Harald Philipp: Via Ferrata mit dem Mountainbike [Video & Interview]

Bike-Bergsteigen ist eine beeindruckende Spielart des Mountainbikens, bei der fahrtechnisch extrem versierte Bergsportler technisch höchst anspruchsvolle Wege erklettern und anschließend mit dem Fahrrad abfahren. Nun hat Harald Philipp - bekannt aus so manchem spektakulären Video wie Sea Of Rock - die Brenta Klettersteige befahren. Das Außergewöhnliche an seinem neuen Video “Via Ferrata”: Die Wege sind fahrtechnisch an sich sehr einfach, aber unglaublich exponiert und dadurch extrem gefährlich. Wir haben mit Harald im Interview über den Sinn und Unsinn einer solchen Befahrung gesprochen.


→ Den vollständigen Artikel "Harald Philipp: Via Ferrata mit dem Mountainbike [Video & Interview]" im Newsbereich lesen


 
Sehr tolle Diskussion hier, ich habe mich eben eine halbe Stunde lang beim Lesen köstlich amüsiert :daumen:

Für mich ist es einfach ein schön gemachtes Video, das ich mir gerne angeschaut habe.
Nachmachen würde ich es nie, dazu wäre es mir 1. zu deppert die Seilstellen mit dem Rad in der Hand langzukraxeln und 2. hätte ich die Hosen zu voll beim Runtergucken. Aber wenn's dem Harald Spaß macht ist das doch super, und wenn wir dann noch was zu gucken kriegen umso besser.

Falls jemand keine Lust hat die letzten 5 Seiten durchzulesen: Buberino hat die ganze Diskussion wunderschön in einem Satz zusammengefasst. Mehr muss man dazu eigentlich gar nicht sagen.
...aber meiner Meinung nach besteht das Problem viel mehr darin, dass es einfach zu viele Leute gibt, die Dinge, die sie nicht verstehen oder nachvollziehen können, gleich erstmal verbieten wollen.
 
Nach der Argumentation sollte mtb-news auch nicht mehr über den DH-Worldcup, die Rampage oder die FMB-Tour berichten. Könnte ja jemand auf die Idee kommen und das nachmachen und sich wie Cam Zink von ner Klippe stürzen. Und wer denkt eigentlich mal an die Kinder?!

Hallo Buberino,
ich finde es ja sehr amüsant wie Du dich schützend mit deiner Argumentation vor dieses Thema stellst und versuchst es auf Teufel komm raus zu verteidigen.
Leider, und da solltest auch Du vorher überlegen bevor Du schreibst, verdrehst auch Du hier die Tatsachen ohne es zu bemerken.
Rampage, DH-WC, FMB oder Endurorennserien gehören zu den MTB-Veranstaltungen die auf festgelegten Strecken und teilweise auch zuvor auf von den Behörden vor Ort "genehmigten" Trails stattfinden.
Das ist Fakt und hat nichts, aber auch gar nichts, mit den umstrittenen Aktionen von H.P. gemeinsam.

Die Aktionen von H.P. kann ich nicht gutheissen und auch nicht unterstützen, da Er sich, wie schon öfters hier geschrieben, in einem Terrain bewegt in dem Er nix verloren hat.
Die "Via Ferrata Brochette" ist ein ausgewiesener Klettersteig. Ob sich die Leute darin sichern oder nicht sei mal völlig dahingestellt.
Auch hier muss man mit alpin unerfahrenen Personen rechnen, die dann im Fall einer überraschenden Begegnung anders reagieren als erfahrene Berggänger.

Aber ich sehe, Du warst noch nie in einem Klettersteig, möchtest mit den grossen Hunden pissen aber bekommst das Bein nicht hoch.
 
Leider, und da solltest auch Du vorher überlegen bevor Du schreibst, verdrehst auch Du hier die Tatsachen ohne es zu bemerken.
Rampage, DH-WC, FMB oder Endurorennserien gehören zu den MTB-Veranstaltungen die auf festgelegten Strecken und teilweise auch zuvor auf von den Behörden vor Ort "genehmigten" Trails stattfinden.

