Versuchsreihe: Dämpferabstimmung

schaumat

Ich fahre 26" und meine Reifen haben Schläuche!
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Obertshausen
Hi,

ich habe mich entschlossen, alle Interessierten an meiner Testreihe teilhaben zu lassen.
Sicherlich ist das ein oder andere schon ein- oder mehrmals erwähnt worden, aber vielleicht hilft das ja denjenigen, die sich zur Zeit mit ähnlichen Fragen rumschlagen oder bringt andere wieder auf eine neue Idee....

Zunächst etwas Grundsätzliches:
- Kommentare sind jederzeit erlaubt und erwünscht
- Ich werde die Fortschritte wöchentlich updaten

Hintergrund
Ich habe meinen Nicolai Bass Eingelenker gegen einen Nicolai Helius Vierglenker eingetauscht, weil ich das feinere Ansprechverhalten vermißt habe. Das Federbein (DNM 3 RC, L = 190mm, 550lbs/in) habe ich vom alten Rahmen übernommen.
Jetzt möchte ich die ideale Dämpferposition, die Federhärte, die Dämpfung aufeinander, und auf das Federverhalten meiner Gabel (Reba Pike, medium Coil) abstimmen, um dann die Entscheidung für einen geeigneten Stahldämpfer mit Anti Wipp Technologie treffen zu können. (Länge, Federhärte, Dämpfer-features etc...)

Zum Helius FR:
Der Helius FR Rahmen besitzt eine Horstlink Geometrie. Das Federbein sitzt unter dem Oberrohr. Dahinter hängt am Oberrohr ein ca. 120mm langer Umlenkhebel, der am unteren Ende auf der hinteren Seite die Druckstreben, und auf der vorderen Seite das Federbein -beide ungefähr auf gleicher Höhe - aufnimmt.
Das Federbein kann in 4 übereinanderliegenden Positionen an diesem Umlenkhebel befestigt werden, was in der obersten Position einem großen Ausschlag = weiche Abstimmung, und in der untersten Position einem Einfedern mit kleinem Auschlag = harte Abstimmung entspricht.
Die empfohlene Dämpferlänge liegt bei 200mm. Da ich aber keine solchen langen Dämpfer habe, nutze ich diese Gelegenheit und habe mir eine Aufnahme gebastelt, die einer Dämpferlänge von ca. 205mm entspricht. Diese Verlängerung habe ich in der Aufhängung am Oberrohr integriert. Sie bietet 2 Aufnahmebohrungen:
a) Die untere ist quasi die lineare Verlängerung des Dämpfers,
b) Die andere Bohrung liegt darüber und führt durch die schrägere Einbaulage des Dämpfers zum späteren Eintreten der Progression - soll quasi über einen längeren Hub des Dämpfers relativ linear, und erst im letzten Drittel progressiv wirken.
Ziel ist es nun, in diesen 2 Positionen die Unterschiede des Dämpferverhaltens zu erfahren.
- wie verändern sich das 'Sag'?
- wie muß die Dämpfung angepaßt werden?
- wie wirkt sich der steilere Einbauwinkel auf den Einfederverlauf aus usw...
- Ansprechverhalten
- Dämpfungsverhalten

Ihr seht schon, es wird spaßig.....

Testumfang:
1.1 Ermittlung der optimalen Federhärte (möglichst volle Ausnutzung Dämpferhub jedoch Vermeidung des Endanschlags)
1.2 Ermittlung des optimalen Einbauwinkels des Dämpfers (selbstgemachte, variable Dämpfer-Aufhängung am festen Rahmenteil)
1.3 Ermittlung der richtigen Dämpferlänge
2. Ermittlung Dämpfungsrate (low - high speed, und zur Vermeidung vom Wippen)
3. Abstimmung auf Gabel -feder und -dämpfungsverhalten

