Freundin bergab total verängstigt

Ich bin auch bergab ein Schisser und keine Frau :D
Eine Bekannte, mit der ich öfters mal unterwegs bin, schleicht auch bergab nur...
Ein paar Ideen:
- Geduld haben, auf sie warten, nicht meckern
- Nicht zwingen
- keine Klickies
- hat sie gute Bremsen oder geht ihr die Kraft beim Bremsen in den Händen aus?
- Sattel ganz runter und Arsch hinter den Sattel üben (je nach Steilheit)
- Bremsübungen machen
- Notabstieg bergab üben
- an einfachen und ungefährlichen Hängen langsam anfangen
- evtl. Hilfestellung geben, um sie beim Sturz auffangen zu können?
- evtl. helfen Protektoren beim Üben die Sturzangst zu nehmen?
 
Meine Freundin hatte bergab am Anfang immer einen höheren Puls als Bergauf:lol:. Heute fährt sie zwar immer noch langsamer runter als ich, aber eine Tour in der Ebene muss ich mittlerweile alleine machen, da "zu langweilig".

Ich bin sicher die geplante Tour lässt sich auch für den Anfang mit weniger Höhenmetern fahren, damit für den "Abstieg" mehr Zeit bleibt.

Ganz wichtig: Unterteil die Abfahrt in viele kleine "Häppchen" und mach immer mal wieder einen Stop, damit sie das geleistete verarbeiten und Du sie loben kannst. Gib Ihr das Gefühl, dass Du lieber mit Ihr zusammen langsam, als alleine schnell fährst. Die Mühe lohnt sich! (außerdem können die Bremsen abkühlen :) )

Ich fahre immer mit einem kleinen Rückspiegel, da merke ich immer sofort wenn sie zurückfällt und kann anhalten. Vor besonders kitzligen Stellen halt ich kurz an und weise sie auf die Schwierigkeiten hin, dann fahre ich die Passage betont langsam vor und warte auf sie.


Hat 2 Jahre gedauert, war die Mühe aber echt wert, letzte größere Tour war der Kandelhöhenweg im Schwarzwald, sonst sind wir jeden freien Tag im Taunus abseits der Waldautobahnen unterwegs.

Jörg
 
Wie fährt sie denn Auto?

Wenn sie da auch so übervorsichtig ist, auf der Autobahn kaum schneller als 100km/h fährt, an Kreuzungen minutenlang auf eine große Lücke wartet und schon 50 Meter vor einer roten Ampel abbremst, dann haben all die guten Ratschläge hier keine Aussicht auf Erfolg.

"Hirn abschalten" ist vielleicht übertrieben ausgedrückt, man sollte es eher "ein frei machen von Ängsten" nennen. Aber bei manchen Menschen funktioniert das nunmal nicht. Diese sehen vor ihren Augen immer das Kind dass jeden Moment vors Auto laufen könnte oder beim Biken den großen Stein der den Reifen aufschlitzt und man dann ganz schlimm stürzt.

Empfehle das Bike gegen Nordic-Walking Stöcke einzutauschen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Oben aufm Hügel hinunter in eine Senke, etwa 15m Höhenunterschied, verdammt steil runter und mittendrin ne fette Wurzel. Da macht man sich oben schonmal Gedanken, wenn man vorher kaum zu Fuß diesen Hügel rauf gekommen ist... :lol: :D

Sorry, aber da verschätzt du dich glaube ich ein wenig. 70° bei 15 m Höhenunterschied entsprechen quasi einer senkrechten Wand - das fährt niemand auf dem Bike runter.
 
Sorry, aber da verschätzt du dich glaube ich ein wenig. 70° bei 15 m Höhenunterschied entsprechen quasi einer senkrechten Wand - das fährt niemand auf dem Bike runter.

Es gibt sicherlich genügend Leute die, bei entsprechendem Auslauf, 70 Grad steile Hänge fahren können.

Aber rauf kommst du da zu Fuß garantiert nicht. Das ist dann schon Kletterei mit Händen und Füßen.

Spenglerextrem
 
Es gibt sicherlich genügend Leute die, bei entsprechendem Auslauf, 70 Grad steile Hänge fahren können.

Aber rauf kommst du da zu Fuß garantiert nicht. Das ist dann schon Kletterei mit Händen und Füßen.

Spenglerextrem


In Bikeparks oder gebauten Strecken hat man das ja manchmal, dass es die Abbruchkante von einer "Rinne" runter geht und auf der gegenüberliegenden Seite wieder hoch. Das dürfte wahrscheinlich schon teils 70° haben.
Ist auch soweit gar nicht so schwer zu fahren, wenn man sich traut.

Aber 15m hoch :eek: nie und nimmer, das fände meine Wenigkeit dann doch gleich ein paar Nummern zu heftig! Da würde man ja unten in der Senke quasi mit Fallgeschwindigkeit aufschlagen!
 
