TruTune Air Fork Insert

Anzeige

Re: TruTune Air Fork Insert
Hilfreichster Beitrag geschrieben von Elwood_huang

Hilfreich
Zum Beitrag springen →
Hilfreichster Beitrag geschrieben von Elwood_huang

Hilfreich
Zum Beitrag springen →
Sofern das überhaupt wirklich funktioniert, bringt es ja nur Fahrern etwas, die bei korrekt eingestelltem Sag nicht den ganzen Federweg ausnutzen können. Im Grunde nimmt das Teil also Progression aus der Druckstufe heraus und macht die Kennlinie ein klitzekleines Bisschen linearer. Wobei ich mir nicht so recht vorstellen kann, ob man das bemerkt.
Ich bin auch nicht sonderlich schwer und habe trotzdem in der Vergangenheit immer eher einen Token mehr verbaut, als einen zu wenig. Sind die aktuellen Gabeln mit Minimal-Tokenbestückung tatsächlich für manche noch zu progressiv?
Und: auch in der Luftkammer befinden sich Schmierstoffe - ist das der Aktivkohle egal? Oder saugt die das Öl auf und verliert ihre Funktion?

Fragen über Fragen.
 
meine 2021er Zeb ist mir bei 70 Kilo zu progressiv. Ich bin schon deutlich unter dem empfohlenen Druck und hab selbst wenn es ordentlich rappelt noch 4cm Federweg übrig. Noch weniger Druck würde sie viel zu schwammig machen.
 
und was das Ding bei einer ZEB nicht kann ist das Volumen im casting verändern bzw. genauer zu erhöhen um dort die Progression zu verringern.
Da bimmeln meine common senses. "magic", "power of activated carbon", die Fähigkeit das effektive Volumen zu vergrößern indem man was in das verfügbare Volumen reinsteckt...

Klingt irgendwie nebulös, auch wenn die tolle Kohle noch so ne große Oberfläche hat, um Luftmoleküle zu binden. Der verwendete Behälter hat doch bestimmt auch das Volumen von nem Spacer, der davor extra entfernt wurde, um mehr Gesamtvolumen zu erhalten.
Using a TruTune insert, the pressure at the end of travel is much lower, despite starting at the same value. Because the fork has no real additional volume, it can only mean that some extra "volume" was created by the insert.
🧐 🤔
Quelle: https://trutune.co.uk/pages/technology

Kann das jemand mit bissl mehr Ahnung als ich mit meiner 5.-Klass-Physik erläutern? @Dahigez vielleicht? :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ganz Stumpf könnte man ja sagen, dass nach idealer Gasgleichung die Adsorbtion von n aus N Luftmolekülen in dem Aktivkohlestrumpf

nach p V= N* kb* T

Den Druck p bei gleichbleibenden Volumen V und Temperatur T (kb=Konstante) verringert.

Pinkbike hat das vor einem Jahr mal aufgegriffen:

https://www.pinkbike.com/news/carbo...spension-more-like-coil-pond-beaver-2021.html
TL;DR

Adsorbtion an Oberflächen führt zu einem niedrigeren erwarteten Gasdruck, je mehr Adsorbiert wird, desto geringer fällt der Druck aus.

Die Aktivkohle muss aber auch die Luftmoleküle rasch wieder abgeben, z.b. beim Ausfedern


Laut der Firma adsorbiert 1 Kubikzentimeter ihrer Aktivkohle die Menge an Luftmolekülen die man in 2 Kubikzentimeter Luft bei gleichem Druck und Temperatur finden würde.
 
Auf der Suche nach extrudierter Aktivkohle für einen möglichen DIY Versuch hab ich grad das gefunden:

1670325702376.png

Könnte die Inspiration erklären :D

Ich vermute, dass in der Anwendung am Fahrrad, mit Öl, Fett, Schmutz und Wasser die Eigenschaften der Aktivkohle nach und nach leiden werden.

Gut- Aktivkohle ist billig, und die Aircap bei den meisten gabeln schnell gewechselt. Bei Luft-Dämpfern siehts dann schon anders aus.

Hier könnte man die Luftkammer aber Vergrößern in dem man einfach ans Füllventil einen Schlauch anschließt an dessen ende eben so eine tolle Aktivkohlepatrone sitzt.