Hey Guggiegai, auch wenn du dich hier etwas im Ton vergreifst, versuche ich mal freundlich auf deinen Beitrag zu antworten. Ich versuche hier nicht auf 'Teufel komm raus' irgendetwas zu verteidigen, ich vertrete hier nur meine Meinung. Ob die dir gefällt ist mir herzlich wurscht.

Ich weiß nicht, inwiefern an dieser Stelle die Unterscheidung zwischen genehmigter Veranstaltung/festgelegter Strecke und freier Befahrung zur Diskussion beitragen soll. Es ging mir darum, dass ich das Argument, dass bei solchen Aktionen ja die Gefahr er Nachahmung bestehe, etwas weit hergeholt und konstruiert finde. Nur weil jemand in einem Video etwas vormacht - ganz gleich auf welcher Strecke und unter welchen Voraussetzungen - bedeutet das doch nicht automatisch, dass dann ein dutzend Leute vom Sofa aufspringt und das nachmacht. Ich halte das für Unsinn. Natürlich besteht ein Unterschied zwischen der Rampage und der Befahrung der Via Ferrata, da bin ich ja ganz bei dir. Aber doch bestimmt nicht darin, dass die eine Aktion zum Nachahmen ermutigt und die andere nicht. Wo verdrehe ich denn hier bitte die Tatsachen?

Die Aktionen von H.P. kann ich nicht gutheissen und auch nicht unterstützen, da Er sich, wie schon öfters hier geschrieben, in einem Terrain bewegt in dem Er nix verloren hat.

So und ich frage nochmals, warum er denn da nichts verloren hat? Nach welchem Maßstab legst du das fest? Auf meinen Hometrails stehen auch keine Schilder wo "Radfahren ausdrücklich erlaubt" draufsteht. Habe ich da jetzt auch nichts mehr verloren? Hat das Mountainbike grundsätzlich nichts im alpinen Gelände zu suchen weil die Wege ja ursprünglich für Wanderer gemacht worden sind? Das sind doch alles Sachen die ausgehandelt werden müssen und nicht einfach per se mit so einem Totschlagargument à la "hat da nix zu suchen" abgetan werden können. Genauso könnte man auch argumentieren, dass die meisten Flachland-Hobby-Bergsteiger mit ihren Klettersteig-Sets in den Gegenden nichts verloren haben, weil es ihnen an grundlegender Erfahrung und Technik im alpinen Gelände fehlt.

Auch hier muss man mit alpin unerfahrenen Personen rechnen, die dann im Fall einer überraschenden Begegnung anders reagieren als erfahrene Berggänger.

Ein großes Problem der ganzen Klettersteige. Unerfahrene und technisch wie konditionell überforderte Personen dringen in Gelände vor, in welches sie sonst nicht kommen würden. Da muss man sich bloß mal die Unfallstatistiken der Alpenvereine anschauen, die sprechen da ne deutliche Sprache.
Aber jemand mit jahrzehntelanger alpiner Erfahrung, der genau weiß was er tut und zudem sein Sportgerät perfekt beherrscht, der hat da nichts zu suchen? Nee, is klar.

Aber ich sehe, Du warst noch nie in einem Klettersteig, möchtest mit den grossen Hunden pissen aber bekommst das Bein nicht hoch.

Jo, stimmt. Ich kletter lieber richtig. So mit Seil und so. Selber Griffe und Tritte suchen und nicht einfach an Haken und Steighilfen hochziehen. Aber das kennste wohl nicht. Du gehst lieber Klettersteige, du großer harter Hund.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kletter lieber richtig. So mit Seil und so. Selber Griffe und Tritte suchen und nicht einfach an Haken und Steighilfen hochziehen. Aber das kennste wohl nicht. Du gehst lieber Klettersteige, du großer harter Hund.

ja eh. klettersteige sind zu- oder abstiege für uns. :D

und die sinnlosen "sportklettersteige", die wie ein eisenkrebs in den alpen metastasieren, über die lass ich mich jetzt nicht aus.

da ist das befahren eines alpinen weges die viel naturnähere tätigkeit, als an metallteilen herumzuturnen. nur so am rande.
 
