Warum eigentlich "natürlich" = "gesund" ???

Onzilla schrieb:
Mann, ich habe wieder einen ganzen Roman geschrieben. Sorry.
Hey, brauchst Dich doch nicht entschuldigen. Lese ich gerne. Danke!Und ganz abgesehen davon sind Rohloffianer meist eh ganz sympathische Leute ;)

Es tut mir weh, wie ich sehe, dass Krebskranke zu dem "letzten Strohalm" greifen und sich mit Gift vollpumpen lassen. Nach 5 Jahren sind dann plötzlich überall Metastaten da. Und ich sehe zu, weil ich es nicht geschafft habe eine radikale Ernährungsumstellung zu bewirken.
Wie ist denn Dein letzter Satz zu verstehen? Meinst Du Dich selber, oder "missionierst" Du irgendwie?

Was mich überrascht ist, dass einige Menschen beim Essen oder beim Rauchen extrem stark sündigen, und sie werden trotzdem gesund alt.
Davon würde ich mich jetzt nicht beeindrucken lassen. Die, die nicht gesund alt werden, sind viel häufiger. Und wer weiß, wie lange Churchill ohne Rauchen gelebt hätte.

Deinen Ausführungen zu natürlich gebildeten Abwehrkräften (in den Tropen zB) stimme ich voll zu. Aber es können tatsächlich nur theoretische Überlegungen sein. Auch für uns heute. Wir können durch eine radikale Umstellung nicht aufholen, was wir seit zig Generationen versäumt haben.

Was die Kuhmilch angeht... ich glaube, da werden wir uns nicht einig werden. Kann nur nochmal sagen, dass ich ja auch versuche, das ganzheitlich zu sehen. Das "Abweichende Verhalten des Menschen gegenüber der genetisch festgelegten Grenzen" praktiziert er seit eh und je, und es ist deswegen nicht gleich schlecht. Ich zweifle stark daran, dass es irgend einen "Nullpunkt", einen idealen "Urzustand" bei der Ernährung gegeben hat. Den zu erreichen dann lohnend wäre. Vielmehr hat sich der Mensch im Laufe seiner Geschichte immer neue Nahrungsquellen erschlossen, die seinem Wohlergehen doch ganz offensichtlich zuträglich waren. Hätte es ihm geschadet, wären die neuen Essmuster in der kulturellen Evolution ganz schnell untergegangen. Dazu reichen 7000 Jahre (übrigens 300+ Generationen; die Leute kriegen ja nicht mit 70 Kinder) locker.

Dass wir bei "novel food" nunmehr an eine Grenze stoßen, liegt mE eher daran, dass (a) langfristige Erfahrungen fehlen, (b) nicht das Wohlergehen, sondern der wirtschaftliche Profit maximiert wird. Dein...
Ob sich der Mensch nicht selbst und seine Umwelt kaputtmacht, letztendlich doch ein "Irrtum" der Natur war?
ließe sich übrigens auch als Evolution begreifen. Konkurrenz zwischen bewohnbaren Planeten quasi.

Was für "Gefahren" fürchtest Du überhaupt bei Milch? Außer (in der Massentierhaltung vielleicht als notwendig erachtete, s.o.) Medikamente kann ich mir da nichts vorstellen.

Und was Krebs angeht -- war nur so ein Beispiel, wo ich meine, dass man ohne Medizin in Schwierigkeiten läuft. Klar, Beispiele für "Kunstfehler" gibt es massig. Ebenso aber für Leute, die ihre Kinder aus weltanschaulichen Gründen einer medizinischen Behandlung entziehen wollen. Finde ich auch schlimm. Man sollte sich mit solchen Beispielen nicht den Blick fürs Ganze verstellen.

Wichtig zu wissen, dass es nicht nur die Schulmedizin gibt. Dass Ärzte aber nur aus Profitgier handeln, ist abwegig. Irgendwann muss man sich halt entscheiden, was man mit einer Krankheit macht. Im Nachhinein ist man immer schlauer.
 