Teil 1. Ausfahrt und Istzustand:
1. Federhärte
Einstellung Dämpfer:
- zweites Loch von unten (zweithärteste Position)
- 550lbs Feder
- Zugstufe: 75% geschlossen
- Druckstufe: 50% geschlossen
Das Hinterrad federt vor allem bergauf zu weit ein. Ich würde mal grob gesagt schätzen, es sind so rund 40% des maximalen Federweges am Dämpfer.
Eine extreme Vorspannung der Feder wirkt dem zwar entgegen, führt aber bei kleine Sprüngen (Entlastung) trotz großer Zugstufendämpfung zum Anschlagen des Endanschlages bei maximaler Länge des Dämpferbeines.
Die hohe Vorspannung führt auch zu frühzeitiger Verhärtung. Ich erkläre mir das folgendermaßen:
Dem Federbein fehlen für den Rahmen 10mm Länge, d.h. der Umlenkhebel und damit der Hinterbau 'federn' im unbelasteten Zustand schon zu weit ein. Damit entsteht zwischen Längsachse des Umlenkhebels und der Federbeinachse beim Fahren immer ein Winkel größer 90°. Die Federung agiert also mit ständig steigender Progression, und das schon von Beginn des Einfederns an.
Das ist ja nicht schlecht gegen Druchschlagen, aber hat zwei Nachteile:
- das Ansprechverhalten bei kleinen Unebenheiten leidet
- der volle Dämpferweg = Federweg des Rahmens wird nicht ausgenutzt, was außerdem nicht mit dem Federweg der Gabel (Pike U-turn, 120mm eingestellt) harmoniert.

2. Federgabel:
Die Pike habe ich zwar schon mit einer härteren Feder ausgestattet, aber ich muß leider meinen Essgewohnheiten (89kg all inlcusive) gerecht werden und habe mir eine härtere Feder bestellt. Sie muss erst einmal eingebaut werden, bevor ich die Feineinstellungen am Hinterbau vornehmen kann. Aber davor gibt es ja noch genug zu tun.

3. Wippen Bergauf:
Das Wippen ist bei offener Dämpfung vorhanden. Ich würde mal sagen, das sind so 1-2 cm Einfedern wenn man sitzt, und es werden auch nicht mehr, wenn man aus dem Sattel geht (Schwrpunktverlagerung nach vorne). Also werde ich für alle weiteren Tests immer die Fahrempfindng im Sitzen als Masstab heranziehen.
Das Wippen kann reduziert werden, wenn ich die Gabel blockiere (was ich ja sowieso bergauf mache).
Mach ich die Druckstufe ganz zu, ist schluss mit Wippen. Ganz klar. Aber das genau will ich ja vermeiden, daß ich dauernd schrauben muß. Ja ich weiß, die heutigen Dämpfer haben das SPV Prinzip drin, aber ich suche ja die Einstellung mit dem geringst möglichen Wippen ohne die technischen Helferlein. Umso besser geht das dann, wenn ich mir ein solches Federbein dann hole oder ?
Sicherlich wird es nicht ganz zu unterbinden sein, und Fahrtechnik zählt ja auch noch dazu, aber ich suche eben das Optimum, das die Rahmen Gabel Federbein Kombi hergibt. Und ich will herausfinden, auf was man dabei alles achten muß.

4. Traktion bergauf:
Daß eine geschlossene Druckstufe die Federung blockiert, ist klar. An kritischen Stellen ist es aber ratsam, die Federung etwas aktiv zu lassen, damit immer Traktion in Vortrieb umgesetzt werden kann. Mehr brauch ich hier nicht zu sagen, Druckstufe zuknallen ist nicht angesagt. Wie wär denn das auf einem Singletrail, wo es hoch und runter geht.....
Vielmehr interessiert mich, ob der Dämpfer so eingebaut werden kann, daß die Geometrie für sensibles Ansprechen, möglichst wenig Wippen und trotzdem ausreichend Federweg sorgen kann.

5. Zusammenfassung:
Wie gesagt, Dämpferlänge und Einbauwinkel, sowie Federhärte und Länge des Umlenkhebels sind die ausschlaggebenden Faktoren.

Versuchsreihe:
Ich mache mit diesen 4 Faktoren eine Versuchsreihe, die mir zuerst einmal zeigen soll, welcher Faktor entscheidend mitwirkt bei Federweg, Ansprechverhalten, und Wippen.

Das sind 4 Faktoren, und ein voller DoE Run mit jeweils einem Minimal und Maximalwert beinhaltet 2 hoch 4 Versuchreihen, also 16 Testfahrten. für die erste Standortbesatimmung langt eine Reduktion um die Hälfte, also noch 8 Tests.
Die spule ich am WOE runter. Kann ja die EInstellungen 'on the track' vornehmen.

Ich bin ja mal gespannt...

Darauf aufbauend kann ich mich auf die wichtigsten Kombinationen und Einstellungen konzentrieren und mich an die Feinabstimmung machen.

