13.09.2011 08:00 Biklimbix - Bike & Climb - Tag 4: Kalser Tauern
Gut dass mein Gasthof ein bisserl oberhalb am Hang liegt, so beginnt der Tag mit einem Sunrise-Terassenfrühstück über dem Nebelmeer.
Und wie geht's vom Pinzgau aus jetzt weiter nach Süden? Über die Tauern bin ich bisher noch nie, so viele Übergänge gibt's da ja nicht. Für Klettersteigfreaks ist die Linie allerdings wohl ziemlich klar, Rudolfshütte und das Kalser Tauerntörl stehen auf dem Programm.
Die 1500 morgentlichen Höhenmeter von Uttendorf mache ich mir erst mal ziemlich leicht: Postbus, Seilbahn, fertig. Weicheizorro strikes again, aber ich brauch meine Körner heute noch für spannendere Sachen als Straßenuphills.
Schweissfrei am futuristischen Berghotel Rudolfshütte angekommen, ...
... traile ich erst mal ein Genussstückerl um den türkisen Weißsee herum. Dann wird Specki angehobbelt...
... und ich hangle mich an einem Drahtseil über den Gletscherbach. An dieser Stelle sind vielleicht mal ein paar kurze Worte zur Ausrüstung angebracht. Klettersteigsets gibt's wie Sand am Meer, aber für Mountainbiker kommt natürlich nur was leichtes und kleines in Frage. Beim
Cable Ultralight von Edelrid bin ich fündig geworden: 270 Gramm und klein zu verpacken. Dazu passend dann noch ein luftiges Nichts als Klettergurt: Der minimalistische
Camp Alp 95 wiegt je nach Größe um die 100 Gramm. Zum Dauersitzen unbequem, für Klettersteige ideal.
Dazu noch meine bewährte Kletter-Clickie-Schuhkombination, das Gesamtgewicht der Zusatzausrüstung für den Biklimbix kommt damit auf etwa 400 Gramm.
Gleichermassen gegen Abstürze gesichert, steht dem
Kristallklettersteig ja nichts mehr im Weg.
In der ersten Hälfte der Via Ferrata würde man allerdings sowieso nicht besonders tief fallen. Nur sehr nass und sehr kalt.
Trotzdem hat's der Eisenweg in sich, man kraxelt fast immer an überhängendem Fels. Laut Führer handelt es sich hier auch um den "schwierigsten Klettersteig Österreichs". Mag durchaus sein, anstrengend ist er in jedem Fall.
Plätze zum Ausruhen (und Plätze für die Kamera) sind rar.
Als Zuckerl folgt gegen Ende eine lustige Serie von ausladenden Leitern, ...
... bis man schließlich nach einer Stunde mit schmerzenden und etwas gelängten Armen den Ausstieg erreicht.
Zur Belohnung wartet diesmal zwar kein Gipfel, dafür finde ich mich in einer Zauberwelt aus geschliffenen Felsblöcken und glitzernden Wasserfällen wieder. Auch kein schlechter Platz für's Mittagspicknick.
Der Sessellift hinauf zum Kalser Törl ist leider heute nicht in Betrieb, aber ein paar Höhenmeter aus eigener Kraft sind ja auch nicht verkehrt. War heut morgen eh ein bisserl faul, da kommt das Tragestückerl gerade recht.
Schon bald ist der Alpenhauptkamm überwunden und es geht wieder bergab! Das erste Stückerl ist sacksteil und schwierig (S4-Stellen), ...
... dann wird's ein wenig flacher.
Fast schon zu flach.
Entspanntes dahinrollen ist trotzdem nicht drin. Die Kalser Tauern nach Süden sind harte Trailarbeit...
... bis hinunter zum kleinen...
... aber hübschen Dorfer See.
Nach dem See folgen nochmal einige Minuten Geschleppe durch ein etwas chaotisches Feld mit riesenhaften Steinblöcken, dann ist's endlich geschafft. Das Belohnungsbierchen im urgemütlichen Kalser Tauernhaus ist hart verdient. Ist zwar noch recht früh am Nachmittag, aber ich bleib heut einfach mal hier und erkunde die Gegend noch mit einem kleinen Spaziergang.
Kalserbaum.
Kalsermoos.
Kalserwasser.
Kalserbett.
Tag 4 des Biklimbix auf gpsies.com