@ Onzilla: habe vor 11 Jahren zum letzten Mal Antibiotika genommen.
Die Lungenentzündung wäre vielleicht auch ohne verheilt - vielleicht.
Ohne Kontaktlinsen wäre ich praktisch fahruntüchtig, aber
fortpflanzen würde ich mich trotzdem (eher noch mehr - aus Langeweile). :D
Die Leute waren auch früher schon kurzsichtig (und trugen auch "Augengläser")
nur fehlten damals die Untersuchungsmethoden.
Man wird nicht vom Lesen oder Fernsehen kurzsichtig.
Übrigens auch nicht vom o.......n. :rolleyes:

Der Mensch wird es nie schaffen, die Erde für alle Lebewesen unbewohnbar zu machen.
Wer, bzw. was übrigbleibt, gewinnt. :D

Die Geschwindigkeit von Evolution hängt entscheidend vom Druck ab.
Wenn von 1 Million Menschen zufällig nur 10 gegen den hypothetischen
"Killervirus X" immun sind, dann passiert Evolution gaanz schnell.
Wie das im Fall von Milch funktioniert hat, kann ich aber auch nicht sagen. :(

Noch mehr off topic:
Nur weil das Stichwort "Churchill" gefallen ist: Churchill hat zwar Zigarren
gepafft, war aber auch ein begeisterter Radfahrer und Polospieler. Ich meine,
dass er auf der Uni sogar im Schwimmteam war und sein Leben lang schwamm
und spazieren ging - der perfekte Gesundheitssport also. Das alles war für ihn
aber kein Sport. Außerdem gehört sein "no sports" einfach zur Selbstdarstellung.

Passt fast zum Thema: Churchill war Nudist und hat z. B. sogar beim Besuch
im Weißen Haus seinem Sekretär nackt diktiert. Dann kam der amerikanische
Präsi (Roosevelt?) rein und hat ganz schön blöd geschaut. Vielleicht wurde
Winston einfach nur so alt, weil er eine lockere Lebenseinstellung hatte.

Thb
 
@Carmin:
Ich selbst bin nicht vom Krebs betroffen, kenne leider (zu) viele.
In der engsten Familie z.B. meine Cousine (Brustkrebs), der Vater meiner Freundin (Knochenkrebs), mein Vater (Krebs an der Niere, herausoperiert, nach 4 Jahren nun Metastasen in der Lunge.) Ich missioniere nicht mit meinen Anschauungen, wenn ich von vornherein weiss, dass sich die betr. Personen niemals auch nur ein kleines Stück umstellen werden, oder wenn leichte Andeutungen verpuffen. Ich denke, ich hätte eine gute Idee, die man gegen den Krebs ausprobieren könnte, und muss doch zusehen, wie sich bei den betroffenen (ausser Medikamente schlucken) nichts ändert. Das ist nicht einfach, nichtstuend zuzusehen.

Mit der Milch werden wir uns nicht einig, stimmt. Gibt aber Schlimmeres. Was ich wegen der Milch "befürchte" kann ich nicht sagen. Ich sehe sie nur nicht als naturgewolltes Nahrungsmittel für den Menschen an, deshalb ist es in meinen Augen nicht ganz richtig, sie zu trinken. Ich habe aber gut reden: Ich kann sie gar nicht trinken, finde sie und den Geruch einfach widerlich.

@Thunderbird:
Ich trage auch Kontaktlinsen, Antibiotika musste ich wegen Zahnwurzelvereiterung auch schon nehmen. Sind schon ein Segen, diese Hilfsmittel. Die man aber wahrscheinlich bei naturgemässer Lebensweise gar nicht bräuchte.
Nach Studien (frag mich nicht nach Quellen, habe keine parat) haben in der Vergangenheit die Leute aus den einfacheren Schichten wesentlich weniger Probleme mit der Kurzsichtigkeit als die gebildeteren. Man schloss auf einen Zusammenhang mit dem vielen Lesen, lange, konzentrierte Blicke in die unmittelbare Nähe und den fehlenden entspannenden Blicken "in die Ferne".
Es hatte sich sogar die Ansicht herausgebildet, Rechtsanwälte, Ärzte, und andere "höherstehende" Menschen wirken seriöser, intelligenter MIT einer
entsprechenden Brille! Ich persönlich kenne jemanden (kein Witz!), der trägt eine Brille mit eingesetztem Fensterglas, "weil es besser aussieht". Ich finde es etwas peinlich, sojemanden zu kennen.
Klar lassen oft die Augen mit dem Alter nach, der ganze Körper lässt ja irgendwann komplett nach. Aber bessere Augen hatten unsere Vorfahren bestimmt, da bin ich mir sicher.