Ich finde es ja nett, dass ihr dem Threadersteller so viel Tipps gebt, aber ehrlich gesagt, wenn jemand schon bei so einer flachen Abfahrt nur noch 10 km/ h fährt, bezweifle ich echt, dass so jemand mal Spaß beim Runterfahren bekommt bzw. angstfrei biken kann. Es soll ja Leute geben, für die ist das einfach nicht der richtige Sport. Erst am WE ist mir ne Frau bergab mit einem Fully entgegengekommen, schieben, bei ca. 18% und hat ihr Bike mit blockiertem Hinterrad runtergeschoben!!! Da frag ich mich echt, wieso solche Leute mit dem Radl in die Berge müssen.

Aber wenn die Angst schon so tief sitzt, würd ich evtl. auch ein Mentaltraining bei Petra Müsig empfehlen.
 
Ich habe in meinen Kursen schon erstaunliches erlebt. Ich hatte einen Teilnehmer, der auf schnurgerader Schotterstraße aufteufelkommraus nicht mehr als 40 km/h fahren wollte, was natürlich vollkommen ok ist (nie schneller fahren als man sich wohl fühlt!!!). Nach intensivem Training und komplettem Kursprogramm sind wir 12 Wochen später eine kurvige Schotterstraße zusammen sauschnell runtergefahren. Als ich ihn danach fragte, wie schnell er war, war er selbst total erstaunt, als sein Tacho 68 als Maximalgeschwindigkeit gespeichert hatte.
 
Sorry, aber da verschätzt du dich glaube ich ein wenig. 70° bei 15 m Höhenunterschied entsprechen quasi einer senkrechten Wand - das fährt niemand auf dem Bike runter.
vor allem würde mich interessieren-woher er das mit den 70° weis, vielleicht wird das mit 70% verrwechselt-ist aber ein himmelweiter Unterschied (stellt Euch mal an nen 70° steilen Hang kann man da ja gar nicht mehr sagen, der nicht nur 1-2 Meter runtergeht und dann soll noch mal jemand sagen, ich will da runter und ist nicht gerade Josh Bender)- hat schon was von Klippenspringen.
Ach da fällt mit ein-bin sogar schon 90° runtergefahren-war gar nicht schwer und hatte auch keine Angst (ging ja auch nur ne Bordsteinkante runter).
 
Ich will ja nicht meckern und mich nochmal herzlich bei allen bedanken, die mir und meiner Freundin mit wirklich guten und hilfreichen Tipps weiter geholfen haben. Aber ich denke mittlerweile weichen einige Leute hier schon ziemlich weit vom Thema ab ...

Vielleicht solltet ihr ja ein eigenes Thema "Gefälle - 70% vs 70°" aufmachen in dem könnt ihr euch von mir aus monatelang darüber unterhalten und gerne auch die tatsächliche Hangneigung einzelner Stellen vermessen und diskutieren aber ich glaube nicht, dass es hier zu Lösung meiner ursprünglichen Fragestellung beiträgt.

Vielen Dank nochmal an alle die mit konstruktiven Tipps mitgeholfen haben.
 
Back to topic:
Schenk Deiner Freundin ein Fahrtechnik-Training. Selbst wenn Du den Eindruck haben solltest, daß du ihr alles selbst erklären kannst. Viele Frauen sind in einer Anfängergruppe (OHNE den Partner!!!), vielleicht sogar einer reinen Frauen-Gruppe, viel entspannter und aufnahmefähiger.
 
Viele Frauen sind in einer Anfängergruppe (OHNE den Partner!!!), vielleicht sogar einer reinen Frauen-Gruppe, viel entspannter und aufnahmefähiger.

Danke für den Tipp, ich werde mal schauen wann es bei uns in der Nähe das nächste Fahrtechniktraining (wenn möglich Ladys only) gibt. Und ja, du hast recht sie fährt sicherer und besser wenn ich ihr dabei nicht zusehe, deshalb bittet sie mich auch oftmals, dass ich vor ihr fahre, damit sie ganz entspannt probieren kann ohne, dass ich ihr dabei zusehe.
 
Lieber pedax-um auch noch was Konstruktives beizutragen, möchte ich das mit dem Kurs bestätigen. Meine Frau hatte die selben Probleme wie deine Freundin. Dann hat sie an einem Ladies Kurs teilgenommen und seither traut sie sich ein paar Dinge mehr-und vor allem auch, seit sie ein beseres Rad hat-das macht auch viel aus. Und mit mir hat sie sich immer schwer getan, etwas anzunehmen-sei es beim Freeskiing-obwohl ich das schon vermitteln kann als ausgebildeter Skilehrer-und andere damen und Herren gerne von mir annehmen und bestätigen, dass es viel Spass macht. sei es beim biken. Deshalb meine Erfahrung, vor allem am Anfang nicht vom Partner vermitteln lassen- da scheint mir irgendwie ein zu großer Druck aufgebaut.
Grüßle wr.
 
Hallo,

ich bin Gaby, Herberts Frau.