Zu den Sätzen die man nie zu einem passionierten Klettersteiggeher sagen darf, steht übriegens folgender ganz oben in der Liste :D

"Klettersteige mache ich mal wenn ich 60 bin"

Niemals sagen, selbst wenns ironisch gemeint ist :eek:

G.:)
 
ich muss doch noch was rauskotzen wegen der klettersteige:

bei uns wachsen die dinger wirklich wie hochgradig invasive metastasen ausn fels. gesponsert von land, bund, eu, geduldet vom grundeigentümer (der abkassiert) werden hier hunderttausende euro investiert in steige, die (in meiner umgebung) großteils nur von tagestouristen (meist aus den nahen großstädten) begangen werden. für biker tuns nix, die fremdenverkehrswappler, weil sie nicht anecken wollen mit prinz, baron, geldadel und konsorten.

so, genug gesudert, ich geh jetzt biken. illegal. is mir aber wurscht.
 
Zu den Sätzen die man nie zu einem passionierten Klettersteiggeher sagen darf, steht übriegens folgender ganz oben in der Liste :D

"Klettersteige mache ich mal wenn ich 60 bin"

Niemals sagen, selbst wenns ironisch gemeint ist :eek:

G.:)

und die Frage ob Klettersteige und deren Bewanderung überhaupt etwas mit Klettern zu tun haben :eek:
 
Lieber RomainK.

Zunächst möchte mich ganz herzlich bei dir bedanken, dass du dir an diesem Montag so viel Zeit genommen hast mein Thema hier im IBC so populär zu machen. Inzwischen ist es aufgrund der vielen Kommentare ganz prominent auf der Startseite und wird noch mehr angeklickt.

Sicher kann man meine Aktion unsinnig und doof finden, das will ich gar nicht in Abrede stellen. Diesbezüglich respektiere ich deine Meinung voll und ganz. Einen Beliebtheitswettbewerb wollte ich mit dem Film auch nicht gewinnen. Natürlich ging es mir bei der Aktion ein bisschen um mein Ego, und auch ein bisschen um meinen Job, der das produzieren und publizieren von Filmen einschließt. Beide hätte ich aber leichter haben können. In aller erster Linie ging es mir um die persönliche Herausforderung diese Tour zu bewältigen.

Was nicht stimmt, ist deine Unterstellung ich würde mir um die anderen Wegnutzer keine Gedanken machen. Wie du bereits festgestellt hast ist der Bocchette weg viel begangen, und da ich das ebenfalls weiß haben wir die Aktion so früh gemacht, dass wir bereits vor der ersten Gondel zum groste Pass wieder aus dem klettersteigbereich heraus waren. Zu anderen Tageszeiten wäre das Licht besser - aber zu viele Menschen unterwegs gewesen. Wir sind den benini weg vom grostepass aus hoch bis unter die Cima Falkner und auf dem selben Weg abgefahren. Dort, wo du die dramatischen Fotos aus deinem ersten Posting gezeigt hast war ich gar nicht mit dem Rad und habe das auch nie behauptet. Der wegteil wäre mir zu sinnlos ;)

Das Rutschen von Steinen ist beim Mountainbiken auf diesem Kiesigen Untergrund genauso wenig auszuschließen wie beim wandern. Unterhalb sämtlicher im Film befahrener Wege verläuft jedoch kein weiterer Steig. Über uns waren einige unvorsichtige Kletterer unterwegs, der von denen ausgelöste Steinschlag war eher für uns ein Thema. Ich war im letzten Sommer insgesamt 8 Tage auf verschiedenen steigen in der Brenta mit dem Rad unterwegs. Wir haben diverse Kletterer und Wanderer getroffen. Davon hat sich genau einer über uns aufgeregt. Er sprach Hochdeutsch.

