informationsthread Sachstand Isar . Eine Entstehungsgeschichte der Lösung(en)...

Soll halt der M97 vom DAV die offizielle Verantwortung dafür übernehmen. Die sind ja etabliert, allseits bekannt, akzeptiert (und haben Geld :cool:).
Und sie machen ja auch jeden Mittwoch Abend das After-Work-Biken auf den IsarTrails. Sollen die sich halt mit einbinden... :dope:

Falls Du es nicht weißt: DAV Sektionen München und Oberland sind bei den Gesprächen dabei. Von Anfang an. Und M97 engagiert sich sehr. Nur kann M97 als Gruppe keine Verantwortung für die Trails übernehmen. Wir sind keine Sektion.
 
Na, man tut hier tlw. so, als würde man das Rad neu erfinden. o_O

Die verantwortlichen Behörden arbeiten es doch nach vorhandenen Plänen organisiert ab.
Der Pfälzer Wald sei eins von vielen Beispielen:
http://www.pfaelzerwald.de/Besucherlenkungskonzept-Pfälzerwald.htm

Sehr gut dargestellt:
Wen hat man da gebraucht?
"Es waren einmal engagierte Tourismusbeauftragte mit Ideen für eine schöne, aber ein wenig vergessene Region. Es waren einmal ein paar Bürgermeister, die mehr wollten, als immer dasselbe für immer dieselben Besucher. Es waren einmal ein paar leidenschaftliche Biker mit dem Traum von einem Wegenetz für ihren Sport."
Zitat von der Webseite http://www.mountainbikepark-pfaelzerwald.de/index.php?id=idee_enstehungsgeschichte&L=kdqfvzrnyafols

Wie man im Link sieht, da war auch der Forst dabei, da war auch die Stadt dabei, MTBer (ui, ohne großen Verein im Rücken - wie geht DAS denn?!).
Und von vornherein war beim Lenkungskonzept das Thema MTBer einbeziehen, in diesem Naturparadies lassen und integrieren, aber eben so, dass sie ihren Sport ausüben können - nicht auf Waldautobahnen.

Wenn man sich wirklich die Zeit nimmt und ein wenig die Links durchliest, sieht man, dass es auch lange gedauert hat, dass es nicht einfach war. Aber schon lange angegangen wurde!

Und sind wir mal übertrieben Spitz: das ist am Arsch der Welt! (sorry)
Was ich meine ist, da sind nicht so viele Leute unterwegs. Da wurde aber schon 2009!!! gehandelt um das in richtige Bahnen zu lenken. München, mit seinen 1,4Mio Einwohnern fängt 2014 damit an. Zumindest das.

In welche Richtung es geht, bin ich momentan überfragt - habe auch eine interessante Antwort von der Isar-Biken Seite bekommen, muss es nochmals in Ruhe durchlesen. Es steht Vieles drin, später gerne mal mein Resümee dazu.

Ich bin der Meinung, wo ein Wille da ein Weg. Sehe aber hier an verschiedenen Punkten wenig Willen, sondern die ewig alten Argumentationen eines unglaublich komplexen Natur-Habitats. Keiner von uns will die Natur doch zerstören?! Keiner von uns will 5 zermatschte Trails nebeneinander, keiner von uns will sich mit Wanderern, Hundebesitzern, Eltern etc. streiten!
Genau DAS passiert aber, wenn Wildwuchs geschieht, wenn kein Wille seitens Besitzer (wer, in welchen Abschnitt gerade auch immer das ist) aufkommt, um das in Bahnen zu lenken. Da wird die Verantwortung hin und hergeschoben, wie es gerade von einer zur anderen Legistraturperiode gerade passt...

Letztendlich - meine Güte, wir reden hier nicht von Atomwissenschaft, sondern von einem 20cm unbefestigten Weg im Wald!!!
 
interessanter Vergleich... Pfälzer Wald...
Aus dem Kopf:
Biosphärenreservat
Einige Engagierte wollen das Radfahren trotzdem
Udo Bölts kommt aus der Region
Einige wenige werden aktiv
Einige Vereine ziehen mit
Einige Touristiker ziehen mit
Wenige machen ein richtig geiles Ding! Respekt an die Verantwortlichen!
und das alles in einem Bundesland, in dem per Gesetz eigentlich absolutes Trailverbot besteht... unterschiedliche Lesensart des Gesetzestextes vorbehalten...

und jetzt der Vergleich zu München...
Leben und leben lassen gilt als die Münchner Lebensphilosophie, ich frage mich, wer ist denn eigentlich noch Münchner?
Wen interessiert in München eigentlich sein Nachbar?
Insofern haben auch Minderheiten eine gute Chance, soweit sie sich einsetzen.
Die Mountainbiker / Radfahrer sind keine Minderheit. Sie setzen sich aber noch weniger ein, noch weniger gemeinsam in eine Richtung.
Stellt sich die Frage: Wer ist der Ansprechpartner für die Mountainbiker in München?
Einige Vereine / M97 / DIMB IG München versuchen diesen Part zu übernehmen. Alles in allem vertreten sie ca. 2-3000 organisierte Mountainbiker, die anderen sind unorganisiert und meist auch desinteressiert und nicht informiert. Nun fühlen sich aber selbst diverse der unterschiedlichen Mitglieder nicht entsprechend informiert und / oder vertreten.
Mit wem soll sich also ein Verantwortlicher ernsthaft unterhalten wollen, selbst wenn er mehr als motiviert ist?

Das macht die ganze Sache nicht einfacher.
Weiß man nun noch, dass öffentliche Planungsprozesse dauern und gerne jede Möglichkeit genutzt wird, ein Verfahren zu verzögern oder die Andersmeinenden auszubremsen, dann versteht man vielleicht, warum leider tatsächlich so wenig Inputs immer wieder läuft.

Deswegen: Weg aus dem anonymen Internet! Verabredet euch und findet euch! Diskussionen auch im Internet sind wichtig, aber dann doch besser in einer "privaten Unterhaltung" aufgehoben! Das bringt v.a. euch den Vorteil, dass ihr wisst, mit wem ihr sprecht und wem ihr vertrauen könnt.
 
Ich habe lange an Pfälzer Weinstrasse im Exil gelebt (nicht ganz Exil, war ja lange Bayerisch-Pfalz), insbesondere zu der Zeit, als da der MTB-Park eingerichtet wurde.

