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Das Beste vom Besten
6 World Cup-Bikes der XC-Herren im Kurzcheck

Einmal mehr haben wir uns im Fahrerlager beim World Cup in Albstadt umgesehen und die Profis mit ihren Bikes fotografiert. Im Vergleich zu den Vorjahren [2013] [2014 Teil 1] und [2014 Teil 2] lässt sich doch ein deutlicher Trend erkennen. Obwohl auf der Albstädter Strecke fast ausschließlich Hardtails gefahren wurden, finden sich keine ultraleichten Uphill-Bikes mehr. Funktion und Fahrverhalten stehen klar im Vordergrund. Schurters neue Scott Spark und Scale-Bikes und Hermidas neues Big.Nine bestätigten diesen Trend erst wieder. Bühne frei für die Bikes der Profis.

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Julien Absalon – BMC Teamelite

Der mit Abstand erfolgreichste Mountainbiker ist schon seid Ewigkeiten im World Cup dabei und das noch immer sehr erfolgreich. Zusammen mit Nino Schurter fährt er zur Zeit in einer anderen Liga. Ein möglicher Grund hierfür wird seine Fähigkeit sein, sich Änderungen im Umfeld anzupassen. Die Renndauer ist fast eine Stunde kürzer geworden und die technische Komponente wichtiger. Der Umstieg von 26″ auf 29″ hat er ein wenig verschlafen, erst spät wechselte er auf die großen Räder. Dafür ist er einer der ersten, die Variostützen verwenden. Wie man in La Bresse eindrucksvoll sehen konnte, hat sich das auf jeden Fall ausgezahlt.

# Julien Absalon mit seinem BMC Softtail - inkl. Mud-Guard an der Gabel.

Außer in Albstadt wird er bei den World Cups fast immer auf dem Fully unterwegs sein, auch in Rio. Dabei setzt er auf das BMC Fourstroke mit Fox Fahrwerk, welches zu Beginn der Saison extra auf ihn abgestimmt wurde. Zwei Spacer und 82 psi Druck stecken in der Luftkammer, die Dämpfung wurde an ihn angepasst und lässt sich während der Fahrt per Fox iRD variieren.

# Mittlerweile setzt Julien Absalon meist auf das Fully - BMC Fourstroke
# Julien Absalon war einer der ersten Fahrer, die in den Genuss der leichten Fox 32 SC kamen.
# Wie bei fast allen Fox Piloten verwendet er auch das iRD-System - Elektronisch wird das Fahrwerk per Remote bedient.
# Die leichte LEV Carbon Variostütze bietet 65 mm Hub - Beim Hardtail verwendet er eine 100 mm Version, die auf 70 mm reduziert wurde
# Rechts die Schaltung - links die Sattelstütze und das Fahrwerk.
# Zur Sicherheit verwendet Julien eine recht große Kettenführung.
# Wegen den steifen Carbonfelgen sind Verlötungen der Speichenkreuzungen nicht mehr notwendig.

Florian Vogel – Focus Raven Max

Ebenfalls einer der Topfahrer, die dieses Jahr auf eine Variostütze setzen, ist Florian Vogel. Statt der RS-1 setzt er dieses Jahr an seinem Focus wieder auf eine herkömmliche Gabel – die neue SID. Sein Mechaniker Fabian Haug dankt es ihm mit einem sensationell schnellen Laufradwechsel in 13,3 Sekunden (Video bei 52:10 Min.).

# Florian Vogel mit seinem Raven Max - Von welchem Hersteller ist wohl seine Variostütze?

Manuel Fumic – Cannondale F-SI

Das deutsche Aushängeschild bekam, wie auch seine Teamkollegen, ein Cannondale F-Si in Sonderlackierung gestellt. Fast jedes Jahr werden die Fahrer mit einem neuen Bike von Cannondale überrascht. Neben dem Hardtail wurde für das Rennteam das neue Scalpel-Si entwickelt, welches durch durch die Geometrieänderungen einen Wechsel zwischen Hardtail und Fully deutlich erleichtert.

