Das 29er Firebird ist auf alle Fälle mal deutlich schicker mit der neuen klareren Linienführung als die anderen Pivot Bikes (außer Mach 5.5).
Die Hinterbauten sind eh gut, die Geometrie passt (könnte bei so einem Gerät m. M. nach auch noch radikaler sein hinsichtlich Lenkwinkel und etwas längerer Kettenstreben), echt schickes Rad.
Eine Sache würde mich allerdings an quasi jedem aktuellen 29er mit gut 150-170mm Federweg im Heck stören: Die Sitzwinkel passen nicht.
Die Hersteller haben hier alle das gleiche Problem: Das große Hinterrad muss irgendwo hin federn können und braucht Platz.
Also, wird das Sattelrohr stark geneigt mit einem großen Offset zum Tretlager. Hier sieht das nicht ganz so schlimm aus und ist besser gelöst als beispielsweise beim Trek Slash, oder ganz schlimm: das kürzlich vorgestellte Commencal.
Das Problem daran: Die Hersteller müssen sich entscheiden. Haben sie einen tatsächlichen Sitzwinkel der schön steil ist, sodass der Sattel ausgefahren weit genug vorne ist, um optimal zu klettern, dann haben sie das Problem, dass der Sattel abgesenkt in der Downhillposition extrem nach vorne wandert und so weit vorne ist, dass er gar nicht mehr genutzt werden kann.
Umgekehrt wäre die Variante, die DH-Position des Sattels passt und ist nutzbar, dann wandert der Sattel ausgezogen aber sehr weit hinter, so dass man keine gute Kletterposition hat und von hinten tritt. Ähnliche ausgefahrene Sattelpositionen wie am Firebird 29er wurden in manchen Test auch schon als "etwas von hinten" bemängelt. Hier versucht jeder Hersteller einen einigermaßen guten Kompromiss zu bekommen. Der von Pivot sieht nicht sooo schlecht aus, ideal ist´s aber auch nicht.
Ich würde mir derzeit als langhubigen 29er höchstens ein Sentinel kaufen. Da sieht das noch am besten aus, Grund kann aber auch sein, dass das Sentinel nur 140mm hinten hat und die Sattelstütze daher auch nicht so weit ausweichen muss.
Es gäbe aber eine andere Lösung, die die Lage deutlich verbessern würde (und ein wenig enttäuschend finde ich es schon, dass sowas bislang nicht umgesetzt wurde):
Um diesen Zwiespalt aus Uphillpostion weit genug vorne und Downhillposition weit genug hinten am besten hinzubekommen muss der Winkel des Sitzrohrs (und damit der Stütze) wieder steiler werden, ohne, dass der Reifen dann ans Sitzrohr kommt. Die Lösung: Sattelstützen mit Offset am Kopf. Damit könnte das Sattelrohr etwas steiler bleiben, würde nur parallel nach vorne verschoben werden, um dem Reifen auszuweichen. Oben würde der Sattelstützen-Offset diesen Versatz wieder korriegieren. Früher gab es solche Stützen zu Hauf, heute bei den Teleskopstützen quasi nicht mehr. Die Biegelast auf die Führungen der Stütze wäre größer. Das geht daher nur gut bei hervorragend gelagerten Teleskopstützen. Aber es gibt so eine: Die Eightpin, die außen sowie zusätzlich innen über eine große Stützlänge geführt wird und daher auch mit Offset angeboten wird.
Würde man einen solchen langhubigen 29er Rahmen auf die Stütze abstimmen, könnte man die Sattelpostition insgesamt deutlich verbessern.
Ich habe mal kurz gemalt, was ich meine, dann versteht man es vielleicht besser.
Außerdem: Zumindest den Platz für eine kleine Falsche hätte man schon schaffen können.