Und wieder zurück.
An die Kamera hatte ich schon gedacht. Nur fiel die Wahl auf eine zusätzliche Weste, womit der Platz im Rucksack nicht mehr reichte. Bei dem Wetter weià man wirklich nicht was man anziehen soll, irgendwie ist es immer verkehrt. Die Weste habe ich trotzdem gebraucht, bei der Abfahrt vom Totenkopf war es dann doch empfindlich kalt in kurzen Hosen, dafür warâs obenrum gemütlich.
Vor 14 Tagen war ich noch auf einen kurzen Abstecher bei 2Fast Bikes um mit Bernd mein Dämpfer Setup durchzusprechen. Nach fast zwei Stunden intensiven Gespräches mit ihm, seiner Frau, einem Kollegen und viel Kaffee war klar, dass ich erst einmal mein auf gut Glück eingestelltes Grundsetup durchtesten sollte um dann eventuelle Ãnderungen schrittweise durch zu führen.
Nach dem heutigen Tag, 40km und 900 Höhenmeter, steht fest, es bleibt wie es ist. Ich hatte vorne den Sag auf 25%, hinten auf 20% und den Rebound bei beiden auf 2/3 offen gestellt. Ich bin zwar nicht der groÃe Tester mit der riesen Erfahrung, bilde mir aber ein damit eine gute Einstellung gefunden zu haben. Insgesamt straff abgestimmt, die SID ist das ja von Haus aus, arbeiten die beiden 120mm Systeme vorne und hinten meinem Empfinden nach gleichmäÃig. Auch der Rebound scheint gut eingestellt zu sein, da sackt nix wech und gehüpft wird auch nicht.
Hardtail und Fully miteinander zu vergleichen ist immer irgendwie Kappes. Jedes Teil hat im Grunde sein eigenes Arbeitsgebiet. Gondelt man gemütlich die Waldautobahn entlang oder geht's bergauf, ist der Unterschied zwischen Hardtail und Fully systembedingt nicht allzu groÃ, hier kann das Hardtail aufgrund geringeren Gewichtes leicht punkten. Das ist nun mal so und gilt für jedes Fully, solange es schwerer ist als das Hardtail. Wirdâs aber schneller, wendet sich das Blatt. Ganz groÃes Kino wenn es dazu noch ruppig wird. Die Woche über fahre ich mit dem Hardtail zur Arbeit, halb Wald, halb Radweg und an die Abfahrten vom Kalmit nach Neustadt runter kann sich mein Hintern auch noch gut erinnern. Das gleiche mit dem Fully, da sind schon kleine Welten zwischen. Dieses hier liegt satt auf der Strecke, der Bodenkontakt ist super gut, lässt dir aber aufgrund der eher straffen Abstimmung trotzdem eine klare Aussage über die Beschaffenheit des Weges zukommen. Das Fahrverhalten ist neutral, der Geradeauslauf fehlerfrei. Ob Bodenwellen oder Treckerspuren, es geht unbeeindruckt weiter. Auch bergauf bei laut Karte 13% Steigung, kein Problem. Ich hatte zu keiner Zeit das Gefühl unerwarteter Reaktionen. Richtungsänderungen kommen direkt und ohne Verzögerung.
Ich habe schon Räder gefahren, die fuhren nach jeder Bodenwelle in eine andere Richtung und Fullies, da ist meine Couch Kasperltheater. Mein Freund in Ãsterreich hat so was. Absenkbare Talas und Dämpfer mit Reservoir. Da muss es schon richtig fett kommen. Der fährt auf dem Weg zu seinem Bikerevier auch ein Stück lebende Bahnstrecke. Zwischen den Gleisen auf den Schwellern versteht sich, und das ohne seinen Frühstückskaffee dabei zu verschütten. Ich find's affengeil, aber mein Ding ist es nicht. Weder das eine noch das andere. Das hier passt mir und erfüllt meine Vorstellungen. Negative Eigenschaften sind mir während der insgesamt bis jetzt gefahrenen 200km nicht aufgefallen. Und wenn es so wäre hätte, ich keine Probleme das auch zu sagen. Diesem Thema widme ich später noch ein paar Worte, wenn es um den Antrieb geht.
GrüÃe