Sollte-es-Paradox-werden - Aufbauunterhaltung!

Tolles Arbeitsgerät geworden. :D
Die Videos sind echt eine Bereicherung hier im Forum! Gute Idee und Umsetzung, danke dafür:daumen:
 
First Ride und zwar mit sehr überraschend niedriger Eingewöhnungszeit. Wahnsinn wie satt die riesen Räder liegen. Und alle Segmentzeiten bei Strava unter den Top5 derer vom alten Bike, dazu sogar eine Bestzeit. Genialer Einstand! Und das am Freitag den 13..
Fährt sich kein bisschen behäbig, eher wie eine Evostufe von meinem alten DMR. Dazu deutlich sicherer und satter in den Abfahrten und so was von gutmütig. Bin heute erstmal flowige, schnelle Trails gefahren und das Banshee geht um's Eck wie verrückt. Das tiefe Tretlager gegenüber der Radachsen (über 5cm) gibt deutlich mehr Sicherheit. Auf schnellen rumpligen Abfahrten sind die großen Räder, wie bekannt, genial. Die höhere Front hat mich überraschenderweise gar nicht gestört.
Gabel ist auch erstmal überzeugend, schnell die Grundabstimmung gefunden und sonst keine Auffälligkeiten. Nur auf der Bremse ist es schon ein deutlich anderes Gefühl als bei anderen Gabeln, das fühlt sich irgendwie viel stabiler an. Hätte nicht gedacht, das man das so merkt, aber Downsideup-Gabeln biegen sich beim Bremsen wohl doch ganz schön. Und eigentlich bin ich nicht so sensibel was Steifigkeiten angeht. Beim Lenken kann ich weder mehr noch weniger Flex als bei meiner Deville feststellen. Auf schnellen, ruppigen Abschnitten merkt man aber schon, das die Highspeed-Druckstufe der Deville echt viel geleistet hat. Das war satter und ruhiger. Liegt aber alles im Gewöhnungsbereich und die großen Räder gleichen das ein bisschen wieder aus.


 
Hört sich gut an. Da hat sich ja die Planung voll gelohnt! Bin vorgestern auch das erste Mal auf (einem zu großen) Paradox gesessen und habe es sehr genossen. Mir kam es sehr verspielt vor und ein bißchen hinterradzentrisch, durch die kurzen Kettenstreben und flachen Lenkwinkel zirkelt das Teil ganz Klasse auf engem Raum :)
Viel Spaß damit!

*und falls Du mal eine Hand frei hast, würde mich noch eine Aufnahme der Sitzposition von Dir auf dem Rad interessieren und die Sitzlänge (Sattelspitze -> Vorbaumitte).
 
Direkter Weg, die Waage brauchts nicht. Aber Du kannst mir Deine Über- / Unterhöhung noch mitteilen.
Das Maß geht von der Sattelnase bis Mitte Lenkerklemmung.
Danke :)
 
Sitzlänge 48cm, Überhöhung ist gerade 1cm. Also ziemlich gleiche Höhe Lenker/Sattel. Vielleicht nehme ich beim neuen Lenker nur 10mm Rise, aber eigentlich fühlt es sich jetzt mit 20 auch super an. Das überlege ich mir noch.
 
