Wie läuft ein Privathaftpflichtschaden ab?

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Hi,

ein Paar mehr oder weniger schlaue Kids haben das Bike meines Bruders in die Mangel bekommen. Ergebnis: dasCasting seiner Reba ist hinüber, extra angefertigte Decals ab, Radcomputer kaputt. Ich treffe morgen die Eltern der Jungs, dann wollen sie sich den Schaden anschauen. Die werden sicher erstmal aus allen Wolken fallen, wenn ich ihnen ne grobe Richtung für den Schaden ansage, weil neues Casting wird teuer.

Meine eigentliche Frage: Wie läuft ein Privathaftpflichtschaden ab?

Die Eltern werden aller Voraussicht nach den Schaden ihrer Versicherung melden, das ist klar. Und dann? Bin ich dann am Zug - muss ich reparieren lassen und mir danach die Kosten erstatten lassen? Ich will ungern in Vorleistung gehen, ohne sicher zu sein, dass die Versicherung auch zahlt!
 
Ganz normal: Kostenvoranschlag beim Radhändler machen lassen und die Summe einfordern.

Inwieweit dies überhaupt von einer Versicherung gedeckt ist, ist nicht dein Problem (Mutwillige Beschädigung ist normalerweise immer ausgeschlossen).
 
Und was wenns teurer wird als der Kostenvoranschlag wissen lässt? Nachfordern?

Ja, womöglich wird dir bei guter Händlerwahl auch nen eher nach oben hin realistischer Kostenvoranschlag gemacht werden können. Bis zu nem gewissen Rahmen aber ist ein Kostenvoranschlag verbindlich, das heißt es darf hinterher keine große Überraschung passieren, ohne dass der Auftraggeber der Reparatur vorher gefragt / darüber informiert wird.
Auf jeden Fall aber sollte der Schaden der Polizei gemeldet werden, auch wenn die Kids das überhaupt nicht bestreiten. Leider stimmt das, bei mutwilliger Beschädigung sind die Versicherungen wahrscheinlich nicht in der Leistungspflicht, egal wie alt die Kinder sind. Da könnte aber die eigene Hausratversicherung, bei der Vandalismus / Fahrraddiebstahl vielleicht mitversichert ist, weiterhelfen. Dein Bruder könnte auch nen Beratungsgespräch bei nem Anwalt wahrnehmen um die Haftungsfragen der Kinder/Eltern/Versicherung zu erläutern, die ist nicht so teuer - da er nicht Schuld ist, hat er dort auch einen Erstattungsanspruch gegenüber den Schädigern.
 
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Also meine Versicherung würde den Schaden NICHT zahlen. Sie haben extra darauf hingewiesen, dass bei ausgeliehenen Sachen kein Versicherungsschutz besteht.
Ich schätze mal dass das so die Regel sein wird...
 
...Kids haben das Bike meines Bruders in die Mangel bekommen...

Was bedeutet das genau? Hat dein Bruder denen das Bike freiwillig ueberlassen oder stand das Bike irgendwo einlandent rum? Wie alt waren die Kids?
Dann mal mit den Eltern reden. Wenn du schonmal nen KV am Start hast schadet das nichts. Ob und wie die Versichert sind und ob Aussicht auf Kostenuebernahme besteht must du mit den Eltern klaeren, nicht im Forum. Wenn die Kinder sich das Bike *ohne Zustimmung deines Bruders geborgt haben* duerfte ein grosses Interesse seitens der Eltern bestehen, das auf kleinem Weg zu klaeren. Dir geht es sicherlich vor allem um das Wiederherstellen des Urzustandes.
Also erst mal mit den Eltern reden, dann hier berichten, dann weiter sehen.

@Karl.Napp: hab selten son BS am Morgen hier gelesen.
 
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@Karl.Napp: hab selten son BS am Morgen hier gelesen.

Was genau ist denn in deinen Augen Bullshit? Na komm, wenn du mich hier schon anflamest solltest du konkret werden.

Edit: Und ich überlasse auch diesen Thread den Rechthabern, Halbwissenden, überheblichen "es gibt nur zwei Meinungen und meine ist die richtige"-Kids.
 
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Was genau ist denn in deinen Augen Bullshit? Na komm, wenn du mich hier schon anflamest solltest du konkret werden.

Nunja, du raetst gleich zu Polizei und Anwalt ohne das die naeheren Umstaende bekannt sind. Geschweige denn ein klaerendes Gespraech mit den Eltern der Kids gefuehrt wurde. Ich denke der TE ist nach besagtem Gespraech deutlich schlauer und wird den richtigen Weg zu seinem Schadensersatz einschlagen.