Doch, Quellen gibts viele, man muss nur mit Google "Kurzsichtigkeit Lesen" eingeben: 3sat schreibt z.B.:

Der Anfang der Kurzsichtigkeit liegt meistens im Kindesalter: Mit der Einschulung beginnt für die Meisten die Zeit der Kurzsichtigkeit. Während bei der Einschulung lediglich ein Prozent der Kinder in Deutschland kurzsichtig sind, sind es nach den ersten vier Schuljahren bereits 50 Prozent. Der Auslöser dafür sei, so die Wissenschaftler, dass die Kinder mit sechs Jahren in der Schule anfangen zu lesen.
Um diese These zu untermauern, gibt es vergleichbare Zahlen aus Asien. Dort beginnen die Kinder bereits mit drei Jahren zu lesen. Die Kurzsichtigkeit der Kinder im vergleichbaren Alter ergab 95 Prozent mit einer durchschnittlichen Dioptrienzahl von fünf. Diese Zahlen sind alarmierend."

Also: Kurzsichtigkeit = Zivilisations"krankheit"

Onzilla

Nochmals:
Nicht, dass wir uns irgendwo einmal treffen, und alle sind enttäuscht, weil ich nicht mit Wurzeln als Snak in der Tasche herumlaufe:
Ich esse beinahe normal, Spaghetti Tag und Nacht. Lediglich Fleisch mag ich nicht und Pommes, Mc. Donalds und offensichtlich künstlich zusammengepappte Nahrungsmittel lehne ich ab. Ernte aus eigenem Garten oder "Bio" ziehe ich vor. Wenn es eigentlich zu spät ist, wenn ich selbst z.B. die Diagnose "Krebs" bekäme, würde ich sofort radikal meine Ernährung umstellen. Warum nur bin ich so schwach und tue es jetzt noch nicht?
 
Hrmpf - habe die Studie jetzt auch gelesen.
Wir werden sehen, wann die erste Gegenstudie kommt.
Logisch klingt's leider schon.

ABER: mit der Ernährung hat das rein gar nichts zu tun. Diabetes ist
eine Zivilisationskrankheit. Kurzsichtigkeit wäre dann aber einfach der Preis
des Wissens. Den bin ich gerne zu zahlen bereit. Würde meinen Kindern deshalb
nie verbieten, zu lesen. Mag also sein, dass unsere Vorfahren bessere Augen
hatten, aber dafür waren's zum großen Teil ungebildete Dummköpfe.
Körperliche Gesundheit ist nicht alles.

Thb
 
  • Salat aus hausgemachten Erdbeernudeln, gebratener Zucchini und Zimtbasilikum
  • Salat vom Schwäbisch-Hällischen Schweinskopf (Hausfütterung) an Bohnen-Tomaten-Tatar, dazu hausgebackenes Baguette
  • Herbsttrompetensalat (Pilze) im Rote-Bete-Blätter-Beet mit Alfalfasprossen und dazu hausgebackenes Baguette
  • Salat von Flußkrebsen, gebratenen Mangoldstielen und Kirschtomaten, dazu hausgebackenes Baguette
Klang aber auch schon abenteuerlicher.

@würfelglück -- man muss von Gemüse nicht Bauchkneifen kriegen. Du machst Dir doch auch schon Pfannengemüse? Dann schnippel Dir doch das einfach mal selber. Etwa Zucchini, Auberginen, Tomaten, Pilze, mit etwas Schafskäse überbacken, dazu zB Dinkelreis -- Mann, darauf hätt ich jetzt richtig Lust...
 
