Ein Fahrradhelm bzw. MTB Helm ist für jeden Mountainbiker ein absolutes Muss – wer Hirn hat, der schützt es! Er schützt bei einem Sturz den Kopf und senkt das Verletzungsrisiko – und das, obwohl moderne Mountainbike-Helme dank geringem Gewicht und hoher Einstellbarkeit unauffällig sitzen. Wichtig beim Helmkauf ist, dass man das richtige Modell für seinen Einsatzbereich wählt sowie, dass der Helm den Kopf sicher und wackelfrei ohne zu drücken umschließt. Vor dem Kauf solltest du deinen Helm also unbedingt anprobieren!
Du hältst nach einem neuen Helm Ausschau? Hier findest du alle unsere MTB-Helm-Tests! Außerdem kannst du hier einen MTB-Helm kaufen.
MTB-Helme lassen sich grob in drei Kategorien einteilen: Halbschalen-Helme, Open-Face-Helme und Fullface-Helme. Je nachdem, ob ihr eher bergauf oder bergab, mit oder ohne Lift oder in technischen oder sanftem Gelände unterwegs seid, ist eine andere Kategorie für euch ideal. An sich gibt es keine Unterschiede zwischen MTB-Helmen für Herren oder Damen – lediglich das Design wird manchmal angepasst. Mittlerweile bieten viele Hersteller auch eine große Auswahl an Kinder-MTB-Helmen.
Halbschalen-Helme ähneln dem klassischen Fahrrad-Helm am meisten. Sie sitzen auf dem Kopf, sind leicht und haben meist eine gute Belüftung. Unter den Halbschalen-Helmen gibt es große Unterschiede je nach Disziplin. Rennrad- und Cross-Country-Helme sind sehr leicht, haben viele Öffnungen und verzichten aufgrund der besseren Aerodynamik häufig auf ein Visier. Trail-Helme umschließen den Kopf an den Seiten und am Hinterkopf etwas mehr, Enduro-Halbschalen-Helme wiederum sind an der Stirn und am Hinterkopf weit heruntergezogen, bieten dank vieler Öffnungen jedoch immer noch eine gute Belüftung. Außerdem verfügen sie über ein großes Visier, das Schutz vor Regen und Sonne bietet und meist verstellbar ist. So passt beispielsweise eine MTB-Goggle (7 MTB-Goggles im Test) darunter, die sich mit den meisten Enduro-Helmen gut tragen lässt. Natürlich kann man alle Halbschalen-Helme mit einer passenden MTB-Brille kombinieren.
Sogenannte Open-Face-Helme umschließen den gesamten Kopf, verzichten jedoch auf einen Kinnbügel. Sie waren bereits in den frühen 2.000ern Mode, erleben seit der Erfindung des Enduro-Bikes jedoch ein Revival. Dank zahlreicher Belüftungsöffnungen lassen diese Helme ausreichend Luft an den Kopf, um auch harte Anstiege in der Sommerhitze bewältigen zu können, sind aber natürlich nicht so kühl und komfortabel wie ein Halbschalen-MTB-Helm. Dafür bieten sie im Fall der Fälle einen erhöhten Schutz, da sie oft dicker ausfallen und mehr Stellen am Kopf abdecken.
Fullface-MTB-Helme werden meist dann getragen, wenn es mit dem Lift oder per Shuttle-Bus auf den Gipfel geht. Sie umschließen ähnlich wie Motorrad-Helme den komplett Kopf und bieten einen Kinnbügel, der vor der unteren Gesichtshälfte platziert ist. Fullface-Helme kombiniert man stets mit einer MTB-Goggle. Im Vergleich zu Motocross-Helmen sind MTB-Fullface-Helme dünner, leichter und weisen mehr Belüftungsöffnungen auf, die auch größer ausfallen dürfen. Hier findet ihr fünf aktuelle Fullface-Helme im Test.
Seit einigen Jahren gibt es Fullface-Helme nicht nur für Bikepark- und Downhill-Fahrer, sondern auch für Enduro-Fahrer. Enduro-Fullface-Helme sind meist nochmals leichter, erfüllen eine nicht ganz so hohe Sicherheitsnorm und bieten dafür wesentlich größere Belüftungsöffnungen, damit man sie auch bergauf tragen kann. Außerdem bieten einige Hersteller Enduro-Helme an, die einen abnehmbaren Kinnbügel aufweisen, den man bergauf in den Rucksack steckt und nur bergab an den Helm baut.