Nun bin ich das Bike ausgiebig Probe gefahren und kann mal einige Eindrücke schildern. Ich beginne mit dem Gesamteindruck.
Die Sitzposition ist etwas aufrechter als ich es gewohnt war. Gemessen sind es ca. 2cm Unterschied in der Überhöhung zum alten Bike. Anfangs dachte ich, das mich dies wahrscheinlich auf flacheren Trails stören würde und ich die Front noch absenke. Das erwies sich aber als unnötig. Schon auf den ersten beiden Fahrten hat es mich kein bisschen gestört, im Gegenteil ich fühlte mich sofort wohl und hatte keinerlei Eingewöhnungsschwierigkeiten. Die Oberrohrlänge und damit auch die Sitzlänge sind fast identisch mit dem alten Bike, so das es auch da nix zu meckern gab. Positiv war der bessere Sitzwinkel. Zwar ist auch dieser auf dem Papier gleich mit dem alten Rad, doch dort wurde er durch die längere Gabel abgeflacht und war real wohl ca. 1,5Grad flacher. Jedenfalls hat man da immer etwas nach vorne treten müssen, was etwas unökonomisch war. Fazit also, die Sitzposition empfinde ich als äußerst angenehm und habe weder was zu meckern, noch mich an etwas zu gewöhnen. So konnte ich mich viel früher als erwartet ans „Einschießen" machen.
Da ich schon länger meine Touren mit GPS aufzeichne und bei Strava hoch lade, konnte ich gut meine Zeiten auf den Hometrails vergleichen. Von Anfang an war ich mit dem neuen Rad in den Top5 der Zeiten meines alten Bikes. Das hat mich schon sehr überrascht. Inzwischen werden nach und nach alle Zeiten des alten Bikes egalisiert.
Das Banshee fährt sich insgesamt sehr straff und effizient. Bergauf geht es super vorwärts und klettert eigentlich überall problemlos hoch. Dabei finde ich es angenehmer als mein altes Rad, was hauptsächlich an Gewicht und Sitzwinkel liegen dürfte. Die großen Räder haben sich überhaupt nicht negativ bemerkbar gemacht.
Geht es mal nicht bergauf ist das Banshee eine wirkliche Trailrakete. Was Wendigkeit angeht liegt es auf dem gleichen Niveau wie mein altes 26“, was aufgrund fast identischen Radstand und Kettenstreben auch nicht anders zu erwarten war. Die großen Räder haben auch hier keinerlei Nachteile gezeigt. Vielmehr war ich überrascht, wie unscheinbar sie sich einfügten. Bei den ersten Abfahrten im gröberen Gelände kamen dann aber doch die deutlichen Vorteile der 29er zum Vorschein. Das Rad vermittelt eine unglaubliche Sicherheit und Gutmütigkeit. Vor allem im steileren Gelände war ich wirklich beeindruckt, was das tiefe Tretlager gegenüber den Radachsen für einen Sicherheitsgewinn bringt. Das Bike scheint man kaum aus der Ruhe zu bringen. Und die höhere Front war hier sogar von Vorteil. Man kann es einfach laufen lassen und die großen Räder rollen wirklich super. Beeindruckt war ich auch beim Überfahren von Baumstämmen und ähnlichen Hindernissen, es ist mit 29er deutlich einfacher und geschmeidiger. Die 26“ scheinen dagegen immer irgendwie überall fest zu hängen. Auch beim Kurven fahren ist das Banshee absolut sicher und gutmütig. Enge Trails sind kein Problem und es macht einfach Laune es um die Bäume rum zu werfen. Die Traktion ist mit den 29er wirklich besser. Im großen und ganzen kann ich sagen, das Banshee Paradox fährt sich sehr ähnlich wie mein altes DMR nur mit deutlich mehr Sicherheit und damit auch deutlich schneller. Es sind absolut keine Nachteile der großen Räder zu spüren, dafür sehr viele Vorteile. Die Geometrie des Paradox ist ein richtiger Volltreffer. Banshee hat es wirklich geschafft, die Vorteile von 29" Rädern und die Vorteile eines kurzen, wendigen 26" Trailbikes miteinander zu vereinen ohne irgendeinen Nachteil.
Ich kann nur nochmal das absolut treffende Fazit von mtbr.com zitieren, denn das trifft es auf den Punkt:
  • it’s not just another 29er hardtail
  • fun, fun, fun
  • it’s an incredible value at $600 for the frame
  • built like a Banshee – stiff and durable
  • flickable, nimble, and carves corners
  • accelerates like a rocket
  • climbs and descends equally well
  • extremely stable and confidence - inspiring handling
  • versatile – can be built up in a variety of ways to suit any type of AM/trail riding

Nun noch was zur Rock Shox RS1. Inzwischen bin ich regelrecht begeistert von der Gabel. Da hat Rock Shox wirklich was geniales abgeliefert. Sie fährt sich straff und effizient. Das Ansprechverhalten ist wie bei meiner BOS Deville fast ohne Reibung absolut sensibel. Dabei geht ihr aber das plüschige einer BOS oder Pike völlig ab. Die Dämpfung ist von Anfang an straff. Es wird nichts verschenkt. Sie ist also kein Komfortwunder, sondern hilft einem nur schnell zu sein. Ich finde das diese Abstimmung für ein Trailbike ziemlich perfekt ist. Es gibt kein Wegtauchen im steilen Gelände und auch nicht beim Bremsen. Wird es ruppig und grob, kann sie ordentlich schlucken, vermittelt dabei aber nicht die plüschige Sicherheit einer Pike oder Deville. Aktive Fahrtechnik und die großen Räder gleichen das aber gut aus und so kann man es ordentlich laufen lassen. Es fühlt sich nach mehr an als 120mm. Oder besser, es fühlt sich nicht danach an als hätte man nur 120mm. In Steinfeldern liegt sie nicht so ruhig wie eine Endurogabel, da merkt man die straffe Highspeed Druckstufenabstimmung. Dafür hat sie aber viel vom allseits gelobten „Pop“. Und damit macht sie auf den Trails wirklich Spaß. Ich vermisse die plüschige Sahnigkeit meiner Deville seltsamerweise gar nicht. Die straffe, effiziente Abstimmung macht viel mehr Spaß, fördert den Spieltrieb und macht wirklich schnell. Geht es in wirklich grobes Endurogelände, kommt man mit der RS1 auch gut zurecht, doch kommt man dort auch erwartungsgemäß an die Grenzen. Außerdem würde ich dann auch einen Token/Volumenspacer einbauen um die Progression zu erhöhen.
In Sachen Lenksteifigkeit gibt es nix zu meckern, ob es jetzt mehr oder weniger als bei Pike&Co. ist, vermag ich nicht zu sagen. Unauffällig. Aber die hohe Bremssteifigkeit ist zu spüren. Beim harten Anbremsen fühlt sich die Gabel viel stabiler an als meine Deville. Ich würde es nicht als Vorteil (oder Nachteil der Deville) bewerten, aber es ist deutlich spürbar.
Gegen die sonst in der 120er Trailklasse üblichen Revelations, Rebas oder SIDs ist die RS1 eine andere Welt. Die MotionControl Dämpfung kann der RS1 in keinster Weise das Wasser reichen.
 