1) der MTB Park ist in einer Region des PW, wo kein Biker unterwegs ist. 95% Prozent der Biker sind vorne an der Haardt unterwegs (also da, wo es in die Rheinebene runtergeht). Der Park ist vergleichbar mit einer Ausweichstrecke im Perlacher Forst (sorry für den Zynismus). Da hinten ist Quasi-Zonen Randgebiet, die sind so verzweifelt, dass sogar Biker in den Wald dürfen (trotzdem verschwinden die Wegweise-Schilder). Udo Bölts hatte auch seinen Beitrag.

2) Prinzipiell ist der Pfälzer sehr entspannt, es kümmert einfach keinen, ob man wo fahren darf oder nicht. Es gibt ein paar Senioren im PW-Verein die sehr quer schießen. Insbesonere ein Aktivist, der auch Journalist bei einer Lokalzeitung ist. Da gibt es teilweise sehr heftige Hetzartikel. Aber dem Pfälzer sind seine Weinfeste prinzipiell wichtiger. Am Wochenende sollte man eben nur die Haupwanderwege zu dem PW-Hütten meiden

3) ganz anders auf der anderen Rheinseite. Selten so oft blöd angemacht worden, wie im OW oder SW. Also wenn weg vom PW, dann runter in den Elsaß. Traumhaft!

Die Situation da ist einfach komplett anders, wie in München. Das angebliche bayerische "Lem und lem lossn" gibt es schon lange nicht mehr. Und v.a. kein Vergleich zur Pfalz. Ich kann mich immer wieder nur wiederholen: ich glaube nicht, dass ohne den DAV irgendwas gehen wird. Egal ob bei euch in M, oder bei uns in den bayerischen Alpen. Allerdings muss ich auch gestehen, dass ich aus Frustration ausgetreten bin.
 
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@__Stefan__ danke für deinen Input. Ich persönlich habe das tw. sehr anders wahrgenommen, da v.a. der sog MTB-Park zunächst tatsächlich nach meinem Empfinden reine Forststraßenorgien waren, was sich inzwischen zumindest tw. geändert hat. Vom Park entfernt ist zumindest nach meinem Verständnis Dahn, Ahnweiler und etwa Weidental. Dort gibt es zwischenzeitlich gute und ausgewiesene, und somit auch offiziell akzeptierte MTB-Strecken, die sicher für uns Münchner auch eine Freude wären.

Bevor es aber nun völlig abdriftet, evtl. wäre es nötig und wichtig, sich mit Machern von anderen Regionen mal zusammenzusetzen und die Möglichkeiten zu diskutieren. Mir würden da als Beispiele einfallen: Pfalz (s.o.), Flowtrail Stromberg, Rabenberg, Feldberg/Taunus, Flowtrail Ottweiler usw.

Wäre es an der Zeit zu einer Art Kongress? Warum muss man das Rad immer neu erfinden? Warum nicht profitieren von den Erfahrungen anderer?
 
Der PW MTB Park ist/war im Nirvana und ist/war nicht besonders spannend. Deswegen schade um das Geld. Dahn & Co sind meiner Meinung nach vergleichbar mit Strecken im Freisinger Forst oder im Aichacher Stadtwald. In der Rhein-Neckar-Region leben etwa 1.5 Millionen Menschen. Der bikende Anteil der Bevölkerung macht das möglichst nah, v.a. da wo Höhenunterschied am größten ist: Direkt an der Rheinebene (eine schöne Parellele zu M). Dort gibt es undendlich viele Wanderwege die einfach g**l zum fahren sind. Hier läßt sich für M eine Lektion ableiten: potentielle Angebote müssen spannend sein, sonst ist es schade um das ausgebene Geld und die investierte Zeit.
 
Mh, kann man mal bitte die Pfalz und speziell die Pfälzer da raus lassen?. Man kann die Mentalität der Pfälzer nicht mit der Bayrischen vergleichen und andersrum genau so. Ich bin dort Aufgewachsen und Lebe jetzt als Exil-Pfälzer hier in der millionen Metropole die sich als Welt offene Stadt nach aussen präsentiert. Letzendlich aber dann doch einfach nur Boniert und Affektiert daher kommt.

Und sind wir mal übertrieben Spitz: das ist am Arsch der Welt! (sorry)
@ dragonjackson "Wir fahren einmal zusammen in die Pfalz, du wirst deine Meinung ändern ;) "

Nun zu den Trails ansich.
Nach der Veröffentlichung der Bilder des zerstörten "Wanderweg/ausgewiesener MTB-Trail" von mir hier im Forum und auf FB musste ich mir von verschiedenen Leuten so einiges Anhören lassen. Dies war schon an Verleumdung und übler Nachrede gleich zu setzen ist. Was war los, war das für die Verantwortlichen zuviel des guten?!, hätte man einfach Still halten sollen und nix sagen?.

Wie auch immer, Kette rechts Kollegen und viel Spaß beim Biken
 
@__Stefan__ und @dertutnix ... cooler input, danke!
Was kann man draus lesen? Überall wird ein Kompromiss erarbeitet. Dieser Kompromiss kann fruchten, wenn es einer für beide Seiten ist!
D.h. einem MTBer der an der Rheinebene fahren will, weil es da so toll ist, wird nicht in die dafür abgestellten Gebiete fahren, wo die Natur dermaßen langweilig (nur für MTBer) ist. Genauso wenig wird jemand von den Isartrails in den Perlacher Forst fahren.
Wenn das Projekt langfristig Früchte tragen soll, muss man Optionen vor Ort finden - nicht anderswo. Die gibt es und sind möglich.

@stumpimario war ja nicht abwertend gemeint. Komme urspr. selber aus dem Drei-Länder-Eck in Unterfranken. Pfalz war nicht weit weg - damals aber nicht zum radln. Ging eher um einen Ballungsraum und damit auftretende Notwendigkeit die Leute zu lenken. Aber, hey zusammen hinfahren könnten wir trotzdem ;).

Na, Mario - wir haben doch gehört: es gibt keine Verantwortlichen. Und wenn, dann waren es die Anderen. ;)
Ich kann hier für die allg. Aufklärung einen Absatz der Email reinkopieren, die mir freundlicherweise Herr XXX, vom Landratsamt München zukommen lies:
"Was Ihre Anmerkungen zur forstlichen Nutzung des Isartales angeht, muss ich Ihnen mitteilen, dass diese nicht Gegenstand des Projektes ist.
Generell ist jedoch anzumerken, dass die standortgerecht Forstnutzung durch die Grundeigentümer, zu der auch die Unterhaltung des Forst- und Rückewegenetzes (letzter dienen auch als notwendige Rettungswege) gehört, im Isartal zulässig ist, sofern sie die Vorgaben und Ziele des FFH-Managementplans berücksichtigt bzw. die Schutzgüter des FFH-Gebiets nicht gefährdet. Dazu gehört auch der Einsatz von entsprechenden Forstmaschinen.
Die Kritik, die den verschiedenen Forstbetrieben nach den Einschlägen auf der Isarwestseite 2014 entgegengebracht wurde, ist gerade vor diesem Hintergrund nicht ohne Wirkung geblieben. Sie hat zu einer Sensibilisierung der Forstbetriebe geführt, die zugesichert haben, die Maßnahmen künftig bereits im Vorfeld enger mit dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forst sowie den Naturschutzbehörden abzustimmen. Wir werden nach Kenntnis im Anschluss die Projektpartner informieren."


