Übelkeit nach der Fahrt

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Hallo Leute,

es ist mir schon 2x passiert, dass mir rund 1/2 Std. nach einer Ausfahrt mit für meine Verhältnisse hoher Belastung (> 3 Stunden, mittlerer Pulsbereich) total übel wurde. Fehler war vermutlich jeweils, dass ich während der Fahrt nichts gegessen und nicht ausreichend getrunken habe. Ich merkte schon während der Fahrt, dass ich total ausgepowert war. Ich litt dann jeweils mehrere Stunden unter starker Übelkeit ohne Erbrechen, natürlich absolut kein Hungergefühl.
Ich möchte es zwar nicht wiederholen, aber falls es mir doch wieder passiert, was könnte dagegen tun?

Danke und lg
Stefan
 
Die Symptome sprechen dafür, dass du ggf. leicht dehydriert warst. Auch wenn nichts gegessen wird, ausreichend Flüssigkeit muss sein! Die Flüssigkeit gewährleistet den Transport der Nährstoffe im Körper. Besonders empfindlich auf Wasserverlust reagieren die wasserreichsten Organe wie Muskulatur, Herz, Lunge und Gehirn. Flüssigkeitsverlust, insbes. durch Schwitzen, muss ausgeglichen werden. Elektrolyte, die durch den Schweiß ausgeschieden werden, müssen wieder ersetzt werden. Bei längeren Belastungsphasen sollte das Getränk den Energieausgleich durch Kohlenhydrate ermöglichen. Ich bevorzuge stille Mineralwässer mit hohem Natrium- und Magnesiumgehalt, besonders im Sommer.

Interessant in diesem Zusammenhang: Triathlon-Coach
 
Danke für die Antworten.

Was kann ich tun, wenn sich die Symptome schon eingestellt haben (ich hoffe, ich kann es in Zukukunft verhindern)?
Viel trinken, essen?
Ein Kollege sagt, er trinkt Kaffee mit viel Zucker, das kommt mir aber seltsam vor. Außerdem ekelt es mich wegen der Übelkeit vor allem.

lg
Stefan
 
Wir wissen jetzt nicht genau, ob es wirklich am Flüssigkeitsmangel gelegen hat. Wenn, dann kannst du, wenn sich die Symptome schon eingestellt haben und du mitten in der Pampa bist, nur die Leistung dramatisch runterfahren und eine längere Pause machen, mit ausreichend zu Trinken. Langsam trinken und nicht gleich 1 Liter auf Ex, sonst kommt alles wieder raus. Einige Häppchen zu essen alle halbe Stunde auf der Tour wirken auch Wunder, man soll kleine Sachen mit geringer Magenverweildauer nehmen. Ein Riegel oder eine Banane haben sich bewährt. Ansonsten aber soll man es möglichst nicht erst so weit kommen lassen, also die Ernärung mit in die Trainingsvorbereitung einschliessen und die Energiereserven vor der Belastung auffüllen. Nur "Viel trinken, essen" bringt nix, das soll in Menge und Gehalt auf den sportlichen Bedarf abgestimmt sein. Inetseiten zum Thema Sporternährung kennt Google genug.
Dennoch: wir stellen hier nur Vermutungen an. Wenn die Ursachen anderweitig liegen, ist ein Arzt der bessere Ansprechpartner.

Zum Thema Kaffee mit viel Zucker kann ich nicht viel sagen, denkbar ist, dass wir den Kaffee ignorieren können und der Zucker als Energielieferant die entscheidende Rolle dabei spielt. Zucker besteht aus vielen einzelnen Kohlenhydraten. Kohlenhydrate sind mengenmässig die wichtigsten Energielieferanten für den Menschen.
Die Monosaccharide (Einfachzucker) sind die kleinsten Bausteine der Kohlenydrate. Die MS Glukose (Traubenzucker) und Fruktose (Fruchtzucker) spielen die wichtigste Rolle und kommen vor allem in Früchten vor.
Die Disaccharide (Zweifachzucker) setzen sich immer aus zwei Monosacchariden zusammen. Saccharose (Haushaltszucker), Maltose (Malzzucker) und Laktose (Milchzucker) sind Vertreter dieser Gruppe.
Glukose ist der wichtigste Energielieferant, wird aber mehrheitlich durch Di-/Polysaccharide (v.a. Stärke) aufgenommen und dann im Verdauungstrakt in die einzelnen Bausteine zersetzt. Im Falle deines Freundes bewirkt gegenüber dem Kaffee wohl eher der viele Zucker den Effekt.
 
Danke, es lag vermutlich eher am Essen, getrunken hab ich einigermaßen ausreichend.
Die Übelkeit stellte sich jeweils erst kurz nach Ende der Fahrt ein, ein Leistungseinbruch und vielleicht auch Lust auf etwas zu Essen war aber natürlich schon vorher zu bemerken. Ich hab schon vom Hungerast gelesen, aber da steht dann meist etwas von unkontrolliertem Heißhunger, also eher dem genauen Gegenteil.

Bei einer der Touren war auch ein Arzt dabei (Allgemeinmediziner), der aber nur sagte: "Logisch, wenn du 60km fährst und vorher und während der Fahrt nichts isst kann das nicht gutgehen." Er riet mir etwas zu Essen, aber außer ein paar Löffeln Suppe hab ich nichts runter gebracht. Dann hab ich langsam eher süße Getränke zu mir genommen (Pago), der Körper schien am ehesten danach zu verlangen. Nach einigen Stunden hab ich mich besser gefühlt, am nächsten Tag annähernd normal gefrühstückt und mich wieder auf´s Rad gesetzt, da wir uns gerade am 2. Tag einer gemeinsamen Tour befanden. Zum Trinken hab ich mir statt wie sonst reines Wasser eine Mischung aus Apfelsaft und Wasser mitgenommen. Ich wollte eigentlich nur bis zum nächsten Bahnhof mitfahren aber nachdem es mir immer besser ging bin ich die Tagestour mit immerhin 100 flachen km mitgefahren (meist im Regen ;-() und hatte bis am Abend keine Probleme mehr (nur auf das fettige Backhendel hab ich verzichtet).

Als ich mit Radfahren begonnen hab hatte ich 110 kg. Ich hatte aber auch nach sehr anstrengenden Ausfahrten keine Probleme (2 Std. Puls>160). Mittlereile ist mein Gewicht auf 74kg bei 182cm runter und ich merk einfach, das ich zwar zu größerer Leistung im Stande bin, aber eben nicht mehr über solche Reserven verfüge wie früher.

Danke für euer Interesse, weitere Antworten, Anregungen Tips sind sehr willkommen.

Grüße aus der Steiermark
Stefan
 
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