Irrungen und Wirrungen Teil 36:
Dem geneigten Leser wird es nicht entgangen sein, daß dem fleischgewordenen Alteisenbändiger ein scheinbar nicht auszumerzendes Leid am ach so innig geliebten und ständig verschlimmbesserten Alteisen #1 trotz mannigfachen Umbauten weiterhin plagt:
Das Kurvenverhalten
Dem sei angemerkt daß es sich nicht wirklich schlecht durch Kurven manövrieren lässt, denn viele mehr oder weniger ausgiebig probegefahrene Mountainbikes auch erheblich neueren Datums haben mir kein besseres Gefühl vermittelt, aber das macht es auch nicht viel besser, da es sich einfach nicht optimal insbesondere durch engere Kurven auf Kurs halten lässt. Und genau das lässt mir keine Ruhe. Zumal ich zwischenzeitlich so einige Bikes gefahren bin die sich da deutlich besser verhielten, ua. auch mein Alteisen #2, das Mondraker.
Bisher bin ich davon ausgegangen daß es daran liegt daß mein Alteisen #1 zum Untersteuern neigen würde, da zu wenig Last auf dem Vorderrad. Immerhin ist der nun verbaute Vorbau ja 15mm kürzer als der Originale 110er Vorbau. Doch nun reift langsam die Erkenntnis, daß ich das Vorderrad im Gegenteil derzeit eher überlaste, wodurch es gerade in Zusammenhang mit dem eher langen Vorbau dazu neigt zu stark einzulenken und dann wegzubrechen.
Für diese bahnbrechende Erkenntnis
(hüstel) hab ich geraume Zeit gebraucht, aber das Alteisen #2 hat mir letztlich die Augen geöffnet, da es sich trotz ähnlichem Rahmenreach mit deutlich kürzeren Vorbau entschieden besser in Kurven verhält, und das obwohl dessen flacherer Lenkwinkel da für eher weniger Druck auf dem Vorderrad sorgt. Und es ist für mich schlichtweg nicht hinzunehmen, daß das Alteisen #1 sich schlechter durch Kurven manövrieren lässt als ich es für technisch möglich erachte.
Aufgrund des steileren Sitzwinkels würde ich mich mit nem 70er Vorbau auf dem Alteisen #1 allerdings sehr gedrängt
(Stevens 74°/Mondraker 73°) fühlen, zumal dann aufgrund der um 10mm kürzeren Kettenstreben das Stevens bergauf vorne zu leicht wird. Der zur Zeit verbaute 95er Vorbau ist bis vor kurzem maximal nach vorne gedreht gewesen, nun habe ich ihn bereits zweimal ein wenig nach hinten gedreht, was den Lenkerreach um ca. 5mm verringert haben dürfte. So fühle ich mich weder beengt, noch neigt das Rad bergauf zum Steigen. Und in Kurven fühlt es sich so schon besser an, es übersteuert nicht mehr so deutlich und bricht auf meinem Hometrail auch nicht mehr so leicht weg. Eine aussagekräftige Probefahrt steht jedoch nach meinem Urlaub in der türkischen Ägäis noch aus. Ich scheine jedenfalls auf dem richtigen Weg zu sein, und ein wenig Raum für weiteres Feintuning ist ja auch noch vorhanden
Was ich zuvor nicht richtig bedacht habe:
Ein längerer Vorbau hilft auch bergauf ja nicht unbedingt. Er dient lediglich je nach Bedarf den Masseschwerpunkt des Körpers weiter nach vorne bringen zu können, und das im optimalen Falle ohne sich beengt zu fühlen. Wozu bei mir selbst ein 90er Vorbau reichen würde.