Edit: Und ich überlasse auch diesen Thread den Rechthabern, Halbwissenden, überheblichen "es gibt nur zwei Meinungen und meine ist die richtige"-Kids

Das sagt keiner. Aber z.b. zum Anwalt raten, bevor man ueberhaupt weiss was Sache ist oder ein Gespraech gefuehrt hat ist einfach ueberzogen. Und das von dir vorgeschlagene *nicht so teure Beratungsgespraech beim Anwalt* liegt idR bei 180,-EUR. Wenn man jetzt wueste ob der TE RS hat und um welche Gabel es geht koennte man da mehr zu sagen.
 
er schrieb ja, dass er zuerst zu den Eltern geht. klar isses überzogen ohne Gespräch gleich zu nem Anwalt zu laufen. Ich habe es so gemeint, dass er dort fundierte Informationen zu Haftungsfragen erhält, wenn die Versicherung nicht zahlt usw. Vielleicht hab ich mich da missverständlich ausgedrückt. Ebenso bei der Polizei, wenn er es - wie er mittlerweile verneinte - seiner Hausratversicherung melden kann, wäre nen Protokoll da, wenn es sich um ne Straftat handelt, angebracht.
 
Das Bike stand angeschlossen in nem Fahrradständer an einer Jugendeinrichtung. Zwei Jungs fanden es ne gute Idee sich aufs Fahrrad zu setzen und bisschen darauf (im Ständer stehend) rumzuhüpfen. Ich denke es ist hier eher eine grob fahrlässige Handlung.

Evtl. berufen sich die Verischerungen darauf, dass die Kinder in Obhut der Jugendeinrichtung waren, dann muss ich noch mal an die rann. Alles in allem sehr verzwickt, da mehrere Schadenersatzpflichtige in Frage kommen.

Der Radständer war sehr schmal - eigentlich war es schon eine dumme Idee das Bike dort abzustellen (mein Bruder ist 11). Durch das draufsetzen wurde die Gabel zerkrazt und hat sich anschließend verkeilt. Beim "gewaltsam" rausziehen sind die Kratzer natürlich nicht weniger geworden.

Die Eltern wollen/haben es bereits ihrer Versicherung melden. Sonst halt das Erwartete: "Hätte ja schon vorher sein können" blabla...
 
Das Bike stand angeschlossen in nem Fahrradständer an einer Jugendeinrichtung. Zwei Jungs fanden es ne gute Idee sich aufs Fahrrad zu setzen und bisschen darauf (im Ständer stehend) rumzuhüpfen. Ich denke es ist hier eher eine grob fahrlässige Handlung.

Evtl. berufen sich die Verischerungen darauf, dass die Kinder in Obhut der Jugendeinrichtung waren, dann muss ich noch mal an die rann. Alles in allem sehr verzwickt, da mehrere Schadenersatzpflichtige in Frage kommen.

Der Radständer war sehr schmal - eigentlich war es schon eine dumme Idee das Bike dort abzustellen (mein Bruder ist 11). Durch das draufsetzen wurde die Gabel zerkrazt und hat sich anschließend verkeilt. Beim "gewaltsam" rausziehen sind die Kratzer natürlich nicht weniger geworden.

Die Eltern wollen/haben es bereits ihrer Versicherung melden. Sonst halt das Erwartete: "Hätte ja schon vorher sein können" blabla...

Donnerwetter, ihr könnt euch ja richtig heiß schreiben.
1. Wenn du einen vertrauenswürdigen Berater hast (am besten einen Vermögensberater), würde ich den bitten die Angelegen für dich zu regeln, der kennt sich aus und arbeitet nicht für eine Versicherung.
2.Hast du keinen - schade.
3.Denke bitte daran, dass eine Privat Haftpflichtversicherung immer den Zeitwert ersetzt, da ist es besser die Gabel reparieren zu lassen, weil Rep. bezahlt werden (aber natürlich nicht wenn die Rep. mehr als eine neue Gabel kostet).
4.Den Schaden sollen die Eltern ihrer Versicherung melden, die holt sich das Geld durch Regressansprüche schon von einer weiteren Vers. wieder (nicht dein Problem).
5. Sind die Kinder, die den Schaden verursacht haben deliktfähig also über 7Jahre? (wobei einige Vers. auch teilweise Deliktunfähigkeit bis 10J. rechnen). Sind sie nicht delikfähig und die Aufsichtspersonen haben ihre Aufsichtspflicht nicht vernachlässigt, zahlen nur Vers. wo auch der Schaden von deliktunfähigen Kinder vers. ist (ist nicht in jeder Vers. gegeben).

Du siehst schon, der schönste Schaden macht auch nicht glücklich und verleihe nichts was mit F beginnt (Frau, Fahrrad...)

Wenn du noch Fragen hast schick mir eine PN.
 
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