Lieber Onzilla,

irgendwie habe ich trotz aller Darlegungen nicht ganz verstanden wo’s nun langgeht.
Ich sehe bei Dir Sehnsucht nach Verhältnissen mit echtem Selektionsdruck.

Trotzdem würdest Du Dir ein Melanom rausschneiden oder auch Prostata-Krebs behandeln lassen.

Dann gibt es einen Rundumschlag gegen alle anderen Krebsbehandlungen und irgendwoher die Annahme, die Probleme gäbe es bei “gesunden natürlichen urbelassenen“ Lebensumständen nicht.

Jetzt soll also jede Frau die an Brustkrebs erkrankt die Ursache in ihrer falschen Lebensweise suchen ?
Nee, das Konzept kapier ich nicht.

@all

Was ich aber kapiere und deshalb ja auch anfänglich bei meinem Brillenbeispiel erwähnt hatte:

Lesen im Kindesalter kann Kurzsichtigkeit fördern.

Warum gibt man den lesenden Kindern eigentlich nicht während der entsprechenden Wachstumsphase Brillen mit positiver Dioptrienzahl, dann rücken die Bücher doch optisch betrachtet in die Ferne und das Augapfel-Längenwachstum würde nicht so stimuliert ?

Gruß von Würfelglück

P.S. Danke Carmin für Kochermutigung. Rohe Möhren kneifen bei mir wirklich im Bauch. Mein Tiefkühl-Pfannengemüse ist aber vermutlich noch das natürlichste und gesündeste Nahrungsmittel was ich so zu mir nehme ;).
 
@Würfelglück:

Mein Konzept?

Ich musste nochmals nachsehen, um was es dem ersten Schreiber dieses Threads überhaupt ging, dass ich das nicht aus den Augen verliere.

Der Ersteller warst ja Du, wie ich gerade sehe.
Ich stimme mit deiner dort aufgeführeten Meinung überein. Dann steht da noch die Frage:

"Was spricht eigentlich wirklich gegen Vitaminpräparate, Konserven und andere ultralang haltbare, ultrapraktische, billige und z.T. für mich trotzdem leckere Fertigprodukte ?"

Da setzt mein Konzept an:
Der Versuch zu erklären, WARUM ich von Vitaminpräparaten, Fertigprodukten usw. nichts halte. Zu Ursachen von Krankheit, Krebs, Kurzsichtigkeit usw. komme ich durch weiterreichendes philosophieren. Inkonsequent ist es tatsächlich, sich bei einer solchen Einstellung etwas herausschneiden zu lassen. Das ist nur mein persönliches Empfinden in dem "Melanom"-Punkt. Ich würde es echt rausschneiden lassen. Wahrscheinlich habe ich unbewusst Bedenken, dass ich auf Dauer radikal "natürlich" Essen könnte.

Würde ich ein Buch schreiben "Nie mehr krank dank Onzilla´s Lebensweise", so würde ich mein Weichwerden sicher nicht zugeben.
Ich bin mir sicher: Mit radikal gesunder Lebensweise heile ich mehr als mit dem Messer und allen Pillen.

Ich glaube, das Thema ist jetzt langsam ausdiskutiert. Zumindest für mich. Kostet zu viel Zeit, hier immer "am Ball" also am Thread zu bleiben.
Wer möchte, bekommt von mir auch eine Buchempfehlung. Ein Buch vom Format einer Bibel, das wegen Verstösse gegen das "Heilmittelwerbegesetz" nicht offiziell angeboten werden darf und vielen Ärzten ein Dorn im Auge ist. Dort habe ich meine meisten Weisheiten her, stimme aber auch in vielen Dingen nicht mit dem Autor überein.

Gesundheit!

Onzilla
 
Hattet Ihr das Thema "Licht" schon besprochen?

