Insofern fragt euch einfach, ob es wirklich nötig ist, eine verängstigte Partnerin "abzurichten", damit sie alles auch mitmachen kann, oder ob da nicht doch eine Portion Egoismus dabei ist...
Gruss
Ich habe nicht das Gefühl, dass hier irgendjemand jemanden "abrichten" will (Trolle mal ausgenommen
). Es ging hier ja nur darum, dass die Partnerin sicherer auf dem Rad werden soll... Spaß daran, überhaupt zu Biken scheint sie ja schon zu haben...
Überhaupt frage ich mich bei der Argumentation nach dem Motto "Frauen haben nunmal immer Angst" manchmal, ob Männer denn nie Angst haben?
Also ich kenne viele Männer, die vor so einigem Bammel haben
Und eigentlich finde ich das ganz normal. Was sicher stimmt ist aber, dass Frauen öfter mal "kopfgesteuerter" sind und länger darüber nachdenken, ob sie etwas wirklich wagen wollen, während Männer es schon längst einfach gemacht haben, und sich vielleicht hinterher wundern, dass es gut gegangen ist (oder ihre Wunden lecken, falls nicht). Mit geht es allzu oft genau so, dass ich vor einer schwierigen Stelle erst mal absteigen und das ganze ablaufen muss, anstatt einfach drüber zu fahren... und es erst dann wage, wenn ich mir sicher bin, dass es zumindest einen Notausstieg/Nothalt gibt, wenn es doch nicht klappt. Aber daran finde ich eigentlich nichts verkehrt, und es schützt vor unnötigen Verletzungen durch adrenalin-geladenes Rumgeballere
Was hierbei enorm hilft, ist die Balance zu trainieren, um selbst in steilem Gelände und auf losem Untergrund sehr kontrolliert und langsam fahren zu können, und notfalls auch mal kurz stehen zu bleiben um sich zu überlegen, ob man nun den Fuß runter setzt oder doch weiter fährt (meistens entscheide ich mich dann für weiterfahren, aber die Überleg-Sekunde muss sein
)
Auch hilfreich: im Bikepark fahren! Da gibt es schön geshapete Strecken, alle Bäume die im Weg stehen sind schön gepolstert, und man kann sich zu jeder Zeit sicher sein, dass die Strecke wirklich fahrbar ist, und dass sich nicht hinter der nächsten Ecke ein tödlicher Abgrund versteckt. Man muss ja als Anfänger nicht gleich die heftigsten DH-Strecken wählen. Z.B. 4X-Strecken taugen imho ganz gut um als Anfänger ein Gefühl für Geschwindigkeit, kurze Flugphasen, und die richtige Haltung auf dem Rad zu bekommen. Zudem sind die auch mit einem CC-Hardtail durchaus mit Spaß fahrbar, da braucht's ja keinen Federweg. Durch die Ganzkörper-Rüstung (kann man ja auch leihen) verschwinden dann die letzten Angst-Barrieren im Kopf.
Trotz der vielleicht doch oft unterschiedlichen Herangehensweise von Frauen und Männern an risikoreiche Stellen würde ich nie und nimmer die Behauptung unterschreiben, dass
Ganz wichtig: Sie muss in ihrer Komfortzone bleiben. Ein zuhäufiges verlassen dieser führt zum gegenteiligen Effekt.
Wenn ich nochmal von mir selbst ausgehe: Ich verlasse auf einer Tour genauso oft oder noch öfter meine Komfort-Zone wie mein Freund. Und es macht mir genauso viel Spaß, das zu tun, wie ihm. Der Adrenalin-Kick, wenn man es geschafft hat, belohnt dafür. Nur, dass ich es mir eben öfter vorher anschauen muss, oder 1-2 Sekunden länger überlege. Gerade Spiel-Touren, wo man eine Stelle so lange übt, bis sie klappt, machen mir eigentlich sogar mehr Spaß als ihm, auch wenn mir beim Üben des öfteren mal der Angstschweiß läuft
Wichtig ist halt, dass er es erträgt, wenn's mal wieder länger dauert bei mir (sei es zum Üben, oder zum Überlegen, ob man es probieren will). Unter Druck klappt's erst recht nicht. Ich habe da wohl großes Glück bei meinem Freund
Wenn ich sehe, dass es ihn doch nervt, lasse ich dann aber auch gut sein.
Vielleicht ist das ja das Geheimnis, dazu, dass Männlein und Weiblein mit Spaß zusammen Biken können? Dass jeder die Macken des jeweils anderen Geschlechts akzeptieren und darauf eingehen kann?