Tretlager- Defekt immer auf Nicht- Antriebsseite

Aber sicher kann Fett und Wasser emulgieren. Kleine Wassertröpfchen, die sich im Fett mechanisch verteilen.
Da müsste aber der Fettfilm schon stark aufgebrochen sein und die Rotation des Lagers alles gut durchmischen. Nicht unmöglich ...
Ich hätte schreiben sollen, reines Wasser kann ohne chemische oder physikalische Einflüsse Fett nicht emulgieren.
 
Ich folge so einem Schrauber auf insta, der macht immer etwas gewindeband drauf bevor er das Lager reinschraubt (edit autokorrektur ^^)....hab ich selber noch nicht probiert, werde das bei der nächsten Montage aber auch machen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei mir ist auch zuerst die linke Seite defekt.
Die Belastung rechts (Kettenblatt direkt neben dem Kurbelarm) könnte eine andere (geringere) sein als auf der linken Seite?
 
Kleiner Basteltipp für die Sram DUB Fahrer. Hab mir einen zusätzlichen Schutz für linke Lager gebastelt.
Wenn man sich Lockring für Centerlock Bremsscheiben anschaut, dann ist auf der Innenseite dieser hauchdünne Blechring.
Der hat fast exakt den Innendurchmesser der Dub Welle und vom Aussendurchmesser so das er das Lager abdeckt und innerhalb der Lagerschale passt. Den also unter die Kurbel mointiert, auf die 0,05mm dicke ist gesch....
Ist natürlich keine vollwertige Dichtung, aber ein zusätzlicher Schutz der eine erste kleine Barriere für Dreck bildet
 
....welche Fehler kann man dabei machen? Kurbelschraube (Vielzahn) zu fest angezogen?...
Wenn die linke Kurbel Druck auf das Lager ausübt, kann es dort die Dichtungen ein kleines bisschen aufdrücken. Nachdem ich mir angewöhnt hatte die Einstellschraube (offizielles Drehmoment 1Nm!) wieder ein kleines Stück zurück zu drehen, hatte ich diesen einseitigen Verschleiß nicht mehr.
 
Wenn die linke Kurbel Druck auf das Lager ausübt, kann es dort die Dichtungen ein kleines bisschen aufdrücken
Daran hatte ich auch gedacht und jetzt die Schraube nur handfest angezogen.
Habe das Lager eingebaut. das ist schon wieder ein ganz anderes Fahrgefühl! da war - außer den Spacern- noch ein O Ring dabei, der zwischen Kurbel und Lager kommt. Ob der den Druck mindern soll? Hatte ich sonst noch nirgends gesehen. Habe ihn mal dran gemacht. Kann auch mal ein Bild machen, wenn ich die Kurbel wieder runtermache . Wie gesagt ist eine alte Hollowtech II 3x9.
Wie es bei so einer Arbeit ist, es taucht immer Neues auf: Antrieb gründlich gereinigt und mal den ganzen Schmodder raus, Bremsbeläge gewechselt. Schon waren 2 h vorbei. Aber wenn es besser läuft, ist man zufrieden.
 
Auch bei mir betraf der einseitige Verschleiß ein Bike mit 3x9 Antrieb, lange intensiv als MTB gefahren, jetzt für den Alltag degradiert. Kann gerade nicht schauen, Spacer sind wenn überhaupt nur auf der Antriebseite, einen weiteren Ring gibt es nicht. Aber wie gesagt, große Vorsicht beim Einstellen der Plastikschraube (entspricht Lagerspiel beim Konuslager) hat den Verschleiß reduziert, mehr als der Verbau von teureren Lagern.

Den Geschichten vom nicht verdrängbaren Fett möchte ich widersprechen: beim einfachen Laufradsatz von meinem ersten RR mit Shimano Konuslagern hat es bei jedem kräftigen Regenguss das Fett raus gespült.
 
