Verlauf des gelb gepunkteten Wegs Richtung des gesprengten Wolfshügelturms.
Ok, alles klar. (edit)
Ich hab nur nach Dresden und Treppen gegoogelt.
Wenn es irgendwelche speziell fiesen Stufen/Absätze sind, dann fällt das ja nicht mehr direkt unter die Kategorie Treppen. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Man sieht wie kurz vor dem Sturz dein VR weg klappt weil es gegen einen Stein fährt. Mit etwas mehr Tempo hättest du möglicherweise genug Momentum gehabt um da drüber zu rollen.
Kann gut sein. Die SloMo verfälscht natürlich etwas die Geschwindigkeit, viel schneller kann ich da aber nicht, weil ich mich da nicht mehr traue aufzumachen - da wärst du sofort bei > 30 km/h. Das war schon Sacksteil mit fiesen Stufen und die Steine hatten auch nicht immer guten Grip.
Habe kurz nach dem Trail gegoogelt - Zitat:
"... Doch schon nach kurzer Zeit führt die raffiniert angelegte Freeridestrecke wieder auf einen ruppigen und steilen Waldpfad. An kurzen extremen Gefällen, eng stehenden Bäumen und steilen Felsstufen kann man noch einmal seine Fahrtechnik auf die Probe stellen ... Weniger geübten Freeridern ist der Naranch Trail keinesfalls zu empfehlen, weil sie viel zu oft absteigen und schieben müssten ..."
Quelle: https://www.gletschersau.de/gardasee-naranch-trail/

Ich war jedenfalls total überrascht - hatte auch Situationen wo ich mich schon sicher OTB glaubte und das Radl einfach easy durchrollerte. Wenns knapp wird halt alle Bremsen aufgemacht.
 
Zuletzt bearbeitet:
... desto mehr lasse ich mein Bike den Weg suchen ...
Auf solchen Strecken sollte man aber schon bewusst dahin fahren wo man denkt es wäre recht.

Aber allgemein, also der Eingangsfrage ist bloßes Treppenfahren wie ein in diesem Winkel abschüssige Weg. Angst ist da also mehr das Thema vor dem vermeintlichen etwas, als eine zunächst bestehende Gefahr. Meist führen allerdings solche Fürchte zu Fehlverhalten auch durch Verkrampfen der Muskulatur.
Wenn ich mich vor etwas fürchte gehe ich es daher Etappenweise an, wenns nicht gerade ein amtliches Schreiben ist :daumen:
 
Auf solchen Strecken sollte man aber schon bewusst dahin fahren wo man denkt es wäre recht.
Sollte man immer. Ist nur die Frage wie viele dieser "Checkpunkte" die man auf jeden Fall treffen will/muss sich setzt. Das hängt imho mehr vom Gelände als vom Können ab.
Gilt auch für Treppen (damit ich auch zur Ursprungsfrage zurück komme):
Habe ich drei ähnliche Stufen die ich gut fahren kann sobald man die erste gut erwischt muss ich mir nicht um alle Gedanken machen.
Andersrum, kommt z.b. nach einer Kurve eine schwierige Stufe ist es oft wichtig zu gucken wo man in die Kurve rein fährt und wie man herauskommt.
Im Zweifelsfall erst von außen angucken und sich genau überlegen wo man her möchte, wo man bremst und wo man auf keinen Fall bremsen darf.
Ist es richtig krass überlege ich mir auch wo und welche Notausstiege es möglichst wenig Konsequenzen gibt.
Lässt sich auf Treppen anwenden, gilt aber imho eigentlich überall
 
@mad raven
Das sehe ich genauso - Blickführung ist entscheidend. Hatte schon ein paar mal "sticky eyes" - also wenn man ein Punkt fixiert, obwohl man es nicht möchte. Da gehts dann genau dorthin, wo man eigentlich nicht hin möchte. Weit voraus schauen damit die Linie passt, sowie Körperposition, Körperspannung und Haltung, so dass man das Bike locker zwischen den Beinen seitlich pendeln lassen kann, sind ebenso Grundlage um kontrolliert zu fahren. Auch das Thema Geschwindigkeit, wie du schon sagst, zu langsam machts nicht einfacher.
 
