Weils grad mal wieder so schön passt hierzu eine kleine Anektote:
Vor zwei Wochen haben wir uns einen Tag Freeriden in Innsbruck gegönnt, gesponsert von Scott mit dem neuen Scott Genius LT 20, der Guide war Holger Meyer himself. Das Genuis LT wird ja grad als Allzweck-AM gepriesen und hat 185mm Luft-Federweg hinten, vorne ne Lyrik Air mit 180mm, Gewicht 14,6kg. Mich hat hauptsächlich der Vergleich mit meinem Scott Ransom (Lyrik Coil 172mm vorne, Scott Equalizer Air 165mm hinten) gereizt, weniger als mit dem V.FR. Das nur mal so vornweg, den was die Konzepte und Einsatzgebiete Genius LT vs. V.FR angeht will ich hier nicht diskutieren. Meine Frau wollte das LT einfach mal testen weil sie auf der Suche nach nem "neuen" ist
Anyway, dieses WE sind wir die selben Trails noch mal gefahren; diesmal war ich aber mit dem V.FR untwerwegs (194mm Vivid Coil hinten, 180mm Totem Coil MCDH vorne), Gewicht mit EX1750ern 17,2kg.
Um zu den Einstiegen der teils steilen, technischen Trails zu kommen muss man jeweils ca. 350hm selber hochkurbeln, fast alles im kleinsten Gang. Hier waren die 2,5kg Mehrgewicht des V.FR nicht hinderlich. Die Sitzposition vom Genius LT war zwar bei Größe M etwas gestreckter als beim V.VR in S, dafür hatte ich das Gefühl noch mehr von hinten raus zu treten. Klar merkt man das Mehrgewicht, aber bei moderaten Tempo und nur 700 hm total ist das kein Thema. Wiedermal stoked war ich vom Fakt das der Hinterbau des Votec im Sitzen komplett wippfrei ist - das schafft selbst das Genius nicht!! Dafür verbietet sich hier der Wiegetritt - etwas was das Scott wie ein Rennradl wecksteckt, zumindest wenn es komplett arretiert ist.
Bergab lagen die beiden Bikes bei den waldigen, schnellen Abschnitten gleichauf, nur die serienmäßigen MMs des V.FR waren um Längen schlechter als die FA Trail-/Pacestar Kombi des Scott - ich war erschrocken wie sehr die
Reifen einen Unterschied machen können. Auch die Drops und ruppigen Abschnitte gelangen mit dem Genius gleich gut - hier machts eher die Geo und das Handling als der Federweg und -medium.
Fazit: Das Stahlfeder-Fahrwerk des V.FR liegt noch mal satter auf dem Trail, das Mehrgewicht merkte ich nur beim Anfahren aus dem Stand. Einmal in Schwung, gabs keinen spürbaren Unterschied mehr hinsichtlich Wendigkeit oder Airtime-tauglichkeit. Wieder mal unschlagbar war die Hammerschmidt am V.FR - nie mehr ohne!
Fazit: Zu viel Technik-Schnickschnack am Genius LT vs. zu viel Gewicht am V.FR. Also wirds für meine Frau wohl ein V.SR oder ein Tourqe werden, und ich reite weiterhin Ransom & V.FR