Mein Vater wird die Rolle des Erklärenden gegenüber nicht-bikenden bergsportlern nicht mehr übernehmen können. Ich versuche das selber so gut ich kann bei meinen Vorträgen u.a. bei diversen bergfilmfestivals, beim DAV, OEAV, der Bergrettung Salzburg und sogar beim Schwäbischen-alb-Verein. Gerne stelle ich auch dir persönlich meine Einstellung zum Alpinismus vor. Und nachdem du heute für mich so fleißig warst schulde ich dir auch noch ein Bier.

Was ich tatsächlich nicht sehen konnte war der Kurvenverlauf bei 4:20. da hat mir Paul Mair meinen Blick versperrt. Aber ich bin mir sicher auch er hätte sein Rad jederzeit abbremsen und absteigen können. Als vertrider der ersten Stunde kennt er sein Rad und als Ausbilder von Bergführern im OEAV und Autor des Bergführer-Magazins 'bergundsteigen' bringt er genügend Erfahrung dafür mit denke ich. Im 'bergundsteigen' gab es übrigens mal einen spannenden Bericht über das Recht auf Risiko. Den kann ich dir empfehlen zu lesen.

Liebe Grüße aus den Seealpen! Harald

Lieber Harald,

ich möchte Dir direkt antworten.
Auch ich habe mich komplett dem MTB Sport verschrieben. Vielleicht nicht so konsequent wie Du, aber immerhin bin ich an 3-4 Tagen in der Woche in den Bergen auf den Trails. Von der Pfalz über GAP bis nach Südtirol.

Über die Biketechnische Anforderung dieses Filmes muß man nicht diskutieren, glaube ich. Die Schwierigkeit liegt einfach am Abgrund - die Strecke Ansicht ist einfach.

Nein was mich stört (oder aufregt, anpisst... you name it..) ist, daß hier Gebiete befahren werden die, ich sage es einfach mal so, in Wandererhand sind. Es ist ein ausgewiesener Klettersteig. Kein Wanderweg, wie er oft auf Bergen zu finden ist, nein ein Klettersteig.

Du bist ja viel unterwegs und kennst sicherlich die Fahrverbote/Einschränkungen. Österreich ist hier ja zum Teil sehr restriktiv, ebenso Teil der Schweiz. Während man in BW die 2m Regel getrost ignorieren kann, wird es in AT/CH auch in Teilen IT sehr sehr teuer.
Wie man am Beispiel 3 Zinnen sieht, werden durch "Massen" auf schmalen Trails gerne auch in Folge die "Breiten" Zufahrtswege gesperrt.

Was kann man dagegen tun? Zum Einen die Einsicht erlangen, das Biker nun mal nicht mal im Ansatz eine Lobby wie die Wanderer haben. Wir hier vor Ort versuchen in Mühevoller Kleinarbeit mit den Ortsvereinen die Stimmung zu verbessern. z.B. auch durch Mithilfe bei der Wegearbeit, wohlwissend, daß die Strecken eigentlich für uns tabu sind.
Wie schnell die Stimmung kippen kann, sieht man z.B. in Stuttgart. Die Downhillstrecke wird seit Jahren verzögert. Der Bau immer noch nicht begonnen. Jeder Fußgänger, der sich von einem rücksichtslosen Biker "belästigt" fühlt, sorgt für negativstimmung. Das kann man jetzt abtun mit - Einzelfall, soll sich nicht so anstellen.... Im Endeffekt macht dieser eine Vorfall viel Arbeit kaputt.

So ist es in den Bergen. Der eine Fußgänger der sich aufregt, der Förster der sich beschwert, der Hüttenwirt über dessen Wiesen abgekürzt wird usw. All diese Leute haben Einflüsse auf die Gemeinden, die die Biker nicht haben. Das ist so und wird auf lange Sicht so bleiben. Gemeinden wie Saalfeld usw. die vom bikesport "leben" mal ausgenommen.

Was hat das mit Deinem Video zu tun? Durch Deine Bekanntheit hast Du eine gewisse Aussenwirkung und Bekanntheitsgrad. Biker wollen Dir gleichtun, eine neue Sportart entsteht/wächst. Was vor Jahren eine Handvoll Freaks betrieben haben, wir nun von einer breiten Masse ausgeübt. Die einen drängeln sich am Goldseetrail, die anderen, fahrtechnisch besseren, im Hochgebirge. Es gibt Karten und Bücher mit "Geheimtipps" und schwierigen Trails. Im Allgäu gab es aufgrund eines Buches schon Sperrungen/Ärger.