Tipps von Locals sind auch sehr hilfreich.
Mich ziehen lassen und auf die Linienwahl achten, hat mir oft geholfen. Bin so schon Sachen gefahren, die ich mir alleine kaum zugetraut hatte. Setzt halt voraus, dass der Andere nicht zeigen will, was er für ein Hirsch ist und selber hechelt man hinterher.
Auch nie allein fahren! Wenn etwas passiert und man unglücklich landet, kann das schnell zur Katastrophe werden.
Glücklich, wer gleichgesinnte Mitfahrer hat. Ich bin immer alleine unterwegs; lässt sich nicht vermeiden. Unter der Woche im Park kann schon mal ein mulmiges Gefühl entstehen, wenn - wie dieses Jahr einmal in Todtnau - nur 3 Nasen unterwegs sind. Da hofft man schon, nicht im Unkraut zu landen...
 
Never ever. Dass das immer noch umhergeistert. Kommt wohl von früher her mit 72° Lenkwinkel.
Sobald du aktiv deinen Körperschwerpunkt aus der lotrechten Position über dem Tretlager nach hinten bewegst, verlierst du vorne den Grip und die Fuhre wird unkontrollierbar.
Kann man so unterschreiben.
Hab jetzt auch ne schöne Übungstreppe gefunden, die nehme ich jetzt bei meinen Waldrunden mit (Stauffenbergallee runter zur Prießnitz): teilweise steil, aber immer schön 2-7 Stufen, dann kurzer Absatz zum „ausruhen“.
Da kann man schön erleben, was es heißt, auf dem Tretlager zu stehen; das Rad kippt einfach um das Tretlager rum, man muss halt sehen, dass man noch mit den Armen an den Lenker kommt, um ihn zu führen bzw. (dosiert) zu bremsen.
IMG_5246.jpeg
 
Ich bin heute früh extra für Euch vor der Arbeit durch den Wald gefahren…
Anhang anzeigen 1582417
Sieht total flach aus auf dem Foto. Grmf. Im Hintergrund sieht man die weiteren Treppen, sind insgesamt 5 oder 6.
Soooo, erledigt!
Schnitzelzauber 1,
Treppen im Wald NUUUULLLL!
Endlich habe ich mich getraut.
Verwendete Hilfsmittel:
  • Fahrtechniktraining
  • andere Treppen üben
  • Alpencross und dabei die Erfahrung, was für „Stufen“ man echt noch abrollen kann - und was WIRKILICH steil ist. Damit einhergehend die Erkenntnis, dass die Treppe im Foto easy ganz innen in der Kurve zu fahren ist; da ist es zwar steil, aber man rollt besser über die Stufen, weil die kürzer sind. Der Rest ist dann „NEIN, DEN FUSS KLICKE ICH JETZT NICHT AUS!“ und weiterfahren. Und unten die kindliche Freude, dass das doch eigentlich ganz easy war.
YEEEHAW! :hüpf:8-)
 
Ich weiss nicht, aber ich habe immer mehr Mühe mit solchen Clips. Was will man damit beweisen? Es geht nicht mehr um die perfekte Beherrschung des Bikes allein; nein - man muss noch ev. dabei umkommen (Atherton - you crash, you die). Soll man jetzt klatschen..?

Auf der anderen Seite fasziniert mich der Mut, den es für Free Solo Klettern braucht. Nur dort schaue ich das anders an. Das Klettern steht im Vordergrund und ohne Hilfsmittel ist die Essenz erreicht. Die Urform des Kletterns, weniger geht einfach nicht - der Schwierigkeitsgrad ist für mich da nicht mal das Entscheidende. Eine simple Hauswand perfekt zu klettern reicht, die Todesgefahr ist ehrlich und allgegenwärtig.
Ich steige ein und weiss es vom ersten Moment an - kein Netz, kein doppelter Boden, keine faulen Ausreden.

Vielleicht liege ich falsch, aber ich habe oft den Eindruck, so Aosta Clips entstehen nach dem Motto: "Es wird schon gutgehen, runter fallen werde ich schon nicht, zum Berg abstützen geht zur Not auch, aber es gibt einen Haufen Clicks". Eine Einstellung, die man sich im Free Solo nicht erlauben kann...
 
Ich weiss nicht, aber ich habe immer mehr Mühe mit solchen Clips. Was will man damit beweisen? Es geht nicht mehr um die perfekte Beherrschung des Bikes allein; nein - man muss noch ev. dabei umkommen (Atherton - you crash, you die). Soll man jetzt klatschen..?

