Viel hilft viel?: Unsere Bikes werden zu groß!

Viel hilft viel?: Unsere Bikes werden zu groß!

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Ich bin mit 1,83 m Körpergröße deutlich größer als der europäische Durchschnitt über alle Geschlechter. Mit 76 kg bin ich normal gewichtig, außerdem halbwegs gut trainiert und vermutlich fahre ich auch etwas schneller als durchschnittliche MountainbikerInnen. Trotzdem finde ich mich bei vielen modernen Mountainbikes im unteren Spektrum der angebotenen Rahmengrößen wieder – obwohl ich in der luxuriösen Lage bin, so ziemlich jeden Trend ausgiebig auszuprobieren. Das lässt für mich nur einen Schluss zu: Mountainbikes werden viel zu groß.

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Viel hilft viel?: Unsere Bikes werden zu groß!
 
Seit wenigen Jahren passen auch mir mit 198cm endlich Fahrräder und ja es ist auch gewöhnungsbedürftig dass es auch einen Bereich in der Mitte des Rades gibt.

Leider sind die Sitzwinkel bei einem Großteil der verfügbaren Enduros nicht wirklich angepasst und man hockt viel zu weit hinten und dadurch viel gestreckter.
 
Super Artikel und bestätigt meine in unzähligen gelesenen Testberichten zwischen den Zeilen erworbenen Vorurteile zu extrem langen Rahmen.
Die längeren Rahmen haben aber auch Vorteile. Der S Rahmen des E-MTBs meiner Frau hat fast die gleiche Geo (abgesehen von Kettenstreben und Tretlagerabsenkung), wie mein 16 Jahre altes Kona Stinky in XXL mit um die 420 mm Reach. Da kann ich wunderbar mit fahren, ohne das Gefühl zu haben, auf einem zu kleinen Bike zu sitzen, obwohl ich 1,89 m groß bin. Dennoch ist und war es natürlich nicht optimal, weshalb ich seit 2017 ein Enduro mit 465 mm Reach habe. Da gehören dann aber noch einige andere Maße dazu, um eine für mich passende Geo zu ergeben. Mit meinem Bike wurde Adrian Dailly damals zweiter in der EWS. Wenn ich mit dem Bike langsam bin, liegt es definitiv nicht am Material. Ich bin gar nicht daran interessiert, ein Bike zu haben, mit dem ich theoretisch noch schneller fahren könnte, weil ich es praktisch nicht kann. Mir fehlt einfach die Technik dazu.
 
Ich denke viele Biker die nur ein Bike für alles haben / haben wollen orientieren sich beim Kauf trotzdem an dem anspruchsvollsten Gelände was sie unter die Räder bekommen. Da soll es dann "nicht am Material" liegen. Dafür dass man im eigenen Grenzbereich besser unterwegs ist, nimmt man für die restlichen 80-90% der Zeit schon einiges in Kauf.
So wie beim Autokauf halt.

Der Auto/ Rad wird für den größtmöglichen Urlaub gekauft- was aber dann 99% der Fälle dann nicht das richtige ist
 
Ich bin 198cm lang und ich finde das nicht! Endlich gibt es Räder die „passen“ und nicht nur ein einzelnes oder eins welches teuer CustomMade sein muss!
Für uns Grosse hat sich die Situation definitiv gebessert.
Finde aber gerade bei kleinen Rahmen 29“ optisch schon grenzwertig.

Ich war früher eigentlich kein Fan von unterschiedlichen Raddurchmessern v/h. Inzwischen denke ich aber, dass es zur individuellen Anpassung am Rad nötig ist, wie die Einstellung der Sattelhöhe.
Das von LV seit Jahren propagierte Scaled Sizing verbunden mit dem heutigen Material ist doch eine super Sache, wenn es die Rahmen hergeben.
 