# Manuel Fumic mit seinem F-Si in Deutschland Sonder-Edition.
# Tuned bei 88
# Sicher ist sicher - Kettenführung trotz SRAM Antrieb.
# Golden, groß und edel - Die Sram Egale ermöglicht es größere Kettenblätter zu fahren, wodurch im Sprint die Gänge nicht ausgehen.
# Das Scalpel-SI von Manuel Fumic
# Der Vorbau ist kürzer geworden - und durch das kurze Steuerrohr ist kein ganz so negativer Vorbau mehr notwendig.
# Mit einem Hebel lassen sich Gabel und Dämpfer blockieren
# Das Rennbike von Manuel Fumic
# Mit der SRAM Eagle stellt sich die Frage nach einem Umwerfer an Racebikes definitiv nicht mehr.
# "MF Race" - Damit Mechaniker Giacomo die Übersicht behält.
# Die legendäre 240s Nabe von DT Swiss bildet die Basis des Laufradsatzes

Jaroslav Kulhavy – Specialized Epic S-Works

Die „Dampflokomotive“, wie Kulhavy von seinen Konkurrenten respektvoll und fürchtend genannt wird, konnte in Albstadt zum ersten Mal in diesem Jahr zeigen, was in ihm steckt. An den Anblick des extrem geneigten Sattels an seinem Specialized hat man sich schon fast gewöhnt.

# Jaroslav Kulhavy mit seinem Specialized Epic in Sonderlackierung - Wie immer mit einem extrem geneigten Sattel.

Moritz Milatz – Kreidler Stud 29 Carbon

Seit diesem Jahr fährt Moritz Milatz zusammen mit Markus Bauer für das Kreidler-Werksteam. Das Team wird fast ausschließlich von deutschen Partner wie Magura, Tune und Schwalbe versorgt. Einzig beim Antrieb muss auf ausländische Firmen gesetzt werden. In diesem Fall auf Shimano, was auch Shimano-Bremsen mit sich zieht.

# Moritz Milatz mit seinem Rennbike von Kreidler
# Schmale Lenker findet man bei keinem der Profibikes mehr - Eine niedrige Front fahren aber dennoch die meisten.
# Die Federgabel wird per Funk-Remote blockiert - Beim Fully wird mit dem gleichen Hebel die Variostütze bedient.
# Mit ca. 65 kg fährt Moritz Milatz recht wenig Luft in den Reifen - RocketRon vorne in 2,25" mit 1,3 bar und RacingRalph hinten ebenfalls in 2,25" mit 1,35 bar.
# Besonders leichte Sattelklemme von Tune.

Mathias Flückiger – Stöckli Morion RSC

Sich in der Schweiz für Olympia zu nominieren bedeutet in fast jedem anderen Land ein absoluter Ausnahmeathlet zu sein. Mathias Flückiger zählt zu den drei glücklichen aus der Alpenregion – und das vollkommen zu Recht. Besonders in den Abfahrten lässt er die Konkurrenz alt aussehen und holt auch manchmal auf einen Nino Schurter noch Zeit heraus. Dafür ist sein Rad entsprechend aufgebaut: Breiter Lenker, relativ kurzer Vorbau, im Normalfall seine eigens entwickelte und gefertigte Variostütze.

Wie er selbst mitteilte, wurde diese nochmals überarbeitet und wird gefertigt. Ein möglicher Verkauf soll auch erfolgen. Apropos Verkauf: Das Stöckli-Fully in der Teamausstattung wurde bisher lediglich für das Team in Deutschland von Bike-Ahead gefertigt. Bis zum August soll eine erste Serie aus Taiwan kommen, die auf 50 Stück limitiert ist. Trotz dieser Rarität soll der Gesamtpreis in Teamausstattung „nur“ 10.000 Franken betragen.

# Mathias Flückiger mit seinem Stöckli Prototypen Fully - Handmade in Deutschland von Bike-Ahead.
# Shimano Di2 und Fox iRD miteinander kombiniert - Besonders am Fully macht die Verwendung Sinn.
# Der Lenker ist 740 mm breit, der Vorbau ist 80 mm lang und -25° geneigt.
# Meistens verwendet Mathias ein 34 Blatt und die 11-40 Kassette.
# Mission erfüllt - Diese Woche wurde seine Nominierung bekannt gegeben.
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