Wegesperrung durch Jäger und Holzfäller

Ja, sehr lustig zu lesen.
Aber mit ein paar Minuten Abstand vielleicht mal überlegen warum es zu diesen Vorschriften in der jetzigen, auch in meinen Augen oft übertrieben Form, gekommen ist.

Meine Einschätzung: alle die sich in der Vergangenheit nicht für die damals wenigen einzuhaltenden Vorschriften von Baustellenabsicherungen bzw. -sperrungen gekümmert haben, sind dafür verantwortlich das diese in Richtlinien festgehaltenen Regelungen immer weiter verschärft und bis ins kleinste vorgeschrieben wurden. Denn bei den Verordnungsgebern gab es wohl den Schluss, dass wenn so viele Unfälle in Zusammenhang mit Baustellen passieren, diese wohl nicht ausreichend gekennzeichnet und abgesichert seien.
Und jede nicht nach geltenden Vorschriften eingerichtete Baustellenabsicherung trägt zudem nach außen laut die Botschaft „wir brauchen uns nicht an irgend welche Vorschriften zu halten“ nach außen. Warum sollte jetzt der durch eine Baustellenabsicherung bzw. -sperrung Betroffene diese beachten? Für ihn gilt schließlich dann ebenso die durch die (absichtlich) fehlerhafte Absperrung vermittelte Botschaft, dass man sich nicht an Vorschriften halten müsse.
Also quasi Kollektiv"strafe" für die Allgemeinheit wegen einiger schwarzer Schafe?

Rechtfertigst du so einen Schwachsinn?
 
Also quasi Kollektiv"strafe" für die Allgemeinheit wegen einiger schwarzer Schafe?

Rechtfertigst du so einen Schwachsinn?
Wenn man die üblichen Aufschreie der Bevölkerung, Medien, Politiker anschaut, wenn irgendwo etwas passiert ist...
Alle wissen es dann besser. Man müsste doch, hätte man nicht, warum wurde nicht....

Logischerweise zwingt so ein öffentlicher Druck im Anschluss zu Konsequenzen und endet dann in solch einem Verordnungs- und Gesetzesberg.

Schau Dir doch mal die Bedienungsanleitungen und Warnhinweise bei amerikanischen Produkten an. Da wuchert der gleiche Wahnsinn.
 
Meine Einschätzung: alle die sich in der Vergangenheit nicht für die damals wenigen einzuhaltenden Vorschriften von Baustellenabsicherungen bzw. -sperrungen gekümmert haben, sind dafür verantwortlich das diese in Richtlinien festgehaltenen Regelungen immer weiter verschärft und bis ins kleinste vorgeschrieben wurden.
Das stimmt schon auch - zumindest zum Teil.
Und gelten alle diese Vorgaben, wenn die Baustelle gar nicht auf einem Weg/Straße liegt?
Hier ist sie nämlich sozusagen "in der Wildnis" und der Pfad führt nur daran vorbei.
Einzig für den Jäger und seinen Zugang zum baufälligen Hochsitz sind diese Absperrungen relevant.
Gibt es dafür spezielle Anweisungen?
Alle von mir genannten Regeln gelten auch hier, denn ein Forstweg ist zunächst mal "öffentlicher Raum" wie jede Straße. Der Topiceröffner fordert ja genau das: eine Sperrung eines schlichten Waldweges genauso wie die Vollsperrung einer "normalen" Straße zu beschildern und die Öffentlickeit darüber zu infomieren.

Ich muss in meinem Beruf rund 150 Arbeitsstellen im Jahr beantragen, ausführen und verantworten. Meine ehrliche Meinung: wir alle haben in Deutschland verlernt, unseren Verstand und unsere Vernunft zu gebrauchen. Stattdessen benutzen wir bevorzugt nur noch zwei mögliche Denkarten: "mir ist alles scheißegal" oder "oh Gott, hier ist ja etwas ungeregelt!!!".
Am Ende treffen sich beide Denkweisen wieder in dem Satz "schuld sind immer die Anderen!"

Das gilt nach meinen Erfahrungen mittlerweile für alle Gruppen, egal ob Baufirma, Ämter, Jäger, Förster, Biker....

Um die Fanta4 zu zitieren: Es könnt' alles so einfach sein, isses aber nicht!
 
Gibt's da auch ein Verwaltungsvorschrift, die einen dazu zwingt?
Die braucht es gar nicht! Wenn ein/e Sachbearbeiter/in eines Verkehrsamtes nach einem x- beliebigem Unfall mal persönlich von einem superschlauen Rechtsanwalt angegangen wurde( was sehr schnell passiert), ändert sich schlagartig die Denkweise hin zu: lieber 10 Schilder zu viel anordnen als eines zu wenig.

Alles schon erlebt.

Wenn also sogar hier in diesem Forum nach mehr Regeln, mehr Schildern, mehr Veröffentlichung gerufen wird, wie wird dann wohl die Antwort aussehen?

Ganz sicher nicht "Open Trails".
 
Also quasi Kollektiv"strafe" für die Allgemeinheit wegen einiger schwarzer Schafe?

Rechtfertigst du so einen Schwachsinn?
Da brauche ich nichts zu rechtfertigen. Das ist inzwischen die normale Reaktion.

Ansonsten würden sich Mountainbiker in vielen Regionen Deutschlands nicht mit drohenden Sperrungen für alle konfrontiert sehen, aus Aktionismus heraus etwas gegen illegalen Trailbau unternehmen zu wollen.
 
war Warnpylonenpflicht schon?
warnpylon.png
 
wäre ja schon mal ein Anfang. Ist nur z.B. für den Münchner Ausflügler wenig hilfreich, wenn die Info im sagen wir Tegernseer Amtsblatt zwischen drei Todesfällen versteckt stand. Warum keine zentrale Online-Seite pro Bundesland. Für z.B. Lawinenwarnungen funktioniert es ja auch.
... machen statt einfordern! Vollkasko gibt es nicht für alles 8-)
 
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