Auf der anderen Seite fasziniert mich der Mut, den es für Free Solo Klettern braucht. Nur dort schaue ich das anders an. Das Klettern steht im Vordergrund und ohne Hilfsmittel ist die Essenz erreicht. Die Urform des Kletterns, weniger geht einfach nicht - der Schwierigkeitsgrad ist für mich da nicht mal das Entscheidende. Eine simple Hauswand perfekt zu klettern reicht, die Todesgefahr ist ehrlich und allgegenwärtig.
Ich steige ein und weiss es vom ersten Moment an - kein Netz, kein doppelter Boden, keine faulen Ausreden.

Vielleicht liege ich falsch, aber ich habe oft den Eindruck, so Aosta Clips entstehen nach dem Motto: "Es wird schon gutgehen, runter fallen werde ich schon nicht, zum Berg abstützen geht zur Not auch, aber es gibt einen Haufen Clicks". Eine Einstellung, die man sich im Free Solo nicht erlauben kann...
Ich kann dich da einerseits sehr gut verstehen. Ich würde so etwas mit dem Bike nie machen, nicht nur, weil ich nicht so gut fahre, sondern auch, weil ich ein solches Risiko nicht (mehr) eingehen würde. Den Clip habe ich gepostet, weil ich denke, er passt gut zum Thema hier. Er zeigt ein Beispiel, was alles fahrbar ist, und er verdeutlicht auch, dass man seine Angst beherrschen kann.

Andererseits kann ich den Typen eben schon auch verstehen. Beim Biken war ich nie auf dem Niveau, dass ich darüber hätte nachdenken müssen. Beim Klettern hab ich nie irgendwas mit größerer Exposition ungesichert gemacht, das über normalen Zustieg oder über normales alpines Gehen, also so bis maximal 3er Gelände, hinausging. Aber mit Ski bin ich durchaus manche Dinge gefahren, wo eben das gilt: you fall, you die. Warum? Weil ich auf einem Level war, wo ich das auch nach vernünftigen Maßstäben konnte, und weil es einfach interessant ist zu sehen, wie weit man seinen Kopf bezwingen kann. Ich kenne verschiedene Leute, die Vergleichbares in verschiedenen Sportarten machen oder gemacht haben, und bei allen ist es so, dass die sehr wohl Angst kennen, und jeder kommt früher oder später dabei in eine Situation, wo er die Hose gestrichen voll hat. Seine Ängste dann überwinden zu können und sich nur auf den Ablauf der Bewegung zu konzentrieren, obwohl die Ablenkung so offensichtlich und präsent ist, bedeutet eine große Herausforderung, einen großen Reiz und letztlich auch eine große Belohnung (im Englischen hört sich das passender an: Reward; etwas, das man zurück bekommt), wenn man es geschafft hat. Darin liegt eigentlich bei ALLEN die Motivation, solche Sachen zu machen (zumindest anfangs).

Warum Teilen die Leute das dann? Zum einen, weil es eben eine Community gibt, die so etwas macht und das zuerst für sich teilt. Viele können daraus etwas Unterstützung für ihren Sport ziehen, was sie gerne mitnehmen, aber die würden das auch machen, wenn sie gar nichts dafür bekämen. Ich denke, der Franzose in dem Video fällt eindeutig in die Kategorie. Es gibt natürlich auch viele, die solche Sachen machen und sie öffentlich gar nicht kommunizieren. Aber einen Unterschied, ob man das mit Bike, Ski, Fallschirm oder nur ein Paar Kletterschuhen macht, sehe ich nicht.

Gefährlich wird es übrigens, wenn es zur Sucht wird. Das betrifft durchaus gar nicht so wenige, und entsprechend gibt es auch immer wieder Unfälle (am meisten wohl beim BASE Jumpen, Wing Flying etc). Sucht ist immer schlecht, weil es die Ratio außer Kraft setzt. Passieren kann natürlich immer was, aber „that‘s life“. Und dann gibt es auch noch eine kleine Minderheit, bei denen spielen dann auch kommerzielle Interessen eine tatsächliche Rolle; da gehört sicher der Kollege Atherton dazu. Da kann es auch gefährlich werden. Aber gibt ja auch andere Berufe, wo sich Leute für unklare Ziele aufarbeiten, nur geht es da halt nicht so abrupt bergab.