Es gibt die Theorie, dass umgewandeltes Licht wirklich dasjenige ist, was uns am Leben erhält. Quasi kosmische Energie. Deshalb sind Pflanzen besser/gesünder als Tiere (Fleisch), da Pflanzen das Sonnenlicht direkt umgewandelt haben und Tiere zuerst Pflanzen fressen mussten und so schon ein Teil der Lebensenergie absorbiert haben... (Tiere die mit Tiermehl und solchem Mist gefüttert werden, würden demzufolge fast energieloses Fleisch liefern).

Nicht dass ich diese Theorie wirklich glauben würde, interessant finde ich sie aber schon.

Es gibt/gab Menschen (verbürgt) , die jahrelang ohne irgendwelche Nahrung gelebt haben und die einzige Erklärung dafür ist, dass diese Personen es irgendwie geschafft haben, Licht direkt in körperliche Energie umzuwandeln.

Wenn also daran irgendetwas wahr wäre, so ist "natürlich = gesund" absolut richtig, da künstlich hergestellte Produkte ja kaum "sonnengereift" sind und demzufolge ohne Lebensenergie daherkommen. Technisch zwar richtig konstruiert, jedoch am Leben vorbei. (Man bedenke: der Körper ist nicht einfach eine Maschine).

Man kann darüber lachen; als Gedankenspiel finde ich das Ganze sehr interessant.
 
@pingelchen

Danke !
Wirklich sehr aufschlussreicher Artikel.
Ist ja reichlich Wasser auf meine Mühlen der kritischen Betrachtung von: Was der Mensch vor tausenden Jahren gegessen hat muß auch optimal für ihn sein.

Mein Argument: "Die Evolution hat keine Ahnung von dem Leben nach dem 35. Lebensjahr" erhält teilweise wieder neuen Aufschwung.

Es geht mir nicht darum nur Ansätze zu loben die ohnehin in meine Richtung gehen.
Solche geschlosseneren Argumentationsketten sind einfach überzeugender. Zumindest ist der Trugschluß schwieriger zu finden. Darwin plus moderne Ergänzungen einmal als Überzeugung vorausgesetzt.

@Beat

Mit dem Begriff "Lebensenergie" und der Annahme unterschiedlicher "Energie-Qualitäten" habe ich in der Tat meine Probleme.
Um es vorwegzunehmen - Das Dogma der "Homöopathie" läßt imo auch jegliche geschlossene Argumentation vermissen; da helfen mir auch keine Einpersonenstatistiken weiter, wonach der Kopfschmerz der Großtante schon nach einem Globulus verschwunden war. (side-topic)

Gruß von Würfelglück
 
@ Würfelglück
Was Homöopathie, Lebensenergie und ähnliches betrifft - muss man immer alles in seiner Wirksamkeit genau wissenschaftlich erklärt haben?
Natürlich muss man alles kritisch betrachten, aber muss ich alles gleich verwerfen, nur weil es keine wissenschaftliche Studie dazu gibt, bzw. eine, die einen Beweis der Wirksamkeit liefert?

Was Ernährung und den Artikel betrifft:
In dem Artikel steht aber auch keinesfalls geschrieben, bzw. ist nicht bewiesen, dass der Mensch mit industriell gefertigter Nahrung besser lebt!
 
@ mankra
und genau da bin ich mir nicht sicher.
Ich habe eher das Gefühl, dass damit
a- eine große Industrie viel Geld verdient
b- wir, die das Zeug essen, nichts anderes sind als Laborratten.
Es gibt keine Informationen darüber, welche Folgen die langfristige Einnahme dieser Produkte, bzw. ihrer Inhaltsstoffe haben.
 
Zu a: Natürlich, Schafft aber auch Arbeitsplätze ;) ;) (Weil ich gerade Deinen Benutzertitel sehe).

b: falsch, weil es die Erfahrung natürlich gibt, denn ob am Acker oder im Labor zusammengemischt ist egal, Acorbinsäure ist und bleibt immer das gleiche.
Und hier sind wir wieder beim gleichen Punkt, wo wie ich schon letzte Woche anmerkte: Natürlich muß net zwangsweise gesünder sein, da bei Produkten von der Industrie weiß ich, was drinnen ist, beim Naturprodukt von Nebenan nicht wirklich.