Die Dämpfungsabstimmung erfolgt teils parallel, teils nach Ermittlung der richtigen Federrate und Dämpferpositon.

Mehr nächste Woche
 
So, hier ist nun die Aufstellung der Versuchsreihe:

D_mpfer_DoE2.JPG


Erläuterung der Variablen und Messwerte:
4 Variable
(Run Order: Reihenfolge der Versuche)
1. Dämpferlänge: wird durch die originale und die selbstgemachte vordere Aufnahme am Oberrohr simuliert. (da der maximale Einfederweg bei einem 190er und 200er Dämpfer identisch ist, muß das Federbein selbst nicht getauscht werden.
2. Federhärte: zwei Federn (550 und 650 lbs/inch Federrate)
3. Anstellwinkel: der resultierende Winkel zwischen Längsachse des Federbeins und Längsachse des Umlenkhebels im unbelasteten Zustand. Die vordere Aufnahme des Dämpfers hat zwei übereinanderliegende Bohrungen auf dem gleichen Lochkreis, es wird also bei gleicher Dämpferlänge nur der Anstellwinkel verändert. Das hat einen Einfluß auf die Progression der Dämpfung.
4. Aufnahme Umlenkhebel: Der Umlenkhebel besitzt 4 Aufnahmelöcher, wovon das oberste und das unterste (Maximalpositionen) im Test verwendet werden.

4 Messwerte:
1. Sag: Einfedern des Dämfers im Stand, unter Belastung des Fahrers (in % des maximalen Einfederweges)
2. Ansprechverhalten: Fahrempfinden während verschiedener Fahrzustände (bergauf, eben, bergab, langsam, schnell, im Sitzen, im Stehen, verschiedene Bodenqualitäten)
Der ermittelte Wert ist ein Mittelwert aus den einzelnen Komponenten. Die Gewichtung der Einzelwerte wird nach Durchführung der Tests noch ausgiebig erklärt.
3. Federweg Dämpfer maximal: maximales Einfedern des Dämpfers während der Testfahrt (gemessen an der Position des Endanschlagsgummies auf der Dämpferstange.)
Sollte der Dämpfer in unterschiedlichen Fahrsituationen durchschlagen, wird in Abhängigkeit des jeweiligen Fahrzustandes eine entsprechende Abstufung eingeführt. Mehr dazu nach dem Test.
4. federweg Schwinge maximal: Mit dem maximalen Federweg des Dämpfers ergibt sich automatisch eine maximale Auslenkung des Hinterrades. Dieser Wert wird der Vollständigkeit halber angegeben, weil das ja ein gängiger Wert für den Einsatzbereich des Rahmens ist. Die Werte werden nach den Testfahrten, basierend auf den Dämpferausschlägen, ermittelt.

Beschreibung:
Versuchsreihe mit den Variablen und deren Einstellwerten und Auflistung der zu ermittelnden Messwerte.
Die Auswertung wird nicht nur den Einfluß der Variablen auf die Messwerte darstellen, sondern auch einen Zusammenhang (Wechselwirkung) zwischen den Variablen aufdecken, der seinerseits auf einen oder mehrere Messwerte Einfluß nehmen könnte.
Diese Zusammenhänge sind ohne statistische Auswertung nicht ermittelbar, weil diese direkt nicht gemessen werden können. Aus diesem Grund werden auch die Variablen jeweils in ihrer maximalen und minimalen Position/Einstellung im Test kombiniert.
Nach Eintragung der ermittelten Messwerte aus dem Fahrversuch macht der Rechner den Rest.

Beispiel für eine Wechselwirkung von zwei Variablen (Federhärte und Dämpfung):
Mit härterer Feder muss gleichzeitig auch immer die Dämpfung angepaßt werden. D.h. anders herum, wenn ich die Dämpfung verstelle, beinflusst das automatisch mein Federverhalten.
Eine Unter- oder Überdämpfung ist nicht empfehlenswert, weil sie das Federverhalten negativ beeinflusst. Das Hindernis wird z.B. nicht ausreichend kompensiert (überdämpft = träges Ein- oder Ausfedern, oder das Federbein schwingt/doppt nach = unterdämpft)

Diese Wochenende ( 10.-11.06.06) werden die Tests durchgeführt, und dann sehen wir uns mal die Statistik an...
 
