XCO Pro Talk

Ich glaube ehrlich gesagt - unter normalen Umständen überhaupt nicht mehr. Nino wird nicht jünger, und MVDP im Gegenzug gefühlt noch stärker....

Wenn beide gesund bleiben und die Defekt-Hexe außen vor bleibt, glaube ich dass MVDP das Vorderrad vorn behalten wird.

Ninos größte Chance ist aus meiner Sicht die Tatsache dass er nahezu nie einen Fehler macht, und die Frage ob MVDP sich bei seinem Spagat zwischen CX, Straße und MTB im entscheidenden Moment vielleicht nicht doch mal viel zumutet.

Aber - so ähnlich hatte man von Absalon auch schon gedacht, und er wurde doch nochmal WM- und WC-Sieger. Daher - abwarten ;)
 
Ich kann mir gut vorstellen, dass Nino auch noch ein kleines Stück besser werden kann, viel natürlich nicht. Er sagt selber, dass er immer eine bestimmte Motivation braucht. Früher wars Absalon, dann eine Zeitlang eher niemand, jetzt eben MvdP. Allerdings glaube ich, dass MvdP unter normalen Umständen trotzdem stärker sein wird. Allerdings hat er schon angekündigt, dass es nach 2020 wohl auf die Straße gehen wird, auch wenn ihm MTB mehr Spaß macht.
 
Ja - denke auch das „Problem“ MVDP stellt sich für Nino nur noch 2020.

Und danach wird es dann spannend in wie weit bzw. wie lange er sich noch gegen die nachfolgende Generation wehren kann.
 
Dass MvdP so stark fährt überrascht wohl niemanden. Die Crossrennen im Winter, die längeren Kanten im Frühjahr, der Mann frisst Rennhärte mit dem ganz große Löffel. Mir stellt sich oftmals die Frage, wie andere Fahrer mit nur 1-2 Vorbereitungsrennen beim ersten Rennen der Saison topfit an der Startlinie stehen können. Wenn man ganz böse Gedanken zulässt, fällt einem da schnell Lance A. ein, der auch fast ohne Renntage in den Beinen die Tour gewinnen konnte...
 
Dass MvdP so stark fährt überrascht wohl niemanden. Die Crossrennen im Winter, die längeren Kanten im Frühjahr, der Mann frisst Rennhärte mit dem ganz große Löffel. Mir stellt sich oftmals die Frage, wie andere Fahrer mit nur 1-2 Vorbereitungsrennen beim ersten Rennen der Saison topfit an der Startlinie stehen können. Wenn man ganz böse Gedanken zulässt, fällt einem da schnell Lance A. ein, der auch fast ohne Renntage in den Beinen die Tour gewinnen konnte...

da kannst du im gegensatz aber auch fragen, wie ist es möglich, so viele (verschiedene) rennen auf so einem hohen niveau zu fahren... ich habe bei beiden varianten so meine zweifel8-)
 
Sehe ich genau anders herum. Die permanente Leistung von MVDP gefühlt über das ganze Jahr, und die Art & Weise wie er dominiert, lässt mich ganz persönlich auch etwas die Stirn in Falten legen.

Die Periodisierung der XCO-Piloten ist für mich nachvollziehbarer und „menschlicher“.
 
Dass man im Hochleistungssport periodisiert, klarer Fall. Dass eine Periodisierung aber ohne B und C Wettkämpfe auskommt, das wundert mich schon. Die Verschiedenheit der Belastung der Rennen die MvdP fährt macht für mich die Sache eher nachvollziehbar als die Leistungen "aus der kalten". Vor allem auf der Straße hatte er bis letzte Saison noch den Vorteil, dass er für die "alten Hasen" unter dem Radar flog, da lässt sich schon mal ein Überraschungscoup landen.
 
Wer startet denn noch wirklich „kalt“ in den WC?

Es gibt die kleinen Etappenrennen auf Zypern etc., Swisscup, nationale Rennserien in Frankreich, Italien, hierzulande, Skandinavien, wer das Cape Epic bestreitet nimmt dort zuvor an kleinen Rennen teil.... Ich denke die wärmen schon alle die Motoren vor dem ersten Worldcup auf.

MVDP hingegen fährt 100% Cross, ist dann paar Wochen weg, fährt voll Stoff auf der Straße, switcht von dort unmittelbar voll aufs MTB, mittendrin nochmal Straße.... bei ihm gibt’s gefühlt nur vollen Einsatz oder Training; Aufbau- oder Periodisierungs-Wettkämpfe habe ich da noch nicht bewusst wahrgenommen.

