Vorbau ES 6 (2006)

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Hallo,

ich spiele mit dem Gedanken, mal einen kürzeren Vorbau auszuprobieren. Dazu habe ich einige Fragen:

1. Wie messe ich die Vorbaulänge?
2. Welche Länge hat der Syntace Superforce am ES 6 (2006)?
3. Welche Auswirkungen hat ein kürzerer Vorbau?
4. Was meint ihr wäre die untere Längengrenze?
5. Welchen Vorbau könntet ihr empfehlen?

Danke für Eure Antworten.

Gruß

Ulli
 
Ich möchte einen kürzeren Vorbau ausprobieren, um eine kompaktere Position auf dem Rad zu haben (so nach Gefühl ist mir die Sitzposition etwas zu gestrecht, außerdem rutsche ich auf dem Sattel ein wenig nach vorne).

Gruß

Ulli
 
Hier mal was von Lutz Scheffer hinsichtlich Fahrpositionen und Geometrien.

Grüße

Hallo,
Eine gute Frage, welche vielleicht nicht nur mit einem Satz beantwortet werden kann.

Die große Sattelüberhöhung verbessert in der Hauptsache das Kletterverhalten und im Besonderen das Beschleunigungsverhalten, durch die Möglichkeit den Krafteinsatz Beine auf die Pedale durch einen zusätzlich wirkenden Lenkerzug zu verstärken. Um im Wiegetritt einen effektiven Zug auf den Lenker zu bringen muss der Lenker vergleichsweise tief positioniert sein. Ist der lenker "nur " weit vorne (oder "zu" weit vorne) kann man schlecht ein günstigen Zugwinkel auf die Arme entwickeln.
Würde man völlig ohne Lenkerzug Kraft auf die Pedale bringen wollen, wäre lediglich das eigene Körpergewicht als Maximalkraft möglich.

Gerade für steile Passagen und Beschleunigungsvorgänge braucht man aber erheblich mehr kraft wie nur die eigene Gewichtskraft. Die nach vorne gebeugte Haltung verbessert sozusagen nur "nebenbei" die Schwerpunktlage (und Aerodynamik).

Selbst mit einem Freerider kann man ohne weiteres alleinig mit vorbeugen des Oberkörpers eine nahezu identische Schwerpunktverlagerung erreichen wie mit einem 15cm sattel-überhöhten Bike, nur eben mit dem nachteil das mit stark angewinkelten Armen ein großteil der Zugkraft für die Haltearbeit des gebeugten Ellenbogengelenks verschwendet wird, ohne das für länger Zeit ein effektiver Zug auf den Lenker gebracht werden kann.
Die Vorspannung des hinteren Beinstreckers hervorgerufen durch eine tiefe Oberkörperhaltung halte ich für nicht so wesentlich. Über diese Effekte zu spekulieren überlasse ich lieber in medizinischen Dingen kompetenteren Personen.

Ein anderer Aspekt in Bezug auf den tiefen Lenker erlaube ich mir noch beizufügen:
Ich persönlich finde das selbst Steilstufen mit einem tiefen Lenker wunderbar runterzufahren sind. Bei Steilstufen abwärts kommt es in der Hauptsache darauf an den Körperschwerpunkt nach hinten /unten zu bringen - dies ist wie gesagt mit einem tiefen Lenker genauso gut möglich wie mit einer hohen Lenkerposition , solange man in beiden Fällen den Sattel gleich tief versenkt hat.
Ungünstig für eine Gewichtsverlagerung nach hinten ist ein zu weit entfernter Lenker und nicht ein tiefer Lenker.
Desshalb mein Tipp: lieber kurz und tief als zu lang (lang und tief ist nur für ein weit vorne verlagerten Wiegetritt gut, welcher aufgrund der mangelhaften Traktion beim MTB sowiso nicht in Frage kommt)
Ich gebe allerdings zu das es einem subjektiv so vor kommt das ein hoher Lenker einem Vorwärtsüberschlag entgegen wirkt. Dies ist aber definitiv nicht der Fall , lediglich die Gewichtsverlagerung des Körperschwerpunktes nach hinten beugt einem Vorwärtsüberschlag (beim Bremsen/Steilstufen etc) vor.
Aufgefallen ist mir dieser Sachverhalt als ich vor einiger Zeit einmal eine "Bikewaage" gebaut habe bei dem man den Neigungswinkel des Bikes mit aufsitzendem Fahrer verändern konnte. Die Radlast(vorne /hinten) wurde mittels zweier Digital-Waagen unter den Reifen gemessen.
Es war für die maximale mögliche Steilstellung der Waage praktisch vollig egal ob ein CC-Bike oder ein Freerider auf diese Mess-Konstruktion gestellt wurde. Hauptsache man konnte sein Körpergewicht möglichst weit über das Hinterrad bringen.
Das Ergebnis war sehr erstaunlich und vereinfacht gesagt : ein zu langer Freerider hatte deutlich schlechtere Überschlagswerte wie ein kurzes CC Bike mit tiefen Lenker und Gewichtsverlagerungsmöglichkeit nach hinten.
Das Geheimniss mit einem Bike auch in schwierigen situationen gut zurechtzukommen lieg darin , in wie weit der Fahrer in der Lage ist seine Radlasten von vorne nach hinten aktiv zu verändern. Der Idealfall wäre eine Variation von 100% Radlast vorne zu 100% Radlast hinten egal ob steil bergauf oder bergab. Ein kurzer Radstand hilft jedenfalls bei dieser Übung....
Grüße,
Lutz Scheffer
 
