Mahlzeit zusammen,
ich (männlich, 175 cm, 71 kg, 28 Jahre, Statur siehe Avatar) habe in den letzten 5 Jahren 15 kg abgenommen. Viel probiert, viel Jojo, daher möglichst kurz meine Erfahrungen zum Thema Radsport und Abnehmen:
Mein Sport war damals nur Radfahren - kein Schwimmen, kein Laufen oder Spazierengehen und hat mir beim Abnehmen sicherlich geholfen, aber nüchtern betrachtet den ganzen Prozess massiv verzögert. Warum? Ich habe mich zu intensiv und zu kurz bewegt, wodurch ich auch Fett, aber vorallem Kohlenhydrate verbrannt habe. Ich bin damals meistens ca. 1,5h Ballern gegangen, rückblickend quasi immer Schwelle gefahren. Dem habe ich damals keine Beachtung geschenkt, weil ich die Zusammenhänge noch nicht verstanden habe.
Mein Problem ist bis heute, dass ich bei kurzen und intensiven Einheiten an den Kohlenhydratspeicher der Muskeln gehe und diese meinem Hirn nach bzw. schon während der Ausfahrt deutlich machen, dass sie bitte aufgefüllt werden möchten. Und zwar am besten gestern! Das führt dazu, dass die aus meinem Tagesbedarf errechnete Kcal der darauffolgenden Speise + vernichtete Kcal der Ausfahrt mich nicht sättigen, sondern ich mir noch zusätzlich etwas reinstopfe, um mental befriedigt zu sein. Da hilft auch keine „Disziplin“ und gutes Zureden, oder halt richtig reinzuhauen und die nächstfolgende Speise zu kürzen. Das funktioniert auf Dauer einfach nicht und das will ich eigentlich auch nicht.
Fett weg ohne Kohlenhydrate zu verbrauchen, das wär's doch!
Wenn ich hingegen nach einem normalen Frühstück 2h+ entspannt dahinrolle (quasi GA1), brauche ich nur Wasser und in seltensten Fällen eine Banane. Ich bekomme keinen Hungerast und habe am Mittagstisch nicht das Bedürfnis, beim Döner um die Ecke über die Theke zu springen.
Das ist alles nicht neu, viele Studien bestätigen genau das - trotzdem lese ich immer wieder von Abnehmprogrammen, besonders für Frauen, die nach dem Motto "Muskelaufbau durch kurze, knackige Trainings für mehr Kalroienumsatz in Ruhe" funktionieren. Für mich persönlich (und auch für meine Partnerin) klappt das absolut nicht. Zudem haben die Muskeln am Gesamtbedarf des Körpers nur einen Anteil von - korrigiert mich, wenn ich vollkommen daneben liege - ca. 25%. Den Rest verbrauchen unsere Organe und unser Hirn. Also selbst wenn ich 10% Muskeln aufbaue, bringt das nur einen kleinen Bruchteil mehr Kalorienverbrauch. Ich zumindest bin mental nicht fähig, Hunger und Appetit nach instensiven Workouts zu widerstehen. Muskeln aufbauen und gleichzeitig abnehmen - no way.
Wem also die obigen Zeilen bekannt vorkommen, sollte es ggf. mal mit längeren und dafür weniger intensiven Einheiten versuchen. Versucht es so in den Alltag zu integrieren, dass ihr es womöglich euer restliches Leben lang machen könnt. Nur so wird das auf Dauer ohne Jojo klappen. Gewicht runter mit Diät und viel Training ist keine Kunst, halten ohne Durchzudrehen und jeden Tag Kcal zählen zu müssen schon eher. Geht aber bei mir nur, wenn es Stück für Stück langsam in den Alltag übergeht, ohne Hauruck-Verzicht-Aktionen.
Denen, die "keine Zeit" für längere Einheiten haben, hilft das relativ wenig. Ich habe leider auch keinen Tipp, wie man mit wenig Zeit an seinen Kilos arbeiten kann. Ich konnte meine Lebensumstände, wie z.B. meinen Job anpassen, um körperlich wieder fit zu werden.
Wer mehr wissen will, gerne PM, ansonsten viel Erfolg!