Nun, ja... es kann sich jetzt jeder einen Reim draus machen, wie eng diese beiden Gruppen zusammenarbeiten oder nicht.
Heißt für mich:
-typischer Projektblick
-fehlende klare Verantwortung für das Gebiet
-wir können viel auf der einen Seite machen und tun, auf der Anderen kann das auch sein, aber gerne mal 180° anders
-ich binde mir an meinen Rucksack einen Klettverschluss-Aufnäher vom Forst und wechsel ggf. auf einen vom Landratsamt München: mit einem kann ich sicher gut fahren!

Zynismus beiseite: Hilflosigkeit, Unverständnis, Resignation, blinder Aktionismus...
 
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Hier nochmal zur Info die Email.
Evtl. beantwortet sie einige der Fragen, die Viele haben:

Frage meinerseits:

Hallo liebes Team,


für mich stellt sich eine grundlegende Frage:

Wie kommt es, dass ausgerechnet der MTBer im Visier der Naturschützer, der Stadt und des Forstes steht? Gerade der Letztere kann dies nicht ernst meinen, wenn man sich das Isarufer an beiden Seiten anschaut. Zum Einen wird durch Baumarbeiten der Wald dermaßen abgerodet und zum Anderen werden "Wege für MTBer" planiert im Stile einer Autobahn(dies angebl. ohne die Empfehlung von Experten, oder MTB-Vereine - man beruft sich auf Eigentum, mit dem sie verfahren, wie sie wollen!). Beides absolut unverständlich, wenn man sich die Seite durchliest, die einem suggeriert, welch höchst komplexes und sensibles Areal es da unten ist. Die DIMB hatte im Zuge der 2m Regelung in BaWü bewiesen, dass ein MTBer nicht mehr Schaden anrichtet wie ein Wanderer. Warum wird hier erneut von null angefangen? Wenn die Isarufer so ein höchstsensibles, gefährdetes Areal sind - dann muss man es auch konsequent für alle Besucher sperren - alles Andere wäre doch gelogen!

Ich kenne genug Rentner, die sich gerade in den soz. Medien melden und behaupten seit ihrer Jugend hier zu fahren, die Trails würden immer noch gleich aussehen (v.a. nach der frühjährlichen Überschwemmung), aber nie sehen sie so verwüstet aus, wie wenn die Stadt und der Forst durchpflügt.

Für mich erscheint dieses Projekt wie eine (teuere) Rechtfertigung der Sperrung der Isartrails, bzw. eine Lenkung auf die Forstautobahnen.

Dies ist natürlich eine Schreibtischentscheidung und solche haben sich in der Vergangenheit immer als Fremd herausgestellt und nicht befolgt.

Wieso ist dieses Projekt (scheinbar bis zur Entscheidung der Kanalisierung) ein Geschlossenes? Sind da nicht die Belange der Sportler, Natursuchender und MTBer gefragt? Ist der Wille da, eine reelle und zukunftssichere Option zu finden, diesen schönen Sport legal auszuüben und an meine Kinder weiterzugeben? Dies würde ich mir wünschen! Hier! An der Isar! Nicht in einem künstlich angelegtem Bikepark - denn genau dort bekommt man nicht beigebracht, wie man mit Natur umgeht, sondern konsumiert lediglich!

Ich weiß nicht, wo genau diese Mail landet und wer sie liest. Hoffe aber nur, dass meine Sorgen und Bedenken den rechten Platz finden!

Mit freundlichen und resigniert skeptischen Grüßen,

Antwort:

Sehr geehrter Herr XXX,

vielen Dank für Ihre Nachricht, die Fragen und geäußerten Bedenken.

Das Isartal gehört sicherlich zu den wertvollsten Naturlandschaften in Bayern. Trotz starker menschlicher Überprägung ist es mit seinen vielfältigen Lebensräumen und Arten aus Sicht des Naturschutzes von landesweiter Bedeutung und eine der wichtigsten Verbindungsachsen zwischen den Alpen und der Donauregion. Die große Naturnähe und landschaftliche Schönheit wird von vielen Menschen geschätzt, weshalb der Talraum auch ein überregional bedeutsames Erholungsgebiet darstellt, das auf vielfältige Art und Weise genutzt wird. Nicht zuletzt aufgrund der steigenden Bevölkerungszahlen wächst seit Jahren auch der Druck auf das Isartal. In Verbindung mit der naturgegebenen Enge des Talraums sind Konflikte zwischen den einzelnen Nutzergruppen vorprogrammiert. Auf der Suche nach unberührten Stellen werden dabei immer wieder neue Wege geschaffen, was zu Lebensraumverlusten und Störungen von Arten führt, die aus naturschutzfachlicher Sicht sehr problematisch sind bzw. sein können. Dies zeigt auch die von Stadt und Landkreis gemeinsam finanzierte Zustandserfassung des Isartals im Jahr 2011, in deren Rahmen u.a. das gesamte Netz aus Wegen und Pfaden (Länge, Breite, Untergrund, Zustand, etc.) kartiert wurde. Dort zeigt sich, dass es viele Stellen gibt, wo Pfade zwischenzeitlich eine Breite von mehr als 6 Metern aufweisen und kritische Stellen mit neuen Pfaden durch Fußgänger und Radfahrer umgangen/umfahren werden.

Zur Sicherung der besonderen Qualität des Talraums wurde das Isartal in der Vergangenheit bereits mehrfach unter Schutz gestellt. So ist das Gebiet als Landschaftsschutzgebiet und FFH-Gebiet (Flora-Fauna-Habitat im europaweiten Schutzgebietsnetz NATURA 2000) gesichert.
Schutzgebiete jeglicher Kategorie dienen in besonderem Maße nicht nur dem verfassungsgemäßen Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen, der heimischen Tier- und Pflanzenarten sondern auch der Erholung der Bevölkerung (Art. 141 Bayerische Verfassung). Sie erfüllen daher wichtige Aufgaben, um auch kommenden Generationen - wie Sie es ja auch wünschen - eine lebenswerte Umwelt zu hinterlassen.