Da wir zu verschiedene Ansichten haben und uns hier sicher net einigen werden, schlage ich folgenden Kompromiß vor:

Lieber ausgesuchte Fertigkost mit Maß und Ziel genossen, als mit "Naturkost" über die Strenge schlagen.
 
@swe
ich glaube, da denke wir Frauen einfach ähnlich. Warum muß man denn wissentschaftlich alles erklären ? Ich möchte mich im Großen und Ganzen auf mein Gefühl verlassen können. Klar, möchte ich dadurch nicht stehn bleiben und bin auch mal froh, was Neues zu erfahren und lese auch verschiedene Artikel. Finde es wichtig, dass man auch offen bleibt und über den "Tellerrand" herausblickt und nicht starr bleibt. Manch einer läßt sich wahrscheinlich schneller beeinflussen und manch einer läßt sich von was Neuem gar nicht anregen. Wenn man sich aber zu viele Gedanken über Ernährung, Licht, Energie usw. macht. muß man aufpassen, dass man den Humor nicht verliert. Nichts schlimmeres als humorlose Menschen, egal, wie naturbelassen sie sich ernähren...

Liebe Grüße

Yvoxl
 
@ Yvonne

sehe ich genauso!
Manchmal freue ich mich auch einfach darüber, dass diese Welt nicht durchgehend berechenbar ist. :)

@ mankra
ich meine weniger den Aspekt, dass Ascorbinsäure = Ascorbinsäure ist, egal ob künstlich oder nicht, sondern dass die Fertigkost Zusatzstoffe enthält wie Konservierungsmittel, Emulgatoren, ... deren Wirkung zum Teil nicht bekannt ist, weil einfach nicht erforscht. Siehe zum Beispiel meine oben geposteten Links über Zusatzstoffe.
Was meinen Benutzertitel betrifft - nicht alles, was Arbeitsplätze schafft, ist gleich gut! Da bin ich schon für eine gewisse Nachhaltigkeit. Übrigens entdecken die Deutschen ja nun dank Hartz IV die Landwirtschaft wieder, d.h. es gibt ein paar weniger polnische Erntehelfer.
 
@swe68 & @ Yvoxl

Es gibt zig Situationen und Phänomene wo ich ergeben geniesse und zu mir sage: Keine Ahnung warum es so ist, es ist einfach nur schön.

Nee, muß nicht alles wissenschaftlich belegt sein. Wenn aber einer mit ner Behauptung ankommt und damit auch noch möglichst viel Kohle oder Ruhm scheffeln will dann sollte es für mich zumindest plausibel sein.

Die Hahnemann-Jünger beispielsweise sagen ja nicht einfach:
"Wir können helfen, haben aber keine Ahnung warum."

Stattdessen haben sie ein komplettes pseudowissenschaftliches Gebäude aufgebaut, mit vielen Begriffen in Anlehnung an die Physik, bestimmt für den wenig physikalisch und chemisch Interressierten im Sinne von "wissenschaftlich" sehr überzeugend.
Da wird dann eben die "Molekularstruktur" durch energetische Übertragungsprozesse... Einstein hat schon erkannt das Energie und Materie.. und überhaupt hat man Galileo auch nicht geglaubt...

Man muss eben nichts wissenschaftlich erklären wo es überhaupt nichts zu erkären gibt !

Gruß von Würfelglück
 
Das habe ich in diesem thread eh schon oft genug geschrieben.
Klar, wenn man einen seriösen Bioerzeuger hat - perfekt. Aber wer hat das schon.
 
ich hab mal gelesen, dass ne pflanze sogar möglichst angegriffen werden muss von insekten, damit ihre früchte eine hohe menge sekundärstoffe produzieren... nun lassen sich diese sekundärstoffe erstens wegen vielfalt kaum "billig" anlysieren und selbst bei hohen mengen in den früchten sind es immer noch spezialmaschinen, die dies abwägen müssten... da kommt kein "nichtbio"-produkt ran
 
Das hab ich vorne ja schon geschrieben, daß die sekundären Pflanzenstoffe für natürliche Mischkost spricht.
Andererseits sollte man auch bedenken, nicht alles Sek. PFLstoffe sind auch gesund. Gibt genausoviele, die eher mit vorsicht zu geniesen sind.
 