Natürlich war es vergangene Saison so dass ihn auf der Straße niemand ausrechnen konnte; das war ein Vorteil und wird dieses Jahr gewiss anders sein. Und beim Amstel-Sieg war auch viel Glück dabei - wenn Fuglsang und Alaphilippe da auf den letzten Metern nicht so gepennt hätten wäre das nix geworden. Aber Ich bin dennoch gespannt. Wenn er so fährt wie z.B. bei der Arctic Tour, wo die anderen einfach nach und nach von seinem Hinterrad wegfliegen - dann hilft auch Taktik nix.
 
Ich glaube MVP wird bei Olympia hinter Schurter sein. Er kommt mit dem Druck nicht so gut klar, macht gerne mal Fehler, verzettelt sich....
Schurter kann sich krass fokussieren und ist in allem sehr präzise. Wie MVP letztes Jahr einfach mal über ein Blumenbeet gefahren und dann gestürzt ist, vergessen hat bei der WM zu essen...
 
Hinzu kommt auch noch das Nino letzte Saison nicht die perfekte Vorbereitung machte wie in den vergangenen Jahren. Ich glaube Nino wird in der Olympia Saison so stark sein wie damals in 2016 und 2017. Ich freu mich auf die Duelle mit MvP.
Und irgendwie kann ich mir nicht vorstellen dass MvP was isst was verboten ist, der wird doch nach jedem Rennen (was ja bei ihm grad wöchentlich ist) getestet!!!
 
Dass Nino letzte Saison vermeintlich nicht bei 100% war, ergibt für mich Sinn, denn wenn man den Fokus auf Olympia legt, folgt die Planung einem VierjahresZyklus, in dem das Fitnesslevel dann eben auch mal nicht bei 100% ist. Diese Periodisierung kennt man vor allem aus der Leichtathletik. In den letzten Jahren ist das allerdings nicht mehr so üblich, da Geld außerhalb von Olympia verdient wird. Zum Thema "Vertrauen"... keinem einzigen Profisportler traue ich. Wenn das Einkommen direkt an die physiologische Leistungsfähigkeit gekoppelt ist, und nur ein kleiner Teil des Pelotons wirklich gutes Geld verdient, dann ist die Versuchung schon immens. Wenn dann noch einer der Konkurrenten anfängt und den anderen die Preisgelder abräumt...habe zu der mathematischen Wahrscheinlichkeit zu Dopen mal eine sehr gute Vorlesung von Prof. Daumann an der Uni in Jena gehört, Fazit: macht es einer, müssen die anderen nachziehen.
 
Dass Nino letzte Saison vermeintlich nicht bei 100% war, ergibt für mich Sinn, denn wenn man den Fokus auf Olympia legt, folgt die Planung einem VierjahresZyklus, in dem das Fitnesslevel dann eben auch mal nicht bei 100% ist. Diese Periodisierung kennt man vor allem aus der Leichtathletik. In den letzten Jahren ist das allerdings nicht mehr so üblich, da Geld außerhalb von Olympia verdient wird. Zum Thema "Vertrauen"... keinem einzigen Profisportler traue ich. Wenn das Einkommen direkt an die physiologische Leistungsfähigkeit gekoppelt ist, und nur ein kleiner Teil des Pelotons wirklich gutes Geld verdient, dann ist die Versuchung schon immens. Wenn dann noch einer der Konkurrenten anfängt und den anderen die Preisgelder abräumt...habe zu der mathematischen Wahrscheinlichkeit zu Dopen mal eine sehr gute Vorlesung von Prof. Daumann an der Uni in Jena gehört, Fazit: macht es einer, müssen die anderen nachziehen.
Zumal die heutigen Doper selten mit positiven Tests überführt werden sondern eher wenn man mal wieder einen Dopingarzt hochnimmt und an die Kundenkartei kommt.

Sei es drumm...fakt ist ein MvP wird sich noch steigern können...Schurter ist eher am Zenit angelangt...aber Gott sei Dank wird´s endlich wieder spannend.
 
Ja, umfassendes/schwieriges Thema. Wobei ich die Leistungen im XCO noch vergleichsweise gut nachvollziehbar finde. Ca. 7-8 Highlights im Jahr, Ruhephasen und Zeit für Regeneration, sichtbare menschliche Formschwankungen und Schwächen - was natürlich auch kein Beweis ist.

Da schau ich anders zu als auf der Straße. Da braucht mir keiner was erzählen von wegen ‚neue Generation’, ‚die 90er sind vorbei´, usw.