Nein, das Biken im Hochgebirge kann man nicht verbieten, aber jeder sollte sich überlegen welche Wirkung seine Touren auf die anderen hat. Muß man sowas in "3D" filmen und an die große Glocke hängen? Ich meine nein.
Weist, bei mir in der Gegend gibt es schöne Bergstrecken, bei Motorradfahren beliebt, einige uneinsichtige haben dafür gesorgt, daß diese am Wochenende gesperrt sind, bzw. gar nicht mehr mit dem Motorrad befahren werden dürfen. Youtube Videos haben diesen Vorgang noch beschleunigt.

Klar, das Rutschen von steinen kann beim Wanderer genauso wenig ausgeschlossen werden wie beim guten Biker. Aber eines ist sicherlich so. Wird ein Wanderer von einem Stein getroffen der von einem Biker im Klettersteig ausgelöst wurde gibt es ein anderes Medienecho wie wen ein Wanderer den Stein ins Rollen gebracht hätte.
Dann heißt es: Rücksichtsloser Biker löst Steinrutsch im KLETTERSTEIG aus.

Recht auf Risiko, klar hat das jeder. Ich selber war einige zeit Freesolo in den Bergen und die ein oder andere Abfahrt fahre ich auch hart an der Kante. Was es aber nicht gibt ist das recht auf Risiko für andere. Keiner hat das Recht durch sein Tun andere zu gefährden. Und das tust Du meiner Meinung nach, auch wenn Du mit Sicherheit ein guter Fahrer bist.

Als ich 81 zum ersten mal mit dem Bike über die Alpen bin hat man sich nichts dabei gedacht. Heute Brettern die Leut medial unterstützt mit Helmkamera/Drohnen usw. über den Trail und vermarkten bis zum Gehtnichtmehr. Die Folge ist ein Verdrängungswettbewerb/Konkurrenzkampf um die begrenzten Naturreserven. Der Biker wird großflächig der Verlierer sein und immer mehr in Reservate zurückgedrängt. Weiter unten sagt user Zweiheimischer ja sinngemäß, das er in der Steiermark nicht mehr Bike kann, und vermehrt ins "ausland" geht.
Klar Tschechien, Rumänien sind toll und Regelfrei. Aber für die meisten Biker nicht erreichbar. Südtirol/AT/Bayern usw. überall wird immer mehr gesperrt.
Du kannst ja schön ausweichen und die neue Strecken/Gegenden suchen. Das können die meisten nicht.

Die Lösung? Ich habe auch keine parat. Ich möchte auch nicht auf Forststrassen beschränkt sein (wobei nichtmal die kann man in Teilen AT fahren). Eine könnte sein, daß man nicht alles befährt was machbar ist. Sondern den Wanderern (und die schaffen nun mal Meinungstechnisch an) solche Strecken wie die Brenta Klettersteige läßt. Auch sollte man mal bedenken, daß solche Videos/Fotos auch bei Leuten wie der "Salzburg tussie" gesehen werden. Glaube mir, ich war schon in Vereinssitzungen, in denen man seinen Standpunkt dargelegt hat. Pro MTB geredet hat und dann landet ein "Hilfe ich habe eine digitale Bremse und muß mit rutschendem Hinterreifen durch die Kurve" Video auf dem Beamer.....

Eines noch: Albverein
http://www.albverein-kohlberg-kappi...s/neuigkeiten/123-mountainbike-fahren-am-jusi

Wie auch immer, Gruß aus GAP/Stuttgart

Achja Bier - ich bevorzuge Pfälzer Weinschorle. Danach stellt sich die Frage Singletrail so nicht mehr.....
 
