Es ist traurig in welche Richtung sich die Menschheit entwickelt. Uns, der westliche Teil der Zivilisation, geht es besser als jemals zuvor und trotzdem hat ein großer Teil unserer Gesellschaft Panik ein zu kleines Stück vom Kuchen abzubekommen. Seien es die Engländer (die eu nimmt uns alles weg), die Amerikaner die auf die bösen Mexikaner schimpfen, oder Le Pen, Frau Storch oder Herr Orban die auf DIE Ausländer im allgemeinen hetzten. In Wahrheit können wir uns die eine Million Flüchtlinge wirtschaftlich locker leisten.
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Wir haben 5 Millionen Empfänger von staatlichen Geldern, wir haben nahezu 8 Millionen Bürger insgesamt die "Geringfügig entlohnte Beschäftigte" sind.
Wollen wir noch die Bürger über 55 dazu addieren und weitere Randgruppen, die nicht mehr aufgeführt werden? Leistungsbezieher bewegen sich also sehr nahe an der 10 (!) Million.
Bedeutet, wir haben in Deutschland schon Armut. Nicht zu wenig. Steigend.
Dann kommen wir doch zum Wort "Westen".
Dazu musst du nur die Nachbarländer anschauen. In Polen arbeiten viele Bürger tagtäglich hart um das zu bekommen, was in Deutschland einem Flüchtling zugestanden wird. Damit dir die Relationen in Europa und Westen einmal klar werden.
Viele Migranten wollen auch nur genau deswegen nach Deutschland. Struktur (alles organisiert oder wird organisiert) und Geld. Du bekommst nirgendwo (Exkl. Skandinavien und Schweiz vlt.) anders bessere Bedingungen ohne etwas zu machen.
Auch ich lebe von ca. 400€ im Monat momentan. Ich habe daher nicht jeden Tag warmes essen und schon gar nicht immer das was ich will (Reis kann ich langsam nicht mehr sehen). Mein Laptop wird in einem Monat 7 Jahre alt. Ich habe kein Geld für einen neuen. Ich brauche ihn aber.
Ich beschwere mich aber null, weil das Leben es mit mir sehr gut gemeint hat.
Ich bin daher auch bereit von meinem Wohlstand einen Teil denen zukommen zu lassen, die es brauchen. Ich bin jedoch nicht bereit, dieses Pauschal zur Verfügung zustellen ohne zu Wissen für wen und wieso. Deutschland hat die Kontrolle über dieses Thema nahezu verloren. Das Land ist zwar nicht hochgradig, jedoch am instabiler werden. Ich hätte nie gedacht, dass das strukturierteste Land (nach der Schweiz) auf einmal auf alle Prinzipien pfeift und völlig unstrukturiert und chaotisch arbeitet.
Wir haben eine Menge Probleme importiert und seien diese nur andere Vorstellungen wie man die Toilette benutzt. Aber jedes Detail kostet Kraft, Zeit und Geld. Geld das diesem Land an vielen anderen Stellen inzwischen mehr und mehr fehlt. Währenddessen 5€ Zusatz für H4 offiziell die Finanzen überlasten würden, sind gleiche Summen aus anderen Gründen plötzlich nichtig.
Diese Verhältnisse sorgen für Missverständnisse. Eine Alternativlosigkeit die gepredigt wird, aber nicht stimmt. Ein lachen über anders denkende oder diejenigen, die eben zu den 8 Millionen Bürger im Lande zählen, die sich fragen wieso diese Summe plötzlich vorhanden sind, aber nicht für sie. Wenn sie dies fragen erhalten sie als Antwort " Du verstehst das nicht". Das ist nicht gut.
Die größte Gefahr geht von uns selbst aus, wenn wir Grenzen ziehen, ganze Bevölkerungsschichten, ob Ausländer oder nicht, von der gesellschaftlichen Teilhabe ausschließen, brauchen wir uns nicht wundern wenn Frust und letztendlich Gewalt entgegen schlägt.
Ich bin seit meinem 15 Lebensjahr Ausländer - habe dabei diverse Grenzen überwunden und auch diverse Anstrengungen unternommen um mich zu integrieren. Es brauch Grenzen, es brauch Regeln und Kontrolle sonst wird die Gesellschaft wie sie heute noch existiert zerfallen.
Wenn du ernsthaft meinst, dass es keine Grenzen geben soll, dann bist du bitte auch so ehrlich und lasse deine Haustür offen - denn diese Tür ist der Eingang in dein "Reich", welches nach aussen durch die Wände, Fenster und Türen abgegrenzt (!) ist.
Ich bin möglicherweise ein schlechtes Beispiel, aber selbst die Integration auf dem Lande in der Schweiz war für mich Anno 2006 eine echte Herausforderung - Sprache, Werte, Normen, Gepflogenheiten und weiteres. Wenn schon soetwas hart sein kann, was ist es dann in einem anderen Kulturkreis? Kann ich dir auch erzählen.
2014 war ich in Thai Ngyuen zu einem Abendessen eingeladen. Während dessen wir im Schneidersitz gesessen haben, ist mein Hosenstall ca. 1cm von vollständigem Verschliessen entfernt gewesen - die Predigt danach von der Familie, Arbeitgeber und wie mich Mitarbeiter teilweise angeschaut haben - sagt einiges aus.
Für mich eine Nichtigkeit. Für die Menschen dort eine Beleidigung höchster Stufe.
Integration ist als erster Schritt immer die Aufgabe von der Person, die sich integrieren will. Das ist meine Meinung, meine Erfahrung und dabei bleibe ich - und meine Erfahrung zeigt auch, dass es die beste Methode ist Ausgrenzung zu verhindern. Am Anfang ist man nämlich immer neu und ausgegrenzt. Das bedeutet: Fordern und Fördern. Aber nicht immer nur entgegen kommen.
Du siehst jedoch UNS in der Schuld. Missverständnisse sind vorhanden "weil wir so sind", nicht weil diejenigen die angekommen sind, "anders sind". Aber genau das ist es. Wir sind hier und haben hier unsere Regeln. Komme ich zu jemanden anderen, passe ich mich dort an.
Simple as that.