Zu MVDP: ich sag es mal so - wenn da eine Bombe platzen würde wäre ich weder erstaunt noch erschüttert. Aber so lange da nichts kommt, ist er halt einfach überragend gut und talentiert.

Er ist jedenfalls eine Bereicherung für jede Disziplin die er aufmischt.
 
Sehe bei beiden entscheidende Vorteile gegenüber der Konkurenz.
MvDP hat einfach einen überragenenden Genpol. Ernsthaft. Großvater und Vater waren beides Profis auf der Straße, keine schlechten dazu. Sein Bruder ist ja auch erweiterte Weltspitze. Dazu kommt natürlich das er mit all der Erfahrung etc die besten Trainer von Jung an hatte.

Schurte war wohl einer der Ersten der mit Core Workouts angefangen hat. Meinte mal ein Interview gesehen zu haben wo er meinte er macht das schon 20 Jahre. Wenn du einfach eine Trainingsform schon frühzeitig klar verfolgst die sich dann als Richtig erweist....

Doper sehe ich da insgesamt nicht. Weder auf der Straße noch im MTB bereich. Würde mich heute mehr als Wundern nochmals so ne 90er Bombe zu sehen
 
Ja, das ist bei Schurter wohl so. Ebenfalls ein Talent, und er hatte frühzeitig die richtigen Leute um sich herum und vor den anderen einen völlig neuen Ansatz verfolgt.

Denke Schurter, Siegenthaler und Frischi haben einen nicht unerheblichen Anteil daran dass die XCO-Rennen heute so laufen wie sie laufen.

Wenn man überlegt, war seine Fahrweise zu den dominanten Phasen gar nicht viel anders als heute bei MVDP - Schurter hat direkt nach dem Start das Gas extrem hochgezogen und in den ersten 1 bis 1 1/2 Runden die anderen nachhaltig so zerstört dass er eine Lücke hatte und die ‚verwalten‘ konnte. MVDP setzt solche Attacken eben eher zur Mitte oder gegen Ende des Rennens - auch mit dem Effekt dass allen anderen die Gels aus der Nase rauskommen :D

MVDP ist von der Dominanz her aber nochmal eine andere Nummer. Cross - okay, sein Spezialgebiet. XCO - nachvollziehbar, da artverwandt. Aber daneben auch auf der Straße gestandene Pro‘s abzukochen ist schon speziell. Glaube nicht dass ein Schurter das zu seinen besten Zeiten so gekonnt hätte. Das allein mit dem Genpool zu erklären tu ich mir bissl schwer mit.

Zumal meine Ansicht zum Straßenfeld eine andere ist. Ich bin der Ansicht - es wird weiterhin gedopt, nur anders. Aber nicht so viel weniger wie man einem weis machen möchte. Aber das ist nur meine persönliche Meinung.
 
Großflächig gedopt wird in allen Ausdauersportarten, das ist im XCO nicht anders. Leider ist eine wirklich gute deutsche MTB Fahrerin (neue Generation?) auch in der Versenkung verschwunden..... MVDP bringt allerdings ein Talent mit, dass seit Ullrich keiner mehr hatte. Ist aber nur meine subjektive Meinung.
 
Den Gedanken hatte ich auch schon, dass MVDP vielleicht das größte Talent seit Ulle ist.

Und genau so wie bei Ulle muss man unabhängig von der Frage, ob sauber oder nicht, anerkennen dass er ein Fahrer ist wie es sie nicht häufig gibt.

Wout van Aert kann man vielleicht auch in die Nähe rücken. Wäre interessant zu sehen wie der sich im XCO schlagen würde.
 
...habe es auf "twitter" gesehen: Wenn mich mein Glasauge nicht täuscht, waren "Spitze" einmal um die 70 W sonst so 45 W und HF um 105.

Denke (...als Laie) beim Blutdruck wird sie momentan ziemlich enge Grenzen haben. Aber das Video kam jetzt unerwartet. :daumen:
 
Ähnliche Frage (was macht die schon wieder auf dem Rad nach der OP) stelle ich mir bei PFP...

XC wird diese Saison so spannend wie nie - denke ich und hoffe ich. Schurter ist mE schon letztes Jahr altersbedingt über seinen Zenit und wird dieses Jahr noch mehr gegen alle anderen kämpfen müssen; aber das liegt ihm ja. Bei MvdP bin ich mal gespannt, wie er CX, Strasse und XC verkraftet - alles in allem verspricht diese Saison so spannend wie nie zu werden.
Und Olympia ist noch ewig weit hin...
 
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