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Lieber Harald,

ich möchte Dir direkt antworten.
Auch ich habe mich komplett dem MTB Sport verschrieben. Vielleicht nicht so konsequent wie Du, aber immerhin bin ich an 3-4 Tagen in der Woche in den Bergen auf den Trails. Von der Pfalz über GAP bis nach Südtirol.

Über die Biketechnische Anforderung dieses Filmes muß man nicht diskutieren, glaube ich. Die Schwierigkeit liegt einfach am Abgrund - die Strecke Ansicht ist einfach.

Nein was mich stört (oder aufregt, anpisst... you name it..) ist, daß hier Gebiete befahren werden die, ich sage es einfach mal so, in Wandererhand sind. Es ist ein ausgewiesener Klettersteig. Kein Wanderweg, wie er oft auf Bergen zu finden ist, nein ein Klettersteig.

Du bist ja viel unterwegs und kennst sicherlich die Fahrverbote/Einschränkungen. Österreich ist hier ja zum Teil sehr restriktiv, ebenso Teil der Schweiz. Während man in BW die 2m Regel getrost ignorieren kann, wird es in AT/CH auch in Teilen IT sehr sehr teuer.
Wie man am Beispiel 3 Zinnen sieht, werden durch "Massen" auf schmalen Trails gerne auch in Folge die "Breiten" Zufahrtswege gesperrt.

Was kann man dagegen tun? Zum Einen die Einsicht erlangen, das Biker nun mal nicht mal im Ansatz eine Lobby wie die Wanderer haben. Wir hier vor Ort versuchen in Mühevoller Kleinarbeit mit den Ortsvereinen die Stimmung zu verbessern. z.B. auch durch Mithilfe bei der Wegearbeit, wohlwissend, daß die Strecken eigentlich für uns tabu sind.
Wie schnell die Stimmung kippen kann, sieht man z.B. in Stuttgart. Die Downhillstrecke wird seit Jahren verzögert. Der Bau immer noch nicht begonnen. Jeder Fußgänger, der sich von einem rücksichtslosen Biker "belästigt" fühlt, sorgt für negativstimmung. Das kann man jetzt abtun mit - Einzelfall, soll sich nicht so anstellen.... Im Endeffekt macht dieser eine Vorfall viel Arbeit kaputt.

So ist es in den Bergen. Der eine Fußgänger der sich aufregt, der Förster der sich beschwert, der Hüttenwirt über dessen Wiesen abgekürzt wird usw. All diese Leute haben Einflüsse auf die Gemeinden, die die Biker nicht haben. Das ist so und wird auf lange Sicht so bleiben. Gemeinden wie Saalfeld usw. die vom bikesport "leben" mal ausgenommen.

Was hat das mit Deinem Video zu tun? Durch Deine Bekanntheit hast Du eine gewisse Aussenwirkung und Bekanntheitsgrad. Biker wollen Dir gleichtun, eine neue Sportart entsteht/wächst. Was vor Jahren eine Handvoll Freaks betrieben haben, wir nun von einer breiten Masse ausgeübt. Die einen drängeln sich am Goldseetrail, die anderen, fahrtechnisch besseren, im Hochgebirge. Es gibt Karten und Bücher mit "Geheimtipps" und schwierigen Trails. Im Allgäu gab es aufgrund eines Buches schon Sperrungen/Ärger.

Nein, das Biken im Hochgebirge kann man nicht verbieten, aber jeder sollte sich überlegen welche Wirkung seine Touren auf die anderen hat. Muß man sowas in "3D" filmen und an die große Glocke hängen? Ich meine nein.
Weist, bei mir in der Gegend gibt es schöne Bergstrecken, bei Motorradfahren beliebt, einige uneinsichtige haben dafür gesorgt, daß diese am Wochenende gesperrt sind, bzw. gar nicht mehr mit dem Motorrad befahren werden dürfen. Youtube Videos haben diesen Vorgang noch beschleunigt.

Klar, das Rutschen von steinen kann beim Wanderer genauso wenig ausgeschlossen werden wie beim guten Biker. Aber eines ist sicherlich so. Wird ein Wanderer von einem Stein getroffen der von einem Biker im Klettersteig ausgelöst wurde gibt es ein anderes Medienecho wie wen ein Wanderer den Stein ins Rollen gebracht hätte.
Dann heißt es: Rücksichtsloser Biker löst Steinrutsch im KLETTERSTEIG aus.