Die Tests sind einer 4-stündigen Fehlersuche auf dem Dach, mit einer anschließenden neuen Kabelverbindung der Satellitenanlage zum Opfer gefallen und werden am langen Wochenende (15.-18.Juni) in der Rhön nachgeholt.
 
Also.....ganz verstehen was du mit dieser, meiner meinung nach, viel zu umständlichen und letzten endes nicht wirklich aussagekräftigen versuchsreihe bezweckts ist mir nicht ganz klar.
- den ollen dnm dämpfer als ausgangspunkt einer testreihe halte ich für denkbar schlecht.
- es gibt wohl 200mm dämpfer mit versch. hub (50mm oder 57mm)!
- die modernen spv dämpfer haben völlig andere dämpfungs charakteristika als der von dir verwendete DNM (z.B. position sensitive)
- die passende federrate im vorfeld des dämpferkaufs zu ermitteln ist nur annäherungsweise möglich, bedarf vorher keine tests sondern eine kurze berechnung (www.tftuned.com) und dann feinabstimmung am objekt
- die spv dämpfer haben ja eine kammer dessen volumen geregelt werden kann und die interne progression des dämpfers beeinflusst.....die erlauben in der regel weichere federn als nicht spv dämpfer zwecks besserem ansprechverhalten und den durchschlagschutz/progression kann man sich über den druck und volumen der spv kammer regeln.
- willst du wissenschaftlich da rangehen, würde ich die hinterbau kennlinien in eine tabelle zeichnen: dämpfer ohne feder einbauen, verhältniss 1mm dämpfer hub zu "X" mm hub an der H-Achse, von ausgefedert bis anschlag, in koordinaten kreuz übertragen..vergleichen.

Unterm strich bleibt für mich aber die quintessenz der "popometer", so teuer sind die stahlfedern nicht also ausprobnieren.

gruss

ra
 
Hallo Ra,

Danke für deine Tips.

Die Tabelle mache ich auf jeden Fall.

Eigentlich interessieren mich 2 Dinge:
1. Der Einfluß der Progression auf die benötigte Federärte (habe bald mehrere Federn da, und werde wie Du vorgeschlagen hast, das Popmeter auch mit anschließen.)
2. Gibt es irgendwelche Zusammenhänge, die sich meßtechnisch nicht direkt ermitteln lassen, aber einen Einfluß auf Feder - Dämpferverhalten haben, und somit immer in der wenn möglich optimalen Kombination eingestellt sein müssen?
Sicher, durch Fahren und probieren bekommt man das heraus, aber ich möchte es gerne einmal auf eine Gesetzmäßigkeit untersuchen. Also reines Hobby von mir.

Ich bin mir darüber im Klaren, daß das Federbein nicht repräsentativ für den jetzigen Stand der Technik ist. Aber für die Ermittlung von Federwegen reicht es ja allemal aus.

Auf der anderen Seite habe ich schon viele Stimmen gehört, die SPV Dämpfer nicht als das Maß der Dinge bezeichnen. Liegt das nun an falscher Einstellung, oder an der Funktionsweise (erster Schlag unzureichend abgefedert, bis Ventil öffnet....)

Hast Du da Erfahrung, und welchen SPV Dämpfer fährst Du, würdest Du empfehlen ?
 
schaumat schrieb:
Hallo Ra,

Danke für deine Tips.

Die Tabelle mache ich auf jeden Fall.

Eigentlich interessieren mich 2 Dinge:
1. Der Einfluß der Progression auf die benötigte Federärte (habe bald mehrere Federn da, und werde wie Du vorgeschlagen hast, das Popmeter auch mit anschließen.)

-also, eigentlich hat die "progression" an sich kein einfluss auf die federhärte. ende vom lied ist doch, der dämpfer soll den ganzen hub möglichst effizient nutzen, ist die feder zu hart oder die kinematik zu progressiv verschenkst du hub, das ist rechnerisch schwer zu ermitteln....ich versuche meine federrate so zu wählen das der dämpfer bei dicken sachen den gesamten hub nutzt ohne daß ich massiv spüre daß der hinterbau "auf block geht". die progressions kurve (wie oben ausgeführt zu ermiiteln) gibt ja nur aufschlüsse über das verhalten im mittleren hub bereich. das losbrechmoment und das ende der kurve können ja immer an den selben punkten liegen nur das verhalten dazwischen könnte variiert werden. ein DHler hätte lieber ne recht sanft ansteigende kurve mit starker progression zum schluss, ein FRer wohl eher was lineares damit der Hbau nicht durch den federweg rauscht bspw. bei dicken drops. wenn du dir die mühe machst die kurve zu "plotten" solltest du drauf achten das deine hinterbau nicht in die degression geht bevor der dämpfer am ende seines hubes ist (winkel zwischen "wippe" und dämpfer längsachse <90°)