Für die Schutzgüter der FFH-Gebiete (ausgewählter Lebensräume und Arten) gilt dabei ein gesetzliches Verschlechterungsverbot, für dessen Einhaltung sich die Bundesrepublik Deutschland und Bayern verpflichtet haben.

Das Projekt konzentriert sich deshalb auf zwei grundlegende Ziele, die auch so durch die Landschaftsschutzgebietsverordnung vorgegeben werden:
1. Die Erhaltung der Vielfalt, Eigenart und Schönheit des Isartals mit ihrer hohen naturschutzfachlichen Qualität, ihren Arten und Lebensräumen sowie die Sicherung Leistungsfähigkeit des Naturhaushalts.
Aber auch
2. Die Sicherung der besonderen Funktion als Erholungsgebiet, die ein gedeihliches und problemloses Miteinander sowie Rücksichtnahme auf Natur und Mitmenschen bei der Erholung ermöglicht.


Die Projektpartnern haben sich dabei nicht wie von Ihnen befürchtet auf Mountainbiker und Trailrunner "eingeschossen". Dies sind nur erste Zielgruppen. Die Projektergebnisse sollen und werden im weiteren Projektverlauf auch auf andere Nutzergruppen übertragen werden. Ziel ist es ein generelles Zonen- und Lenkungskonzept zu erarbeiten, das für alle Nutzergruppen verbindlich sein soll.
In nächster Zeit wird intensiv gemeinsam daran gearbeitet werden, ein benutzbares Wegenetz zu finden, das den verschiedenen Interessensgruppen und Themen gerecht wird. Durch eine Bündelung des Erholungsverkehrs auf ein bewusst gewähltes, fixiertes Wegenetz soll eine Entlastung der lokal durch Wege und Pfade stark zersplitterten Waldflächen und Hänge des Isartals herbeigeführt, besonders sensible Bereiche sollen als Rückzugszonen für die Natur ausgeklammert und umgangen werden.

Das oben Gesagte verdeutlicht, das es zentrale Aufgabe des Projektes ist, unter Beachtung gültiger Rechtsvorschriften Lösungen zu erarbeiten, die gerade verhindern sollen dass das Gebiet - wie von Ihnen befürchtet - zu einer "No-Entry-Zone" für einzelnen Nutzergruppen gemacht werden müsste. Dazu ist neben einem offenem Dialog mit allen "Betroffenen" (Nutzergruppen, Grundeigentümern, Gemeinden, Naturschutzverbänden, Behörden), der mit dem ersten Workshop am 8.11. [unter Beteiligung von Sportverbänden (DIMB, DAV, BRV, ADFC, Trail-Maniak) und "unorganisierten" Mountainbikern (Pro-Isartrail-Biking), Gemeinden, Grundeigentümer, Behörden, Naturschutzverbänden und sonstigen Interessensverbänden; Einbindung der Öffentlichkeit z.B. über Homepage] gestartet wurde, auch die Bereitschaft dieser verbunden, gemeinsam getroffene Lenkungsmaßnahmen, wie auch immer diese geartet sein werden, zu akzeptieren!
Über die Ergebnisse der Workshops werden wir die Öffentlichkeit zeitnah informieren und Gelegenheit zur Rückäußerung geben. Bitte haben Sie diesbezüglich noch etwas Geduld.

Was Ihre Anmerkungen zur forstlichen Nutzung des Isartales angeht, muss ich Ihnen mitteilen, dass diese nicht Gegenstand des Projektes ist.
Generell ist jedoch anzumerken, dass die standortgerecht Forstnutzung durch die Grundeigentümer, zu der auch die Unterhaltung des Forst- und Rückewegenetzes (letzter dienen auch als notwendige Rettungswege) gehört, im Isartal zulässig ist, sofern sie die Vorgaben und Ziele des FFH-Managementplans berücksichtigt bzw. die Schutzgüter des FFH-Gebiets nicht gefährdet. Dazu gehört auch der Einsatz von entsprechenden Forstmaschinen.
Die Kritik, die den verschiedenen Forstbetrieben nach den Einschlägen auf der Isarwestseite 2014 entgegengebracht wurde, ist gerade vor diesem Hintergrund nicht ohne Wirkung geblieben. Sie hat zu einer Sensibilisierung der Forstbetriebe geführt, die zugesichert haben, die Maßnahmen künftig bereits im Vorfeld enger mit dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forst sowie den Naturschutzbehörden abzustimmen. Wir werden nach Kenntnis im Anschluss die Projektpartner informieren.


Mit freundlichen Grüßen

XXX

Landratsamt München
Sachgebiet 6.3 - Naturschutz, Forstrecht und Landwirtschaftsrecht
Frankenthaler Str. 5 - 9
81539 München
 
Zuletzt bearbeitet:
Dein Engagement in Ehren, aber hast Du gefragt, ob Du diese Mail veröffentlichen kannst?
Vom Inhalt her sehe ich kein Problem, man sollte soetwas aber immer erfragen.

Zum Inhalt der Mail: klingt für mich sehr ausgewogen. Ein Lenkungskonzept mit mindestens einem attraktiven Trail ist ja genau auch das, was viele MTBler befürworten würden. Da scheint zumindest seitens des Landratsamts Verständnis für unsere Belange vorhanden zu sein und auch eine recht gesunde Sicht, was wohl als attraktiv zu werten wäre. Es ist dann an den Vertretern der MTBler, klar herauszustellen, was attraktiv ist, also angenommen würde und was nicht. Bei aller Kompromissbereitschaft und allem nötigen Verhandlungsgeschickt, das vor allem im Dialog mit anderen Interessensverbänden, sollte man sich da nicht zu sehr zurück nehmen. Wie schon von anderen mehrfach erwähnt, ein Kompromiss, der für eine Seite absolut unattraktiv ist, wäre wertlos, weil er in der Praxis nicht angenommen würde.
 
"...auf der Suche nach unberührten Stellen werden dabei immer wieder neue Wege geschaffen, was zu Lebensraumverlusten und Störungen von Arten führt, die aus naturschutzfachlicher Sicht sehr problematisch sind bzw. sein können. Dies zeigt auch die von Stadt und Landkreis gemeinsam finanzierte Zustandserfassung des Isartals im Jahr 2011, in deren Rahmen u.a. das gesamte Netz aus Wegen und Pfaden (Länge, Breite, Untergrund, Zustand, etc.) kartiert wurde. Dort zeigt sich, dass es viele Stellen gibt, wo Pfade zwischenzeitlich eine Breite von mehr als 6 Metern aufweisen und kritische Stellen mit neuen Pfaden durch Fußgänger und Radfahrer umgangen/umfahren werden.