Den Geschichten vom nicht verdrängbaren Fett möchte ich widersprechen: beim einfachen Laufradsatz von meinem ersten RR mit Shimano Konuslagern hat es bei jedem kräftigen Regenguss das Fett raus gespült.
Das kann ich bestätigen. Das Rausspülen von Fett aus den Lagern ist sehr gut möglich, darum liegt der Verdacht ja beim linken Lager am Regen und vor allem Spritzwasser, der das linke Lager "spült". Gerade bei 2-fach oder 3-fach Abtrieben (wie der TE fährt) ist das rechte Lager vom Spritzwasserbeschuss von den Kettenblättern geschützt. Bei 1-fach mag das nicht gegeben sein. Die nach meiner Meinung wahrscheinlichsten Ursachen des Problems beim sind der "Wasserbeschuss" des relativ ungeschützten Lagers oder die zu fest angezogene Kurbelschraube, obwohl hier eine zu festes Anziehen auch das rechte Lager betreffen würde.
 
Ist eigentlich normal, weil das Dichtungssystem nicht perfekt ist. D.h. es kommt minimal Wasser rein. Wenn das Lager nicht bewegt würde, schützt das Fett.
Wenn es sich aber dreht, wird das Wasser in das Fett eingewalkt und ab dann hat es direkt Berührung mit den geschliffenen und nicht rostfreien Stahlflächen der Lager. D.h. Korrosion ist sicher.
Und so geht das immer weiter. D.h. der nächste 10-tel Tropfen Wasser und noch einer und noch einer .... und immer schön ins Fett reingewalkt. Es entsteht eine Fett-Wasser-Emulsion (siehe #23 von @Basti138 ). So etwas schmiert man sich normalerweise als feuchtigkeitsspendende Creme ins Gesicht. In diesem Falle bekommt der Stahl seine Feuchtigkeitsspende und rostet einfach.
Dann kommen die ersten Rostpartikel dazu (heißt Eisenoxid) und das Fett wird rötlich-braun. Wenn man so ein totes Lager heraus nimmt, komplett reinigt und entfettet und dann mal mit der starken Lupe die Kugeln und die Laufbahnen inspiziert, zeigt sich eine Kraterlandschaft. Bei billigen Shimano-Konuslagern kann man sie sogar schon ab Werk bekommen. Was kann man tun:
  • Nur die teuersten Lager in der Hoffnung guter Dichtungssysteme nehmen.
  • Rad nicht abspritzen und auch nicht abwischen (besonders nicht die Lagerstellen), sondern maximal wie bei Regen einfach ohne Druck mit kaltem Wasser abspülen. Besonders Salzwasser.
  • Zweimal im Jahr die Schalen herausnehmen, vorsichtig die Dichtscheiben abheben, altes Fett raus puhlen, und neues Fett von außen "reinmassieren" dick überfüllen und dann die Dichtscheibe wieder einsetzen. Dabei drückt man das überschüssige Frischfett durch das Lager nach innen durch und das schiebt wieder restliches Altfett heraus.
 
Verschmutzung von Tretlager am Fahrrad gut erklärt / fotografiert.
Sehr gut!
Ob meine Shimano Lager BB 52 für 12 Eu so eine Gummiabdichtung (Rubber contact seal) haben, werde ich sehen, wenn ich das Teil die nächsten Tage mal aufmache. Bei dem Preis eher nicht.
Aber die anderen Lager kosten dann gleich 50 Eu+, zumal ich bei den ganzen Bezeichnungen erst mal durchblicken muss, welche kompatibel sind. Dann bestellst du halt doch einfach wieder das, was drin war.
Wie oben erwähnt: wenn die Teile dann 1 Jahr halten, haben sie eigentlich ihre Aufgabe erfüllt.
Anderer Aspekt ist natürlich der Abfall bzw. Rohstoffverschwendung....
Ich hätte nicht gedacht, dass dieses Thema von eurer Seite so eine tolle Recherche ergibt. Echt super!
Wenn ich vergleiche, was mir die "Spezialisten" im Radladen mitunter erzählen.... wo ich schon gar nicht mehr hingehe....
 
