Haddock schrieb:
o.k. damit wäre das ja schon mal geklärt. Jetzt weis ich was Du fährts (Respekt 60 Min. / 110 Trittfrequenz).
Aber jetzt verrate uns doch mal warum und wie wirkt sich das auf Deine Grundlagenausdauer im Vergleich zu einer niedrigen Trittfrequenz und Dicke Gänge aus?
Die Frage ist, was verstehst du unter niedriger Trittgrequenz.
Ich halte so 60 für normal für Alltagsradler.
Ein Arzt hat sich mal lustig über meinen Fahrstil geäußert, und da hatte ich höchstens 80 RPM drauf. Ich steigere die Trittfrequenz nämlich erst nach dem Warmwerden.
40 RPM würe ich als allerdings als niedrig bezeichnen.
Damit kommt man on the road bestimmt nicht in den Flow.
Da auf der Straße immer unterschiedliche Gegebenheiten vorliegen, (Wind und Steigungen) denen man sich anpassen muß, ist bei einer hohen Trittfrequenz auch die Anpassung der Kraft wesentlich leichter, wenn man die gleiche Speed aufrecht erhalten möchte, um im Flow zu bleiben. Außerdem hat man über die Schaltung genügend Anpassungsmöglichkeiten im Flow zu bleiben.
Eine Grundlage der Ausdauer liegt natürlich im Rhythmus. Wenn man im Rhythmus ist und bleibt, dann läuft das wie ein Motor von alleine. Jede Störung des Rhythmus stört dann auch den Flow und damit die Ausdauerleistung. Außerdem ist bei geringerer Kraft und hoher Trittfrequenz die Leistung die selbe. Damit schont man seine Muskeln. Die Trittfrequenz an sich hat an der Leistung nur einen geringen Anteil. Du mußt das Integral betrachten. Da ist man mit hoher Trittfreqenz und geringerer Kraft eben effektiver. Und wenn man hohe Frquenzen nicht übt, das ist nämlich mehr eine neuro-muskuläre Koordinationsfähigkeit, dann kannst du das im Rennen auch nicht umsetzen und hast den Nachteil.
Ich könnte mir auch vorstellen, dass bei hohen Trittfrequenzen die Durchblutung und damit Sauerstoffversorgung im Muskel selbst besser ist, da die Kontraktionsdauer wesentlich geringer ist. Dein Herz schlägt ja auch schneller, wenn es gefordert wird. Und ein Sportlerherz ist so trainiert, dass es eine höhere Differenz zwischen Ruhepuls und max. Puls hat, obwohl die Auswurfleistung (fetter Gang) höher ist als normal. Würde sich nur die Auswurfleistung erhöhen, käme es zum Infarkt.
Aber ein Sportmediziner könnte da sicher mehr zu sagen.
Gruss!
Shem