Die Wege gibt es schon seit zig Jahren auf Google Maps und OpenMaps. Es sind immer noch die gleichen Wege wie damals.
Das Problem hier scheint zu sein, daß die Verantwortlichen nicht mal grundlegend verstehen, dass sie selbst das Problem sind was zu dieser Situation führt. Seit Jahrzehnten wird nun schon wegen der Trails gestritten.
Mountainbiker und Trailrunner bevorzugen Single-Trails. Das sind schmale Trails, vielleicht bis 50cm Breite. Und auf denen fährt oder rennt man.

Dann kommen irgendwelche Seppl und verbarrikadieren den Trail, so daß Biker, Trailrunner und Wanderer gezwungen sind, durch die Botanik ausserum zu gehen. Sieht man ja überall. Und dadurch kommt man irgendwann auf 6 m Breite, die ja keiner haben will. Weder Biker, noch Trailrunner, noch Behörden.
Es ist mir unbegreiflich, warum solche Sturköpfe oder Wasweissich's einfach nicht in der Lage sind, diese simplen Zusammenhänge zu begreifen.

Ferner begreife ich nicht, welch gigantischer Planungsaufwand für einen simplen Wald Trail hier betrieben wird. Einer geht nach Süden bis Schäftlarn und einer geht zurück. Das ist alles. Es ist unfassbar. Kein Wunder, daß in Deutschland nichts mehr voran geht.
In der gleichen Zeit hätten sie in China einen prämierten Waldtrail mit Naturschutzgebiet plus separatem, aufgeschütteten Berg mit professionellem Bikepark inkl. Gondelbahn plus Zufahrtsstraßen und U-Bahn fertiggestellt. Zum halben Preis natürlich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Was mir nicht GANZ klar ist - es soll eine Bündelung der verschiedenen Gruppen geschehen.
Damit würde doch alles wieder für eine Waldautobahn sprechen?! Ist noch etwas unklar, denke das ist noch nicht ausgearbeitet...

Bzgl. der Veröffentlichung sehe ich das entspannt, da es die Öffentlichkeit betrifft, eig. es auf der Isarbiken Seite online sein müsste und ich mir weitere Bürokratie ersparen will. Da möge man über mich urteilen, wie man will - Öffentlichkeit hat immer nur denen geschadet, die was zu verbergen haben!
 
Bzgl. der Veröffentlichung sehe ich das entspannt, da es die Öffentlichkeit betrifft, eig. es auf der Isarbiken Seite online sein müsste und ich mir weitere Bürokratie ersparen will. Da möge man über mich urteilen, wie man will - Öffentlichkeit hat immer nur denen geschadet, die was zu verbergen haben!

zumindest wäre es fair, den Namen zu streichen...
 
OK, damit kann ich leben. Wobei eigentlich ist er damit auch öffentlich zu finden - wenn man nachfragt, anruft, etc. Online hat man das Projekt auch bei ihm ausgewiesen, damit ist er öffentlich im Netz mit Tel Nr. und Namen zu finden. Sehe nichts verkehrtes dran, Verantwortliche erreichbarer zu machen. Mich sieht man auch öffentlich auf der Webseite meiner Firma mit meiner Firmenadresse und -nummer.
Aber ich habs mal unkenntlich gemacht - bei Bedarf PM.

Sorry @MucPaul lass die persönlichen Beleidigungen aus dem Spiel!!!
 
@MucPaul
Du bringst ab und an sehr konstruktive und gute Beiträge, danke dafür! Leider empfinde ich aber die meisten Deiner Kommentare als misanthropische Lamentiererei im Sinne von "ist eh alles schlecht", "alles verloren", oft dann noch mit einem enorm weiten Bogen zu sonstigen Problemen in der Welt/Europa, zu China oder sonstwohin. Das bringt niemanden (!) weiter.
Und ich glaube auch kaum, dass das irgendjemand in diesem (!) Thema lesen möchte.
Aber um Dein China-Märchen (weil das so auch in China nie passiert wäre) aufzugreifen: das ist eben der Unterschied zwischen einem autokratischen System und einer offenen Gesellschaft, in der verschiedenen Interessensgruppen Mitspracherecht haben und ihre Belange gehört werden.

Ansonsten kann ich Deinem Beitrag auch nicht zustimmen. ich sehe bei den Verantwortlichen (und das sind nicht Einzelpersonen aus anderen Interessensgruppen, sondern die Ämter) durchaus eine Einsicht, dass genau das von Dir angesprochene nötig ist. Es geht in der von @dragonjackson veröffentlichten Antwortmail um ein Lenkunskonzept.
Desweiteren kenne ich die Isartrails vermutlich schon ähnlich lange wie Du. Es gab dort merkliche Veränderungen im Sinne von Verbreiterungen und Wegerosion, diese aber nur in isolierten (Problem)Bereichen. Und diese sind ganz sicher nicht nur "Stöckchenlegern" zu verdanken. (so z.B. zwischen Marienklause und Großhesseloher Brücke). Hier wäre aber, wie Du selber ja schon öfters angemerkt hast, durch einen angelegten, entsprechend gepflegten Weg Abhilfe zu schaffen.

Bottom line:
bitte konzentriere Dich doch zumindest in diesem Thema auf konstruktive Vorschläge und Beiträge, denn diese hast Du durchaus öfter gebracht.
Kritik über den ach so schlechten Zustand der Welt/Deutschlands/Münchens dann bitte nur anderswo.
 
@MucPaul: Google_maps und Openmaps sind keine offiziellen Karten, was auch eines der Hauptprobleme in der Diskussion ist. Wege, die nicht in offiziellen Karten eingezeichnet und damit als Wege gewidmet sind, bleiben für uns tabu. Das ist wie Querfeldeinfahren.

Ich finde die Mail des/der XXX auch sehr gut und sehr offen. Das Ziel ist ein Kompromiss und da müssen alle aufeinander zugehen können.
 
@MucPaul: Google_maps und Openmaps sind keine offiziellen Karten, was auch eines der Hauptprobleme in der Diskussion ist. Wege, die nicht in offiziellen Karten eingezeichnet und damit als Wege gewidmet sind, bleiben für uns tabu. Das ist wie Querfeldeinfahren.
...