http://pardo.net/bike/pic/fail-036/index.html
Verschmutzung von Tretlager am Fahrrad gut erklärt / fotografiert.
... Schmutzeintritt ist gut erklärt, aber Ergänzung:
Die Kugellager sterben am Tretlager mMn nicht am Schmutzeintrag, sondern an der Korrosion durch Wassereintritt. Es bildet sich Rost. Rost hat größeres Volumen als der reine Stahl vorher. D.h. der wird permanent durch das Überrollen zermalen und im Fett verteilt. Der Stahl rostet weiter usw. usw.
Wenn das ignoriert wird und 95% der Normalräder tun das, kommt irgendwann auch genügend Schmutz rein. Aber das Lager war durch Korrosion schon lange davor tot.
Das kann man mit nicht-rostenden Lagern überprüfen, weil denen Wassereintritt alleine nichts ausmacht. Habe ich aber keine probiert.
Wenn rostfreie Lager verschleissen, kann es eigentlich nicht Wasser und Korrosion sein, sondern abrasiver Schmutz (also Straßenstaub = Mineralmehl) bzw. auch Überlastung. Aber Überlastung und Verschleiß von Laufflächen und Wälzkörpern sieht anders aus. Dazu gibt es Bilder bei SKF, INA und Co.
 
Du meinst das Dichtband auf dem Gewinde? Da hat wohl jemand ein ausgenuddeltes BSA, so leicht wie das sich eindrehen lässt.

Ich mache auch da satt Fett drauf, bei BSA und Pressfit. Einen Zusammenhang mit dem Thema dieses Fadens kann ich freilich nicht erkennen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Gegen was soll das helfen?
Teflonband auf Gewinde haben wir früher gerne bei Vierkanttretlagern verwendet um Knarzgeräuschen vorzubeugen. Normal kann man das Band aber nur aufbringen, wenn die Gewinde schon großzügig Spiel zueinander haben. Bei neuen Gewinden wird das Teflonband bein Einschrauben einfach abgestreift.
 
Ich gehe von einem Montagefehler aus. Die Kunststoffschraube an der Kurbel wird nur leicht angezogen. Am Besten von Hand leicht anziehen und dann wieder eine Viertelumdrehung öffnen. Dann die.zwei Schrauben an der Kurbel festziehen.
Seit ich das mache, halten die Lager um ein Vielfaches länger.
Habe den Tippe auch bekommen weil bei mir auch immer nach kurzer Zeit das linke Lager defekt war.
 
Ich gehe von einem Montagefehler aus.
Die Kunststoffschraube um das Spiel der Achse zu eliminieren sitzt zwar links, aber sie verspannt beide Lager gegeneinander.
Wenn sie also zu fest angezogen wäre, würden beide Lager gleich darunter leiden - oder?
Ich verstehe nicht, warum nur das linke betroffen sein sollte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Tu dir nen Gefallen und "upgrade" auf das Saint-Lager. Hatte damit noch nie Probleme, und sind ja wirklich nur wenige Euro.

Bei Shimano sind das die günstigsten Upgrades. Das Saint ist quasi der "Panzer" unter den Shimano-Tretlagern.
Xt und XTR laufen etwas leichter, haben aber kleinere Lager.
Aber selbst n XTR-Lager kann man einfach mal antesten.
Die Lager passen alle, nur XT und XTR haben nen kleineren Außendurchmesser, da gibt's nen Adapterring dafür.

Aber gerade bei Shimano Tausch ich verschlissene Deore-Teile gegen SLX oder XT.

Das Lager montierte ich immer mit einer Lage Teflonband und Fett auf dem Gewinde. So solltest dann eigentlich mindestens zwei Jahre deine Ruhe haben.

Aber sicherheitshalber kannst ja mal den Rahmen im Radladen checken lassen, aber bei die tippe ich eher auf deine Fahrleistung, die im Zusammenhang mit dem entsprechenden Wetter halt für entsprechenden Verschleiß sorgt.


https://www.bike-components.de/de/Shimano/Saint-Innenlager-SM-BB80-Hollowtech-II-p21521/
 
Zurück
Oben Unten