schaumat schrieb:
2. Gibt es irgendwelche Zusammenhänge, die sich meßtechnisch nicht direkt ermitteln lassen, aber einen Einfluß auf Feder - Dämpferverhalten haben, und somit immer in der wenn möglich optimalen Kombination eingestellt sein müssen?
Sicher, durch Fahren und probieren bekommt man das heraus, aber ich möchte es gerne einmal auf eine Gesetzmäßigkeit untersuchen. Also reines Hobby von mir.

Tcha, mit DataRecording läßt sich alles erfassen.....nur nicht die vorlieben des fahrers und was er meint das es sich "gut" anfühlt. die motorrad GP teams haben DataRecording daten ohne ende, aber zum schluss stimmt doch jeder fahrer mit dem popometer ab, das sind die entscheidenden zehntel, hunderstel, tausendstel. um dem eine gesetzmäßigkeit zugrunde legen zu können bräuchtest du wirklich eine massive sammlung an daten aus wirklich aufwendigen messaufbauten......

schaumat schrieb:
Ich bin mir darüber im Klaren, daß das Federbein nicht repräsentativ für den jetzigen Stand der Technik ist. Aber für die Ermittlung von Federwegen reicht es ja allemal aus.

Auf der anderen Seite habe ich schon viele Stimmen gehört, die SPV Dämpfer nicht als das Maß der Dinge bezeichnen. Liegt das nun an falscher Einstellung, oder an der Funktionsweise (erster Schlag unzureichend abgefedert, bis Ventil öffnet....)

Hast Du da Erfahrung, und welchen SPV Dämpfer fährst Du, würdest Du empfehlen ?

tcha, der Marzocchi Roco soll ein recht guter non-SPV dämpfer sein (oder du besorgst dir nen älteren Fox Vanilla RC ohne ProPedal) Erfahrung habe ich mit Manitou Swinger 4way und 5th Element, der swinger ist wirklich bischen träge im ansprechen aber ein guter günstiger dämpfer, der 5th element ( den ich übrigens bei TFTuned hab "pimpen" lassen) ist der hammer. ich weiss die meinungen über diesen dämpfer sind geteilt, aber ich wüsste nicht was noch wesentlich besser sein sollte an dem, die einstellbarkeit ist zu erst unüberschaubar aber mit der zeit kriegt mers in den griff. das setzt allerdings voraus, daß man scho bisserl ahnung hat was an welchen reglern passiert und das technische background dafür sollte schon ausgeprägt sein. mit spv druck, spv volumen, hi und lo speed compression, rebound und nicht zuletzt federrate kommen viele parameter die sich natürlich wechsel seitig auch beeinflussen.....

ra
 
Hi ra,

na dann gehe ich doch vielleicht mit den Element-en.

Je mehr Einstellungen, desto besser, da wird mir auch nicht langweilig. War bei der White Power Gabel an meiner LC4 auch nicht anders...
Wär ja noch schöner, wenn man nichts mehr zu schrauben hätte....

Allerdings gefällt mir auch Double D von Romic. Ist eben die schöne klassische gerade Form, ohne Ausgleichsbehälter....

Hast du selbst oder auch andere hier im Forum Erfahrungen damit gesammelt ?
 
gib doch ma 5th in die sufu...........

oder hier: http://www.mtbr.com/reviews/rear_shock/

falls du einen gebraucht anchecken willst mußt aufpassen, es gibt oem versionen (z.B. bei Santa Cruz Bullit) die zwar die hi/lo speed regler haben aber ohne funktion da die ventile eingespart wurden........

jaja die gute alte WP USD.....hatte auch ne sonderanfertigung damals von Benni Wilbers in meiner XR, geile gabel, fast schon zu steif in bestimmten situationen aber super einfach zu warten, tunen.

romics bin ich schonmal probegefahren, ist scho paar jahre her, funktion war soweit ok......ich seh nur probleme bei wartung, e-teile und so.....

du bist ja aus mainhattan.....wo fährsten so rum, biste bei den woffm?
 
schaumat schrieb:
.......

