Was ist ein Dirt Bike? Was ist Slopestyle? Was kostet ein Dirt Bike? Wofür braucht man das? Und warum hat ein Dirt Bike eigentlich keine Vorderradbremse? Hier geben wir einen Überblick über das Thema Dirt Bike.
In den letzten Jahren durch bekannte Gesichter wie Fabio Wibmer oder Erik Fedko unheimlich populär geworden, kommt man um das Thema Dirt Bike kaum noch herum. Die kleinen Räder eignen sich bestens, um auf einem der zahlreichen Pumptracks loszulegen oder die richtig großen Sprünge, den Dirt Jumps, meterhoch in die Luft zu fliegen.
Ein Dirt Bike, Dirtjump Bike oder Slopestyle Bike ist ein kleines wendiges Mountainbike, das hauptsächlich auf Pumptracks, Dirtparks und Slopestylekursen genutzt wird. Durch ihre geringe Rahmengröße und die 26″ oder 24″ großen Laufräder sind sie äußerst agil und robust. Mit den Rädern kann mithilfe von gebauten Sprüngen meterhoch gesprungen werden – mit Tricks in der Luft oder ohne. Bei einem Dirtjump-Wettbewerb geht es dementsprechend auch nicht darum, wie in anderen Sportarten der Schnellste zu sein, sondern den spektakulärsten Run mit aufwändigen Tricks zu zeigen.
In der Regel handelt es sich bei den Rädern im Vergleich mit modernen Mountainbikes um recht einfach gehaltene Räder. Zumeist sind es Hardtails, die außer einer Federgabel und einer Hinterradbremse weitgehend auf Technik verzichten. Auch eine Schaltung ist eher unüblich, oft wird nur ein Ritzel hinten und das Kettenblatt vorne genutzt, also ein Gang, was als Singlespeed bezeichnet wird. Bekannte Hersteller solcher Dirt Bikes sind etwa NS Bikes, Rose, Dartmoor, Trek oder Specialized.
Neben den üblichen Hardtails sind mittlerweile auch vermehrt vollgefederte Dirt Bikes zu finden: So etwa das Trek Ticket S, das Soda Soda Slope von NS Bikes oder das Dartmoor Shine Pro. Dabei geht es bei der Heckfederung nicht primär um perfekte Dämpfungs-Performance wie bei Enduro-Bikes oder Downhill-Bikes, stattdessen ist es einfach komfortabler: Bei besonders weiten Sprüngen kann so ein Teil der Energie bei der Landung über die Federung aufgenommen werden.
Dirt Bikes gibt es von einer Größe von etwa 12 bis 16 Zoll Rahmengröße. Viele Hersteller bieten ihren Dirt-Bike-Rahmen allerdings nur in einer Größe an, eine sogenannte Einheitsgröße oder OSZ. Dabei spielt es dann tatsächlich keine Rolle, ob der Fahrer 1,20 oder 1,80 groß ist. Hier wird auch deutlich, dass es sich bei einem Dirt-Bike um ein reines Sportgerät und nicht um ein Fortbewegungsmittel handelt. Allerdings sollten sich sehr große oder sehr kleine Fahrer umsehen – verschiedene Hersteller bieten auch unterschiedliche Größen an. So gibt es etwa sehr kleine Dirt-Bikes, die speziell für Kinder hergestellt sind.
An ein Dirt-Bike gehört auch die entsprechende Federgabel, um die weiten großen Sprünge abfedern zu können. Manitou Circus oder RockShox Pike DJ sind hier passende Vertreter. Diese Gabeln bieten selten mehr als 100 mm Federweg und sind in der Regel sehr hart aufgepumpt, um wirklich nur die harten Landungen abzufangen. Ein sensibles Ansprechen wie bei einer MTB-Federgabel ist gar nicht gewünscht.
Viele Dirt-Bikes werden ohne Vorderradbremse gefahren, weil die zusätzliche Bremsleitung bei Tricks wie dem Barspin – also dem Drehen des Lenkers um wenigstens 360° – oder dem Tailwhip – man dreht nicht den Lenker, sondern das gesamte Fahrrad – sich um das Steuerrohr wickelt und im schlimmsten Fall zu einem Reißen der Leitung oder einem Sturz führen kann. Zudem wird das Rad leichter. Dieselbe Problematik hat man zwar auch beim Hinterrad, hier wird aber entweder mit einer sehr langen Bremsleitung gearbeitet, die sich um den Lenker wickeln kann, oder mit einem sogenannten Rotor, der unbegrenzte Drehungen des Lenkers erlaubt.
Ein gutes Dirt-Bike zum Einsteigen bekommt man in der Regel schon für um die 1000 €. Auch gebrauchte Dirt-Bikes findet man oft im guten Zustand, da die Rahmen äußerst robust und die Komponenten oft sehr einfach gehalten sind. Gibt es wenig Beschädigungen. Und sollte doch einmal etwas beschädigt sein, lässt es sich in der Regel günstig austauschen. Hier findest du die Kaufanleitung für gebrauchte Bikes.
Viele Dirt-Bike Angebote findest du im Bikemarkt: Dirt-Bike gebraucht kaufen.
Die meisten bekannten Hersteller haben mittlerweile ein Dirt-Bike im Programm. Unter anderem sind das Bergamont, Specialized, Canyon, Marin, Dartmoor, NS Bikes, Rose oder Scott, um nur einige zu nennen.
Was sind Alternativen zum Dirt Bike? Es gibt im Bereich Mountainbike noch zahlreiche andere Kategorien, die je nach Anspruch jede Menge Spaß bieten. Hier stellen wir dir unsere vier Favoriten vor!
All-Mountain- und Trail-Bikes im Test
Enduro- und Freeride-Bikes im Test
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