Aus dem Kommentar Engelhardt zum Naturschutzrecht in Bayern:
...
Auf den Zustand des Wegs kommt es nicht an. Ein Weg muss nicht unbedingt ein
Durchgangsweg sein, auch eine „Sackgasse“ fällt darunter' Wege sind auch Pfade,
Steige, Alpenvereinswege und dgl. Hinsichtlich der Eigenschaft als Weg oder Pfad
kommt es lediglich auf das Betreten an, mehr als dass er begehbar ist, braucht es
nicht. Wie der Weg historisch entstanden ist und aufgrund welcher Umstände, ist
irrelevant,
ebenso ob der Weg von vornherein ununterbrochen angelegt worden ist
oder eher zufällig entstanden ist.
 
Aus dem Kommentar Engelhardt zum Naturschutzrecht in Bayern:
...

der Hinweis von @oli_muenchen dürfte trotzdem passen, oder verstehe ich deinen Hinweis nicht als Korrektur zu dessen Aussage?
Engelhardt beschreibt in deinem Zitat, dass für einen Weg der Zustand und der Entstehungsprozess nicht entscheidend sei, was ja auch richtig ist, gleichzeitig aber gerade für den Nutzer die Sache schwierig macht, denn wie will ein ortsfremder Radfahrer wissen, ob er nun auf einem sog. illegalen Weg unterwegs ist?
Hier hilft die amtliche Topographische Karte, da die in ihr eingezeichneten Wege gemeinhin als bekannte / offizielle / gewidmete (ich suche noch den korrekten Begriff...) Wege sind, gesperrte Wege sind entsprechend zu markieren. Da in der amtlichen Topo auch keine Unterscheidung zwischen Rad- und Fußwegen passiert, ist es einem Radfahrer kaum zuzumuten, zu wissen, ob er nun auf einem Fußweg unterwegs ist, zumindest dann relevant, wenn das Betretungsrecht das Radfahren auf dem Weg überhaupt erlaubt, was ja nun in Bayern mit dem "geeignet" definiert ist.
 
@MucPaul
Du bringst ab und an sehr konstruktive und gute Beiträge, danke dafür! Leider empfinde ich aber die meisten Deiner Kommentare als misanthropische Lamentiererei im Sinne von "ist eh alles schlecht", "alles verloren", oft dann noch mit einem enorm weiten Bogen zu sonstigen Problemen in der Welt/Europa, zu China oder sonstwohin. Das bringt niemanden (!) weiter.
Und ich glaube auch kaum, dass das irgendjemand in diesem (!) Thema lesen möchte.
Aber um Dein China-Märchen (weil das so auch in China nie passiert wäre) aufzugreifen: das ist eben der Unterschied zwischen einem autokratischen System und einer offenen Gesellschaft, in der verschiedenen Interessensgruppen Mitspracherecht haben und ihre Belange gehört werden.

Ansonsten kann ich Deinem Beitrag auch nicht zustimmen. ich sehe bei den Verantwortlichen (und das sind nicht Einzelpersonen aus anderen Interessensgruppen, sondern die Ämter) durchaus eine Einsicht, dass genau das von Dir angesprochene nötig ist. Es geht in der von @dragonjackson veröffentlichten Antwortmail um ein Lenkunskonzept.
Desweiteren kenne ich die Isartrails vermutlich schon ähnlich lange wie Du. Es gab dort merkliche Veränderungen im Sinne von Verbreiterungen und Wegerosion, diese aber nur in isolierten (Problem)Bereichen. Und diese sind ganz sicher nicht nur "Stöckchenlegern" zu verdanken. (so z.B. zwischen Marienklause und Großhesseloher Brücke). Hier wäre aber, wie Du selber ja schon öfters angemerkt hast, durch einen angelegten, entsprechend gepflegten Weg Abhilfe zu schaffen.

Bottom line:
bitte konzentriere Dich doch zumindest in diesem Thema auf konstruktive Vorschläge und Beiträge, denn diese hast Du durchaus öfter gebracht.
Kritik über den ach so schlechten Zustand der Welt/Deutschlands/Münchens dann bitte nur anderswo.

@mueslimann : Danke für das Feedback. Werde mich mehr auf den Trail konzentrieren (versprochen! ;) )
Es ist halt so, dass die gleiche Diskussionsproblematik schon existierte, als ich das erst mal nach München zog, vor 15 Jahren. Und seither hat sich nichts getan. Es ist das gleiche hin und her mit Behörden und Radfahrern.
Da es mittlerweile Internet gibt, und man nicht mehr per Brief und Amtsblatt kommunizieren muss, kann man nun selbst direkt Ideen einbringen. Dachte ich mal...
Aber in den 15 Jahren hat sich in der Denke der Behörden halt einfach nichts geändert.
Aus genau dem Grund, daß trotz der Ideen, Einwände und Vorschläge der Freizeitbenutzer keinerlei effektiv-konstruktives Feedback seitens der Behörden kommt, habe ich resigniert und versuche als Freizeitler einfach das beste draus zu machen, so wie die meisten auch.

Wie ich in einem anderen Beitrag schon schrieb, haben wir hier das typische nichtkooperative Nash-Equilibrium aus der Spieltheorie. Die Behörden beschliessen etwas, keiner bekommt es mit und dann wird es einfach umgesetzt. Schritt für Schritt. (Könnte glatt vom Juncker stammen... :) ). Der Freizeitnutzer wird plötzlich damit konfrontiert und sucht seine persönliche, bestmögliche Lösung in Anbetracht der Umstände.

Und exakt das erleben wir auch hier:
Der 30 Jahre alte Dirtpark im Bombenkrater wird in einer Nacht- und Nebelaktion abgerissen. Die Freizeitler bauen sich unterhalb von Pullach im Wald einen neuen.
Die Trails werden vorne an der Marienklause verbarrikadiert. Die Freizeitler fahren von hinten in den alten Trail.
Die Trails werden hinten neben der Marienklause verbarrikadiert. Die Freizeitler fahren von vorn in den alten Trail.
Die Trails werden zwischendurch verbarrikadiert. Die Freizeitler fahren aussen rum drum herum.

Ein Freizeitler radelt von zu Hause manchmal 10km weit, bis er endlich mal an den Stadtrand bei der Marienklause kommt wo man Biken kann. Nach den 10km ist es ihm egal, ob da nun eine dämliche Barrikade steht, weil er sie einfach umfährt. Die Alternative, woanders zu biken existiert nicht. Auf der gegenüberliegenden Seite bei Ronny's Pub hatten sie die Trails ja auch versperrt. Wenn man schon mal da ist, fährt man halt. Wird schon keiner sehen... ;)
Die städtische Alternative, hoch zum Perlacher Forst, 3km am Waldrand entlang und danach wieder runter zur Isar, ist aufgrund zu hohem Aufwand mit Null Ertrag für ihn persönlich keine Alternative, wenn er die Barrikade einfach umfahren kann und 5 Sekunden später auf dem Trail ist.