Ich kenn das mit der Angst vor dem Bergabfahren...Hanteltraining brauch ich keins, hab vom Bergabfahren vom Anklammern am Lenker schöne straffe muskulöse Oberarme bekommen :D

Wie schon viele Vorschreiber gesagt haben, es braucht einfach Zeit. Ich fahre bergab Strecken, die wir schon öfters gefahren sind, mittlerweile weit schneller als am Anfang (aber immer noch viiiiiiel langsamer als Herbert).

Meine Angst besteht einfach darin, daß ich die Kontrolle über's Bike an den Abhang abgeben könnte. Deswegen bin ich schon am Überlegen, ob ich nicht auch einen Fahrtechnikkurs machen sollte. Ich denke, wenn ich weiß, "wie's richtig geht", dann kann ich auch die Angst vor Stellen überwinden kann, wo ich jetzt noch absteige, weil ich mir einfach nicht zutraue, nach dem Stück auch noch auf dem Bike zu sitzen.

Ich fahre halt nur so schnell, so lange ich mich bei der Geschwindigkeit noch wohl fühle.

Es ist auch von meiner Tagesfassung abhängig, wieviel ich mich traue...unlängst fuhren wir eine Strecke, wo ich beim besten Willen nicht der Meinung sein konnte, es gäbe eine "Ideallinie". Ich bin's dann trotzdem gefahren, immer mit den Gedanken im Hinterkopf "Du darfst nicht zu langsam werden". Ich hab nämlich vor längerer Zeit auch schon ein wenig schmerzhaft gelernt, daß zu langsam im Gelände bergab unter Umständen genau dorthin führt, warum man eigentlich nicht schnell fahren will.

Ich glaube, daß anspruchsvolle Stellen vor denen man Angst hat und die man trotzdem bewältigt einem die Sicherheit geben, bei einfacheren Strecken dann auch mit der Zeit schneller zu fahren, weil man einfach mit der Zeit mehr Selbstvertrauen auf dem Bike hat, je mehr Strecken man ohne Schäden überstanden hat :D

lg
Gaby
 
Meine Angst besteht einfach darin, daß ich die Kontrolle über's Bike an den Abhang abgeben könnte. Deswegen bin ich schon am Überlegen, ob ich nicht auch einen Fahrtechnikkurs machen sollte.

Angst ist menschlich, es ist auch menschlich, dass Männer weniger Grundangst haben als Frauen (Testesteron und so). So wie ich das sehe hat Deine "Abfahrtsschwäche" nichts mit Fahrtechnik zu tun, sondern ist reine Kopfsache.

Versuchs doch mal mit Knieschützer und Ellbogenschützer usw. so dass Du weisst, dass im Sturzfall "nichts" passiert.

LG Waldfee
 
Hallo Waldfee,

ich denke, Du hast insofern recht, daß meine Angst auch Kopfsache ist. Das kommt aber daher, daß mir auch die Fahrtechnik fehlt...daher auch die Angst, die Kontrolle über das Bike zu verlieren.

Irgendwelche Schützer helfen mir dabei mental sicher nicht weiter - so leicht ist mein Bauchgefühl nicht auszutricksen :D. Ich weiß das vom Inlineskaten. Da weiß ich, daß ich's kann und deswegen fahr ich auch angstfrei und sicher.

Beim Biken ist das (noch) nicht so. Aber meine Überlegung zu einem Fahrtechnikkurs hab ich jetzt in eine Anmeldung zu einem Fahrtechnikkurs umgewandelt und ich bin mir fast sicher, daß ich die Angst im Griff hab (anstatt umgekehrt), sobald ich diesen Kurs gemacht hab. ;)

lg
Gaby
 
Alles klar Gaby :)

Viel Spass im Kurs :) Und dann will ich danach hier Bilder sehen, wie Du mit Ellbogenschützer und Knieschützern Deinen Mann überholst im Downhill und ihn in einer Staubwolke versenkst :)

Gruss Waldfee
 
Ja natürlich werd ich Euch das erzählen...sowas kann ich eh nicht für mich behalten (Frau halt:D)

Der Kurs ist erst Anfang September, dann kommt ein Tatsachenbericht und natürlich auch Fotos

lg
Gaby
 
vergiss auch nicht den trainer einzuweihen,
er wird sich sicher besonders große mühe geben
um hier namentlich lobend erwähnt zu werden
 
Liebe Gabi, du beschreibst das schon ganz richtig, wie sich das richtig entwickeln soll. Und Du kannst wirklich ein gutes Grundvertrauen in Dein Bike haben, wenns was taugt. Ich lasse meine Frau auch immer wieder "erfahren", wie viel ihr Bike eigentlich ganz von alleine abkann, ohne dass man groß was dazutun muss, außer (und das ist ganz wichtig) locker draufsitzen. Du musst es nur die sog. Ideallinie finden lassen und ihm dazu den nötigen Freiraum lassen-das macht es oft fast von allein.
Und das Allerwichtigste: sich dabei einigermaßen wohlfühlen und wenn man sich etwas in dem Moment echt nicht zutraut-auch mal auslassen, das ist keine Schande- kommt auch bei mir mal vor, aber man bleibt heil.
 
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