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Klingt nach Volltreffer! Viel Spaß weiterhin mit der Rakete! Und Danke für die Beschreibung...
 
Eine Frage hätte ich doch, @froride , der Reach ist bei M ja verdammt kurz, bei banshee mit 379mm angegeben, ich hab mal ein Canyon CF getestet, das hat in M immerhin 415,2 mm, ich habe bei 172, 82 immer M Rahmen und würde mir auch gerne so ein Paradox gönnen, aber diese Differenz verunsichert mich halt etwas, zumal ich mich auf dem Canyon sehr wohl gefühlt habe, ist aber nicht unbedingt die Art Bike die ich suche.
Das Canyon hat aber mit dem Paradox gemeinsam auch das tiefe Tretlager, das habe ich als extrem angenehm empfunden, selbst nur bei der Parkplatzrunde.
 
Ja, habe ich schon gesehen das der Reach im Vergleich zu anderen kurz ist. Kann aber nicht sagen, ob das jetzt einen riesen Unterschied macht. Ich finde es nicht zu kurz oder beengt, würde aber auch nicht sagen das es gestreckt ist. Eigentlich fühlt es sich ähnlich an wie alle M Bikes die ich bisher gefahren bin. Die Wahrheit wird man wohl nur beim Probesitzen heraus finden. Irgendwie messen die Firmen eh alle unterschiedlich, habe ich den Eindruck.
 
... der Reach ist bei M ja verdammt kurz ....

Hi,

ja, der kurze Reach ist mir bei dem Paradox-Rahmen auch aufgefallen.
Rahmengröße L hat bei einer horizontalen Oberrohrlänge von 615mm nur einen Reach von 403mm.

Kann ich mir nur mit dem relativ flachen Sitzwinkel von 72 Grad erklären - wäre der etwas steiler, dann würden die Relationen von HTT und Reach nicht so stark voneinander abweichen. Beim Fahren im Sitzen spielt das ja nicht die Rolle, der Reach gibt ja eher die Reichweite beim Treten im Stehen wieder.
 
Es ist halt immer schwierig, eine Geometrie anhand von einzelnen Werten zu interpretieren. Die Gesamtheit aller Werte fühlt sich dann in echt doch oft ganz anders an, als der eine oder andere Wert auf dem Papier vermuten lässt. Es ist ja auch immer eine Frage der Körperproportionen. Mir haben bisher immer M Rahmen, egal ob Rennrad oder MTB gut gepasst und waren immer in vergleichbaren Bereichen.
Also bleibt wohl nur ausprobieren. Was eben leider schwierig ist, wenn es den Wunschrahmen nicht an jeder Ecke als Komplettrad zum Probe fahren gibt.
 
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Hm, tt ist 590 und damit genau im Rahmen des Gewohnten, nach vorne über fallen tust Du ja offenbar nicht @froride, ;-) (sind die smilies kaputt?)
Probefahrt wäre natürlich das beste, aber wie Du schon sagst, schwer zu realisieren.
 
froride schrieb:
Es ist halt immer schwierig, eine Geometrie anhand von einzelnen Werten zu interpretieren
Beim Banshee Paradox ist das mal relativ einfach: der Hinterbau ist bei allen vier Größen gleich groß, auch der Stack soll sich wohl nicht ändern. Das heißt, die Unterschiede stecken nur im Vorderbau des Rahmens. Der Lenkwinkel ist nicht soooo flach, daß man jetzt einen zu kurzen Reach rausbringen würde. Es ist eher Absicht, damit ein agiles und verspieltes Bike rauskommt - vor allem in Verbindung mit den kurzen Kettenstreben.
Ich bin 175/84 und eher lange Räder gewohnt. Mir wäre das M viel zu kurz und ich habe überlegt, ob ein L mit hübsch kurzem Vorbau nicht genauso tun würde. Meine Ausfahrten sind lange Trails uphill oder langes Gekurbel bergauf meist in den Alpen und S2+ Trails bergab. Die meiste Zeit brauch ich also "Zug" bergauf, was ich mit dem Mini-Reach sicher nicht erreichen würde.
Froride hat mit seinen Körpermaßen Glück. Er paßt halt genau auf das M. Ich bin bei allen Rädern zwischen M und L. Passende Größe = 18,5".

@froride, vielleicht kannst Du ja mal ein Bild von Dir, sitzend auf dem neuen Rad, von der Seite aufgenommen, hier einstellen, damit man mal was sieht, statt nur zu rechnen. Das Interesse am Paradox scheint ja ganz ordentlich zu sein. Ich könnte noch ein Bild von @cany66 auf einem XL beisteuern ;)
Ich bin übrigens ein paar Meter auf dem XL gefahren und ich fand es gar nicht sooo riesig und TT ist beim L ganze 3cm kürzer...
 
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