Die Situation ist nicht-kooperativ, da die Freizeitler nicht miteinander kommunizieren. Nur die wenigsten sind in einem Forum. Die meisten fahren einfach so für sich oder in kleinen Gruppen in die Natur.
Deshalb bringt es absolut nichts, daß z.B. die M97/DAV von sich aus für die After-Work Biketouren am Mittwoch sagt, daß sie den Trail zwischen Marienklause und Eisenbahnbrücke nicht radeln. Schön für sie. Nette Vorbildfunktion. :) Ist aber spieltheoretisch sinnlos und nutzlos, da nur sie allein einen Kostenfaktor haben. Die anderen Radler wissen davon nichts und radeln fröhlich den Trail und profitieren davon, dass andere den Trail nicht so oft fahren und sie ihn deswegen für sich allein und in besserer Kondition haben.

Ich frage mich halt, wieso die Verwaltung es nach so langer Zeit nicht versteht, wie ein sinngemäßes Lenkungskonzept funktioniert. Ich habe ja einige Zeit in Asien verbracht und habe dort gesehen, wie professionell dort Parks, U-Bahnen etc. verlegt werden. Die benutzen oftmals Wissenschaftler, Software für Crowd-Dynamics und Zählungen vor Ort. Und erst dann wird die Planung für bewegende Menschenmassen gemacht. Aber das habe ich ja schon früher mehrmals hier geschildert.
Bei uns funktioniert ja nicht mal eine primitive Planung für einen simplen Radweg im Wald. Ich weiss beim besten Willen nicht, wo das Problem bei der Planungsverwaltung ist.

Apropos autokratisch/demokratisch... nicht ohne Grund wird Singapore als gelenkte Demokratie als die modernste und effektivste Regierung weltweit gewertet. Dort sind Experten in der Planung und Umsetzung. Und Projekte werden auch der Bevölkerung zwecks Feedback rechtzeitig mitgeteilt. Aber Feedback geht in beide Richtungen und ist dadurch wesentlich schneller.
Das Isartal ist angeblich mindestens 9000km² groß und geht hoch bis hinter Mittenwald. Knapp 2 Mio Leute leben in München und wollen auch ortsnah in die Natur zur Erholung. Wobei es sich ja nicht mal um wertvollen Urwald handelt, sondern um belanglosen Industriewald der keine 150 Jahre alt ist und permanent mit Harvestern geerntet wird.
Wenn dann wegen ein paar Hanseln und derem Isartaler Juchtenkäfer hier alles abgesperrt wird, obwohl die Isarufer noch 100km weiter gehen, dann hört irgendwo das Verständnis auf.

Genau dieselben Hanseln hatten ja noch bis vor kurzem geklagt, daß Kajakfahrer verbotenerweise an der Reichenbacher Brücke in dem Isarschwall paddelten. Weil das laut irgendeinem Erlass noch Naturschutzgebiet sei. Mitten in der Millionenstadt! Zum Glück wurde das nun gestrichen... o_O
 
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der Hinweis von @oli_muenchen dürfte trotzdem passen, oder verstehe ich deinen Hinweis nicht als Korrektur zu dessen Aussage?
Engelhardt beschreibt in deinem Zitat, dass für einen Weg der Zustand und der Entstehungsprozess nicht entscheidend sei, was ja auch richtig ist, gleichzeitig aber gerade für den Nutzer die Sache schwierig macht, denn wie will ein ortsfremder Radfahrer wissen, ob er nun auf einem sog. illegalen Weg unterwegs ist?
Hier hilft die amtliche Topographische Karte, da die in ihr eingezeichneten Wege gemeinhin als bekannte / offizielle / gewidmete (ich suche noch den korrekten Begriff...) Wege sind, gesperrte Wege sind entsprechend zu markieren. Da in der amtlichen Topo auch keine Unterscheidung zwischen Rad- und Fußwegen passiert, ist es einem Radfahrer kaum zuzumuten, zu wissen, ob er nun auf einem Fußweg unterwegs ist, zumindest dann relevant, wenn das Betretungsrecht das Radfahren auf dem Weg überhaupt erlaubt, was ja nun in Bayern mit dem "geeignet" definiert ist.

Es ist denke ich auch keinem ortsfremden Radler (eigentlich überhaupt keinem) zuzumuten, sich regelmäßig mit den aktuellen topographischen Karten einzudecken. Ein ortsfremder Radler muss auch nicht erkennen können, ob ein Weg ein sog. illegaler Weg ist; ist der Weg nicht im Sinn des Grundeigentümers oder gegen dessen Willen angelegt, dann muß ihm durch geeignete Maßnahmen die Wegeigenschaft genommen oder bei der zuständigen Behörde eine wirksame Sperrung erwirkt werden.

OT: Ich kann das mangels Ortskenntnis für München nicht beurteilen, in und um meine Heimatstadt allerdings verlässt man sich besser auf Openstreetmap - sonst fährt man u.U. wirklich querfeldein ;)
 
@MucPaul alles im Rahmen - bitte lösche die persönlichen Beleidigungen. Du bringst uns nicht weiter, sondern nach hinten damit!
Du bist seit 15 Jahren nur hier im Forum und meckerst. WAS genau hast du denn jemals mit jemanden Verantwortlichen gemacht (hier in München!), außer ihn hier für minderb... betitelt!
Du hast echt gute Ansätze, ob man mit dir einer Meinung ist, oder nicht - aber du schadest dem MTBer indem du dich als xxx=whatever darstellst!
 
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Es ist denke ich auch keinem ortsfremden Radler (eigentlich überhaupt keinem) zuzumuten, sich regelmäßig mit den aktuellen topographischen Karten einzudecken. Ein ortsfremder Radler muss auch nicht erkennen können, ob ein Weg ein sog. illegaler Weg ist; ist der Weg nicht im Sinn des Grundeigentümers oder gegen dessen Willen angelegt, dann muß ihm durch geeignete Maßnahmen die Wegeigenschaft genommen oder bei der zuständigen Behörde eine wirksame Sperrung erwirkt werden.

