Vor- und Nachteile größerer Bremsscheiben.

Sorry, ne das leuchtet mir jetzt nicht ein. Ich kann keinen Unterschied zur Scheibenbremsdiskussion erkennen.

Es ist zwar richtig, daß die Bremse sehr nahe am Reifen ist. Aber die Energie, die es zu reduzieren gilt, kommt nicht vom Laufrad selbst, sondern es muss dagegen die Bewegungsenergie des gesamten Bikes reduziert werden. Und da hilft dann eine größere Felge mit der daraus resultierenden größeren Hebelwirkung schon.

Das Argument, was dagegen spräche, wäre wohl, daß die Hebelverhältnisse an 28er und 26er Laufrädern mit Felgenbremsen nahezu 1:1 wären, aufgrund der Nähe der Felgen zu den Reifen.

Die Frage ist jetzt, was höher zu bewerten ist:
- die Bewegungsernergie des ganzen Bikes
- die Hebelverhältnisse an den Laufrädern

Ich muss zugeben, daß ich mir da jetzt nicht so sicher bin.

Die Sache kann man leider nicht mit üblichen Mitteln direkt im Fahrversuch ermitteln, weil 28er und 26er Laufräder im gleichen Bike zu einem Bremsversuch nicht auswechselbar sind.
 
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Ok, mit Hebeln.

Es gilt wie immer der Energieerhaltungssatz. Wenn du nun im Grenzfall annimmst, das der Radius der Scheibe gleich dem Radius des Laufrades ist, dann überstreicht die an der Scheibe angreifende Kraft die gleiche Strecke wie die am Rad angreifende. Wenn du das Momentengleichgewicht aufstellst, dann ist die Kraft am Rad so groß wie die an der Bremsscheibe. Du verrichtest also unabhängig davon wie groß das Rad ist die gleiche Arbeit wenn du die gleiche Strecke fährst (also das gesammtsystem sich bewegt)

Also: sagen wir das eine Rad rollt einen meter ab und das andere zwei.
Du fährst eine Strecke von 2m. Also dreht sich das kleine rad zweimal, das große einmal. Die Bremskraft auf die Scheibe bleibt gleich, die strecke die diese Kraft überstreicht ist mit dem radius der scheibe veränderlich. Wenn nun beide radien gleich sind überstreicht die bremskraft bei beiden rädern ja 2m, also bleibt alles gleich, zu vernichtest ja gleichviel energie (verrichtest die gleiche arbeit)

Wenn ich die Scheibe in beiden Fällen gleich groß mache (also sagen wir die kraft überstreicht bei dem 1m rad ebenfalls 1m (felgenbremse) und bei dem 2m rad ebenfalls nur 1m (Scheibenbremse mit gleichem Durchmesser wie das kleine Rad)) wird bei gleicher Bremskraft auf die Scheibe die Reibarbeit bei dem großen rad kleiner weil die Strecke kleiner wird (also übersetzt wird)

Klar?
 
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Ich glaube, dass man das anders erklären kann. Bei einer genau definierten Geschwindigkeit dreht sich ein großes Rad langsamer als ein kleineres Rad oder es wird aufgrund seines größeren Umfanges innerhalb eines bestimmten Zeitraums eine längere Strecke zurücklegt. Oder anders ausgedrückt, ein großes Rad legt bei einer Umdrehung ein längere Strecke zurück. Das bedeutet auch, wenn es sich bei gleicher Geschwindigkeit langsamer dreht, ist auch die beim Bremsen genutzte Fläche egal an welchem Punkt kleiner. Und da die Geschwindigkeit an jedem Punkt eines Radius vom Gesamtumfang abhängt, dreht sich auch die Bremsscheibe an einem größeren Rad langsamer, die Reibfläche ist damit kleiner und die Reibarbeit ist damit auch geringer. Deshalb stellt man Radcomputer bei größeren Laufräder auch bezogen auf den Umfang anders ein, obwohl der Signalgeber an den Speichen an gleicher Position befestigt ist.

Edit: Ah, ich sehe, du hast es auch so erklärt.
 
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Hi,

ja, es kann tatsächlich sein, daß aufgrund des angenäherten Momentengleichgewichts zwischen Felgenbremse und Reifen (jeweiliger Abstand zur Nabe ist sehr ähnlich) es keinen Unterschied bei Felgenbremsen an 28er und 26er Rädern gibt.

Am liebsten wäre es mir aber, das nochmal durch einen Versuch zu bestätigen.

Wenn ich mir vorstelle, daß die Rennradler bergab mit über 100 km/h und solchen schwächlich aussehenden Felgenbremsen immernoch fahren und diese Geschwindigkeiten auch noch herunterbremsen können, dann weiss ich nicht so recht, was ich davon halten soll.
 
Einmal runterbremsen geht schon!

So richtig Hitze erzeugt vor allem das konstante "draufbleiben" auf der Bremse, wie es beim Mountainbiken oft nicht anders geht!

Ich bin früher mit einem Crossbike meinem Kumpel auf dem MTB hinterher geheizt, nach längerer Bergabpassage (ein paar Minuten haben gereicht) hat es ordentlich nach Gummi gestunken! Und das waren nicht nur die Beläge sondern auch der Reifen, der von der Felge ordentlich erhitzt wurde!

Bei Bergrennen werden auch von den Rennradlern noch Drahtreifen verwendet, weil sich die Kleber der Schlauchreifen gern mal auflösen unter Hitze!

Meinen Kumpels sind die Bremsklötze mal zu heiß geworden, die werden dann digital!!!

Gruß Martin
 
Tag zusammen.

Mein Radon-Fully bremst mit Hayes HFX-9 mit 180 und 160er-Bremsscheiben. Jetzt habe ich die Idee, vorne auf einer 203er-Scheibe umzurüsten und dann hinten die 180er-Scheibe zu verwenden. Laut Radon geht das, die Kosten für eine neue Bremsscheibe und andere Adapter liegen so zwischen 50 und 60 Euro.

Aber ist so ein Umbau sinnvoll, bzw. was bringt er? Ich fahre mit dem Bike vor allem Touren aber auch Bike-Marathons im Spessart (Frammersbach, Wombach). Versprechen würde ich mir eine etwas bessere Dosierbarkeit und Bremsleistung, vielleicht auch etwas weniger Verschleiß bei den Bremsbelägen.

Unsicher bin ich mir, ob die größeren Scheiben vielleicht das Quietschproblem noch vorschärfen, denn quietschen tun die Dinger jetzt schon zeitweise zum Gotterbarmen. :).

Also, was sind die Vor- und Nachteile größerer Bremsscheiben?

Gruß
Jürgen
 
Fahre seit ca. 45 Jahren Velo-Bike! Und eines habe ich über all die Jahre gelernt! Eine grössere Bremsscheibe hat immer mehr Bremspower auf der gleichen Bremse mit den gleichen Bremsbelägen als eine kleinere Bremsscheibe!! Einfache Drehmoment-Physik! Natürlich können auch die Bremsbeläge einen recht grossen Unterschied ausmachen!
 
memphis35: Da hast Du recht! Müsste mal nachmessen, ob die damals hinten montierte 180er-Scheibe noch die Mindeststärke hat. Die vorne hat sie nicht mehr ganz, bremst und quietscht (vor allem bei Nässe) immer noch.

Inzwischen habe ich noch ein 29er, das kam mit 180er-SLX soweit ich das im Kopf habe. Bremst jedenfalls gut.

Frohes Fest!
 
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