Auf der anderen Seite habe ich schon viele Stimmen gehört, die SPV Dämpfer nicht als das Maß der Dinge bezeichnen. Liegt das nun an falscher Einstellung, oder an der Funktionsweise (erster Schlag unzureichend abgefedert, bis Ventil öffnet....)

....

Es ist falsch, dass bei SPV oder 5th Element Dämpfern (die sind ja inwendig +/- gleich aufgebaut) der erste Schlag unzureichend abgefedert wird, das ist beim Brain Dämpfer der Fall.
Beim SPV Dämpfer öffnet JEDER Schlag das Ventil, das mit dem SPV Druck gegen die Druckstufendurchlassöffnung gedrückt wird, das Öl drückt sozusagen das Ventil bei jedem Schlag auf. Ein SPV Dämpfer schluckt gerade deswegen vor allem einzelne, harte Schläge besser als sehr viele andere Dämpfer, da der maximale Ölfluss grösser ist und in der Hauptsache eine positionsabhängige Druckstufe den Dämpfer vor Durchschlägen schützt, also eine Druckstufe, die immer härter wird, je mehr der Dämpfer einfedern, also sozusagen sanft einsetzt.

Wie sensibel der SPV Dämpfer bei einem gegebenen System anspricht ist eine Frage des Übersetzungsverhältnis des Rahmens im Sag und des SPV Drucks (und der inneren Reibung im Dämpfer, z Bsp im Ventil selbst, was von Fall u Falle in wenig varieren kann); je grösser das Übersetzungsverhältnis des Rahmens, desto feiner das Ansprechverhalten.

Man kann einen Dämpfer nie nur einzeln betrachten, sondern nur zusammen mit einem Rahmen.

Gruss
Dani
 
Danke Danni,

deshalb ja die Testreihe im Rahmen. Ideal wäre ja Dämpfer testzufahren. Da habe ich wieder was dazugelernt - habe mich nämlich noch nicht mit der ganzen Plattform und SPV Technologie befaßt.
Schätze, das schluckt mal wieder ein paar Stunden am Rechner.
 
Hi Ra,

wohne in OF. (Sorry).

Bike im Spessart und Taunus. Mit dem Renner im Odenwald oder Rhön oder auch mal am Rhein.

Und wo trifft man dich so an ?
 
schaumat schrieb:
Hintergrund
Ich habe meinen Nicolai Bass Eingelenker gegen einen Nicolai Helius Vierglenker eingetauscht, weil ich das feinere Ansprechverhalten vermißt habe.

wie kommst Du zu der Erkenntnis? I.d.R. gehen doch Eingelenker sensibler zu Werke.

Gruß
Peter
 
pefro schrieb:
wie kommst Du zu der Erkenntnis? I.d.R. gehen doch Eingelenker sensibler zu Werke.

Gruß
Peter

Hi Peter,

Nun, da bin ich nicht ganz deiner Meinung.
Zwar sind Mehrgelenker im Vergleich zum Eingelenker nicht unbedingt besser, was die Masse des Hinterbaus betrifft (im Vergleich zum Eingelenker kommen ja die Gewichte der Lager usw. noch hinzu - allerdings benötigt ein Eingelenker zumindest ein kleines Teil des Sattelrohres, damit ein Rohrdreick entsteht, das stabil genug gegen Verwindung ist - und das erhöht die ungeferte Masse wieder ein wenig beim Eingelenker...); kurzum, sagen wir einmal, sie sind gleich schwer.

Dennoch ist das Ansprechverhalten beim Viergelenker sensibler, weil erstens durch die 4 Gelenke eine Hebelübersetzung erreicht wird, die einen annähernd lineares Anheben des Hinterrades (Horstlink) ermöglicht. Beim Eingelenker bewegt sich das Rad ja immer auf einer Kreisbahn.

Zweitens werden die ungefederten Komponenten nicht wie beim Eingelenker um ein und den gleichen Drehpunkt (Aufhängung am Tretlager) gedreht, sondern meistens dient die obere Strebe als Druckstrebe. Das heißt, sie wird nur minimal aus ihrer Längsachse ausgelenkt, eher annähernd parallel dazu verschoben Richtung Umlenkhebel.

Die Widerstandsmomente für Körper bei Verschiebung parallel zu deren Längsachse sind natürlich geringer als das Widerstandsmoment bei Drehung um eine außen liegende Achse. (du brauchst viel mehr Kraft, einen Skistock um dein Handgelenk zu drehen, wenn du ihn anstatt in der Mitte am Griff anfaßt; du benötigst noch weniger Kraft, wenn du den Skistock in horizontaler Position auf seiner Längsachse 'hin und herschiebst'...)