Leider wieder ein viel zu pauschal verfasster Artikel.
Aktuell gibt es endlich mal genügend Größen am Markt dass alle ein passendes Rad finden können. Nicht bei jeder Marke, aber das ist ja auch vollkommen wurscht!
Man sieht leider sehr oft das sich Biker größer einschätzen als sie es sind. Warum sollte es wieder zwergenhafte XL/XXL Bikes geben, nur das auch die "Jungs" unter 1,90m sowas fahren können?
Ihr habt noch L und M, S oder XS.
Für Fahrer ab 1,90m gab es lange Zeit nichts was auch nur annähernd passt. Klar konnte man auch auf den alten Geometrien fahren, aber man war immer gehandicapt.

Leider gibt es was die Verhältnisse angeht leider noch immer jede Menge Bikes die ein schlechter Kompromiss sind. Da hilft zb ein Blick in Tabellen mit dem Verhältnis Reach - Stack über verschiedene Größen. Dann erkennt man auch schnell das viele Bikes in M oder L funktionieren, in XL oder ggf. XXL aber nicht.
Das S System von Specialized ist leider auch so eine Krücke und folgt dem "ich bin 1,80m will aber auch ein XL fahren" Trend. Die Sitzrohre sind sind bei den großen Größen zu kurz / grenzwertig kurz. Das macht sich dann auch wieder bei der Dauerhaltbarkeit bemerkbar. Die bilden dann in XL/XXL alle Risse am Bereich des Sitzrohres aufgrund mangelnder Abstützung.


@Gregor Wenn du bei einem Bike mit moderner, "extremer" Gemoetrie sehr viel Gewicht auf den Händen brauchst, dann ist das Verhältnis Front Center - Rear Center schlecht. Mein Nicolai G1 lässt sich wunderbar zentral fahren und ist für mich mit 1,93m bei XL das bisher entspannteste Rad was ich besessen habe.
Und wer meint damit kann man nicht wunderbar Wheelies / Manual ziehen, der beherrscht die Technik nicht oder ist schlichtweg zu klein für das Rad --> ehrlicher bei der eigenen Größe sein.

Zum Vergleich, das 301 MK15 in XL eines Freundes sieht dagegen winzig aus.
 
Wirklich ein super Artikel, auch ich teste viel an der Sitzposition.
Bitte aber bedenken, dass mit dem wachsenden Reach der letzten Jahre, die Vorbauten immer kürzer geworden sind, so dass oft die Gesamtlänge (fast gleich) geblieben ist.
So will man vor allem dem durch die immer flacheren Lenkwinkel trägeren Bikes entgegenwirken.
Und man sitzt zentraler im Bike mit weniger Überschlagsgefühl in steilen Stellen.
Ein Beispiel: Mein Speci Enduro29 Gr.L von 2013 würde mit 75mm Vorbau bei 450mm Reach ausgeliefert, macht 525mm
Das aktuelle 2021er S3 hat 464mm Reach mit 40mm Vorbau = 504mm (20mm kürzer als 2013)
Oder 487mm in S4 +40mm Vorbau = 527mm (=2013)
Ich fahre mein 2013er mit 55mm Vorbau und entspreche damit genau dem S3 von heute, bin 1,80 und liege damit meiner Meinung nach genau zwischen S3 und S4, bei Santa Cruz genau mittig L.
Das größte Problem ist, daß die Leute zu große Bikes kaufen, weil auch in den Test teilweise zu große getestet werden (zur Verfügung gestellt werden) und vor allem, weil sich natürlich nur ganz wenige genau mit dem Thema Geo beschäftigen.
Hier sind die Hersteller und Händler in der Pflicht!!!!!
 