Ein 3D-Gedruckter Volumenspacer der mit einer abgeschnittenen FFP2 maske als schutz dann Aktivkohlepellets aufnimmt wäre ja einfach herzustellen, und das eingesetze Volumen zeigt der Drucker schon an.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie in dem Artikel auf Pinkbike steht wird das Prinzip ja schon lange zur Wasserstoffspeicherung betrachtet und evtl auch benutzt, da bin ich nicht auf dem aktuellen Stand. Hatte so ein Ding mal in der Hand - ist schon kontraintuitiv, aber wissenschaftlich einfach so.

Die Kinetik wäre wohl das größte Fragezeichen, scheint aber bei den auftretenden Frequenzen kein Problem zu sein.
Über eine Messung bei z.B. MST würd ich mich aber trotzdem freuen ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Funktionsweise hin oder her: wenn ich mir die (versprochene) Veränderung der Kennlinie so anschaue: nichts anderes bewirken Neopos doch auch oder?
 
Klingt irgendwie nebulös, auch wenn die tolle Kohle noch so ne große Oberfläche hat, um Luftmoleküle zu binden. Der verwendete Behälter hat doch bestimmt auch das Volumen von nem Spacer, der davor extra entfernt wurde, um mehr Gesamtvolumen zu erhalten.

🧐 🤔
Quelle: https://trutune.co.uk/pages/technology

Kann das jemand mit bissl mehr Ahnung als ich mit meiner 5.-Klass-Physik erläutern? @Dahigez vielleicht? :)
Wie ja schon an anderer Stelle ausgeführt, steht hinter dem Prinzip der Adsorption schon reale Physik. Ob das dann die beworbene Wirkung zeigt, ist eine andere Frage.

Zunächst noch einmal zum Prinzip Luftfeder. In einem idealen Gas - und Luft können wir in dieser Hinsicht näherungsweise durchaus als ideales Gas betrachten - bewegen sich die kleinsten Teilchen des Gases recht unabhängig von einander durch die Gegend und stoßen entweder untereinander oder mit der Begrenzung des Volumens. Durch die Stöße mit der Begrenzung entsteht der Druck. Verringert man das Volumen, dann stoßen die Teilchen, deren Anzahl sich ja nicht ändert, logischerweise öfter untereinander und folglich auch öfter mit der Begrenzung und dadurch steigt der Druck. Da die Fläche, die beweglich ist in einer Gasfeder, konstant ist, steigt mit dem Druck auch die Kraft, welche die Gasfeder der Änderung des Volumens entgegensetzt. Für den Anstieg der Kraft ist also die Änderung des Volumens wesentlich. Da nun wenn das Volumen kleiner wird, dieselbe Bewegung des Kolbens das Volumen im Verhältnis mehr verändert, steigt in der Luftfeder die Kraft gegen Ende des Federwegs stärker an als zu Beginn. Das ist die bekannte Progression. (Bei einer Stahlfeder ist das anders, da ändert sich die Kraft immer gleich, wenn die Feder um ein bestimmtes Stück komprimiert, egal ob zu Beginn oder am Ende des Federwegs.)

Wenn ich nun eine Luftfeder nehme, die im Vergleich zum Hub ein großes Volumen hat, dann ist die Progression eher gering, weil sich zum Beispiel das Luftvolumen von 100% auf nur 80% am Ende verringert. Verringert sich dagegen das Volumen durch den Hub des Luftkolbens von 100% auf 20% am Ende, ist die Feder sehr progressiv. Hier setzen nun verschiedene Tuningoptionen wie Luftkappe oder Secus von Vorsprung an, indem das Gesamtvolumen der Feder vergrößert wird. (Im Detail ist das bei den genannten Optionen komplexer, weil das Volumen unterschiedlich für Positiv- und Negativfeder genutzt wird, aber das ist jetzt hier nicht so wichtig.)

Das vorliegende System setzt nun anders an. Es wird ja nicht das Volumen vergrößert, de facto wird das Volumen sogar verkleinert, weil in den Hohlraum ein Festkörper gebracht wird, die Aktivkohle, die erst mal inkompressibel ist. Nichtsdestotrotz passt in den (sogar kleineren) Hohlraum bei gleichem Druck mehr Luft, also mehr kleinste Luftteilchen, weil sich in der Aktivkohle aufgrund von elektrischen Bindungen an der Oberfläche der Aktivkohle Luftteilchen anlagern und eben nicht mehr an den Stößen der anderen freien Luftteilchen teilnehmen. Die Luft ist dann in der Aktivkohle aber kein ideales Gas mehr.