Drittens, ich denke, was für die Druckstrebe gilt, setzt sich beim Dämpfer fort:
Die Anlenkung kann so gewählt werden, das gerade im Anfangsbereich der Dämpfer auf kleine Unebenheiten sofort anspricht. Das wird beim Eingelenker schon schwieriger.

Meine Beobachtungen beim Viergelenker meiner Freundin im Vergleich zu meinem alten Eingelenker decken sich mit den 3 Statements. Allerdings lerne ich gerne hinzu und bin für jede Anregung dankbar.
Sicherlich haben wir auch nicht alle Einflußfaktoren beachtet. Aber ich hoffe, die wichtigsten wurden von mir erfaßt.

gruß
 
Jo,
seh ich auch so, wohl deswegen gibt es jetzt nicht wenige hersteller die ihre eingelenker nochmal mit einem zusätzlichen gelenk abstützen, einerseits kann man nun die sonst bei direkter anlenkung des dämpfers festgelegte kreisbahn bewegung verändern, zweitens entlastet man das federbein von torsions/biege momente, was generell für einen steiferen hinterbau sorgt.

der (horst-link) 4 gelenker besitzt ja auch noch bei entsprechender auslegung anti-wipp tendenzen und leidet nicht unter dem einfluss von bremsmomenten wie der eingelenker. klar ist, daß der wartungsaufwand deutlich höher ist beim 4 gelenker,. ich konnte nach einer woche portes du soleil rocken, sämtliche lager im Hbau meines norco erneuern, das dort mit klassischen rillenkugellagern gearbeitet wird ist sicherlich ein kompromiss, die lager werden ja niemals in kompletter rotation belastet sondern dummerweise immer nur wenige winkel grade. eigentlich wären nadellager besser.......

ra
 
schaumat schrieb:
... Beim Eingelenker bewegt sich das Rad ja immer auf einer Kreisbahn.


Richtig, aber warum sollte das schlecht sein?
Wenn wir ein Rad mit nem hohen Drehpunkt nehmen bewegt sich das Hinterrad vom Hindernis weg, bzw nach hinten/oben, und wir fahren ja schliesslich vorwärts und fallen nich immer senkrecht vom Himmel ;)
 
Das Nicolai Bass ist ungefähr so sensibel wie Ariel scharon in Palästina. Das bessert sich auch nicht wesentlich mit anderen Dämpfern. Ich hab irgendwann gegen ein helius FR getauscht und war überrascht davon, dass dieses soviel sensibler ist. Sogar mit einem DNM Dämpfer, der zugegeben nicht sooo toll ist.
 
Hi schaumat,

ich denke Du bringst da ein paar Sachen durcheinander, an andere gehst Du sehr Theorielastig ran, siehe z.B. das DNM Dämpfer Thema über das hier ja schon gesprochen wurde, deswegen in aller Kürze meine Praxiserfahrungen, die ich mal als "gängige Meinung" bezeichnen würde:

schaumat schrieb:
..allerdings benötigt ein Eingelenker zumindest ein kleines Teil des Sattelrohres, damit ein Rohrdreick entsteht...

nein, das kann zutreffen, muss aber nicht. Es ist einfach konstruktionsbedingt - und hat auch nichts ursächliches mit der Steifigkeit oder dem Gewicht eines Rahmens zu tun.

Dennoch ist das Ansprechverhalten beim Viergelenker sensibler, weil erstens durch die 4 Gelenke eine Hebelübersetzung erreicht wird, die einen annähernd lineares Anheben des Hinterrades (Horstlink) ermöglicht. Beim Eingelenker bewegt sich das Rad ja immer auf einer Kreisbahn...

eben. Gerade das Einfedern des Eingelenkers nach hinten ergibt ein softeres Ansprechen als beim Viergelenker. Hinzu kommt das das Losbrechmoment eines Eingelenkers i.d.R. geringer als bei nem Viergelenker ist - was gerade beim Einsatz von Platformdämpfern zum Tragen kommt (dazu kannst Du gern mal ins Nicolai Forum gucken oder Ihnen ne Mail schreiben). Letztendlich hast Du am Viergelenker vier Gelenke, die vierfach reiben..

Gruß
Peter
 
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