@FloImSchnee:

VRO hatte ich auch schon in Erwägung gezogen, ich würde aber lieber erst mal einen "konventionellen" Vorbau ausprobieren wollen, den ich günstig erstehen kann. Dann brauche ich auch nicht den Lenker umbauen.

@Christian_74:

Ja, klingt irgendwie eingängig, trotzdem würde ich einen kurzen Vorbau ausprobieren wollen.

Die wichtigste Frage bleibt noch: Wie lang ist der original am ES 6 verbaute Vorbau?

Gruß

Ulli
 
Gute Gelegenheit, mal ne Frage zu stellen, die mich schon länger umtreibt:

Wie kommt's, dass gerade im Canyon-Lager so viele auf den Syntace VRO stehen?

Ich finde das Teil

  • schwer
  • hässlich
  • teuer

ok, zum ausprobieren der richtigen Länge und Höhe des Vorbaus sicherlich praktisch, aber wenn man seine ideale Position erst mal gefunden hat, ist das System doch eigentlich nur noch (teurer) Ballast, oder?

Klärt mich doch mal auf...
 
@exto

Naja Idee ist wohl dass man damit die Lenkerposition während der Tour verändern kann. Gehts sehr steil bergab Lenker hoch und ein wenig zurück.
An meinem letzten Fully hatte ich so ein Teil, damals war die Gabel auch noch nicht absenkbar.
In der Praxis habe ich den VRO nie verstellt. Ich hatte nie Bock den Inbus rauszukramen nur weil es nicht mehr rauf sondern runter geht.
Daher finde ich das Teil wenn man die richtige Vorbaulänge und Neigung kennt auch eher sinnlos.
 
Wie kommt's, dass gerade im Canyon-Lager so viele auf den Syntace VRO stehen?
Viele? Sind doch eh immer nur 3-4 die dazu Positives schreiben...

  • schwer
  • hässlich
  • teuer
Ich finde ihn schön, Gewicht ist harmlos und mir sowieso wurscht.
Teuer ist er, ja, mir aber auch egal, war nämlich schon serienmäßig verbaut.

Ich genieße es, für spezielle Anwendungen das Rad entsprechend anpassen zu können.


wenn man seine ideale Position erst mal gefunden hat
Tja, bei einem normalen Vorbau muss man halt stets Geld ausgeben, wenn man die "ideale Position" sucht...
 
Hallo Exto,

das 2005er ES6 ist mit dem VRO serienmäßig geliefert worden. Daher gibt es hier Einige die damit gute praktische Erfahrungen gemacht haben(mich inklusive). Obwohl ich ihn selten verstelle möchte ich ihn nicht mehr missen.

Gruß
Schappi
P.s. was macht deine Erkältung und das Photo von deinem Voodoo Zauber ESX Zubehör?
 
Ich genieße es, für spezielle Anwendungen das Rad entsprechend anpassen zu können.

Sieht man in deinem Fotoalbum :daumen:

@Schappi: Es rasselt noch ein bisschen in den Bronchien :( Ich wollte heute ne kleine Runde drehen, hab dann aber noch rechtzeitig vor Abfahrt die pechschwarzen Wolken gesehen.
War wahrscheinlich die Voodoo-Kralle, die mich zum Himmel hat blicken lassen. Is echt zuverlässig, lässt sich aber immer noch nicht fotografieren. Ich versuch's weiter :lol:
 
So, wie cos75 bereits geschrieben hat ist der Vorbau 105 mm lang. Eine Alternative wäre somit der Syntace Superforce 90 mm 6°. Kennt ihr noch gute andere Alternativen?

Gruß

Ulli
 
Wie verändert sich das Lenkverhalten bei sonem Stummel als Vorbau??
Eventuell wollte ich mir langfristig auch nen Zweitvorbau zulegen...der Trend geht klar dahin!! ;-)
 
Wie verändert sich das Lenkverhalten bei sonem Stummel als Vorbau??
Eventuell wollte ich mir langfristig auch nen Zweitvorbau zulegen...der Trend geht klar dahin!! ;-)

Wird ein klein wenig agiler/nervöser (nicht im negativen Sinne), BunnyHops werden einfacher, Vorderrad subjektiv besser kontrollierbar. Steigt aber an Anstiegen dann schneller
 
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