mankra schrieb:
Bei natürlichen Nahrungsquellen weiß man noch weniger, was alles drinnen ist.
1. Was nutzt es auch, die 1000 oder 10000 Stoffe benennen zu können?
2. Selbt wenn Du die Zutatenliste liest, weißt Du noch lange nicht...
... was an Resten aus der Verarbeitung drin ist (bspw steht da "Emulgator Lecithin", klingt gut, hat auch jeder massenhaft in jeder Zelle, aber darf, industriell hergestellt, 5 oder 10 Prozent irgendwelchen Müll enthalten, den zu entfernen sehr teuer wäre, auf den aber bspw Allergiker empfindlich reagieren können.
... wie sich das Zeug langfristig auswirkt.

mankra schrieb:
Da wir zu verschiedene Ansichten haben und uns hier sicher net einigen werden, schlage ich folgenden Kompromiß vor:

Lieber ausgesuchte Fertigkost mit Maß und Ziel genossen, als mit "Naturkost" über die Strenge schlagen.
Jo, einig werden wir uns wohl nicht... Aber das brauchen wir auch nicht, möge jeder mit seinen Ernährungsmaximen glücklich werden. Wenn ich glaube, mich mit Tüten- und Dosenfutter, mit TK-Pizza und BigMac nicht vielseitig und vollwertig ernähren zu können, dann handle ich entsprechend, dränge es aber niemandem auf.

Bis auf einen Einwand: Mit der Wahl der Ernährung tragen wir auch ein Stück gesellschaftliche Verantwortung. Und ich glaube, es steht fest, dass sich Massenfood nicht tierfreundlich und nachhaltig produzieren lässt. Alles weitere s.o.

Zu Licht et al: Ich will mir jetzt darüber kein endgültges Urteil erlauben. Aber ein bisschen ärgert mich das schon. Kann mir gut vorstellen, dass viele sagen, mit diesem esoterischen Zeug will ich nichts zu tun haben, und dann auch vollwertige und/oder naturbelassene Ernährung gleich mit ablehnen. Was ein großer Fehler ist.

Zu Moosburgers Beitrag: Tja, die wichtigesten Worte stehen am Anfang: Wenn eine wissenschaftliche Theorie mal in die allgemeinen Medien durchsickert, wird sich allzuschnell für die endgültige Wahrheit genommen. Und -- in diesem Falle -- dann Ernährungsempfehlungen abgeleitet, die irgendwann wieder revidiert werden müssen. Theorien aber sind die "Bauklötzchen" der Wissenschaft, dazu da, erfunden, abgeleitet, bestätigt oder wiederlegt zu werden. Dass überhaupt zwei Wissenschaftler verschiedener Meinung sein können, zeigt doch, dass auch hier 90% Glaubenssache ist, in empirischen Wissenschaften zumal.

Für den Konsumenten stellt sich freilich die Frage, auf welche Art von Beweis er wartet. Kausale Zusammenhänge (wahrscheinlich etwa, was dubbel oben mit "erklär mir das mal auf Zellniveau" meinte) wird es in den seltensten Fällen geben. Aber auch US-regierungen bis heute bestreiten einen Zusammenhang zwischen Agent Orange und einer exorbitant gestiegenen Rate von Fehlgeburten und Missbildungen in der vietnamesischen Bevölkerung. In der Tat konnte das auch noch nicht erklärt werden. Aber der statistische Zusammenhang ist halt da.

Und ebenso denke ich, dass Zivilisationskrankheiten stark auf unsere Lebensgewohnheiten zurückgehen. Dazu gehört auch Bewegungsmangel, Stress, Umweltverschutzung etc. Aber zum großen Teil sicherlich auch die Ernährung. Und wieso sollte man da (bei vielleicht 100'000 Studien dafür und 10'000 dagegen) nicht etwas bewusster essen, kostet nicht oder kaum mehr, und schmeckt mindestens so gut.
 
Zurück