Sorry für OT. Aber wenn ich so etwas schon poste, sollte die kurze Einschätzung vielleicht sein. „Die Click Fraktion“ gibt es übrigens schon auch, aber das sind eher Leute, die auf Hochhäuser steigen (und ich meine nicht den Franzosen, der das außen an der Fassade macht). Da muss man nicht erst jahrelang eine Fertigkeit trainieren, um das machen zu können. Da reicht meistens tatsächlich Mut und/oder Dummheit.
 
und bei allen ist es so, dass die sehr wohl Angst kennen, und jeder kommt früher oder später dabei in eine Situation, wo er die Hose gestrichen voll hat. Seine Ängste dann überwinden zu können und sich nur auf den Ablauf der Bewegung zu konzentrieren, obwohl die Ablenkung so offensichtlich und präsent ist, bedeutet eine große Herausforderung, einen großen Reiz und letztlich auch eine große Belohnung (im Englischen hört sich das passender an: Reward; etwas, das man zurück bekommt), wenn man es geschafft hat. Darin liegt eigentlich bei ALLEN die Motivation, solche Sachen zu machen (zumindest anfangs).
Hatte auch schon beim Klettern faktische unfreiwillige free solos, seines weil ich eine Sicherung losgetreten habe die ich beim höher klettern diese losgetreten habe. Und abklettern und neu legen deutlich gefährlicher gewesen wäre, als die nächsten 3m quasi free solo zu klettern und dann etwas neues sicher platzieren zu können.

Oder ein andermal auf einer großen Platte ohne fixe Sicherungen um 3m seitlich verstiegen und statt 3er auf einmal im 6er Gelände gestanden, da war absteigen und neu orientieren sicherer, danach habe ich für den Tag aber den Vorstieg sein Lassen, da es für den Kopf so anstrengend war zu wissen wenn du jetzt einen Fehler machst hat das sehr große Konsequenzen. Helfen tut einem in dem Moment ein großer Erfahrungsschatz und die Fähigkeiten die Angst in dem Moment zu kontrollieren und rationale Entscheidungen zu Treffen die einen sicher wieder nach unten Bringen.
 
Ich weiss nicht, aber ich habe immer mehr Mühe mit solchen Clips. Was will man damit beweisen? Es geht nicht mehr um die perfekte Beherrschung des Bikes allein; nein - man muss noch ev. dabei umkommen (Atherton - you crash, you die). Soll man jetzt klatschen..?

Auf der anderen Seite fasziniert mich der Mut, den es für Free Solo Klettern braucht. Nur dort schaue ich das anders an. Das Klettern steht im Vordergrund und ohne Hilfsmittel ist die Essenz erreicht. Die Urform des Kletterns, weniger geht einfach nicht - der Schwierigkeitsgrad ist für mich da nicht mal das Entscheidende. Eine simple Hauswand perfekt zu klettern reicht, die Todesgefahr ist ehrlich und allgegenwärtig.
Ich steige ein und weiss es vom ersten Moment an - kein Netz, kein doppelter Boden, keine faulen Ausreden.

Vielleicht liege ich falsch, aber ich habe oft den Eindruck, so Aosta Clips entstehen nach dem Motto: "Es wird schon gutgehen, runter fallen werde ich schon nicht, zum Berg abstützen geht zur Not auch, aber es gibt einen Haufen Clicks". Eine Einstellung, die man sich im Free Solo nicht erlauben kann...
Warum leckt sich der Hund den Schwanz... weil ers kann 8-)
Ich kann es übrigens nicht, weder das eine noch das andere.

Jemand, der solche Clips macht, hat meistens lange geübt und nicht mal eben aus jux und dollerei so einen Weg gefahren.
Genau wie ein Free Solo Climber, da gehen einige Jahre und viel üben voraus.
Gemeinsam ist beiden, ein Fehler ist fatal, beim Klettern noch mehr.
Es ist mit Sicherheit die Suche(sucht) nach Herausforderung gepaart mit dem Denken mir passiert schon nichts.

Und das geht eigentlich bei Treppenfahren bzw. MTB fahren schon los. MTB ist grundsätzlich eine Risikosportart und man sollte den einzelnen Teilnehmern die Freiheit zugestehen, den Grad ihres Risikos frei entscheiden zu dürfen.

Meine Treppe von gestern.

DSC_0014_BURST20230927162802136.JPG


Hinlegen und weh tun schaffe ich mich meistens da wo ich es nicht erwarte, und da wo es für mich technisch schwierig wird, bin ich meist besser konzentriert und auf einen Sturz vorbereitet. Und altersbedingt auch langsam.

Treppen selbst finde ich auf Grund der regelmäßigen Stufen viel einfacher zu fahren als verblockte oder wurzelige Gelände mit unregelmäßigen Abständen
 
Zurück