Was nun über die Wirkungsweise dieses Tools entscheidet, ist wie sich diese Bindungen von Luftmolekülen an der Oberfläche der Aktivkohle mit sich veränderndem Druck verhalten. Dazu kann ich im Detail nichts sagen und das ist auch auf Anhieb nicht leicht zu schließen, wie ganz allgemein Oberflächenphysik ein eher komplexes Thema mit teils überraschenden Phänomenen ist, weil sich hier elektrische Potenziale von Molekülen stark überlagern können. Da bräuchte man jemanden, der mit diesem Spezialthema gut vertraut ist, um da halbwegs verlässliche Prognosen machen zu können.

Was ich skizzieren kann, wären zwei Extremfälle. Der erste Extremfall wäre, dass sich Oberflächenbindungen von Luftmolekülen mit zB doppeltem Luftdruck auch verdoppeln würden (und sich diese Änderungen mit einer Geschwindigkeit vollziehen, die im Zusammenhang mit der Änderung des Drucks in der Feder als instantan gelten können). In diesem Fall würde sich die Feder tatsächlich so verhalten, als wäre das Volumen um genau so viel vergrößert, dass der Druck bei gleicher Anzahl an Luftteilchen ohne Aktivkohle genauso groß wäre. Der zweite Extremfall wäre, dass sich die Anzahl der Oberflächenbindungen von Luftmolekülen an der Oberfläche der Aktivkohle mit dem Druck gar nicht verändert. Dann hätte man tatsächlich eine Luftfedern mit kleinerem Volumen. Es passen dann zwar bei gleichem Druck mehr Luftteilchen ins Volumen, aber ein fester Anteil dieser Teilchen wäre dauerhaft an der Oberfläche des Aktivkohle gebunden und würde nicht am Verhalten des übrigen (idealen) Gases teilnehmen, was letztlich für die Funktion der Luftfedern entscheidend ist. (Wären alle Luftmoleküle an der Oberfläche gebunden, wäre es letztlich so, als hätte man nur Flüssigkeit in der Feder.)

Es ist zwar naheliegend, dass bei steigendem Druck sich mehr Moleküle an der Oberfläche der Aktivkohle anlagern, einfach weil bei mehr Druck mehr Moleküle nahe an die Oberfläche der Aktivkohle gelangen (Gasmoleküle sind ja ständig in Bewegung). Andererseits schirmen Luftmoleküle, die sich bereits angelagert haben, die elektrischen Kräfte an der Oberfläche der Aktivkohle, die fürs Anlagern der Luftmoleküle verantwortlich sind, zunehmend ab, sodass ein komplett linearer Anstieg der Anzahl der adsorbierten Luftmoleküle mit dem Druck eher unwahrscheinlich scheint. Der reale Fall dürfte also irgendwo zwischen dem genannten Extremfällen liegen. Ob der Effekt der Aktivkohle so groß ist, dass die erst mal eintretende Volumenverkleinerung durch den Festkörpereintrag der Aktivkohle soweit überkompensiert wird, dass jenseits vom Bankkonto des Verkäufers noch ein merkbarer Effekt des Gadgets verbleibt, ist dann die große Frage. Ob das Leute, die für das Gadget Geld ausgegeben haben, dann zuverlässig beantworten können, ist die andere Frage. Es besteht jedenfalls die Chance, dass dieses Tool eher Federungshomöopathie ist als sinnvolles Tuning. Vielleicht ist es aber auch eine vergleichsweise einfache Lösung für viele Federungsprobleme. Eine Messung auf einem guten Messstand wäre sicherlich äußerst hilfreich. Inwieweit die Aktivkohle in einer Luftfeder mit einigem an Öl/Fett dauerhaft funktioniert, ist dann nochmal eine ganz andere Frage…
 
So, angekommen und eingebaut. Jetzt muss ich nur noch bis Mitte Januar warten, bis ich mal wieder Zeit finde, zu fahren.
 
