Letzte Woche war ich mit meinen Jungs in Großbrittannien, genauer in Surrey.
Nicht jeder assoziiert England mit Radsport, aber man sollte das mittlerweile tun. Wo in den letzten Jahren, und ich bin seit 20 Jahren regelmäßig in Großbrittannien, kaum ein Radfahrer zu sehen war, sieht man mittlerweile auch unter der Woche Radfahrer und auch Radfahrerinnen. Scheint richtig en vogue zu sein. Gefahren wird primär auf der Strasse, da die Zugangsrechte auf den unvorstellbar grossen privaten Landbesitz ein komplexes Thema sind ("Foothpath", "Bridleway", "no horses" etc.).
Und wer meint daß es dort flach ist, der irrt. "Nicht hoch" heisst keineswegs "flach", wahrlich nicht. Anbei einige Bilder aus meiner Frühstücksrunde, die Jungs haben lange geschlafen.
Variante 1 waren 42km mit 800hm
Variante 2 waren 30km mit 500hm
Beides auf der Strasse.
Fangen wir mal mit der Strasse an. In Surrey, wo ich war, gibt es wie fast überall in England Nebenstrassen, die hierzulande als Feldweg durchgehen würden, dort aber entspannt mit 60-80km/h befahren werden. Abgesehen davon daß ich da mit meinem Familienvan ordentlich geschwitzt habe heisst das halt auch, daß man es bergab nicht unbedingt laufen lassen kann. Der grobe Strassenbelag tut seinen Teil dazu. Dennoch gilt: "Lane driving is sh$$$, lane riding is fun".
Das Licht am Ende des Tunnels
und der Weg dahin
Wie gesagt, "zweispurig" und auch auf Autonavis drauf. Das hat ein Kollege aus dem Wohnwagennachbarland auch geglaubt und an ähnlicher Stelle ein Schild "not suitable for heavy goods vehicles" ignoriert. Das Bremspedal ignorierte er begab auch, seither hat mein Flite eine Abschürfung, mein Ellbogen auch und sein Caravan ein Rücklichtglas weniger.
Unabhängig von solchen Begebenheit, die auch Briten auf die Palme bringen weil komplett unnötig und selten, lohnt sich der Weg.
vorbei an der "Duke of Kent School"
gibt es immer wieder wunderbare Ausblicke in die Landschaft
Man kommt durch zersteute Dörfer
und an herrlich gelegenen Kirchen vorbei
(Gegenüber der Kirche von Abinger Common ist ein Pub mit ganz vielen Bänken zum Draussensitzen, unter der Woche fast komplett leer)
um letztendlich wieder "daheim" einzurollen
und die Runde entspannt am Bachufer zu beenden.
Fazit:
England lohnt sich auf alle Fälle fürs Rennrad
Dort ist es nicht flach (21% auf 800 Meter !!!)
Besser mal die breiten
Reifen aufziehen (25mm)
ein GPS mitnehmen
Touren vorher aus diversen Tourenportalen ziehen
Ach ja, so teuer ist es auch nicht, 1 Pint = GBP 3,40, in Edinburgh habe ich letztens 1,80 gezahlt. Denke das Beispiel der Universalwährung ist recht anschaulich.
So long!