Recht auf Risiko, klar hat das jeder. Ich selber war einige zeit Freesolo in den Bergen und die ein oder andere Abfahrt fahre ich auch hart an der Kante. Was es aber nicht gibt ist das recht auf Risiko für andere. Keiner hat das Recht durch sein Tun andere zu gefährden. Und das tust Du meiner Meinung nach, auch wenn Du mit Sicherheit ein guter Fahrer bist.

Als ich 81 zum ersten mal mit dem Bike über die Alpen bin hat man sich nichts dabei gedacht. Heute Brettern die Leut medial unterstützt mit Helmkamera/Drohnen usw. über den Trail und vermarkten bis zum Gehtnichtmehr. Die Folge ist ein Verdrängungswettbewerb/Konkurrenzkampf um die begrenzten Naturreserven. Der Biker wird großflächig der Verlierer sein und immer mehr in Reservate zurückgedrängt. Weiter unten sagt user Zweiheimischer ja sinngemäß, das er in der Steiermark nicht mehr Bike kann, und vermehrt ins "ausland" geht.
Klar Tschechien, Rumänien sind toll und Regelfrei. Aber für die meisten Biker nicht erreichbar. Südtirol/AT/Bayern usw. überall wird immer mehr gesperrt.
Du kannst ja schön ausweichen und die neue Strecken/Gegenden suchen. Das können die meisten nicht.

Die Lösung? Ich habe auch keine parat. Ich möchte auch nicht auf Forststrassen beschränkt sein (wobei nichtmal die kann man in Teilen AT fahren). Eine könnte sein, daß man nicht alles befährt was machbar ist. Sondern den Wanderern (und die schaffen nun mal Meinungstechnisch an) solche Strecken wie die Brenta Klettersteige läßt. Auch sollte man mal bedenken, daß solche Videos/Fotos auch bei Leuten wie der "Salzburg tussie" gesehen werden. Glaube mir, ich war schon in Vereinssitzungen, in denen man seinen Standpunkt dargelegt hat. Pro MTB geredet hat und dann landet ein "Hilfe ich habe eine digitale Bremse und muß mit rutschendem Hinterreifen durch die Kurve" Video auf dem Beamer.....

Eines noch: Albverein
http://www.albverein-kohlberg-kappi...s/neuigkeiten/123-mountainbike-fahren-am-jusi

Wie auch immer, Gruß aus GAP/Stuttgart

Wie es aussieht, hab ihr euch gefunden. Nimm doch einfach das Angebot an und geh mit dem Harald Philipp ein Bier trinken. Ihr werdet euch schon einigen.
 
Als ich 81 zum ersten mal mit dem Bike über die Alpen bin ...
Beim Überfliegen der Zeilen las ich schon: "Als ich mit 81 zum ersten Mal ...." Das hätte vielleicht einiges erklärt.

Im Ernst RomainK, die Problematik, um die es dir geht ist glaube ich den meisten bewusst. Nur dass das vorliegende Filmchen halt fast überhaupt nichts damit zu tun hat. Hier im Forum gibt es oft Applaus für hirnloses Downhillgeballere auf vielbegangenen Wanderwegen. Darüber könnte man diskutieren. Oder über die bevorstehende Elektrifizierung der Trails. Anlässe gibt es genug.

Aber über Harald's Aktion, die sich in erster Linie durch gute Fahrtechnik, gute Manieren, gute Planung auszeichnet so ein Fass aufzumachen, find ich einfach nur daneben. Wenn alle so viel mitdenken würden da oben, gäb's ohnehin weniger zum Jammern.

PS: Einen gewissen Charme hat's schon, das Biken auf Klettersteigen. Da werdn die Mundln in der Seewand oder am Kaiserschild fluchen, wenn ich da an einem Sonntagvormittag meine Kraxn runtertrag ... :D
 
Beim Überfliegen der Zeilen las ich schon: "Als ich mit 81 zum ersten Mal ...." Das hätte vielleicht einiges erklärt.