Interessiert. Kollege hat einen bestellt und gesagt dass der Unterschied nach Einbau im Stand ( sensibleres Losbrechmoment) extrem sei und er das nie gedacht hätte. Testfahrt gabs aber noch keine.

Kannst du das bestätigen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Was hat das Losbrechmoment mit dem Luftvolumen zu tun? Gar nix.
Wurde vielleicht beim Schrauben zufällig etwas geschmiert was vorher noch trocken gelaufen ist?

Das Losbrechmoment hängt mMn von den Gabelgleitbuchsen und von der Straffheit der Dichtungen ab. Vielleicht einfach mal die Gabel richtig hart rannehmen zum Einfahren?
 
Zuletzt bearbeitet:
So, hab das Ding jetzt mal getestet. Ich bin positiv überrascht. Die Gabel nutzt den Federweg effektiver obwohl ich den Luftdruck, wie im Manual empfohlen, leicht erhöht habe. So versacke ich nicht mehr im SAG und die Gabel macht trotzdem nicht nach 3/4 des Federwegs zu. Also für leichte Fahrer echt hilfreich.
 
Hab den Insert in meine 2023er Lyrik eingebaut. Funktioniert wie auf der Webseite angegeben, bin aber noch nicht viel damit gefahren. Vorallem die Entprogression ist viel geringer bei gleichem SAG.
Bei den aktuelleren Gabeln mit riesigen Negativkammern und kleineren Positivkammern könnte das für leichte Fahrer n echter Gamechanger sein
 
Absolut! Ich hatte gestern nochmal die Möglichkeit, etwas mehr zu fahren und es aufgrund der minimal besseren Bedingungen etwas mehr laufen zu lassen.
Nach einigen Wurzelfeldern musste ich tatsächlich den Druck nochmals ein bisschen erhöhen, da ich im Gegensatz zu vorher bei HSC und LSC nun am oberen Ende der Klicks war und den Federweg trotzdem komplett ausgenutzt habe. Ich denke, dass ich jetzt mein Setting gefunden habe und bin bei 20-25% SAG gelandet und bei HSC und LSC ziemlich genau mittig, so dass ich in beide Richtungen noch Luft zum Feintuning habe.
Es fühlt sich fast ein bisschen so an, als hätte ich die Gabel auf Smashpot Coil umgebaut.
 
Ja man muss echt verschiedene Drücke ausprobieren. Ich bin mit +5% druck gestartet und da war die Gabel mir auch etwas zu weich. Da ging sie mir dann etwas zu schnell durch den Federweg.
+7 % hat sich deutlich besser angefühlt. Federweg wurde gut genutzt, aber man rauscht auch nicht zu sehr durch. Werde aber mal noch +10 % probieren.
Ne digitale Dämpferpumpe ist da durchaus sinnvoll :)
 
Was mir gerade einen gedanklichen Knoten macht:

"With TruTune, it is possible to increase the charge pressure without having high initial stiffness - this results in similar pressure at the end of stroke, but higher pressure in the initial portion of travel."

Daneben dieses Diagramm
Screen Shot 2023-01-16 at 10.06.19.png

Wie bekomme ich das mit der erhöhten "initial suppleness" zusammen, die im Produkt-Video (ab ca 1:10) beworben wird, und die auch mit einem erhöhten Druck noch erhalten sein soll?

Wenn ich mir die Kurve anschaue, dann hätte man ja eher eine höhere Anfangskraft, wenn man den Luftdruck so einstellt, dass die Kraft bis Federwegsende dieselbe ist wie ohne das Carbondingsi. Also das Gegenteil von "initial suppleness".
Für mich schaut das einfach wie eine flachere Kennlinie aus, die Progression wegnimmt, was sicherlich fein ist, wenn man genau das bezweckt. Die Magie mit der "initial suppleness" verstehe ich hingegen nicht, vor allem im Zusammenhang mit obigem Anheben des Luftdrucks.. Kann das mal jemand erklären der das Teil kennt, oder sich mit den Eigenarten von Aktivkohle genauer auskennt?
Liegt mein Missverständnis bei der Definition von "initial", ist garnicht der Anfang vom Federweg/Einfedern gemeint? Wenn nicht, was dann?

(Zitat und Screenshot von https://trutune.co.uk/pages/technology)
 
Zurück
Oben Unten