Eine MTB Kettenführung kommt am Mountainbike häufig zum Einsatz, um das Herabfallen der Kette vom Kettenblatt in ruppigem Gelände zu verhindern. Es gibt verschiedenste Ausführungen und Montage-Arten: Sehr leichte Kettenführungen umschließen das Kettenblatt nur oben, andere auch unten und Downhill-Kettenführungen verfügen über einen „Bashguard“, der das Kettenblatt vor Beschädigungen beschützt.
Früher waren Kettenführungen am MTB ein absolutes Muss. Mittlerweile verfügen moderne 11- oder 12-fach Schaltwerke von SRAM, Shimano oder TRP über ausreichend Kettenspannung, um ein Herabfallen der Kette in den meisten Fahrsituationen zu verhindern. Je Gravity-lastiger – sprich härter und ruppiger – der Einsatz wird, desto mehr empfiehlt sich jedoch eine MTB-Kettenführung. Doch auch Cross Country-Rennfahrer, die einen Defekt auf jeden Fall vermeiden wollen, setzen häufig auf extrem leichte Kettenführungen, die nur wenige Gramm auf die Waage bringen.
Sehr empfehlenswert sind Kettenführungen im Downhill- oder Enduro-Sport. Hier werden sie häufig um einen Bashguard erweitert, der das Kettenblatt bei Steinschlägen und Aufsetzern vor Schäden schützen soll.
Es gibt verschiedenste Möglichkeiten, eine Kettenführung an deinem Bike zu montieren. Viele Räder verfügen über ISCG-Montagepunkte, die es ermöglichen, die Kettenführung direkt an den Rahmen zu schrauben. Verfügt dein Rad über ein geschraubtes BSA-Tretlager, kannst du außerdem spezielle Kettenführungen erwerben, die unter die Antriebs-seitige Tretlagerschale geklemmt werden – oder einen Adapter auf einen ISCG-Standard kaufen. Eine dritte Möglichkeit, die durch die geringe Popularität von Umwerfern ebenfalls seltener wird, ist es, eine relativ minimalistische Kettenführung am Montagepunkt eines Direct Mount-Umwerfers zu befestigen. Manche Firmen setzen zudem auf eigene Direct Mount-Standards.
Verfügt dein Rad über ein eingepresstes Press-Fit-Tretlager und hat keine ISCG-Bohrungen oder Direct Mount-Befestigung, ist die Montage einer Kettenführung leider nicht möglich. In jedem Fall solltest du vor dem Kauf deine Optionen checken, da Kettenführungen stets nur für eine Montage-Art vorbereitet sind.
ISCG steht für „International Standard Chain Guide“ und ist ein Montage-Standard für Kettenführungen. Es wird unterschieden zwischen ISCG 03 (auch ISCG OLD) und dem wesentlich verbreiteteren Standard ISCG 05. Hierbei wird die Kettenführung einfach über drei Schrauben (in Ausnahmen auch nur über zwei) direkt am Rahmen befestigt und ausgerichtet. Informationen, über welchen Standard dein Rahmen verfügt, bekommst du entweder auf der Herstellerwebsite, beim lokalen Radladen oder indem du selbst nachmisst und mit den unten stehenden Abbildungen vergleichst.
Bevor du eine Kettenführung erwirbst, solltest du kontrollieren, welchen Standard du benötigst und dann ein dafür passendes Produkt kaufen. Die genaue Montage unterscheidet sich je nach Standard:
Bei ISCG-Kettenführungen werden passende Unterlegscheiben mitgeliefert, mit denen du die Fahrrad-Kettenführung mittig zum Kettenblatt ausrichtest. Das ist sehr wichtig, damit die Ketten in allen Gängen schleiffrei läuft. Außerdem verfügt die Backplate (der Teil der Führung, der am Rahmen verschraubt wird) über Langlöcher. Darüber kannst du die Führung um das Tretlager rotieren, bis sie gerade ist und die Kette in allen Gängen möglichst frei laufen lässt. Zur Erstmontage musst du die Antriebs-seitige Kurbel abbauen. Ob deine Kettenführung richtig sitzt, weißt du erst, nachdem die Kurbel wieder montiert ist. Wenn es noch schleift, musst du von vorne anfangen und entsprechend Spacer ein- oder ausbauen, bis die Kette frei läuft.
Möchtest du deine Kettenführung unter dem Tretlager montieren, dann müssen beide Kurbeln und die Antriebs-seitige Tretlagerschale ausgebaut werden. Bist du im Schrauben nicht sehr erfahren, dann lass das lieber die Profis im Radladen erledigen, da das Tretlager-Gewinde sehr fein ist und nicht beschädigt werden darf. Auch hier gilt: Bis die Führung korrekt ausgerichtet ist, braucht es etwas Augenmaß und manchmal einige Versuche und Korrekturen.
Kettenführungen für Direct-Mount-Aufnahmen sind am einfachsten zu montieren, da hier die Kurbel am Rad bleiben kann. Sie bieten allerdings auch weniger Schutz und umschlingen die Kette lediglich am oberen, einlaufenden Teil des Kettenblatts.
Viele verschiedene Marken wie Reverse, Nukeproof, 77Designs, Specialized, Hope, Sixpack, XLC, OneUp und andere bieten Kettenführungen an. Am bekanntesten sind jedoch Kettenführungen von e*thirteen und MRP, die es in fast allen Varianten gibt. Hier eine Übersicht über die letzten News:
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