Dein Artikel ist schon mal ein ganzes Stück reflektierter als der von deinem Kollegen. Vielleicht sehen wir gerade einen Überschwinger was die Länge der Bikes anbelangt, besonders weit zurück will ich aber nicht. Ich bin diese Woche mal eine Runde auf meinem alten Hardtail (26", 71,5°/73°, Radstand 1080mm) gefahren und das hat sich angefühlt wie ein Kinderrad. (von der Wackeligkeit bei hohen Geschwindigkeiten mal abgesehen). Ich bin froh dass ich auf meinen aktuellen Bikes nicht mehr draufsitze wie "der Aff aufm Schleifstein". Was ich aber gemerkt habe: Das Ding geht voran wie Sau.
Was im Artikel fehlt sind die extremen Sitzwinkel die wir gerade sehen und die gerade bei langen Beinen (ich hab 90,5cm Beinlänge bei 1,83 Körpergröße) nicht gerade tretfreundlich sind. Mir scheint, dass Bikes heute (auch dank dem was die Presse so schreibt) ausschließlich für im-stehen-bergab gemacht werden und dass dafür zu viel geopfert wird im Bereicht "im stinknormalen Mittelgebirge den Berg wieder hoch".
 
Wayne... Als ich mein letztes Enduro gesucht hab, stand ganz oben im Lastenheft: steiler Sitzwinkel, um endlich nicht mehr von hinten treten zu müssen. Das hatte ich damals an meinem Reign (73° effektiv, reell eher unter 70°) mit dieser abenteuerlichen Konstruktion getestet:

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Wenn man mit steilerem Sitzwinkel dann aber im Uphill nicht wie der Glöckner von Notre Dame sitzen möchte, und keinen 110er Vorbau fahren möchte, dann bleibt nur eine Option: der Reach muss wachsen. :ka:
 
Ich bin 176 und bin meistens mit M Rädern zu kurz gewesen, konnte aber aufgrund kurzer Beine kein L fahren, da zu langes Sitzrohr.
Mir kommt es also sehr entgegen, dass die Sitzrohre nun endlich kürzer sind und ich dadurch etwas mehr Reach habe, da ich wohl eher einen Oberkörper habe der 185-1.88m entsprechen dürfte.
Auswahl ist doch toll da wir nicht alle gleich sind, gleich gebaut sind und erst recht nicht die gleichen Ansprüche an unsere Bikes stellen. Sei es wegen Können oder dem Gelände auf dem man ortgebunden fährt.

Und nur weil die Presse und die Profis sagen, gross =besser weil schneller muss man dem ja nicht folgen.
Mir macht mein Santa Cruz Solo immer noch sau viel Spass in M.
Mein Ebike mit 29er und Grösse L kann ich aber natürlich ganz anders die Trail runterkloppen. Hat alles seine daseinsberechtigung.

Gruss
 
...
Was mich bei den meisten neuen Geos stört sind die sehr kurzen Sitzrohre. Wenn man sich teilweise den Auszug in Relation zur Einstecktiefe ansieht finde ich das schon grenzwertig!
Das ist der eigneltlich springende Punkt:
Bei meinen 198 cm und einem angepeilten Reach von etwa 520 nehme ich beispielsweise irgend ein beliebiges Santa Cruz Blursonboytower LT in XXL und sehe dann einen eh schon langen Dome, aus dem dann eine gefühlt fünfmal so lange Variostütze rausragt? Das ist doch vollkommen Panne!
 
Warum schaffen es die Motorradfahrer mit maximal durch Sitzbank und Lenker veränderbarer Geometrie und einer fixen Rahmengröße für alle, während beim MTB 10mm an der falschen Stelle unfahrbar werden?
Vielleicht liegt es ja daran, dass man beim MTB die Kraft zur Fortbewegung selbst aufbringen muss? 8-)

Wäre jetzt nur meine Vermutung. :lol:
 
Zu welcher Spezies gehört man, wenn mal kleiner als der Autor ist, aber mit 510 mm Reach immer noch unzufrieden ist?

Hab nicht mal Probleme bei Spitzkehren. o_O
 
Erst heißt es Low long und slack und dann ist's vielleicht doch zu Long.

Gleich wie bei den Lenkern. Vor ein paar Jahren mussten die 800mm haben, egal ob da ein 160m mäderl sitzt oder ein 205m lackl. Dann auch gemerkt dass vielleicht doch nicht ideal ist und jeder andere Bedürfnisse hat.

Gibt's DAS ideale Bike? Nein. Gibt's viele Vorlieben? Ja. Gibt's Gott sei Dank viel Auswahl? Ja.
 
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