OT: Ich kann das mangels Ortskenntnis für München nicht beurteilen, in und um meine Heimatstadt allerdings verlässt man sich besser auf Openstreetmap - sonst fährt man u.U. wirklich querfeldein ;)

es mag ja sein, dass das nicht zuzumuten ist. Ich werde mich jedoch auch heute nicht auf einen Gesetzestext aus 1985, nur weil ich mir den während des Studiums gekauft habe, berufen können. Vieles ändert sich, wird fortgeschrieben usw., der Bürger hat gemeinhin die Verpflichtung, sich zu informieren, sofern das für ihn von Relevanz ist. Ob die "Wegequalität" nun für dich von Belang ist, musst du für dich entscheiden. Kaufen ist auch nicht zwingend nötig, da die meisten Ämter ihre TOPOs online zugänglich machen.
Da die Ämter verpflichtet sind, regelmäßig ihre Kartenwerke zu aktualisieren, wäre es ggf. tatsächlich zu überlegen, sich über das jeweils gültigen Kartenblatt zu informieren.

OT: Openstreetmap mag ähnlich WIKIPEDEA helfen, offiziell sind sie halt nicht. Bei den Isartrails kommst du ohne beides aus, Verfahret sind nicht so dramatisch, einfach umdrehen und wieder zurückfahren...
 
@MucPaul alles im Rahmen - bitte lösche die persönlichen Beleidigungen. Du bringst uns nicht weiter, sondern nach hinten damit! (...)*

* = na jetzt lässt du dich aber auch hinreißen...

an euch beide: bitte streitet euch doch außerhalb des Münchner Bereichs. Es interessiert wohl viele, was in Singapore passiert, nur halt nicht in diesem Bereich. Das könnte einfach mal akzeptiert werden. Auch die ständigen Wiederholungen über die allgemeine Situation hat mit dem Thema nicht wirklich etwas zu tun. Daher einfach mal: @MucPaul gönne dir deine Trailvergnügen und uns deine Abwesenheit, zumindest wenn du zum Kern des Themas nichts neues beizutragen hast.
 
@MucPaul und an alle, die sich wundern, dass so lange nichts passiert ist, wieso nach so vielen Jahren noch nichts fertig ist.
Ich vermute mal, dass die Stadt von sich aus wohl kein Interesse daran hatte, Trails für MTBler anzulegen. Wenn die Notwenigkeit dafür aber immer deutlicher ersichtlich wird, die Zahl der Nutzer stark steigt (und das war die letzten Jahre der Fall), die Konflikte mit anderen Interessengruppen zunehmen, dann wird die Notwendigkeit eines Lenkungskonzepts dort wahrgenommen.
Ob sich die Mountainbiker schon vor 10 oder 15 Jahren als halbwegs organisiert, also zumindest teilweise durch Vertreter repräsentiert, dargestellt haben, ist mir nicht bekannt; aber ich hatte eher nicht den Eindruck, dass das so war.
Ein Mensch vom Planungsreferat hat vielleicht gar nicht auf dem Schirm, dass es MTBler gibt, die gewisse Bedürfnisse haben und dass dort ein Problem im Entstehen ist.
Hier sind eben sehr viele verschiedene Gruppen involviert, für die verschiedenste Themen Wichtigkeit haben und die ganz unterschiedliche Bereiche im Blickfeld haben, dabei andere Faktoren nicht sehen.
Mein Eindruck ist, dass ein geregelter Dialog erst in den letzten Jahren entstanden ist.
Und das ist sehr gut so! Egal, ob es besser gewesen wäre, wäre dies schon etliche Jahre zuvor geschehen.

Um mal konstruktiv zum Thema beizutragen ein Hinweis auf einen Film, der vielleicht auch für Behördenvertreter interessant sein kann, da auch auf viele bereits erfolgreiche Lenkungskonzepte hingewiesen wird.
http://www.pinkbike.com/news/pedal-driven-teaser-2010.html
und der Trailer
 
Na, wir haben in und um München ein großes Probem: zu viele Menschen auf zu wenig Raum!

Die Stadt hat es bisher versucht nicht weiter zu bewerben/lenken, was andere Gebiete wg. dem Tourismus machen (müssen).
Hier ist man froh, wenn der Touri in der Stadt bleibt, schön sich beim einkaufen verausgabt und abends noch den Pflichtbesuch im P1 & HardRockCafe macht (sorry für den Zynismus).
Eine Nutzung der Natur war der Stadt bisher außerhalb des engl. Gartens nicht bekannt/notwendig erschienen. Daher auch keine anstalten in diese Richtung.
Es wird sich jetzt unterhalten, was am Ende rauskommt... - wollen wir mal hoffen, dass es dieses mal geschickter angegangen wird, als in der Vergangenheit. (siehe Waldautobahnen, Abforstung, Sperrungen, Umweltaktivisten die einen anhalten wollen, Verbotsschilder)
Deswegen bin ich hier auch so lautstark und für manche unangenehm - aber ich spreche auch für viele MTBer, die resigniert aufgegeben haben und für sich einen Weg des kleinsten Übels gewählt haben. Ich möchte keine Isar der Verbote, sondern der gegenseitigen Rücksichtsnahme - auch für die 2% Deppen und Ignoranten!

Ok, kenne den kleinen Filmbeitrag - auf Netflix (USA) gibt es einige Filme darüber. Genau um die Umsetzung legaler Trails, hauptsächlich in USA & Kanada.
Ja, es sind mit Asien und Nordamerika andere Kontinente, aber warum muss alles schlecht und unmöglich sein, was dort umgesetzt wurde!?
Klar ist, man kann es nicht 1:1 umsetzen, aber durchaus einige Ansätze adaptieren!
Wer da die Augen ganz verschließt, denkt da imho kleingeistig.
Und, ja Crowd-Dynamics-Software ist kein Fremdwort für jemanden der sich mit Lenkungskonzepten ernsthaft beschäftigt.
Die DIMB/Stadt/Forst weiss doch nocht einmal wieviele MTBer im Jahr an den Trails unterwegs sind... woher auch. Man müsste... :(

Zurück zum Topic:
solange wir hier wild umeinander schwafeln passiert nix - einfach NIX.

Die ASP die in Gesprächen sind, werfen uns alle Nase lang ein Brocken Information hin und halten danach die Füße still.
Ja, wie in der Mail von XXX erwähnt, sollen wir da noch etwas Geduld üben. Heisst das sich nach hinten lehnen und nichts tun?
Eine durch MTBer erarbeitete Diskussion würde unseren "Vertretern" bei der Stadt helfen... und wie diese Hilfe angenommen wird sieht man hier.... Ach ja, da war NUR der Stammtisch, ach ne - das Thema Isartrails fällt nicht zur IG München... Hm, na dann... warten wir und warten... und wenn sie nicht gestorben sind, diskutieren sie noch heute ins Leere...
 
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