Druckpunktwandern hatte ich bisher nur bei Minusgraden und da nicht einmal tragisch, zumindestens nicht so herbe wie manch einer es hier und in anderen Threads beschrieben hatte.
Ich hatte anfangs eine "vollständige" ZEE (Bremssattel & -hebel) und nun seit Neustem ein ZEE/Saint-Hybrid (ZEE-Sattel, Saint-Hebel). Die Sainthebel waren ein Paar, die ich hier defekt im Bikemarkt gekauft hatte und mit etwas Glück und viel Aufwand wieder in Betrieb nehmen konnte
Der Geberkolben an beiden Hebeln klemmte. Grund war extremer Abrieb bzw. Staub, die die komplette Bremse verdreckt hatten (inklusive verstopfte Schnüffelbohrungen, dieser Dreck war sogar zum Teil auf der Kolbenlauffläche aufgebrannt). Wie auch immer. Hier mal aus reiner Interesse ein Bild vom Innenleben der Saint BR-M820, da ich die Bremshebel hier noch nirgends zerlegt gesehen hatte (sollte zur 8000er/9000er und der "alten" XTR ziemlich baugleich sein):
(komplett zerlegt wäre die Bremse erst wenn man noch die silberne Kappe am Reservoir entfernt - Zugang zu den Schnüffelbohrungen - und die Membran in der goldenen Abdeckkappe des Reservoirs hinter der knapp 25 mm langen Gummilippe entfernt - diese Membran schnalzt gerne raus wenn man die Bremse überfüllt ..und zu guter letzt noch die Entlüftungsschraube am Reservoir )
Entlüften ist an der Bremse ob nun mit ZEE- oder Saint-Bremshebeln nicht so poplig einfach, dass man einfach nur unten etwas Öl durchpumpt und es damit belässt. Vorallem durch den kompletten Hebelwechsel musste ich den Hebel gefühlt zehn Minuten durchgehend entlüften nachdem ich eine Ladung Öl ohne Luftblasen unten am Sattel durchgedrückt hatte (ich drücke erst blasenfrei etwas Öl durch bis sich der Trichter langsam füllt, danach ziehe an der Spritze - diesen Prozess wiederhole ich meist ein paar Mal).
Der Trichter ist noch oben am Bremshebel montiert und durch die erste Prozedur gut mit Öl befüllt - Entlüftungsnippel am Bremssattel ist geschlossen. Nun habe ich mehrere Male ruckartig am Bremshebel gezogen und diesen wieder losgelassen. Das habe ich knapp drei Minuten gemacht und es kamen fast durchgehend ein paar Luftbläschen aus dem Reservoir. Nach diesem Schritt habe ich wieder die Spritze am Bremssattel angesetzt und den ersten Schritt wiederholt. Danach nochmal den Hebel entlüftet und erst dann war wirklich Ruhe mit den Luftbläschen. Nach der ersten längeren Testfahrt hatte ich absolut keine Probleme mit Druckpunktwandern.
Wenn ich nur schlampig entlüfte, dann hatte ich schon im Stand herbes Druckpunktwandern nach dem Bremshebelwechsel gehabt.