Für den Einstieg tut es auch mal ein normaler Rad-Helm – wer jedoch Gefallen am Mountainbiken gefunden hat, sollte sich unbedingt einen richtigen MTB-Helm kaufen. Auch hier gibt es je nach Einsatzgebiet riesige Unterschiede, allgemein gilt jedoch: Im Vergleich zu Straßenhelmen sind Mountainbike-Helme besser belüftet, stark einstellbar und umschließen den Kopf für einen guten Halt und mehr Schutz stärker. Welcher Helm für dich der richtige ist, erfährst du weiter oben!
Nach einem Sturz auf den Kopf solltet ihr euren Helm unbedingt austauschen! Grund ist, dass sich der EPS-Schaumstoff im Inneren nach einem Sturz verformt und daraufhin nicht mehr dieselbe Schutzwirkung bietet. Einige wenige Hersteller bieten auch Helme an, deren Material mehrere Stürze überstehen soll. Nach einem Sturz solltet ihr euch also unbedingt beim Hersteller informieren und den Helm im Zweifel oder bei sichtbaren Beschädigungen sofort tauschen. Außerdem altern jedoch auch gut gepflegte und erhaltene Helme mit der Zeit. Als Nutzungsdauern werden in der Regel zwei bis fünf Jahre angegeben.
Neben der Stoß-absorbierenden Wirkung stehen bei Mountainbike-Helmen seit einigen Jahren auch Systeme im Vordergrund, die Rotationskräfte auf den Kopf abbauen. Vorreiter war die schwedische Firma Mips. Das Mips-System besteht aus einer dünnen, häufig gelben Folie, die sich zwischen dem EPS-Schaumstoff und den Helmpolstern befindet. Bei einem Sturz kann der Helm leicht um den Kopf rotieren, was die Belastung auf Schädel und Halswirbelsäule reduzieren soll.
Neben Mips gibt es eine Vielzahl an Anbietern, die mit ihren Helm-Sicherheits-Systemen ähnliches erreichen wollen. Dazu zählen Fluid Inside, Bontrager WaveCell, 720 Hexago, Urge ERT, POC Spin und weitere.
Häufig verfügen nur die höherpreisigen Helme über derartige Sicherheits-Systeme – mittlerweile finden sie jedoch vermehrt Einzug in Einstiegs-Modelle. Die tatsächliche Schutzwirkung eines Helms ist schwer zu ermitteln – im Zweifel sollte die eigene Gesundheit jedoch immer höchste Priorität genießen.
Um in Europa einen Helm zu verkaufen, muss er die Prüfnorm EN1078, beziehungsweise EN1080 bestehen. Diese unterscheidet allerdings nicht, ob es sich um einen Cross-Country, Enduro oder Downhill-Helm handelt, obwohl in diesen Disziplinen die Wahrscheinlichkeit eines extrem harten Einschlags sicherlich unterschiedlich hoch ist. Die meisten Fullface-Helme für den Downhill-Einsatz erfüllen deshalb die amerikanische ASTM F1952 DH MTB-Norm. Generell gilt bei diesen Zertifikaten jedoch, dass nicht unterschieden wird, ob ein Helm die Norm haarscharf oder spielerisch leicht besteht. Ein qualitativer Unterschied wird hier also nicht festgestellt.
Ein wichtiger Sicherheits-Aspekt, den ihr selbst beeinflussen könnt, ist der sichere Sitz des Helms! Nehmt euch bei der Auswahl viel Zeit und wählt das bequemste Modell, das euren Kopf gut umschließt, nicht rutscht, sicher anliegt und nicht drückt!
Um den passenden MTB Helm kaufen zu können, benötigst du deinen Kopfumfang in Zentimetern. Deinen Kopfumfang kannst du leicht mit einem Maßband bestimmen.
Lege das Maßband relativ weit unten am Hinterkopf an und führe es nach vorne mittig über die Stirn.
Der ermittelte Wert ist dein Kopfumfang für den Helmkauf.
Wenn du kein Maßband greifbar hast, nimmt eine Schnur und miss es damit – danach kannst du die abgemessene Schnur zum Beispiel mit einem Lineal nachmessen.
Welche MTB-Helme sind besonders beliebt? Genau diese Frage haben wir im Rahmen der MTB-News User Awards unseren Lesern gestellt. Auf Platz 1 gewählt wurden dabei die Modelle von POC. In unseren jährlichen Nutzerbefragungen sind das die beliebtesten Marken:
POC
Giro
Bell
Uvex
Fox Head
Troy Lee Designs
iXS
Alpina
Hier findest du all unsere MTB-Helm-Tests und Helm-Vergleichstests.
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