Im Ernst RomainK, die Problematik, um die es dir geht ist glaube ich den meisten bewusst. Nur dass das vorliegende Filmchen halt fast überhaupt nichts damit zu tun hat. Hier im Forum gibt es oft Applaus für hirnloses Downhillgeballere auf vielbegangenen Wanderwegen. Darüber könnte man diskutieren. Oder über die bevorstehende Elektrifizierung der Trails. Anlässe gibt es genug.

Aber über Harald's Aktion, die sich in erster Linie durch gute Fahrtechnik, gute Manieren, gute Planung auszeichnet so ein Fass aufzumachen, find ich einfach nur daneben. Wenn alle so viel mitdenken würden da oben, gäb's ohnehin weniger zum Jammern.

PS: Einen gewissen Charme hat's schon, das Biken auf Klettersteigen. Da werdn die Mundln in der Seewand oder am Kaiserschild fluchen, wenn ich da an einem Sonntagvormittag meine Kraxn runtertrag ... :D

Vorurteile gegenüber "ältere"? 1981 war ich 15....
Weißt Du, vor ein paar Jahren habe ich beruflich einen Cut gemacht, bin jetzt nur noch 3 Tage im Büro - der Rest aufm Bike. nicht alle 40+ sind Wandersocken
 
@RomainK
Achja, die erste offizielle Alpenüberquerung war 1989 von Heckmaier, dann hast du ja 1981 einen Trend gesetzt und damit angefangen eine Lawine loszutreten :)
ansonsten Proooscht
 
Hier im Forum gibt es oft Applaus für hirnloses Downhillgeballere auf vielbegangenen Wanderwegen. Darüber könnte man diskutieren. Oder über die bevorstehende Elektrifizierung der Trails. Anlässe gibt es genug.
Aber über Harald's Aktion, die sich in erster Linie durch gute Fahrtechnik, gute Manieren, gute Planung auszeichnet so ein Fass aufzumachen, find ich einfach nur daneben. Wenn alle so viel mitdenken würden da oben, gäb's ohnehin weniger zum Jammern.

Genau. so. isses.
 
@RomainK
Achja, die erste offizielle Alpenüberquerung war 1989 von Heckmaier, dann hast du ja 1981 einen Trend gesetzt und damit angefangen eine Lawine loszutreten :)
ansonsten Proooscht
uiii erste offizielle Alpenüberquerung. Das heißt vorher durfte man nicht mit dem Bike rüber? Gibt es auch eine erste Kalmit Befahrung oder........
Der Heckmaier war genausowenig wie der Moser die ersten in den Bergen.

Leider hatten wir hat keine Videodrohnen dabei, sondern nur ne analoge 35S und Internet war ja auch noch nicht so verbreitet.

Aber sehe gerade, es gibt die erste offizielle Fatbike Transalp. Na da haben die anderen die vorher schon mit dem Fata rübersind die Arschkarte gezogen. War ja nicht offiziell, also ungültig und nie stattgefunden. (ist wie beim Film "Schrei aus Stein")
 
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uiii erste offizielle Alpenüberquerung. Das heißt vorher durfte man nicht mit dem Bike rüber? Gibt es auch eine erste Kalmit Befahrung oder........
Der Heckmaier war genausowenig wie der Moser die ersten in den Bergen.

Soll ja schohmal wer mit Elefanten drüber sein. Hat aber wahrscheinlich dann auch die Klettersteige vermieden. Wäre auch blöd wenn einem ein Elafant an einer Engstelle entgegenkommt :eek:

G.:)
 
So wie ich das Ganze mittlerweile verstehe, geht es dem lieben RomainK genau um daß, was der Käptn schon ganz zu Beginn dieser Klasse Diskussion geschrieben hat = Schwanzvergleich.
Er wird leider nicht beim Ballern hart an der Kante beachtet und seine erste Alpenüberquerung mit 11 Jahren taucht auch nicht in den Büchern auf, du bist trotzdem mein Held:daumen:
 
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