Wie groß sind die Unterschiede der Speichenspannung von Links zu Rechts?

Registriert
9. Oktober 2006
Reaktionspunkte
19
Ort
Schweinfurt
Hallo Laufradprofis,

da ich noch nicht all zu viel Erfahrung beim Laufradbau gesammelt habe wollte ich mal nachfragen wie groß denn so der Unterschied der Speichenspannung von der linken Nabenseite zur rechten an einem Vorderrad ausfällt. Meine Nabe ist eine DT Swiss 240s oversized mit IS Bremsscheibenaufnahme. Speichen sind die DT Comp. und die Felge ist eine ZTR Flow Ex. Auf der linken Seite(Bremsscheibe) komm ich auf eine durchschnittliche Speichenspannung von 1060 N. Die Speichenspannung ist ziemlich gleichmäßig. Maximale Abweichung -10%. Rechts hab ich eine Spannung von "nur" 840 N. Auch hier sind alle Speichen homogen gespannt. Maximale Abweichung vom Durchschnitt +11%. Gerne würde ich die Speichen der rechten Seite noch etwas mehr spannen, allerdings wandert die Felge dadurch außer Mitte. Was meinen die Experten? Reicht die Spannung auf der rechten Seite aus? Ein bischen Reserve hätte ich ja noch, da sowohl Notubes als auch DT Swiss 1200 N zulassen. Anmerkung: Zum Messen verwende ich einen TM-1 von Parktool.

Vorab schonmal vielen Dank!
 

Anzeige

Re: Wie groß sind die Unterschiede der Speichenspannung von Links zu Rechts?
1. nimm xrateds spokomat, und rechne nach.
2. Du musst damit leben, was rauskommt, oder andere Naben (evtl. Offcenterfelgen) verwenden. Mittig geht vor gleichmässiger Speichenspannung.
3. Such mal nach Kommentaren von Felix und Thomas zur ZTR Spannungen, ich glaube dunkel zu erinnern, da sollte nicht viel mehr drauf.
4. Wenn Dir 840N nicht reichen, was machst Du mit dem Hinterrad?
5. Sehr viel besser als -10% wirst Du mit dem Parktool auch nicht messen können.
 
Mit deinem Vorderrad ist alles super. Nix mehr dran machen, du bist fertig ;) Die unterschiedlichen Speichenspannungen ergeben sich aus den Flanschabständen der Nabe von der Mitte. Je unterschiedklicher die Abstände, desto unterschiedlicher die Speichenspannungen, logisch. Bei manchen Hinterradnaben betragen die Speichenspannungen links unter 60% der Speichenspannungen rechts.

Bei einem symmetrischen Laufrad, z. B. felgengebremstes Vorderrad, Downhill-Hinterrad (einige 150 mm Downhill-Hinterradnaben sind symmetrisch) sind sie gleich, sonst eben nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
@xrated: Das Tool ist ja der Hammer! Überhaupt find ich die Internetseite(deine?) super informativ. Danke!

Mir war eben nicht klar, dass auch am Vorderrad unterschiedliche Speichenspannungen links und rechts vorhanen sind und wenn ja, in welchem Ausmaß. Auf dem ersten Blik schaut die 240s-Nabe nahezu symetrisch aus -ich hab nicht nachgemessen. Aber dank dem Tool und dem Forum weis ich jetzt das ich wohl schon ziemlich gut liege.

Sollte man eigentlich immer auf einer Seite möglichst nahe an die maximale Speichenspannung gehen, in meinem Fall also 1200 N? Oder gibt es Gründe ein bischen Reserve zu haben?

Was mich auch noch interessiert hätte, wie genau man den Rundlauf hinbekommen kann. Ich bin jetzt bei einem Seiten- und Höhenschlag von +/- 0,2 mm. Gemessen hab ich das mit einem Messtaster und einem Messarm, der normalerweise auf einen Magnetfuß steht. Da am Zentrierständer aber alles aus Alu ist hab ich den Arm kurzerhand vom Magnetfuß geschraubt und ein Gewinde in den Ständer gebohrt, welches den Gelenkarm aufnimmt.
 
Normal sagt man ja Felge X bis max. 1200N. Das bezieht sich darauf wenn man alle Speichen so stark anzieht. Hat man ein Hinterrad wo links nur wenig Spannung ist, könnte man rechts noch etwas höher gehen. Da setzen aber auch die Speichen oder der Felgenboden (Ausrisse) irgendwann Limits.
Oder wenn man allgemein nur sehr wenig Speichen hat, dann kann man die einzelnen Speichen stärker anziehen als wenn man noch mehr Speichen hätte. Bei dünnen Speichen mit 1,5er Querschnitt ist man bei 1400N schon nahe dem Limit wenn man damit auch noch fahren möchte.
Bei der Zentrierung ist vor allem wichtig das die Spannung gleichmäßig verteilt ist. 0.2mm sind nicht viel, da ist es gut möglich das am Stoß die Speichen sehr ungleichmäßig angezogen sind. Da muss man abwägen, soll es gut aussehen oder dauerhaft gut haltbar sein.
 
0,2 mm sind schon sehr gut. Ich höre bei 0,2 (+- 0,1 mm) immer auf, genauer zu zentrieren bedeutet unverhältnismäßig viel Mehrarbeit (für mich) und es lohnt sich einfach nicht. Manche Künstler bekommen +-0,05 mm hin (also absolut 0,1 mm), aber diesen Unterschied merkt man nicht. Peil mal über einen drehenden MTB-Reifen, dagegen sind 0,2 mm bei einer Felge quasi nichts. Es kommt auch immer auf die Fertigungstoleranzen der Felge an, wie "rund" man sie letztlich zentrieren kann.

Wichtiger sind gleichmäßig hohe Speichenspannungen, dafür lieber das letzte Zehntel "liegen lassen"
 
O.K., jetzt hab ich mal einen Wert. Ich denke ich das Laufrad, was die Speichenspannung und die Rundlaufgenauigkeit betrifft erstmal so lassen. Wenn ich dann ein paar Touren mit gefahren bin kann ich ja nochmal drüberschauen und eventuelle Ausreißer korrigieren.

Bin schon richtig gespannt, wie sich mein erstes selbstgebautes Laufrad fährt ...

Ich hoffe nicht so: http://img01.lachschon.de/images/PluX-1062685900.jpg
 
Zurück